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D« bist mein! Roman von H. v. Erlin. Copyright by Greiner L Comp., Berlin W 30. Nachdruck verböte» 46. Fortsetzung. Der alte Mathesen, der Schafhirt — der Ulmenhof, den er wieder vor sich sah — und — „Vater" — sagte sie ganz schlicht. Angelika sah ihn an, erriet, was ihre Worte in ihm angeregt, und sprach kindlichen Tones weiter: „Nur Aerger hat Vater heute gehabt — er hat oft Aerger nnt den Leuten, es wird viel gestohlen, und heute hat er den Pferdeknecht dabei ertappt, wie er zwei Säcke .Hafer vom Hof fahren wollte, und als der noch freche wurde, hat er ihm mit der Peitsche einen Schlag gegeben und ihn fortgejagl. Mir tat Vater so leid, daß er sich darüber so aufgeregt hatte." „Und Sie sind seine Freude, sein Trost in alledem — ich danke, danke Ihnen dafür, Angelika!" Ihre Hand hielt er noch einmal gefaßt und preßte sie mit festem Drucke in der seinen. Sie lächelte leise, immer mit dein kindlichen Ausdruck. „Ich habe Vater lieb und bin froh, wenn ich ihm ein wenig die Traurigkeit vertreiben kann. Darum bin ich heute auch so weit hierhergegangen, Erdbeeren zu suchen — ich will zum Abend ihn mit einer Bowle über raschen — aus der Veranda im Mondenschein ist es jetzt so wunderschön — und" — wieder das leise, kindliche Lächeln — „Vater mag Erdbeerbowle gern." Eine Bewegung Hartmuts, wie ein Schrei um Barm herzigkeit. — Die verlorene Heimat, das bescheidene Heim, wie er sich's erträumt, mit seinen schlichten Freuden und seinem namenlosen Glück — häuslich schaltend die Einzige, Ge liebte, die Weib war und Kind zugleich Schweigen — um der Barmherzigkeit willen schweigen! Erschrocken war Angelika verstummt, als komme ihr erst jetzt zum Bewußtsein, was ihn quälen müsse, wen« sie so vom Ulmenhofe sprach. „D verzeu-en Lie mir — wie konnte ich denken — Sie haben es ja viel schöner auf Falkeuhagen — müssen so glücklich sein." — Stammelnde, unsichere Worte, auf die er keine Ant wort gab Er sah sein Glück vor sich, das große, reiche Glück von Falkenhagen — das wohl auch ihr so groß erschien, weil es —so reich war. — Ta sagte Angelika leiser: „Und Madeleine — sie ist von so ganz bcsonoerer Art, so klug und vornehm — ich habe sie immer sehr bewundert." Madeleine — an die Angelika ihn erinnern mußte! Madeleine — sein Weib! „Sie ist eine vornehme Natur," sagte er. Seine Hal tung wurde fester. Angelika hielt den Blick gesenkt. Es klang in ihr nach — „eine vornehme Natur". — Hätte er wohl nichts anderes von seiner Frau zu sagen gewußt, wenn er sie wahrhaft liebte — so liebte mit leidenschaftlicher Glut wie er — einst sie geliebt hatte? — Hochauf schlug ihr Herz, warm fühlte sie wieder das junge Blut, das so lange kalt und still durch ihre Adern geflossen. Und etwas wie eine Freude kam über sie, wie ein heimlicher Triumph. — Glücklich — so glücklich, daß sie auf Madeleine wegen dieses Glücks hätte neidisch sein müssen, er war es nicht! „Ich muß nun heimgehen." Er fuhr leicht zusammen. „Ja — Sie müssen — es geht auf den Abend zu, und Sie haben noch gut eine Stunde Weges — verzeihen Sie, daß ich Sie aufhielt." Den Hut ziehend, stand er mit geneigtem Kopfe vor ihr. Ein sekundenlanges Schweigen entstand zwischen ihnen, als juchten sie beide nach einem letzten Abschiedswort. Hartmut sand es nicht. Da sagte Angelika leise: „Leben Sie wohl" — neigte das Haupt und ging davon. Bevor der schmale Waldweg eine Biegung machte, wandte sie noch einmal scheu verstohlen den Blick zurück. Er stand noch auf derselben Stelle und schaute ihr nach) bis sie im nächsten Moment im Grün verschwunden war. Es war Abend geworden, als er nach Falkenhagsn ^urückkam. Madeleine fragte nicht, wo er gewesen sei, und er verriet mit keinem Worte, daß er Angelika begegnet war Er wollte — mußte es ihr sagen, doch nicht jetzt nicht gleich. In aufgeregter Hast sprach er während des Abend essens allerlei durcheinander, versank aber sofort in dumpfes Brüten, als Madeleine nach.beendeter Mahlzeit sich er hob und ihn im Zimmer allein ließ. Auf Ulmenhof saßen sie beieinander, der alte Mann und das junge Weib — das holde Kind — so KW es an seiner Seele vorüber. Da trat Madeleine wieder zu ihm und schob ihren Arm unter den seinen. „Bollmondzauber — laß ihn uns genießen, Hartmut." Er fuhr sich über die Stirn. „Was meinst du?" ,Fomm nur." — Sie zog ihn mit sich in den an grenzenden Gartensalon, dessen Flügeltüren gegen die in den Park hinausführende Terrasse weit geöffnet waren. Sie stand im Halbdunkel, nur ihr Kleid leuchtete hell daraus hervor, schmiegte sich in langen losen Falten nm ihre Glieder, breitete sich am Boden aus, wie cm großes, weißes Blütenblatt . . . Das Helle Kleid ... im Grün verborgen . . .. „Du — du — du!" Er war zu ihr hingestürzt, als habe ein Strom ihn vorwärtsgerissen; er hielt sie in seinen Armen und seine Küsse bedeckten ihr Gesicht. Sie ließ sich in seine Glut versinken, bis sich ihre Lippen von den seinen lösten und ihre Blicke seine Augen trafen. Die ruhten nicht auf ihr, sondern gingen über sie hinweg, weit, weit, verloren in glühender, verzehrender Sehnsucht. Ein jäher, stummer Schrei in ihr — das Weib, ge troffen au feiner empfindlichsten Stelle. Nicht sie, die er in den Armen hielt, eine andere lebte in ihm, ihr galten seine Gluten — seine Küsse! IHN von sich stoßen, weit zurück und sich verbergen im riessten Dunkel mit ihrer bitteren Scham — ein paar wilde Herzschläge, ein starres Tichstrccken und von ihm Abdrängen des Körpers und dann wilder noch ein; nein, nein! in ihr. Nicht ihn von sich schleudern, nur fester ihn halten, fest, fest! MmMunz fol-t.) im restlich gekollerten Saale. Zwei Kapellen spielen abwechselnd glänze r Märsche r ZaMusik Eintritt für Masken Damen 2 M, Herren 2,50 M. mit Steuer und Tanz. Eintritt f. Zuschauer l,20 M. mit Steuer ohne Tanz. Karten sind im Ball-Lokal und in der Buchhandlung Rühle erhältlich. Einlaß 6 Uhr Anfang 7 Uhr Ende? ? ? Hierzu laden freundlichst ein Arthur Kama u. flau. Maskenkostüme find am Gage im Lokal zu haken. «Wh s. MM W Zonnavena, «len io, Mär; Ao;;. Mail Kerren - Anzüge (prima Gabardine) besonders preiswert Bergstraße. in sehr großer Auswahl Mützen, Larven in Laxe u. ?appe, H käsen, Särte, Luftschlangen, Konfetti, Schnee* bäiie, Pritschen, Luten, Schirme, veckwegel, keckrüflel, Scheiien u. Miinren, Ansteckblumen, fächel usw LuvirdunälunK llvrwtuu» küble. Empfehle für >io;M«. MHMlk Vsrlag ctss SIbüograpbiscwsnInstituts, llslprlg III»I>>I>III»I»I»»IIIII»ttI»„II!I><>,II»,»III,„»„IIIUIIIUIUUI Losdsn sroedsint kn slsdsnlsr, nsudscudsitstsr ^uklsgsr 12 i-ialblsclsi'bLncis Odai- 180 000 »ul 21000 Spslian vsxi, ninU 8000 /wdlwungsn uncl Kaicksn Im cksxt, Ubse 1000 r.I. 1»rd!gs Slwscisksln unci Xsrtsn, lldsc avv rsxidollsgon Sck. /, //, PK 1-7/ korket-s 20 62. /// 22 Km. Lis Vsrisdvn clas V/srk clurob jscis guts Vuosisi-mcttung uncl srbMtsn ciort aucM kostsnkrsl susklibrNods ^nkünckiguagsn ver odecschlesische Wanderer Verlag: Steinitz / VegrLnUe« vei weitem verbreitetste Tageszeitung Gberschlesien» erfolgreichstes Anzeigenblatt ...' 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