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D't en als nicht fischen M' politischen chtlichen zebnis des her des 1"' für die E i nächstjad: >ies daraui ,en Presi^ Mionen zn lnglichn^ grundlage . ueberein- chukuo ain n sichert ge russische >eren Ruß' iegsgrund' edioisionen rftsbe stand dem sei d>e und einer Kriegsfuh' Neurath und Goebbels kehren zuruck Eenf, 29. September. Reichsauhenminister Freiherr r Neurath hat sich entschlossen, bereits am Freitagabend 18 Uhr Gens zu verlassen. Er wird mit den Herren ^>ner näheren Umgebung am Sonnabend in Berlin ein- Rsen. Gleichzeitig verläßt Dr. Goebbels heute nachmit- Genf im Flugzeug. k In den heutigen Vormittagsstunden haben die beiden ^ichsminister noH eine Reihe von Besorgungen gehabt. R Generalsekretär des Völkerbundes gibt zu Ehren des Mchspropagandaministers heute ein Frühstück, an dem die Hess der Abordnung teilnehmen. Von zuständiger deutscher Stelle wird mitgeteilt, daß Laufe des Nachmittags eine Zusammenkunft zwischen M Reichsaußenminister Freiherrn v. Neurath und dem ^nzösischen Außenminister Paul Boncour stattfand, !» der die Frankreich und Deutschland berührenden Fragen, Rie die Abrllstungsfrage in einer eingehenden Erörterung Mchberaten wurden. Leber die Unterredung zwischen Neurath und Paul Rncour wird von den beteiligten Seiten außer der kurzen Michen Mitteilung völliges Schweigen bewahrt, sn unterrichteten Kreisen besteht jedoch der Eindruck, daß Mn e A e nd e r u n g d e r L a g e eingetreten ist. In den Abendstunden statteten Baron Aloisi und Suvich Neurath R neuem einen Besuch ab. .. In dem fortlaufenden Gedankenaustausch über die Ab- Wungsfrage hat sich bisher noch keine Möglichkeit einer grundsätzlichen Einigung gezeichnet. Es besteht vielmehr der Eindruck, daß gegen wärtig weitgehende Gegensätze zwischen den Vor lagen der englischen, französischen und italienischen Ne uerung entstanden sind, die bisher noch nicht überbrückt werden konnten. Paris zur Goebbels-Reise und zur Zusammenkunft Neurath—Boncour. Paris, 29. September. Die Unterredung zwischen Neu ¬ rath und dem französischen Außenminister Paul Bon cour einerseits und dieErklärungenvonD. Goeb bels vor der internationalen Presse andererseits stehen am Freitag im Mittelpunkt des französischen Interesses. Die Unterredung der beiden Außenminister hat nach fran zösischer Ansicht keinerlei Veränderungen in dem gegenwärtigen Stand der Dinge gebracht, während die Ausführungen von Dr. Goebbels angeb lich das Maß der Erwartungen nicht übertroffen haben. Außenminister v. Neurath, so berichtet das „Echo de Paris", habe in höflicher Weise die Vorschläge Paul Boncours zu rückgewiesen und erklärt, daß er sich am Ende der Woche nach Berlin begeben werde, um mit der Reichsregierung Rücksprache zu nehmen. Das Blatt behauptet in diesem Zu sammenhang, daß die italienischen Unterhänd- l e r ihm diese Reise angeraten hätten, damit er aus Ber lin schriftliche Vorschläge mitbringe, aus denen klar hervor gehe, was die deutsche Regierung von den bekannten Vor schlägen annehmen und was sie ablehnen wolle. Paul Boncour habe den deutschen Außenminister nicht im unklaren darüber gelassen, daß Frankreich eine For derung Deutschlands auf gewisse Angriffswaffen nicht «nehmen werde. Das „Journal" ist der Ansicht, daß der Verlauf der Unterredung die Tür für weitere Verhandlungen zwar offen lasse, daß aber nichtsdestoweniger eine Krissnstimmung herrsche. Der „Petit Parisien" stellt fest, daß sich in den letzten Tagen nichts ereignet habe, was die Lage ändern könne. Auch die Aussprache zwischen den bei den Außenministern habe kein anderes Ergebnis gebracht. Es bliebe Berlin natürlich freigestellt, abzulehnen. Wenn aber die Konferenz dann zu einem Mißerfolg führe und wenn als notwendige Folge davon ein Rüstungswettlauf eintreten würde, müfse die gesamte Verantwortung dafür Deutschland zugeschoben werden. (!) Deutsche Verbalnote an Ruhland. . Berlin, 29. September. Im Zusammenhang mit Ausweisung der deutschen Pressevertreter in Moskau ?»s der Sowjetunion, wogegen der deutsche Geschäftsträger Moskau sofort Protest erhoben hat, hat das Auswärtige Mt an die Botschaft der Union der sozialistischen Sowjet- stubliken in Berlin heute nachstehende Verbalnote ge ltet: . . Das Auswärtige Amt beehrt sich, der Botschaft der Mon der sozialistischen Sowjetrepuhliken auf die Verbal sten vom 22. und 23. d. M. folgendes mitzuteilen: , . „Die Tatsache der Nichtzulassung kommunistischer und Malistischer Pressevertreter zum Reichstagsbrandprozeß in Mpzig war der Botschaft der USSR. bereits am 20. d. M. "aannt, denn sie hat in ihrer Verbalnote vom 20. d. M. Mn die endgültige Verweigerung der Zulassung Protest er- Ren. Leber die Gründe, die das Reichsgericht zu einem Schluß von Pressevertetern genannter Richtung veran- Mten, wurde die Botschaft der UdSSR, durch ein Schrei en des Herrn Staatssekretärs des Auswärtigen Amtes am R d. M. unterrichtet. : .Da Herr Bespalow, der Vertreter der amtlichen Rietrussischen Telegraphenagentur und Frau Keith, Mtreterin des offiziösen Blattes „Jswestija" sind, muß- R die beiden genannten Persönlichkeiten zumindest von Tatsache der Nichtzulassung unterrichtet s ein, als sie Mch Leipzig fuhren. Die Reise konnte also nur den Zweck Men, die vom Reichsgericht ausgesprochene Nichtzulassung A umgehen. Die beiden Pressevertreter setzten sich durch Re Reise dem Verdacht aus, auf einem ungesetzlichen Wege Teilnahme am Reichstagsbrandprozeß zu erreichen. Das Erhalten der Genannten in Leipzig und deren Berichter- Mung aus Leipzig, die in tendenziöser Weise den Tatbe- Md der Beweisaufnahme entstellte, verstärkten den bereits stehenden Verdacht und führten zu einer vorläufigen Fest- ^Me. Schon nach einigen Stunden jedoch erfolgte die Frei- Rung. Der Polizeipräsident in Leipzig wie auch die Reichs- Merung haben sofort ihr Bedauern ausgesprochen. Ein- i —i. i- Ls (Nachdruck verboten.) Manchmal bat Guido: „Komm mit mir hinaus zu den Eliten!" oder: „Ich will dir etwas zeigen drüben!" Er putzte, daß Margit, weltfremd und unpraktisch, ihn hier ^wunderte, erleichtert war, daß er alles so sicher in seine Hände nahm. Ein paarmal ging sie mit, und einmal am Morgen land sie auf einem Wiesenstreif vor der Parkmauer ein ^ines, weißes Kitzchen bei einer Ziege. Es sprang noch Micher auf dicken, langbehaarten Läufen, hatte aus dem siöpfchen zwischen den Ohren einen kreisrunden Wirbel R Fell und blökte ganz dünn. Es ließ sich nicht gleich langen, aber dann hielt sie es doch, kauerte damit zu- iMmengesunken am Boden und lachte. Er stand dicht vor M, sah auf die geschmeidig zusammengeduckte Gestalt, auf ^rt bräunlich getönte Arme, die das kleine Tier hielten, Rd auf den dunklen, geneigten Kopf. Sie konnte gar kein Ende finden, lachte immerzu zärtlich und weich. „ Frauen tun das oft aus Koketterie. Aber dann hob R den Kopf, sah gar nicht erfassend in sein Gesicht, das M einmal wieder in allen Zügen gespannt, atemlos und Rß zu ihr gesenkt war. „Es wird doch aufgezogen?" fragte sie ängstlich. Er besann sich einen Augenblick nach dem Sinn der Avne, war plötzlich gereizt, zum erstenmal in einer Art Grausamkeit, mit der Absicht, einen kleinen Schmerz zu- Rügen. „Nein. Das hätte doch keinen Sinn. Ich weiß nicht, Rn welcher Einführung die paar Ziegen überhaupt her- Rmmen. Wahrscheinlich wollte der Stedelmaier den Besitz Rmit zum Ertrag bringen." Er lachte. „So ein Kitz ist M das andere. Das würde auch nur noch nett sein. Man Rite es schon vorige Woche schlagen müssen " Margit fühlte etwas in ihrer Brust sich sträuben, un- Renke Glieder, ein kleines Leben, viele solche^ Geschöpfe, es kam damit der Jammer der Welt. Sie richtete sich halb gegen ihn auf, fast verteidigend, Rs wollte er es schon nehmen. , „Man kann es aber aufziehen. Darauf kommt es Rch nicht an, gerade dieses." Otto, der die beiden vom Fenster seines Schlaf- Mniers aus gesehen hatte, kam, zu eiuer Ausfahrt bereit, seinem lichten Auwmantel zu ihnen herunter. Sie gehende Ermittlungen sind unverzüglich eingeleitet worden. Nach Abschluß dieser Ermittlungen wird das Auswärtige Amt die Botschaft der UdSSR, von dem Ergebnis unter richten. In einer Note des Volkskommissars für Auswärtige Angelegenheiten an den deutschen Geschäftsträger in Mos kau vom 26. d. M. hat die Regierung der UdSSR, den Vorfall in Leipzig zum Anlaß genommen, um ganz allge mein auf die Rechtsstellung der Vertreter der Sowjetpresse in Deutschland einzugehen. Das Auswärtige Amt hält es für notwendig, hierzu folgendes festzustellen: Seit Monaten hat die Bericht erstattung der Vertreter der Sowjetpresse zu schwersten Be anstandungen Anlaß gegeben. Die Berichterstattung, ins besondere die der amtlichen und halbamtlichen Pressever treter, entbehrt nicht nur der zu erwartenden üblichen Kor rektheit, sie war vielmehr stets in tendenziösester Weise ge färbt und enthielt fortgesetzt starke Angriffe gegen das deutsche Volk, die deutsche Negierung und leitende Staats männer. Zn wiederholten Malen ist die Regierung der UdSSR, auf das Unhaltbare dieses Zustandes aufmerksam gemacht und um Abhilfe gebeten worden, ohne daß hieraus irgendwelche Schlußfolgerungen gezogen worden wären. Die bereits seit Monaten in Aussicht gestellte Ab berufung von Frau Keith ist nicht erfolgt. Inhalt und Form der Berichterstattung der Berliner Vertreter der Sowjetpresse überschreiten in sich steigernder Weise jedes erträgliche Maß. Trotzdem sind die sowjetischen Pressevertreter in Deutsch land nicht einer diskriminierenden Behandlung unter worfen worden. Wenn in letzter Zeit Pressevertreter Gegenstand unliebsamer Vorkommnisse waren, so muß in Betracht gezogen werden, daß die eben dargelegte Tendenz ihrer Berichterstattung zu einer großen Erregung der öffentlichen Meinung in Deutschland geführt hat, die von dieser Be richterstattung durch die ständigen deutsch nahm seine große Hand und führte sie vorsichtig über die kleine, feuchte Nase des Tieres, den Wirbel auf der Stirne und zurück über das flaumige Fell. „Ist es nicht lieb, Otto? Es soll wegkommen. Ich möchte so gern, daß es aufgezogen wird, bet der Alten ge lassen. Schau, wie lieb es ist!" Er sah einen Moment selbst mitleidig darauf. Dann fuhr er ihr schwer über das Haar. „Na, wenn du es haben willst, selbstverständlich. Es schaut ja wie ein Spielzeug aus und schreit wie ein Baby." Ein paar Schritte weiter „Ist es nicht lieb, Otto? Es soll wegkommen. Ich möchte so gern, daß es aufgezogen wird. Schau, wie lieb es ist!" sagte er zum Verwalter, der rotköpfig und gedrungen in devoter Haltung vor ihm stand. „Das Kitz da möchte meine Frau behalten. Das ziehen wir auf." Guido war durch diesen Vorfall verstimmt. Als die anderen aus der Hörweite waren, sprach er es aus. „Du bist unvernünftig, Margit!" „Es erbarmt mich! Verstehst du denn das nicht? Das Leben stumpft ja ab, man müßte sich in Mitleid zer reißen, wenn das nicht so wäre. Aber manchmal, wenn man eben etwas so sieht, dann kommt es, und es ist ja auch ein kleines Einzelschicksal." „Das sind alles Gefühle an einem falschen Platz. Mit was hast du denn Mitleid? Es geht alles gesetzmäßig, sprachigen Rundfunksendungen aus der Sowjetunion Kenntnis erhielt. Andererseits muß festgestellt werden, daß die in Moskau lebenden deutschen Pressevertreter zeitweilig nicht einmal ohne besondere Genehmigung amtliche Stellen der Sowjetregierung Moskaus verlassen durften. Ihre Be richterstattung unterliegt einer ständigen Kontrolle. Der Nachweis einer tendenziösen Berichterstattung dieser deut schen Pressevertreter, die auch nur im entferntesten mit der der sowjetischen verglichen werden könnte, ist nicht zu erbringen. Der Grundsatz, durch eine sachliche Bericht erstattung den freundschaftlichen Beziehungen beider Län der zu dienen, ist von den deutschen Pressevertretern stets beachtet, von den sowjetischen Pressevertretern in Berlin fast immer verletzt worden. Auf Grund dieses ganzen Sachverhaltes vermag das Auswärtige Amt eine Berechtigung für die von der Re gierung der USSR. getroffenen Maßnahme nicht anzuer kennen. Die Repressalie gegen die deutschen Pressevertreter in Moskau kann keine Begründung finden in einem Vor fall, für den die Berliner Sowjetkorrespondenten selbst die Verantwortung tragen. Die Ausweisung der deutschen Pressevertreter aus der Sowjetunion ist auch aus presse politischen Gründen gänzlich unverständlich nnd stellt für die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutsch land und der Regierung der USSR. eine schwere Be lastung dar, für die die Regierung der USSR. die alleinige Verantwortung trägt. Aus aller Well. * Vergiftung durch Gärgase im Weinkeller. — Ein Küfer tot. In der Kellerei der Weingroßhandlung M. S. Metzger in Landau ereignete sich am Donnerstagabend ein schwerer Unglücksfall, der außer einer Reihe von Ver letzten ein Menschenleben zum Opfer fiel. Als der Küfer Emil Stadter aus einem Keller nicht mehr zurückkehrte, begab sich der Küfer Emil Weber auf die Suche nach seinem Arbeitskollegen. Plötzlich hörten die oberhalb des Kellers arbeitenden Küfer Hilferufe aus dem Keller, wo ihnen Weber bewußtlos in die Arme fiel. Eine Sanitätskolonne und die Feuerwehr nahmen sofort die Rettungsarbeiten auf. Während der Frischluftzuführung begab sich ein Feuer wehrmann zur Rettung der Verunglückten mit Schutzmaske in den Keller. Aber auch er sowie der nachfolgende Brand direktor Klehr kehrten nicht mehr zurück. Erst nach langen Bemühungen gelang es, die Gärgase so aus dem Keller zu verdrängen, daß die Bergung der Verunglückten erfol gen konnte. Während die Wiederbelebungsversuche bei allen Verunglückten von Erfolg begleitet waren, konnte Stadter nur als Leiche geborgen werden. Die übrigen wurden mit schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus ein geliefert. * Eröffnung der Spielbank in Baden-Baden am 3. Ok tober. Nachdem die Verhandlungen zwischen der Stadtver waltung als Konzessionsträgerin und den verschiedenen Finanzgruppen zu Ende geführt sind, wird der Spielbe trieb am Dienstag, dem 3. Oktober, nachmittags 14 Lhr in großem Umfange ausgenommen werden. Am Montag abend finden die Uebergabefeierlichkeiten statt. * Lebenslängliches Zuchthaus wegen Totschlags. Das Berliner Schwurgericht verurteilte am Donnerstagnachmit tag den 22 Jahre alten Melker Willi Splinter, der am 13. September d. I. in der Nähe des Milmersdorfer Güter bahnhofes seinen Vater, den 43 Jahre alten Gemüsehändler Fritz Spinter, in der Absicht, ihn zu berauben, mit einer Sektflasche niederschlug und ihn dann erschoß, wegen Tot schlags und versuchten Mordes, in Tateinheit mit versuch ten schwerem Raub zu lebenslänglichem Zuchthaus und dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Der An geklagte nahm das Urteil gefaßt entgegen. * Der norwegische Faschistenführer überfalle-r. Auf den früheren Kriegsminister und jetzigen Führer der nor wegischen faschistischen Partei, Major Quisling, ist ein Ueberfall verübt worden. Nach einer Wahlrede in Kristian- sund wurde er auf der Straße zu Boden geschlagen. Mit Hilfe eines Polizeibeamten gelang es ihm, sich in ein Haus tor zu retten, worauf die Polizei mit Revolvern und Gummi knüppeln bewaffnet die Straße räumte. Als erbitterter Gegner des Marxismus war der Kriegsminister schon wäh rend seiner Amtstätigkeit in seinem Dienstraum einem At tentat ausgesetzt. Vas Stärkere nimmt das Schwächere, um so aufzubauen zur Kraft. Das ist eine Überempfindlichkeit. So etwas ist ganz herzig, aber es lebt so lange es soll. Du bist über trieben, Margit. Das ist lächerlich, direkt überspannt." „Aber ja, ich gebe das alles zu", sagte sie plötzlich zornig, „andere Menschen haben auch Schwächen. Ich kann nicht dafür, wenn ich dir nicht recht bin. Was nörgelst du heute an mir herum?" Sie standen hart voreinander aufgerichtet, und jetzt drang der heiße Blick in den ihren, sekundenlang. „Tue ich das? Du bist mir recht." Zwischen jedem Wort lag eine kleine Ewigkeit. „Ich — liebe — dich vielleicht — zu viel." Langsam löste sich die Oberlippe ein wenig von den Zähnen zu einem Lächeln, das diesen letzten Satz leicht und spielend machen sollte. Als Margit am selben Tag von einem einsamen Waldspaziergang heimkehrte, traf sie bei der Wegbiegung im Fuchsgraben Graf Werfen. Er stand am Wegrand, das Gewehr auf der Schulter, den einen Fuß in die Böschung gestemmt und den Arm darauf gestützt, wie wartend. Dann sah er sie und sie gingen langsam auf einander zu. Sie konnte ihm gar nicht gleich die Hand geben, denn sie trug die Arme voll wilden Flox, wie er um diese Zeit in den Waldschlägen wächst, und Glocken blumen, und hielt in der Hand ein Taschentuch, in das fünf Eierschwämme eingebunden waren. „Sie kommen wirklich beladen nach Haus." Er nahm ihr den Flox und das kleine Bündel ab. „Ja, denken Sie, ein paar Schwämme habe ich ge funden. So früh im Jahr! Es wird Heuer viel geben." In seinen Augen lag ganz tief eine Dunkelheit, die sie früher nie bemerkt hatte. Sie ließ die ihren gleich wieder abgleiten. „Auf was haben Sie denn hier gewartet?" „Hier? Ja - ja —" Er sah sie auf einmal eigentümlich spöttisch und traurig an. „Hier geht oben am Hang ein Wechsel vor über. Ich war jetzt einige Tage immer um die Zeit hier. Das ist der Platz, wo wir uns damals am Abend begeg neten", sagte er, als gehörte es zu einem andern Satz. „Ich habe geglaubt, Sie gehen öfters diesen Weg." Es kam jede Äußerung von ihm so unerwartet, wie nach langem Zögern schnell herausgesagt, erweckte ein stolzes und doch ängstliches Gefühl. Aus einmal wußte sie jetzt, daß es Freude war und sah sich doch erstaunt und fremd um. (Fortsetzung folgt.)