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nor! Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Säst- , Mit Nummer 37 Sonntag, den 25. März 4928 ekrr rstand. f. 3^« !k. r4. 'r (s) an » raße. iftfah^ frischeres Arbeitstempo heroorruft. Hierzu ist die ohne e zu Lust- Kirche»«achrichte« Sonntag den 25. März 1928. zur ihrer Hebung bei. Die eigentliche Entlassungs-Rede hatte Herr Lehrer Arzt als Mitglied des Lehrkörpers der Berufs schule übernommen. Nach einem Vorspruch erwähnte er, daß eine Stunde komme im Leben der Jugend, wo man sich über den Sinn des Lebens nicht klar sei und vielleicht gar an Sinnlosigkeit des Daseins glauben möchte. Besonders L Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien«- 8 8 tag, Donnerstag und Sonnabend. 8 Der Bezugs-Preis wird mit Beginn 8 jeden Monats bekannt gegeben. 8 Im Falle höherer Gewalt jKrieg od. sonst. » » irgendwelcher Störungen des Betriebes der 8 m Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- Z 8 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» 8 8 spruch aus Lieferung oder Nachlieferung der »» - Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. onnte erst durch Anheben des Wagens von der Feuerwehr aus seiner Lage befreit werden. Schwerverletzt brachte man ihn nach dem Krankenhaus, wo er kurz nach seiner Ein lieferung gestorben ist. Chemnitz. Das Kriminalamt Chemnitz teilt zu der Lunzenauer Mordtat des 30 Jahre alten Eisenbahnangestellten Kästner aus Penig folgende Einzelheiten mit: Kästner hat )ie Tochter der etwa 50 Jahre alten Frau Großer in Lunzenau im Sommer 1924 geheiratet. Schon drei Tage nach der Hochzeit hat Kästner seine Frau verlassen. Aus der Ehe ist das jetzt von Kästner erschossene Kind hervorgegangen. Im Jahre 1928 ist die Ehe geschieden worden. Da Kästner seinen UnterhaltungSpflichten nicht nachkam, wurde Lohn pfändung durchgeführt. In der Zeit letzten hat Kästner seiner Schwiegermutter mehrere Briefe geschrieben, in denen er drohte daß er blutige Rache nehmen werde. Am DtenStag- nachmittag erschien Kästner in der Wohnung seiner Schwieger mutter, beschuldigte sie daß sie an seiner unglücklichen Ehe schuld sei und verlangte, daß bereits eingeleitete Lohn pfändungen zurückgenommen würden. Die Schwiegermutter lehnte dies Verlangen im Interesse ihres Enkelkindes ab. Darauf hat Kästner sein Kind erschossen. Bei der Ver nehmung gab Kästner an, daß er seiner Schwiegermutter habe eins auswischen wollen und danach mit seinem Kinde habe aus den Leben zu scheiden beabsichtigte. Von der Mord- dem Großen als Hafenplatz für Syrien und Mesopotamien gegründet, ein zweites Alexandria werden sollte und doch nur ein Klein-Alexandria, ein Alexandrette geworden ist. Herrlich gelegen, an jenem auf drei Seiten von Bergen geschützten Meerbusen, ist die Stadt von der Natur wie wenig andere Orte Syriens ausgezeichnet und zu einem großen Hafenplatz wie von der Natur vorausbestimmt. Da aber die unmittel bare Bahnverbindung mit seinem natürlichen Hinterland fehlt ist die Stadt nicht in der Lage, ihre natürlichen Vorzüge zu entfalten und führt gegenwärtig noch ein bescheidenes Aschen«, brödeldasein. Hier in Alexandrette wie überhaupt in Syrien stoßen ' wir wieder auf stärkere Spuren europäischer Zivilisation, s Die Zollabfertigung durch die französischen Beamten an der Grenze wie in der Stadt geschieht nach kurzer Orientierung über den Zweck unserer Fahrt ohne irgendwelche Umstände und in höflicher Form. Die französischen Beamten in ihrer gepflegten und tadellos sitzenden, die Syrischen Beamten in ihrer mienstens ordentlichen Kleidung, machen gegenüber der erweckt den beruhigenden Eindruck, daß man sich wieder in einen geordneten Staatswesen befindet. Zum erstenmal auf unserer Fahrt werden wir nach Waffen gefragt, uns aller dings sofort mitgeteilt, daß uns gern gestattet würde, Waffen zu tragen, nur müssen sie angemeldet und ein Waffenschein ausgestellt werden. Auf dem Balkan und erst recht in der Türkei hatte sich niemand um Waffen gekümmert. Zum ersten Male seit langer Zeit sehen wir auch wieder Gendarmerie auf dem Lande. In ganz Anatolien sind uns nicht einmal auf dem Lande Gendarmen zu Gesicht gekommen. Hier treffen wir allein auf der Straße von Alexandrette nach Aleppo fünfmal auf berittene Gendarmen, die paarweise die Straßen abpatrouillieren. Das Verhalten sowohl der französischen wie der syrischen Beamten uns gegenüber ist durchaus korrekt, z. T. sogar sehr entgegenkommend und liebenswürdig. Ein Beispiel: Der französische Ofizier, der uns die Waffenscheine ausstellt, gibt uns nicht nur aus freien Stücken an Hand der Karte genaue Auskunft über die Beschaffenheit der einzelnen Straßen durch Syrien, sobald er hört das wir Deutsche sind, bedient er sich nur noch der deutschen Sprache, obwohl er weiß daß wir französisch verstehen und es ihm sichtlich schwer fällt, sich deutsch auszudrücken. Nur einmal haben wir Anlaß, über die Behandlung ungehalten zu sein. Am Morgen des 1. Feiertages überrascht uns ein lange nicht vernommenes Geräuch: Propellersurren. Als wir aus dem Fenster sehen kreist ein Riesenvogel über der Stadt und geht nach kurzer Zeit irgendwo in der Um gegend nieder. Wie wir später erfuhren, handelte es sich um ein französiches Flugzeug das auf einem Fernflug von Paris nach Persien begriffen war. Am Nachmittag machen wir mit unseren D-Rad eine kleine Spazierfahrt zur Stadt hinaus und sehen auf dem Feld das Flugzeug liegen, mit dicken Stricken verankert und von 2 Posten vor Gewehr be« wacht. Wir steigen ab und treten an das Flugzeug — ein französisches Militärflugzeug — heran, um es anzusehen, s Besonders die beiden großen Motoren mit ihren 9 strahlen- ' förmig angeordneten Zylindern, sowie die Bombenabwurfs ¬ schwere Verletzungen erlitten. Die nach dem Falkeplatz zu gelegene Schaufensterscheibe wurde herausgedrückt. Glücklicher weise kamen die Passantsn mit dem Schrecken davon. — In der Nacht zum Donnerstag wurde in der Bebel- traße der 41 Jahre alte Prokurist Albert Krause aus Hohen- Ernstthal von einem landwärtsfahrenden Straßenbahnzug an gefahren und etwa 30 m. geschleift. Der Verunglückte an dieser gefährlichen Klippe habe das Alter die Aufgabe der Jugend zu helfen. Leider fehle gerade hier oft das gegen seitige Verständnis. Doch sei es erreichbar. Und die Jugend solle diese Lehre annehmen. An der Hand von wundervollen Worten von Goethes Fanst zeigte dann der Redner in gedankentiefen und eindrucksvollen Ausführungen, wie notwendig es sei, daß die Jugend den Kampf mit dem Leben aufnehme, um ein menschenwürdiges Dasein zu erreichen. Frei von aller Engherzigkeit warb er für die Be- tätigungan allen Guten, Wahren, Schönen auf dem Wege zur echten Persönlichkeit. Als höchstes Ziel aber feierte er die uneigennützige Menschenliebe deren allgemeinstes Vorbild Jesus gewesen sei, der für die Armen gelebt und seine Ueber- zeugung mit dem Tode besiegelt habe. Herr Schulleiter Mäthner aber gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Schule getan habe was sie konnte zwecks Weiterbildung für di» Erreichung des Lebensglückes. Dann sprach er die Ent lastung aus mit dem besten Wünschen fürs Leben und über gab den Entlassenen die Reichsverfastung mit der Aufforder ung sie auch wirklich zu lesen, eine Aufforderung von der im Interesse des gesamten Volkes allgemein Gebrauch gemacht werden sollte. Lausa. Ein auf der Königsbrücker Staatsstraße in Richtung nach Dresden fahrendes Lastauto der Speditions firma Wolf fuhr am Donnerstag in der vierten Morgen stunde gegen einen Chausteebaum an der linken Straßenseite brach den 7o Zentimeter starken Stamm weg und stürzte in den Straßengraben. Es war voll mit Kohlen beladen. Wie durch ein Wunder kamen die vier Begleiter — zwei auf dem Trieb-, zwei auf dem Anhängewagen — ohne schwere Verletzungen davon. Der Kraftwagen war arg beschädigt und mußte abgeschleppt werden. Das Unglück ist darauf zurückzufükren, daß der Führer, der Sohn des Besitzers, der lest 6 Uhr abends unterwegs war einen Augenblick vom Schlaf übermannt wurde. Kamenz. In einem Steinbruch in Gersdorf wurde der Steinbruchsbesitzer Stolz von einer umfallenden Kipplore derartig schwer getroffen, daß die Schädeldecke zertrümmert und der Tod sofort eintrat. Pirna. Die hiesigen Stadtverordneten verabschiedeten in ihrer letzten Sitzung gegen die Stimmen der Komunisteu den Haushaltplan der Stadt Pirna für das Jahr 1928 29. Dieser erfordert einen Gesanitbedarf von 7 254 036 RM. und weist einen Fehlbetrag 120 000 RM. auf den der Finanzdezernennt zu beseitigen hofft. — Das Vermögen der Stadt Pirna beträgt 14 600 000 RM. dem eine Schulden last von 6 600 000 RM. gegenübersteht. In seiner Etatrede führte Oberbürgermeister Dr. Gaitzsch u. a. aus, daß in diesem und im nächsten Jahre wohl noch Darlehen ausge nommen werden müßten, dann müsse aber Schluß mit diesen System gemacht werden, denn die Zinsenlast sei eine unge heuere. Bereits jetzt müßten für die Verzinsung der Dar lehen 455 000 RM. und für die Tilgung derselben jährlich 70 000 RM. aufgebracht werden. Weiter führte der Ober bürgermeister noch aus, daß man den Bau eines Krematoriums, die Anlegung eines kommunalen Friedhofes, die Errichtung einer Schwimmhalle, die Erweiterung des städtischen Kranken hauses uud den Bau eines neuen Schlachthofes plane. Bad Schandau. Beim Ziehen der Wäscheleine stürzte infolge eines Fehltritts der pensionierte Eisenbahnbe amte Otto Frommhold in Krippen von einer angelegten Holztreppe etwa drei Meter tief herab, wobei sich die Leine um den Hals des Mannes schlang und die Treppe auf ihn fiel. Obgleich ärztliche Hilfe zur Stelle war, gelang es tro künstlicher AtmungSoersuche nicht, den Verunglückten in Leben zurückzurufen. , Riesa. Auf einem Felde in Leutewitz wurde ein aus der jüngeren Bronzezeit, etwa 1000 Jahre vor Ehr., AytiMtt amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. kll »Maße den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Cchriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Diese Zeitung veröffentlicht die . des Gemeinderates ir AänseN Fortsetzung folgt. 8 p o r 1. veutkckes Turnfest ln Köln sm Lkeln. Die vom Turngau Südwestafrika, Swakopmund, abge gebene Meldung zum 14. Deutschen Turnfest ist dieser Tage dahin ergänzt worden, das vom Turnverein Swakopmund und vom Turnverein Lüderitzbucht sich fünf Turner an den Wettkämpfen beteiligen werden, während eine Reihe weiterer Vorm 9 Uhr Konfirmandenprüfung. Das stärkere Hervortreten der Staatsgewalt in Syrien Kirchgemeinde herzlichst eingeladen» O rtlich A und Sächsisches. .stammendes Grab ausgegraben. Es enthielt Knochenreste Vitcndorf-Okrilla den rq. Mär^ 'zwischen großen pflasterartig nebeneinandergesetzten Bruch- m . steinen, mehrere kleinere Schalen und eine schmuckoolle, außer- . Fr°üag "^nd mit grämlich gut erhaltene Taffe. Die Funde wurden der , 'M Emsch st^öchmdeiien schlichten Heier ihre abgehenden Urgeschichtssammlung des Riesaer Heimatmuseums überwiesen. Schülerinnen und Schuler. Em Streichquartett der Lohnertschen - . c» . Kapelle unter Leitung ihres Führers hatte die musikaliche emnitz. 3h der am Falkeplatz gelegenen Nikolai- Ausstattung der Veranstaltung übernommen und trug so mit dlpotheke ereignete sich am Donnerstagnachmlttag eine zur ibrer Lebuna bei. Die eiaentlicke Entlassunos-Nede butt- ^."^^"^kplosion, durch die drei Angestellte der Apotheke i in de* attes^ f vo" te- - Anzeigen werden an den Erscheinung,tagen 8 » bi, spätestens vormittag 10 Uhr t» »t« z» Geschäftsstelle erbeten. - Die Festsetzung des Bnzetgen-Preis«, 2 s 2 wird bei eintretender Änderung ein« 0su»mer 2 L vorher bekanntgegeben. 8 ) 8 Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, n>«n» 2 8 der Anzeigen-Betrag durch Klage «ingezog« 8 - werden muß oder wenn der Auftraggeber in « Konkur« gerät. Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. ' >' > ...-.--.na, 27. Jahrgang. '.Vorrichtung erregen unser Interesse. . . j Diese eingehende Betrachtung sollte für uns ein Nach- kommiffion des Kriminalamtes ist Kästner der Gefangenanstalt. spiel haben Den ganzen nächsten Vormittag hindurch hält Chemnitz zugeführt worden. sich in dem großen Vorraum des Hotels, auf den unser Plauen. Bei Steinbruchsarbeiten in Syrau wurde Zimmer mündet, ein fremder Herr auf, dem wir zunächst eine Höhle entdeckt, die Tropfsteingebilde, unterirdische' keine weitere Beachtung schenken. Als wir gegen Mittag Schluchten, Wasserläufe und Seen enthält. Der Syrauer, das Hotel verlaffen wollen, um nach Aleppo weiterzufahren, Gemeinderat beschloß am Mittwochabend einstimmig, die Er-stritt uns dieser Herr entgegen und fordert uns auf, ihm schließung der Höhle in die Wege zu leiten. Oberbürger-s zur Polizei zu folgen. Auf der Polizei werden wir einem meister Lehmann äußerte sich dahin, daß die Tropfsteinhöhle eingehenden Verhör unterzogen, woraus wir zu unseren begreif- wegen ihrer Sehenswürdigkeit sicherlich eine große Anziehungs- lichen Erstaunen ersehen, das man uns in Verdacht hat kraft auf die nähere und weitere Umgebung ausüben werde. - Spione zu sein. Unser Gepäck wird bis auf Rasiermesser — und Zahnbürste genau untersucht besonders die Tagebücher Vom ^or 20. und der Photographenaparat erwecken das Mißtrauen des .... o j Polizeichefs. Unserer Versicherung, daß wir weder von dem U.6H ! Flugzeug noch in Alexandrette photographische Aufnahmen mc. m cm -r. ^überhaupt nicht gemacht haben schenkt man keinen Glauben. - 'st der Weihnachtsabend - Der Polizeichef verlangt die noch unentwickelt in der Kassette treffen wir am Ziele an, in der Stadt, die, von Alexander landen Filmstreifen zu sehen. Während wir ihn klar- zu machen suchen, daß die Filme nicht ans Licht gebracht werden dürfen, ist auch schon ein Photograph als Sachver ständiger herbeigeholt. Man stellt uns vor die Alternative, entweder die noch unentwickelten Filme zurückzulaffen, oder so lange zu warten bis sie entwickelt sind. Da wir bei längeren Warten einen ganzen Reisetag verlieren ziehen wir es vor, den Filmpack zu überlasten, und können nun, da sich keine weiteren Verdachtsmomente gegen uns ergeben haben, unge hindert unseres Weges ziehen. r. ... m - r u Südwestafrikaner die Fahrt nach Köln als Festteilnehmer an« oft nachlässigen Kleidung der türkischen Beamten einen sehr treten, vorteilhaften Eindruck. Ebenso wie das lebhaftere Temperament des arabischen Syrers gegenüber dem langsamen Wesen des Türken im Gesamtbild des Straßen- und Geschäftslebens ein