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ttendorser Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend »»»»«iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiirr. Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens- tag, Donnerstag und Sonnabend. - Der Bezugs-Preis wird mit Beginn « jeden Monats bekannt gegeben. - Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. »» irgendwelcher Störungen des Betriebes der « ü Zeitung, d. Lieferanten od. d. Befördcrungs- - Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der --- - Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. " Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. ksterPIiSUS- A, M MMI Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachukgen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. «IIIIIISIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII»»»» Anzeigen werden an den Erscheinungstagen 2 bis spLtcstcns vormittag 10 Uhr in die — Geschäftsstelle erbeten. " Die Festsetzung des Anzeigen-Preises »» wird bei eintretender Änderung eine Nummer H L vorher bekanntgegeben. 2 L Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn " - der Anzeigcn-Betrag durch Klage cingezogen werden muß oder wenn der Auftraggeber in » Konkurs gerät. ' «iiiiriiririririiiiiiiiiiiiiiriiiiiiii» Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. Nummer ^9 Mittwocb, den 3. November 1926 25. Jahrgang Amtlicher Teil. Rinderzuchtgenossenschast. Die von dkl Aufsichtsbehörde grnehmigte Satzung der diesigen Rinderzuchtgenoffmschaft liegt von heule ab 14 Tage lang im Rathaus — M-ldcamt — während der ge ordneten Dienstzeit öffentlich au». - Httendorf-Hkrilla, den 30. Oktober 1926. Der Bürgermeister. Jalm srelw. feuerwehr vmilSott-OkMIa-vsi. Unsere Fieiw. Feuerwehr Ost hat es verstanden, ihr 25. Stiftungsfest zu einer eindrucksvollen Feier zu aestalten. Den Saal des Gasthose» „zum schwarzen Roß" hatten fleißige Kameradenhände festlich geschmückt. Mitglieder au», wärtiger Wehren, Vertreter der Gemeinde und zahlreiche Freund« der Wehr bezeugten dieser durch ihren Besuch ihre Zuneigung. Für da« Konzert hatte man die Kapelle des Infanterie-Regiment« Nr. 10 unter Obermusikmeist« Arnold gewonnen. Ein feingewähltes, meisterhaft vorgetragtnes Programm erfreute die Festtteilnehmer. Der von Frl. Wünsch au«bruck«voll vorgetragene sinnige Prolog wieß aul die Bedeutung de« Tages hin. Herr Brandmeister Knöfel begrüßt« die Anwesenden und erstattete «inen eingehenden Bericht über die Tätigkeit der Wehr in den vergangenen 25 Jahren. Am 11. Juni 1901 wurde in einer vom damaiigen Herrn Gemeinveoorstand Lincke etnberuftnen Ler sammlung Vie Gründung einer Fr. F uerwehr beschlossen, 30 Mitglieder traten bei. Die Ausbildung leitete Herr Instrukteur Schmidt, der auch am Festabend in alter Frische anwrstnd war. Da« 1. Kommando bestand au; den Herren Schlossermeister Langeleld als Hauptmann, Klempncrmeister Müller al« Steigerzugsührrr, Seilermeister Knöfel al« Spritzenzugführcr und Uhrmachermeister Köhler als Feld- w«b«I. Am 31. Oktober 1901 wurde dis Wehr nach sehr gut bestandener Prüfung in den Landekvnbond sächs. F-urr- wehren ausgenommen. Die Wehr entwickelte nun eine über aus umfangreiche und segentreiche Tätigkeit und setzte sich gar bald auch btt den vorhanden gewesenen Gegnern durch. In den 25 Jahren wurden 324 Urbungen und 309 Ver sammlungen abgchrlten. 153 Mal wurde die Wchr alarmiert und zwar bet 63 Bränden im Ort« und bei 53 auswärtigen Bränden. Bei 15 Waldbränden konnte erfolg reich eiogegriffen werden. Die Wehr erzielte 14 erste Prämien und 7 zweite Prämien. In 5 Prüfungen durch den Bezirksverband wurden die Leistungen der Wehr mit „sehr gut" bezeichnet. E» würde zu weit führen, wollte man den interessanten Bericht erschöpfend wiedrrgeben, der mit dem Gelöbni« schloß, daß die Wehr auch künftig ihre ganze Kraft in den Dienst der Allgemeinheit stellen «nd welcher dankbar ausgenommen wurde. Das Ehrenmitglied der Wehr, Herr Bürgermeister Richter, ergriff hierauf das Wort zu einer ausdrucksvollen Festansprache, dabei hervor- hrbend, daß die Wehr die alten Feuerwchrlugenden opfer freudige Nächstenliebe, strenge Manneszucht und ernste Pflicht- treue jederzeit hochgehalten habe und deshalb eine so segens reiche Tätigkeit entfalten konnte. Er sprach der Wehr herz liche Glückwünsche und den Dank der Gemeindevertretung au« und überreichte eine Ehrengabe von 300 Mark. Im weiteren Verlauf« des Festabend« wurden durch Herrn Bürgermrister Richter den Jubilarin der Wehr die vom Londesauschuß sächs. Feuerwehren gestifteten Auszeichnungen mit Wortin des Danke« und der Anerkennung für die langjährige, selbstlose und treue Arbeit überr«tcht und zwar den noch aktivm Gründern Herren Brandmeister Knöfel, Sanitäter Rumberger, Steiger Gustav Klinger, P. Hickel, Robert Zimmermann und Zscheischler da« tragbare Ehren zeichen und das Ehrendiplom für 20 jährige Dienstzeit den Herr«« Rottsührer Meinert und Vpritzcnzugführer Menz«l. Die Wehr selbst ließ ihren Kameraden mit 25 jähriger Zugehörigkeit durch den Steigerzugführer Herrn Zscheischler eine silberne Tasch«uuhr mit Widmung überreichen und erntete dafür freudigen Dank. Herr Bürgermeister Lincke au« Dohna, der Gründer der Wehr, schilderte in humor voll«« Wort«« die unhaltbaren Zustände in unserem Orte vor Gründung der Wehr und sprach seine lebhafte Freude über die erfreuliche AuswärtSentwickelung der Wehr aus, ihr rin ersprirßllcheS Wirken für die Zukunft wünschend. Der von der Wehr hochverehrte Instrukteur Herr Schmidt stellte fest, daß die Wehr seine damaligen Instruktionen gerne und freudig beherzigt habe und Dank ihr«r treuen Arbeit sich «un de» Vertrauen» der Gemeinde voll erfreuen könne. Tief ergriffen wurden die Frsttsilnehmer bei der Enthüllung der den gefallenen und verschiedenen Kameraden gewidmeten Ehrentafel, die am nächsten Tags einen Ehrenplatz im Ge- rätshause erhielt. Denjenigen passiven Mitglieder welche durch ibre 25 jährige Mitgliedschaft die Bestrebungen der Wehr förderten, wurde ebenfalls ein Anerksnnungrdiplom überreicht. Der nächste Tag wurde durch ein« Revrille, gespielt vom Musikchor der Freiw. Feuerwehr Klotzsche, eingeleitet. Im Laufe de« Vormittags rief blinder Alarm die Wehr zu einer prakttschen Uebung nach dem als Brandobjekt ange- nommrnen Gasthofe zum Hirsch und konnte dabei die Wehr «inen guten Beweis für ihr Können liefern. Mit hoher Befriedigung kann die Fmerwehr auf ihren Ehrentag zurückblicken. Mögen ihr auch weiterhin Führer und brave Wehrmänner erstrhen, die in ihrer idealen Auf gabe, Leben und Eigentum der Mitmrnsch-n zu schützen, freudig aufgehen. OertlicheS «nd Sächsisches. Ottendorf-Vkrilla, den S. November ;9rr. — Die Landlag«wahl die hier bri einer Beteiligung von ca. 80 Prozent der Wähler ruhig verlief, hatte nach stehendes Ergebnis: Allsozraltflen 135 (—). Deutfchnationalr 188 (214) Deutsche Volkrpartei 153 (262) Sozialdemokraten 1189 (1502). Komrnunistcn 484 (228) Demokraten 94 (162), WtrischastsparUi 258 (2). Zentrum 13 (10) Nationalsoz. 4 (—) AuswrrtungSp. 11 (—). Hausbes. 11 (—). Die in Klammern stehende Ziffer ist die Stimmenzahl de: Laudtagswahl von 1922, Grünberg: Altsoz. 9; Deutschnat. 45; Deutsche Volsp 7; Soz. 61; Komm. 9; Dem. 2; Mittelst. 28; Nalionlsoz. 2; Aufw. 7; Hausbes. 3. Hermsdorf: Alisoz. 17; Deuttchnat. 68; Deutsche VKkep. 28 ; Soz. 197 ; Komm 56 ; Dem. 20; Mittelst. 38; Völk. 1; Aufw. 2; Hausbes. 3. Klotzsch«: Alisoz. 191; Deutschnat. 683; Vo!ksp. 620; Soz. 992; Komm. 223; Dem 217; Mittelst. 424 ; Völk 22; Zentr. 18; Nationalsoz. 49; Aufw. 111; Grund- des. 8. Lausa: Altsoz. 77; Deutschnat. 230; Deutsche Volk«p. 201; Soz. 741; Komm. 92; Mittelst. 383, Völk. 3, Zentr. 1, Nationalsoz. 7, Aufw. 22, Hausbes. 6. Lommnitz: Altsoz. 24, Deutschnat. 97, Deutsche VolkSP. 12, Soz. 198. Komm. 60, Dem. 9, Mittelst. 45. Völk, t, Nationalsoz. 1. Aufw. 1, Grundbes. 3. Schönborn: Asisoz. 1, Deutschnat. 67, Deutschs VolkSp. 7, Soz. 7. Komm. 25, Dem. 9, Mittelst. 44, Zentr. 1, Aufw. 3. Hausbes. 1. Seifsrsdorf: Altsoz. 18, Deutschnat. 147, Deutsche Volksp. 16 Soz. 122, Komm. 20, Dem. 5, Mittelst. 43, Völk. 7, Zentr. 2, Nationalsoz. 13, Aufw. 7. — Der Gemischte Chor bringt in seiner diesjährigen ) Herbstaufführung am Sonnabend eine Operette, betitelt: „Am Tegernsee oder Mizzi und Muzzi". Der Besuch dieses Stückes, in dem uns köstlicher Humor zum Lachen und flott« Musik in Stimmung bringt, kann nur «mpfohlrn werden. Nähr«» siehe Inserat. — Kirchgemeindevertretersitzung. Zunächst gibt der Vorsitzende bekannt, da« di« Vorführung des Filme« der innerrn Mission einen Ucberschuß von 12, 65 RM gebracht hat, der an die innere Mission abgelicsert worden ist. Da von verschicdenr Seiten der inneren Mission Bittgesuche «inge- gangen sind, so soll diese« Jahr wieder wie früher eine Sammlung für di« christlichen Liebe«werke in den Häusern vorgenommen werden. Di« von der inneren Mission einge richtete evangelsichr Buchverbreitung soll nach Möglichkeit unterstützt werden. Für Auskünfte und Arbeiten in Familiensachen (Stammbäume btr.) werden Gebühren fest gesetzt. Einig« Steuererlatzgesuche bewilligt. Feiner wird berichtet, datz eine Besichtigung der Orgel durch einen Orgel- sachverständigen auf Veranlassung de« Landerkonsistoriums stattgefundeu hat. Derselbe hat sich dahin ausgrsprochrn, daß die Mängel d,r O gel nur durch durchgreifende Er- muerungSarbeiten beseitigt werden köanen. Das Kirchweih fest wird nun t:otz der Gemeindevsrordneten-Wahlen am 14. November abgehalten. Meu will damit die alte Ge pflogenheit beibehalten. Die neuesten Kirchenauslritte werden bekam-tgrgebe« und dabei bemerkt, daß das bestehende Kirchknaustrittsgesetz «ach der in Sachsen durchgesührten Trennung von Staat und Kirche sofort beseitigt werden muß. Der Besuch der Evangelisation wird wärmstens em pfohlen. Verhandlungen in Kirchensteuersachen find im Ein verständnis mit dem Beteiligten erledigt worden. Sie haben erklärt, der Kirche zu g«ben, was fie nach ihrem sparsam aufgestellten Haushaltplane braucht. Die Ge nehmigung zum Umbau de« Stallgebäuder im Pfarrhof ist au« baupolizeilichen Gründen von der Amtrhauptmannschaft noch nicht erteilt word«n, jedoch wird um Aurnahmebe- willigung nachgesucht. Evangelisation: Di« Evangelisation in der hiesigen Kirche begann mit dem Gottesdienst am R«formationsfest. Nach der vom Ort«vfarrer gehaltenen Liturgie predigte Herr Gcntralsekretär Gehrmann von der brutschen Mitter- «)cht«misfion an« Hamburg über: Da» Resormatiousfest eiu wichtiger Gedenktag. Autgehend von der harten Zrlt vor Luther mit thrrn Heimsuchungen für die mutigen Männer, die für den rechten Glauben eiutratrn, und den Opfrru, die gläubig« Christen sür ihren evangelischen Glauben ge brecht haben, zeigte «r, daß soviel« da» Erbe der Väter nicht mehr geachtet haben und achtcn. Es ist «uu höchste Zeit, daß wir uns auf das Erbe der Reformation besinn«« und Gottes Wort befolgen. Dann wird es um uns« Volk und uns besser stehen. Zur Verschönerung des Gottes dienstes hatte der Kinderchor durch eine feingrsungeue Mottete beigekagen. Am Abend sprach dec Evangelist über das Thema „So kann? nicht weitergehen." Packende Ver gleiche bereicherten den ticfschüreuden Vortrag, der ti«seu Eindruck auf die Zuhörer machte. Darum versäume nie mand sich di« nächsten VortrSg« anzuhören. Dresden. Am Resormationssonntag gegen 7 Uhr nachmittags wurde die 44 Jahr« alte Schloffersehefrau Frida Köppe auf freien Felde hinter« Cottaer Friedhof, auf ihrem ausgebrcileten Mantel liegend, mit einer Anzahl Schnitt- und Stichwunden am Halse, au der Brust und am linken Arm schwerverletzt und in bewußtlosem Zustande auf- gefunden. Als Täter kommt der 60 Jahr« alte Schulz vou hier in Frage. — Ein riesiger Fsuerschrin loderte am Sonnabend in der 8. Abendstunde auf den Höhen bei Bannewitz zum Himmel empor, der zahlreiche Feuerwihren zum Ausrücken veranlaßte. Die Annahme, daß es sich abermals um einen protzen Gutsbrand handeln könnte, bestätigte sich erfreulich nicht. Der Brand, d«r bi» in die Vormittagsstunden de» Reformationsfestes «»hielt, betraf eine grobe, aus Preß- würfeln bestehend«, dem Gutsbesitzer Kobisch in Lutschütz gehörig« Strohfeime, von der nur rtwa 500 Zentner ver- sichert waren. Al« Entstehung«ursaLe wird vorsätzlich« Brandstiftung angrnommen. W«nige Stunden vorher fand in Bannwitz eine gröbere kombinierte Feuerlöschübung statt, bei der auch Sauitätrkolonnen mitwirkten. Als Brand- objckt diente die Strobhutfabrik von Behren». E» ist denkbar, daß irgend«»« Person dadurch auf den Gedanken gekommen sein mag, einen wirklichen Braudsall zu schaffen und die Feuerwehr«: nochmals zu alarmiereu. Meißen. Ein größeres Schadenfeuer war in der Nacht zum Sonnabend im Gute von Kühn« in Diera aus- gebrochen, wodurch die mit der eingebrachtin Ernt« gefüllte Scheune eingeäschert wurde. An der Bekämpfung dirs«» Brandes beteiligten sich die sämtlichen Feuerwrhrrn und Gemeindensplitzen der Umgebung. Brandstiftung wird hier sür vorliegend «rächtet. Wilsdruff. Ein schwerer Unglücksfall trug sich in der Nähe der Hofemühle beim Auswechsela alter Rasten der elektrischen Leitung zu. Ein Arbriter der Freitaler Kraftwerke hatte mit Steigeisen einen alten Mast bestieg«», als der Matz unten abbrach, umstürzt«, und auf d«n an ihm hängenden Arbeiter ausschlug, der mit schw«r«u inneren Ver letzungen nach Freital geschafft wurde' Kloster-Rarienstern. Ein größerer Einbruch wurdr in der Donnerstagnacht in die Kanzlei d«S Klosters Marirnstrrn verüb'. Dabei wurden gegen 400 Mk. Var- geld erbeutet. Die noch unbrkannten Diebe versuchtm erst mit Zentrumsbohrern dar Türschloß aufzubohren, was aber mißlungen war, worauf ein Frnster zrrtrümmert wurde und die Täter deu Zutritt dann auf diese Weise erlangtn konnten. ——— «lrchekrrachrtchte« Konfirmandinnen: Mittwoch, »^5 Uhr Gasthof zum goldenen Ring zur Bibelstunde des Herrn Gehrmann. Kommt alle! Bringt die Eltern mit!