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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend >»»»I»»»»»»»»»»»»»»I» L Die „Ottendorfer Zeitunq" erscheint Diens- " tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. « Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. » »» irgendwelcher Störungen des Betriebes der " Z Leitung, d. Lieferanten od. d. Bcfördcrungs- « Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- m spruch aus Lieferung oder Nachlieferung der M Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. - »I»»i»»»»»»i»»»»»»i»»s Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. ÄKOIMW- ,H, M AMU! Diese Zeitung veröffentlicht die ^5 amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Otteudorf-Oknlla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Cchriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. s »»»»»» »»»»I»»»»»»»»« Anzeigen werden an den Eischeinungetaaen g -> bis spätestens vormittag 10 Uhr tri ot« » Geschäftsstelle erbeten. " Die Festsetzung des Anzeigen«Preis«, »! " wird bei eintretendcr Änderung ein« Nummer L 2 vorher bekanntgegebcn. L Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, w«mr ü der Anzcigcn-Betrag durch Klage etngezogen A --- werden muß oder wenn der Auftraggeber in « Konkurs gerät. «»»»»I»»»»»»»»»»»»!»» Gemeinde - Giro - Konto Nr. 136. Nummer Mittwoch., den April 4928 27. Jahrgang! Amtlicher Teil. Hammcrmühlen - Brücke. Das Befahren der Hammermühlenbrücke mit Fuhr werken (Geschirren) und Kraftwagen wird erneut verboten. Der Verkehr mit kleinen Handwagen wird durch dieses Verbot nicht berührt. Zuwiderhandlungen werden nach 8 366 Ziffer 10 des Reichsstraf-Gesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 RM. oder mit Haft bestraft. Httendorf-Hkriüa, am 31. März 1928. Der Bürgermeister. vsrsurrsbiungen aul Umsatz-, einksmmrn-. una MperschalMelm. I. Die auf das erste Kalendervierteljahr 1928, bei Land- und Forstwirten auf das dritte Wirtschaftsviertel jahr 1927/28 entfallenden Vorauszahlungen auf Um satzsteuer sind bis zum 10. April 1928 zu zahlen. Verzugszinsen wegen verspäteter Entrichtung der Um satzsteuer werden erhoben, wenn die Zahlung bis zum 16. April 1928 nicht erfolgt ist. II. Bis zum 10. April 1928 ohne Schonfrist sind von den Einkommensteuer-, und Körperschaftsteuer pflichtigen, außer solchen mit hauptsächlichem Einkommen aus der Bodenbewirtschaftung, die Einkommen- und Korperschaftsteuervorauszahlungen nach Maßgabe des zugestellten Steuerbescheides in Höhe von einem Viertel der Jahressteuerschuld zu leisten. Zahlungen können bei der Finanzkaffe fortlaufend bar erfolgen. Zur Entlastung der Finanzkaffe wird auf die weitere Einzahlungsmöglichkeit im Wege des bargeldlosen UeberweisungS- und sonstigen postalischen Zahlungsverkehrs ganz besonders hingewiesen. Dabei ist aber zur Vermeidung von Weiterungen, insbesondere von Rückfragen die genaue Bezeichnung der Steuerart, des Steuerabschnitts, der Steuernummer sowie .des Steuerpflichtigen nach Name, Wohnung und Geschäfts- Niederlassung unerläßliche Bedingung. Mit dem Umsatzsteuervorauszahlungen sind die vor geschriebenen, vom Steuerpflichtigen vollständig auszu füllenden Voranmeldungen einzureichen. Bei der per söhnlichen Zahlung der Einkommen- und Körperschaft steuer auf Grund eines Bescheides ist die Vorlage dieses Bescheides erwünscht. Die bei nicht rechtzeitiger Zahlung erwachsenden Verzugszinsen werden in Höhe von 10 v. H. für das Jahr erhoben. Hierbei wird darauf hingewiesen, das weiter« Mahnung, .insbesondere Einzelmahnung nicht erfolgt, daß vielmehr, falls nach Ablauf einer Woche die hierdurch angemahnten Beträge nicht entrichtet sind unter Annahme des Einverständnisses der Schuldner die Beträge nebst Verzugszinsen vom Fälligkeitstage ab, soweit es sich um Beträge bis einschließlich 1000 RMk. handelt, auf Kosten des Steuerpfllichtigen durch Pofluachnahme eingezogen, sowie daß bei Nicht einlösung der Postnachnahme, falls die Steuerpflichtigen auch keinen begründeten Stundungsantrag stellen, die geschuldeten Beträge im Verwaltungswege unter Aufer legung der Zwangsvollstreckungskosten beigetrieben werden. Vadeverg, den 2. April 1928. Aas Ainanzamt. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla den z. April (923. — Oeffentliche Sitzung der Gemeindeverordneten am 30. März d. I. Von einem Tätigkeitsbericht der Arbeiter Samariterkolonne wurde mit Interesse Kenntnis genommen. Der Einrichtung der Kraftivagenlinie Dresden—Königsbrück- Kamenz stimmte man zu und beschloß, sich an der Garantie summe anteilig zu beteiligen. Die Garantiesumme beträgt für die Probezeit von 6 Monaten 5000 RM. und wurde auf Antrag der Bürgermeister Angermann-Klotzsche und Richter Ottendorf-Okrilla in der Weise umgelegt, daß die Ge meinden des Kamenzer Bezirks und die des Dresdner Bezirkes Vg zu tragen haben, da das Interesse der ersteken an der Linie überwiegt. Haltestellen sind vorgesehen am Hirsch und Bahnhof Süd. Durch eine Anordnung des Ministeriums für Volksbildung sind die Gemeinden Lausa, Hermsdorf, Ottendorf-Okrilla und Medingen zwangsweise zu einen Fortbildungsschulverband für Knaben mit dem Sitze in Ottendorf-Okrilla, vereinigt worden, während die fort- bildungsschulpflichtigeu Mädchen aus Hermsdorf und Medingen vertraglich in Ottendorf-Okrilla zu beschulen sind. Herr Bürgermeister Richter berichtete eingehend über die aufzu stellenden Verbandssatzungen u. Verträge und erwähnte, daß sich die Gemeinden Lausa und Medingen ablehnend verhalten. Es wurde beschloßen, sich an der Verbandsgründung zu be teiligen und Herrn Bürgermeister die weiteren Regelungen zu überlassen. Nach einem Vorschläge des Wafferwerksaus- schuffes sollen Neubauten an die Wasserleitung nur auf Kosten des Bauenden angeschlossen werden, da die Uebernahme dieser Kosten auf das Werk dieses finanziell zu stark belasten und eine dauernde Erhöhung des Anlagekapitals bedingen würde. Man beschloß Vertagung der Angelegenheit. Einen Beschlusse des FeuerlöschauSschuffes über Beschaffung von 10 Satz Schlauch, zwei Hydrantenwagen und anderer kleiner Gerätschaften wurde beigetreten, nachdem der Bürgermeister erklärt hatte, daß eine Beihilfe der Brandversicherungskammer zu erwarten sei. Ein Gesuch der internationalen Arbeiter hilfe um Bewilligung einer Beihilfe wurde gegen 4 Stimmen abgelehnt. Hierauf geheime Sitzung. — Nun ist wieder einmal der Konfirmationstag vorbei. Und die Erwartungen, die man gehegt, sind Wirklichkeit ge worden. Feierstunden seltener Art hat man bei der eigentlichen Konfirmation im Gotteshause und in der Nachversammlung am Abend im Hirsch erlebt, die unvergeßlich bleiben werden.^ Das schöne Geläut unserer Kirchenglocken begrüßte den fest-ß lichen Tag und vom Turm des Gotteshauses grüßte zum ersten Male die neue Kirchenfahne, das Wahrzeichen der evangelischen Kirche Deutschlands, mit ihren reinen Weiß und den violetten Kreuz. In dichten Scharen begaben sich die Angehörigen, Paten und Gemeindeglieder in das dank der Mithilfe zweier hiesiger Gärtnereibesitzer, deren Töchter mit eingesegnet wurden, mit Guirlanden, Blumenstöcken und Blattpflanzen und blühenden Lorbeerbäumen so herrlich ge schmückte Gotteshaus. Viel Freude erregte bei allen Teil nehmern das zum ersten Male verteilte Erinnerungsblatt, das neben der Ordnung der Konfirmation auch die Namen der Reihenfolge ihrer Einsegnung und das Konsirmationsver- sprechen enthielt. In feierlichen Zuge, unter Glockengeläut und Orgelklang, begleitet von den Kirchgemeindevertretern, und einigen Jubilaren betraten die^ 38 Knaben und 48 Mädchen das Gotteshaus, auf dem Altarplatz Platz nehmend. Und nun begann die herzerhebende Feier mit einem Orgel satz von Hesse, dem Lied 522, der Liturgie, dem Lied 171 und der Textverlesung von Psalm 46. Das Lied 239 leitete über zum Gesang des Freiw. gemischten Kirchenchores unter Leitung von Herrn Kantor Beger: „Sei getreu bis in den Tod," der die Seelen aller ergriff, und Hur Ansprache des Ortspfarrers Gräf über Joh. 12,1—8. Ihr folgte mit dem Inhalt sich anpaffender Orgelbegleitung durch Herrn Heinz Tauscher der seelenvolle Vortrag von Fran; Schuberts Friede sei mit euch als Lied für Sopran durch Fräulein Hanna Wünsch. Nun traten die Kinder unter Orgel- und Glocken klang an den Altar und wurden mit Bibelsprüchen eingesegnet, ein Augenblick höchster Weihe voll ergreifender Wirkung, ge nau so wie der, als bei sanftem Orgelspiel still der Heim gegangenen Angehörigen gedacht wurde. Nach der Einsegnung sprach der Ortspfarrer den neukonfirmierten ihre Vollbe rechtigung als Glieder der Kirche aus und nahm weiter die Einweisung der an dem Altarplatz versammelten neuge wählten Kirchgemeindevertreter auf Grund ihres Gelöbnisses der Treue vor. Mit den Liedern K29 und 511 und der Schlußliturgie fand die so weihevolle Konfirmation ihr Ende, die noch dadurch an Bedeutung gewann, daß auch eine ganze Anzahl von denen ihr beiwohnten, die 25 und 50 Jahre auf ihre eigene zurückblicken konnten. Unter Führung ihres Seel sorgers verließen die Konfirmierten das Gotteshaus und vereinigten sich dann nach kurzem Gange durch die spalier bildende Gemeinde mit ihren Lieben. -Der als Nachfeier der Konfirmation gedachte Familienabend, der gegen halb acht im Hirsch begann, war sehr stark besucht. Unter Leitung von Herrn Lehrer Mahrzahn boten der kirchliche Kinderchor, Neu- konfirmie'te und Freunde der Sache in bunter Reihe ernste und frohe Vorträge in Wort und Lied und Musik, sowie ein nach der Konfirmation spielendes ernst-lustiges Theaterstück. Pfarrer Gräf, der eingangs alle Erschienenen und aüch die z Jubilare begrüßt hatte, gedachte noch einmal in eindringlichen j Worten der Bedeutung des Tages, dankte in warmen Worten s den ansscheidenden Chorkindern für ihre Treue, forderte zum t Eintritt in den Kinderchor auf und dankte auch Herrn' Marzahn für seine Mitwirkung bei der Ausgestaltung des Abends. — Steuervorauszahlungen: Auf die im amtlichen Teile erschienene Aufforderungen zu Vorauszahlungen auf Umsatz und Einkommensteuer wird besonder- hingewies«. — Von der hiesigen Gemeindeverwaltung wird uns auf Anfrage folgendes mitgeteilt. Die Kraftwagenlienie Dresden Königsbrück—Kamenz wird bereits Donnerstag, den 5. April d. I. in Betrieb genommen. Es werden zunächst zweiachsige Wagen zu folgenden Zeiten verkehren: in der Richtung nach Dresden: ab Ottendorf:Okrilla (Hirsch) 9,17. 16.17. 21,32. ah Ottendor-Okrilla (Süd) 9,20. 16,20. 21,35. In der Richtung nach Königsbrück, ab Ottendorf-Okrilla (Süd) 7,05, 13,55, 18,40 ab Ottendorf-Okrilla (Hirsch) 7,08. 13,58. 18,43. Die Wagen haben von Kamenz Anschluß nach Bautzen. Die Fahrzeit beträgt von Ottendorf-Okrilla bis Dresden-Albertplatz 30 Minuten, bis Hauptbahnhof 40 Min. Der Fahrpeis für 1 Fahrt wird den der 3. Klaffe unwesentlich übersteigen, die Rückfahrkarte soll etwas billiger sein. Die genauen Preise werden bekannt gegeben. Radeberg. Am Sonnabend in /den späten Abend stunden sind auf der Staatsstraße nach der Heidemühle an den sogen. Heidehäusern von unbekannten Tätern Pflastersteine quer über die Straße gelegt worden. Als ein Dresdner Motorradfahrer mit seiner Dame auf dem Soziussitz die Stelle befuhr, sind beide infolge der Steine vom Rade ge stürzt und verletzt worden. Vom Lmnäondm-Ser lor rm (13) Daß, das Knattern unseres Motorrades in diesen Dörfern alles in Aufruhr versetzt bedarf kaum der Erwähnung. Eigenartig ist dabei das verschiedene Verhalte der Bevölkerung. Die Frauen ziehen sich sofort in ihre Hütte zurück, um erst wieder hervorzutreten, wenn wir vorüber sind. Die Männer nahen, sich teils vorsichtig, teils neugierig, um das fremdartige Gefährt zu betrachten; die kleineren Kinder eilen schreiend havon, während die größeren mit lautem Hallo neben und dinier unseren Rad herstürmen. Wir versuchen mehrere dieser Dörfer samt ihren Be wohnern auf die Platte zu bekommen. Doch stößt das auf Schwierigkeiten. Wie kleine Kinder bauen sich die Männer in einer großen Mauer dicht vor dem Aparat auf und nehmen Paradestellung ein, andere laufen schnell nach ihren Hütten und holen ihre Kinder herbei damit sie auch noch auf das Bild kommen — so wenig sie sonst von abendländischer Zivilisation beleckt sind, das Photographiertwerden scheint ihnen nicht ganz neu zu sein. Teils mit List, teils mit sanfter Gewalt^muß man sie beiseite locken oder schieben, da mit man ein freies Blickfeld bekommt. Umgekehrt die Frauen; sobald wir uns nur von ferne mit unserem Aparat nähern, erhebt sich die Frau von ihrem Platz vor der Hütte, verschwindet im Inneren und ist durch kein Zureden, selbst nicht durch das Versprechen eines Backschich — für den man im Orient alles haben kann — dazu zu bewegen, ihren Platz wieder einzunehmen. Nur ein altes Mütterchen, das wohl das Fürchten schon längst verlernt hat, bleibt ruhig vor der Hütte am Feuer sitzen und hält unserem Zauberkasten stand. Bei den aufgeweichten steinigen Wegen ist. natürlich ein schnelles Fahren unmöglich. Wir kommen daher nur sehr langsam vorwärts und werden von der Dunkelheit überrascht. Fortsetzung folgt. Sport. Sonntag den 1. April 1928. Handball. Jahn 1. — Radeburg 1. 16:0 (8:0) Die Jahnmannschaft war dem Gegner weit überlegen und machte dessen Absicht, den Sieg zu erringen, mit einer zweistelligen Zahl zunichte. Fußball. D. I. K. Dresden — Jahn 1. 2:3 Gründonnerstag. Abends 8 Uhr Abendmahl. ein« BrÜNLS.