Volltext Seite (XML)
! Du -ist mein! Roman von H. o. Erltn. Copyright by Greiner L Comp„ Berlin W 30. ' Nachdruck verböte» 52. Fortsetzung. „Was — wissen Sie, Angelika?" Seine abermalige Frage zwingt sie zur Antwort, und stockens flüsterte sie: „Wie es geschah — was Sie taten — tun wollten — warum er fliehen mußte — denn ich — wie sie ihn in das Haus getragen hatten, da — in Ihrem Zimmer am Boden — die Pistole — ich hob sie auf, habe sie versteckt und habe keinem, keinem etwas davon gesagt — und habe doch immer ein Gefühl gehabt, als wäre ich mitschuldig geworden —" „Angelika" —ein dumpfer Laut, ein Schluchzen —, .Mitschuldig an meiner Schuld — und geopfert, um meine Schuld zu sühnen — — — — ist es so, Angelika?" Kein Ja, kein Nein. „Angelika, wenn Sie nicht aus Liebe meines Bruders Weib geworden sind — wen haben Sie denn geliebt?" Kein Wort, nur ein schwach verhallender Laut und ein Blick, der ihm alles verrät. „Mich, Angelika — mich?" Sein Haupt ist auf die Brust gesunken. Dann hebt er den Blick wieder langsam und schwer zu ihr, und niit brechender Stimme fragt er: „Und haute — heute?" Ihre Augen blickten scheu zu ihm auf, glutrote Scham bedeckte ihre Wangen — und plötzlich birgt sie den Kopf an feiner Schulter. Er erbebt. Nicht alles vergessende Seligkeit, ein tiefes, verzweifeltes Weh zwingt ihn, nach der Verlorenen die Arme auszustrecken, sie an sich zu ziehen, jie zu um klammern, und doch wagt er es kaum, aus ihre Lippen sie seinen zu pressen. Sie ließ ihn gewähren. Sie ruhte an seiner Brust, von seinen Armen gehalten, und ihres Kusses Hauch kam rem feinen entgegen. Da brach der Strom seiner Liebe sefsellos hervor, und auf ihrem Munde brannten seine glühenden Küsse. Em paar Herzschläge lang ließ sie die heißen Wogen über sich hinfluten, dann eine Erinnerung, ein Wort „Madeleine — Madeleine —" Sie hatte es herausgestoßen, sich ihm entwunden und war emporgefahren — —- -- „Was habe ich getan — o Gott, was haben Sie mich tun lassen!" Voll zitternder Furcht ihn abwehrend, floh sie von ihm hinweg. Er starrte dem lichten Kleide nach, um ihn her wird es dunkel und nur eines blieb bei ihm zurück in der Ein samkeit: ihr entsetztes Erinnern: „Madeleine —" Wie vom Sturm getragen eilte er nach Falkenhagen zurück. Am Fenster steht Madeleine und harrt auf fein Kommen. Durch die Torfahrt tritt er herein mit eilenden Schritten, die langsamer werden, zögernd stocken, als er vor sich das Haus sieht, darin sein Weib seiner wartet. Vom Fenster weg ist Madeleine in das Nebenzimmer geeilt, hin zu dem Flügel; sie beginnt zu spielen. Hartmut hört Hie weichen, lockenden Töne, er steht lauschend auf der Schwelle, und seine Augen sind ssstge- bannt auf der vornehmen Frauengestalt. Alles, was er je für sie empfunden, womit er sie emporgehoben hat über ge- wöhnlicherer Frauen Art, quillt in ihm auf, drängt hin zu ihr voll glaubenden Vertrauens, daß sie helfen wird ihm — ihnen allen helfen. Er stürzt vor ihr nieder, drückt den Kopf in ihren Schoß und murmelt: „Madeleine —" Unter ihren Händen verhallen die Töne mit einer Dissonanz, und in ihr jubelt es auf wie klingende, singende Seligkeit, wie jauchzendes Glück, unter dem fast das Herz zerspringen will. Er, nach dem ihre Seele gerufen, er ist gekommen! Sie hat ihn wieder, hält ihn — ihn, der der ihre sein will — nur der ihre — ! „Hartmut — du — Liebster, Liebster du!" Sie hat seinen Kopf mit beiden Händen zurückge bogen, neigt sich über ihn, senkt tief den Blick in seine Augen, sieht — sieht das Flehen darin, den Hilfeschrei, der nun von seinen Lippen bricht: „Madeleine, du mein bester Freund, mein getreuer Kamerad — sei es mir jetzt in dieser Stunde!" Von seinem Kopf sind ihre Hände zurückgesunken, über ihren Augen haben die Lider sich geschlossen — so sitzt sie starr und bleich. Keine Frage ist nötig. Sie weiß, was ihm geschehen ist, was ihn so zu ihr führt. „Du kommst von Angelika?" „Ja, ich komme von ihr. Ohne daß ich sie suchte, ihr begegnen wollte, traf ich sie." Da klingt ihre Stimme zu ihm weich und gut. „Nun sprich zu mir, Hartmut, und laß uns beide den rechten Weg suchen, der aus dieser Wirrnis herausfühct" Die gute Stimme — gut aus Güte, nicht aus Schwäch lichkeit — Güte, die Stärke ist, Kraft — Mehr noch als ihre Worte hört er dis Stimme, fühlt ihren Klang. „Den rechten Weg, es gibt nur einen einzigen noch nach heute. Madeleme — es ist ja alles so anders, so ganz anders, als ich, als wir beide es glaubten. Was dem lllmenhofe Unglückliches geschah, das hat nicht nur ein Opfer gefordert — Angelika wurde das zweite — wurde es, weil sie glaubte, gut machen, sühnen zu müssen, was meine Schuld, mein Verbrechen war." „Hartmut!" — dicht vor ihm steht Madeleine, und ihre Finger umklammern seinen Arm. „Angelika ist deines Bruders Frau geworden — ohne Liebe, oder — gib mir Antwort — mit der Liebe zu einem andern im Herzen .—?" „Zu — einem andern." „Und dieser andere — du Hartmut?" Eine unendlich traurige Frage, der Totenstille folgt, in die wieder die traurig gefaßte Stimme klingt: „Und dies alles, das sagte sie dir heute — sie selbst?" Er hatte ihre Hände gefaßt und preßte sie in den seinen. „Frage nicht, Madeleine, suche zu begreifen. Sei gut sei groß! Du allein bist es, die helfen kanu." ,Hch will dir helfen. Sprich, wie ich es kann." (Fortsetzung folgt.) Gasthof zum Teichhaus. SsunaVcud den 31. März Macht-M «U Von nachm. 6 Uhr an Wellfleisch u. Ural- warst später frische Hausschlachtene. Hierzu ladet freundlichst ein Herm. Hauraorf u. krau. LurfchlMmi empsledtt sich OberMI« kllgaerMs-Miiä<)rkMr. Aperettcn - Meater'Attcndorf- «Milla Gasthof Schwarzes Rost — Direktion Willy Kretschmer. — k'rsitkF, steil 30. Närr adevsts 8 Dkr Das Tollste was je gesehen wurde! — Lachen ohne Endel MM MtMN!! Operette in 3 Akten von Hirsch In allen Städten § utschkands mit großem Krsok- au'geührt. Ges ngsschlager: Daß mich die Weiber so gerne baden. — Es bläst die Trom- eie trara. - Männe h»k' mir mal die Taille auf. Drverkaur in der Buchhandlung H. Rühle und im Gast hof zum Nuß. I. Platz Mk. 2. Platz 80 Pfg. Es ladet herzlichst ein Vis Direktion. HalisMchen lb—16 Jahre für l. oder lb 4. gesucht Ma i umühle Serfersdorfer-Tal. NWALGllG feinst, gemäht. Lulltet Psd. 32 Pfg. Margarine v.o.6obisi.- fioltor-fett i. Latein , Pfd. 75 Pfg. K-riniden Sultaninen Pfd. 85 Pfg. Pfd. 0.80-1M. gerasp. fi-kor-Nuß Pfd. 65 Pfg. Prima Kaiser - Aurrug - Medl Pfd. 30 Pfg. viamant - Meh! 5 Pfd. Beutel 1.60 M. llvrw Lrüzvr Papier sowie KMerdwlMpikr empfiehlt Norm. Nüdlo, in reicher Auswahl. dis soLou viels sogsnsnutsSodmisr - mittsl kür dsn vuübodsn vorsuovt dsden, reinigen ilm Vents v/iedsr wit Terpentinöl und Megen ilm mit einem guten Loknervsevs, llsrgsstsllt eng edel ¬ sten HertvLovssn, von mildem (leruek, gröütsr Lusgisbigksit und übsrrssovsnd sobnsll dsusr- valten llurtglLur gebend ist nur lebten 8is aber nuk das lcniesnds, sovvarrs Nudel aut dem veeksl, es gibt viels mindewvsrtigs Usolmkmungsn. kreis V, Voss 85 ktg„ V2 Voss 1,50 RA., V- Voss 2.80 KU. Lrbültlicb bei: Lreur-Orogeris kntr fusLel. sottl^k« Verlag des Bibliographischen Institut» in Leipzig S der W1 «w», Lammt«», kost,»fr«« Arnim. . Dhron. . Ehamiffo veibel. . vrillparzer Hauff . . Lessing. . . . Ludwig . . . . Luther. . . . Mörike . . . . Nibelungenlied Neuter g«»« «mi» tn »N»«« g«bunl>«» 4.» Mmrk, tn Halblad« Mbund«» mit Oow»b«i4»tU ».U> M«? «d«. . S . 4 . S . S . 5 Meyers Klassiker-Ausgaben In Neudrucken auf holzfreiem Papier wieder lieferbar: «»«. . 7 . S . S . S . 1 . r Hebbel Heine, Kleine AuSg. 4 Hölderlin 2 Kell« » Kleist v Körner 2 Scheffel 4 Schiller, Kl. Ausgabe V — Droh« Ausgabe. .15 Shakespear« ... ,1V Storm.....< Wieland 4 Kchng-DüiiM — solid gebunden — in neuen geschmackvollen Mustern empfiehlt al» passende Konfirmanden- Geschrnkr jtirmsil» -jiMi »»i MerUMi». Sonnabend Kerkaus van Schweirre- Fleifch Pfund von 90 Pfg. an DimMLt. Warft Pfund 1.20 Mk. «eMettleilch Pfund 70 Pfg. fizdrer, Südstraße. Auchhandlung K. Wühle kmpschlt la ftbr großer Msmbl XMrmtim - lsirclmlst wie Sistlek, «eaenltdücher, LHNsN. llerglß mein nicht, Tagebücher, Taschentuch- unü Schmulltkasten, fietten, ManscheuenltnSpte, portemonaier, Srlettaschen, caschentolllettt, fiiMearrdalter, vrrbltMt, Lrlttpapltr u. a. mehr.