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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend II Die „Ottendorfer Zeitung" erscheint Diens« " tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird init Beginn jeden Monats bekannt gegeben. Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. » » irgendwelcher Störungen des Betriebes der " 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Vcsördcrungs- " — Einrichtungen) Hal der Bezieher keinen An- sxruch auf Lieferung oder Nachlieferung der « » Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. » Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 33 NWWüW- ,K, Nd ÄzchMt Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendors-Okrilla. Freitag, den 16. März 1928 »iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiniiiii» Anzeigen werden an den Erschcinungstagen »» bis spLtestens vormittag 10 Uhr in die — Geschäftsstelle erbeten. - Die Festsetzung des Anzeigen - Preises » m wird bei eintrctcnder Änderung eine Nummer » vorher bekanntgegebcn. L Jeder Anspruch auf Nachlaß erlischt, wenn L - der Anzeigcn-Bctrag durch Klage eingezogen - » werden muß oder wenn der Auftraggeber in »- ü Konkurs gerät. »IIIIIIIIIIIIIIIIIIIISIIIIIIIIIIIIII», Gemeinde-Giro-Konto Nr. 136. - — 27. Jahrgang. tagen zwischen Ottendorf-Okrilla und Dresden-Neustadt ein dem Verkehr übergeben werden. Für den ins Riesenhafte ge- Eine 49 jährige der Fremde noch weitere Waren. Als er bezahlen sollte, zog fahren jene Kreuzfahrer hier in Kleinasien ausgesetzt waren, ward auch vorgeschlagen eine Frau aufzustellen. Pfarrer gibt sodann noch den Jahresbericht 1928 einem wertvollen Aufschluß über die kirchlichen bringt. Nach Schluß dieser Wahlversammlung vorher begonnene Kirchgemeindevertretersitzung Der Orts bekannt der Verhältnisse nimmt die im Beisein veranstaltet, wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, hier am Freitag, den 16. März im jRoß einen Operetten-Abend. Ein Annaberg. Seit Jahrzehnten erscheint in Annaberg bekanntlich einer Stadt von über 20 000 Einwohnern, das „Annaberger Wochenblatt". Um einem „dringenden Be- lürfnis" abzuhelfen wurde vor einigen Monaten eine zweite Zeitung unter dem Titel „Erzgebirgischer Hauptanzeiger" ge- zründet. Der neuen Zeitung war aber keine lange Lebens rauer beschieden, sie hat bereits am 1. März aus finanziellen Gründen ihr Erscheinen einstellen müssen. Dieser Fall zeigt wieder, daß die Zeiten vorüber sind, wo man mit einer Schnellpresse, einer Handvoll Schriftmaterial, einer Schere und einem Kleistertopf eine Zeitung ins Leben rufen konnte. Die heutige Zeit stellt an den technischen und den redaktio nellen Apparat kostspielige Anforderungen, die große Summen verschlingen. Vor kurzen wurde über einen ähnlichen Fall in Delitzsch berichtet. Dort konnte sich die neue Zeitung nur deswegen zwei Jahre über Wasser halten, weil sie es ver standen hatte, sich rund 200 000 Mk. Zuschuß aus dem Fonds für Grenzzeitungen zu verschaffen. Chemnitz. Wie wir bereits meldeten, wurde in der vergangenen Woche in einem nächtlichen Streite um ein Mädchen ein jugendlicher Arbeiter auf der unteren Aktienstraße durch Messerstiche so schwer verletzt, daß er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus verstarb. Den Ermittelungen der Polizei ist es jetzt gelungen, den Täter in der Person eines 20 jährigen Färbereiarbeiters aus Duisburg zu er mitteln und der Staatsanwaltschaft zuzuführen. Zwickau. In einer Gastwirtschaft in Oberhaßlau bei Zwickau erschien ein Unbekannter, verlangte von der 33 jährigen Tochter der Wirtin Zigaretten und folgte dem Mädchen, als es in den Laden neben der Gaststube ging. Dort verlangte Besuch dieser am hiesigen Orte seltenen Veranstaltung ist zu empfehlen. — Am Montag fand eine Wählerversammlung für die Kirchgemeindevertreterwahl im Hirsch statt. Herr Kantor Beger als Vorsitzender des Orts und Bürgervereins, der da zu eingeladen hatte, begrüßte die Erschienenen und ging zunächst auf die Lage der Landeskirche und der Kirchgemeinde in heutiger Zeit ein. Er bemerkte, daß die Kirche von Feinden bedroht sei von außen und von innen. Der schlimmste Feind sei nach den Worten des Herrn Oberkirchen ¬ einiger Gemeindeglieder ihren Fortgang. Eingangs waren einige Steuergesuche günstig erledigt worden, nunmehr ver tagte man die Erweiterung der Kirchenbeleuchtung wegen anderer wichtigerer Aufgaben bis zum Herbst. Als dringend Notig wurde das Abputzen der Kirche angesehen. Auch mit der Turmuhr muß etwas geschehen, sie soll von einem Fachmann Untersucht werden. Ferner wird beschlossen den abgehenden Chorkindern eine Geldspende wie in jeden Jahre zu über mitteln und Mittel für die Konfirmationsfeiern bereitzustellen. Dem Landeskirchenverbande wird beigetreten. Bannewitz. Mit dem Bau der zur Beseitigung der tzNgen Kurven und großen Steigungen der Staatsstraße Ertrinkens. Bautzen. Beim Gutsbesitzer Müller in Camina brach gestern morgen ein Brand aus, dem die Stallgebäude zum Opfer gefallen sind. Außer den Hühnern ist das Großvieh gerettet worden. Trotzdem ist der Schaden groß, denn u. a. sind über 100 Zentner Heu mit verbrannt. Es wird Brand stiftung angenommen, da seit Ausbruch des Feuers der auf diesen Gute bedienstete Knecht Iwan Kawelko vermißt wird; entweder ist er flüchtig oder in den Flammen umgekommen so daß er dann noch unter den Brandtrümmern liegt. Döbeln. Am Montag ereignete sich in einem Hause besucht durchfährt es so schnell wie möglich mit der Bahn. Allerdings ist Anatolien im Inneren auf den Besuch vm Fremden auch nicht eingerichtet. Hotels in unseren Sinne gibt es nicht. Wer in den Städteu im Inneren übernachten muß, ist angewiesen auf die türkischenstzans und Karawansereien, in denen die Esel- und Kameltreiber einkehren und denen gegenüber eine Herberge zur Heimat in Deutschland ein Hotel ersten Ranges darstellt. Wir fahren den Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende alten Handelsweg, der den Bosparus und da» alte Byzanz mit Syrien und Arabien verband, den Weg, auf dem all jährlich die großen Pilgerkarawanen hinunterzogen nach Mekka und Medina, ehe die Eisenbahn ihnen die mühselige Wanderung ersparte, denselben Weg, den auch die Heere der Kreuzritter unter Gottfried von Bouillon, König Konrad und Friedrich Barbarossa zogen, um das Heilige Land zu erreichen. Erst wenn man diesen Weg selbst gefahren ist, kann man recht ermessen, welchen ungeheuren Anstrengungen und Ge- begüterten Krene zum Teil versagt, auf die Gefahr hin, daß die Liebeswerke der Kirche nicht mehr so eine Wohltat sein könnten wie früher. So habe sich auch die Kirchgemeinde vertretung oft mit Finanzfragen beschäftigen müssen, bei denen neben berechtigten Einsprüchen und Gesuchen auch eine Reihe von Eingaben zu behandeln waren, die nicht von großer Liebe zur Kirche sprachen. Auch Pfarrer Gräf ging auf so manche Schäden in der Kirchgemeinde und Kirche ein und streifte besonders die Lauheit mancher Gemeindeglieder die aus Gleichgiltigkeit Angst oder anderen Gründen ihre kirchlichen Pflichten vernachlässigten. Aus der Versammlung wurden gewisse Bedenken betreffs der kirchlichen Arbeit vor- gebracht, die dann vom Ortspfarrer beantwortet wurden. Besonders wurde der Ausfall der Gefallenen ehrung erwähnt und dazu bemerkt, daß nach Meinung vieler kirchlichen Kreise und der Kirchgemeindevertretung der Totensonntag bester ge eignet sei als ein gewöhnlicher Sonntag mit allen Ver gnügungsmöglichkeiten. Das Kirchgemeindeblatt sei in der Auflage von 500 Stück gedruckt worden und der schnellen Verbreitung wegen der Ortszeitung umsonst beigelegt worden. Die neue Nummer sei in Aussicht und müsse im Pfarramt oder bet den Kirchgemeindevertretern bestellt werden. Nach dieser ruhigen Aussprache Vie gewiß von Segen gewesen sein wird, wurden von den früheren Vertretern wieder aufgestellt die Herren August Menzel Köhlereibesitzer, Glasmacher Ernst Richter, Gutsauszügler Ernst Grafe, Wirtschaftsbesitzer Herm. Leuthold, Tischlermeister Oswald Großmann, Fabrikbesitzer Arthur Hofmann, ferner neu Oberbahnhofsvorsteher Ernst Warmuth, Fabrikbesitzer Walter Schmidt und Gutsbesitzer Oskar Thieme, der aber abgelehnt hat. Von gewisser Seite l wenigen Jahren die Eisenbahn bezwungen hat. Vom LraQäeimm'ASi' ?n!Fortsetzung folgt. räss ÄLS NOOK SMINSlSOlMQS Mr eciU mit äem kdlQilf knieenäen sciuvarren Mgel. krsk ft. Voss 0.88 lm., ft, Voss l.l'O n?,!„0, V.Y'! 2.80 KL1. äucN Nüssij- io LrkÄtlick bei: Lreur-Lrogsris kritr saebel. - Ab Montag, den 19. März 1928 verkehrt an Werk- h"e gesamte Strecke mit Gleisen versehen und Bagger- - - — - 0 - - - Maschinen aufgestellt. Der Bau soll bereits am 1 Oktober stimmt, und schließlich können wir nach Hinterlegung der ver langten Garantiesumme, 8 Tage nachdem wir Konstantinopel erreicht haben, unser Rad aus dem Zollschuppen heraus holen. Aber damit sind die Schwierigkeiten noch lange nicht überwunden. Nun tritt die Verkehrspolizei in Erscheinung. Jeder Ausländer, der in der Türkei seinen augenblicklichen Aufenthaltsort verläßt, muß ein polizeiliches Visum nebst Ab meldung zum nächsten Uebernachtungsort bei sich tragen. Natürlich können wir nicht sagen, wie weit uns bei den un bekannten Wegen das Rad an einem Tage bringen wird. Der Beamte zuckt die Achseln: „Wenn Sie ohne Er laubnis an einem anderen Ort übernachten, zahlen Sie 5 Pfund Strafe". Wie streng die polizeiliche Kontrolle der Fremden ist, sollten wir später noch erleben. In Adana benutzten wir einen Ruhetag, um einen Ausflug mit dem Motorrad in die Gegend zu machen, und kehren mit der Bahn zurück. Auf der Bahn, wie in allen türkischen Zügen, strenge Kontrolle. Ein Beamter geht durch sämtliche Abteile, prüft die Papiere und trägt sämtliche Reisenden nebst allen Personalangaben in eine lange Liste ein. Natürlich haben wir für diesen kleinen Ausflug keine polizeiliche Genehmigung eingeholt. Also werden uns unsere Pässe abgenommen und wir mit 5 Pfund Strafe bedroht. Am nächsten Morgen müssen wir zum Polizeiamt und erhalten dort nach Aufklärung de» Sachverhaltes und Vorzeigung des von der deutschen Botschaft in Konstantinopel ausgestellten Begleitschreibens unsere Pässe zurück. Der Tag ist natürlich für die Weiterfahrt verloren. Ueberall sind die Fremden hier in der Türkei von Polizei verordnungen wie von einem Spinngewebe umgeben. Man hat das Gefühl, wie ein Gefangener überwacht zu werden. Natürlich ist auch das Durchfahren des Gebietes um Konstantinopel sowohl auf europäischer wie auf asiatischer Seite Fremden mit Automobilen oder Motorrädern ver boten, da es als militärische Zone erklärt ist. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als diese Zone mit der Bahn zu durchfahren. Endlich, nach Ueberwindung aller Schwierigkeiten und nach einem Aufenthalt von 14 Tagen in Konstantinopel, sitzen wir — es kommt uns wie eine Erlösung vor —, wieder auf dem Rad um Anatolien, das rätselhafte und uns Euro päern fast gänzlich unbekannte Land, zu durchqueren. Rätsel haft in Bezug auf die Landschaft und die Kultur der Be wohner, rätselhaft und besonders mit Bezug auf die Be schaffenheit der Wege und des Terains. Welcher Europäer nimmt sich die Mühe, Anatolien zu besuchen? Und wer es neuer Personenzug Nr. 2?54 mit 2., 3. und 4. Klaffe wie ^rreyr uoergeven weroen. sur o n ms muyenyasle ge folgt: ab Ottendorf-Okrilla 21,56, -Haltepunkt 22,02, -Süd ^nen Kraftwagenverkehr bedeutet diese Straße eme große 22,07, Hermsdorf b. Dr. 22,11. An Dresden-Neustadt 22,43. Mrehrserteichterung. k . cm . j Höckendorf bei Tharandt Der zwölfjährige Volks- Die m den Orten Radebeul, Moritzburg und Rade- sch^r Arthur Büttner, hier rettete einen dreijährigen Knaben bürg mit großem Beifall aufg-nommene Thealergesellschaft beim Spielen im Gutsteich gefallen war, vom Tode des er einen Revolver und zielte auf das Mädchen. Dieses ging den Bergen und engen Flußtälern des Nordens, der langsam rückwärts bis nach der Tur öffnete diese und nef weiten Steppe und Wüste im Zentrum und den schroffen und um Hilfe, worauf der Unbekannte die Flucht ergriff. ! paßarmen Gebirgsriegel des Taurus im Süden, den erst vor- OertlichrZ und Sächsisches. Dresden—Teplitz in Flur Bannewitz geplanten Umgehungs ¬ straße ist nunmehr begonnen worden. Die Tiefbaufirma Ottendorf-Okrilla den IS. Marz (Sr8. i Berndt Söhne, Dresden, der der Bau übertragen worden ist äeri Xonl^sx^mmläon. ! (5) Natürlich stimmt das so errechnete Gewicht nicht mit dem von uns angegebenen, ungefähren Gewicht des Rades überein. Es wird uns daher wegen angeblicher Zollhinter ziehung eine Strafe von einigen hundert Mark auferlegt. Durch abermalige Vermittlung des D-Rad-Vertreters wird diese Strafe am nächsten Tage freilich wieder erlassen. Dann geht es zu 4 anderen Beamten, die nachprüfen, ob die Gegenstände richtig klassifiziert find, ob die Rechnung , cv - - M r - -..am Hange eine tödliche Gasvergiftung. Eine 49 jährige rv! -ZV Bezirkskirchenversammlung die wurde durch Unwohlsein beim Anzünden des Gaskochers Gleichgiltigkeit, dw auch hier und an diesem Abend zu be- ohnmächtig und dann durch das herausströmende merken sein. So brauche man sich auch nicht zu wundern,aetötet ? ' wenn manches in der Kirche und ihren Gesetzen nicht so sei, c - - . - als man es wünsche. Darum müsse man aus der Gleich-! ^8- In der Person eines aus Oberschlesien giltigkeit heraus und für die Kirche selbst und in der Oeffent- Meisten, 22 Jahre alten LaMidergeselltn, wurde hier em lichkeit eintreten. Darum seien auch die rechten Leute in die Bodenkammertueb festgenommen nachdem er hisr mehrere Dieb- Kirchgemeindevertretung zu wählen, die gleich den alten Ver-? bezw. auszufuhren versucht hatte. tretern mutig auf den Posten seien. Die Kirche sei heute Einer der angesehensten Fleischermeister Freibergs noch wie früher Kulturträgerin und vieles habe der Staat wird laut erstatteter Anzeige beschuldigt, binnen wenigen erU von der Kirche übernommen, obivobl das von bestimmter Monaten etwa 50 Zentner Gefrierfleisch teils als Frischfleisch Seite nicht zugegeben werde. Allerdings hätten gerade die verkauft teils zu Wurst verarbeitet zu haben.