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m 33, 4«,« «» (Nachdruck verboten.) Ämer wisdn !«iMWe Nilhlaeim ^hlreiche Kommunisten in Düsseldorf der Vorbereitung MM Hochverrat überführt. sondern trifft. urülk h>"5 n SiN" 5 a die -V ies Dl'^ i dreis< Pumphauses wird 5000 in- und ausländischen Pressever tretern Raum geben. Sämtliche Arbeiten sind in vollem Gange und teilweise der Vollendung nahe. In der unmittelbar neben dem Aufmarschgelände ge legenen Festhalle, die 30 000 Personen faßt, findet am 1. September der große Parteikongreß statt. In der Halle werden 70 Lautsprecher aufgestellt. Zur Ausschmückung wer den neben Hunderten von Fahnen 20000 Meter D e - korationsstoff, 11/2 Kilometer Girlanden usw. verwendet. Für den am 2. September vormittags auf der Zeppelin-Kampfbahn des Stadions stattfindenden Amtswalterappell mußten ebenfalls umfangreiche Arbeiten zur Schaffung des notwendigen Raumes durchgeführt wer den. Auf diesem Zeppelinfeld wird am 2. September der Hauptteil des riesigen Feuerwerks abgebrannt werden, das das größte Feuerwerk der Welt sein wird. Den Schluß des Feuerwerks wird einBombardementvon über 50000 Feuerwerkskörpern bilden. Auch die Arbeiten für die Rundfunkübertragung sind im Gange. Es soll nicht nur das ganze deutsche Volk diese Tage mit erleben, sondern der ganzen Weltöffentlichkeit ein klares Bild gegeben werden vom Nationalsozialismus, seiner Or ganisation, seinen Kämpfen, Wollen und Handeln. Schaffung von Abhörstellen für die Rundfunkübertragungen aus Nürnberg. Berlin, 22. August. Wie die „NSK." meldet, gibt der stellvertretende Reichspropagandaleiter der NSDAP, an Ortsgruppen der Partei folgendes bekannt: Die Veranstaltungen und Kundgebungen anläßlich des Aeichsparteitages in Nürnberg werden auf alle deutschen Sender übertragen. Es ist dadurch allen deutschen Volks genossen, die am Parteitag der NSDAP, in Nürnberg nicht teilnehmen können, Gelegenheit gegeben, die gewaltigen Ereignisse über den Rundfunk mitzuerleben. Alle Ortsgruppenleiter haben sofort dafür zu sorgen, ?aß im Bereich ihrer Ortsgruppe geeignete Räumlichkeiten 'n Schulen, Gaststätten, Schützenhallen u-sw. zu Abhörstellen iur die Rundfunkübertragung in der Zeit vom 30. August bis einschließlich 3. September 1933 ausgebaut werden. Die Inhaber von Gaststättenbetrieben sind anzuweisen, durch Plakataushang der Bevölkerung Mitteilung zu 'Nachen, ob in ihren Lokalitäten der Verlaus des Reichs- Parteitages durch Lautsprecher übertragen wird oder nicht. Die Uebsrtragungszeiten werden noch bekanntgegeben. gez. Hugo Fischer, stellv. Reichspropagandaleiter." Ausländsdeutsche aus dem Neichsparteitag. Berlin, 22. August. Wie die „NSK." meldet, gibt die Ausländsabteilung der Obersten Leitung der PO. bekannt: . „Der Quartierstandort der Ausländsabteilung befindet ach am Feldmarschall-Hindenburg-Platz 21, Eaststäten Wan- !>er. Alle Parteigenossen der Ausländsabteilung, die von 'brem Wohnort direkt zum Parteitag in Nürnberg reisen, paben sich sofort nach ihrer Ankunft im Büro des obenge nannten Standortes zwecks Ouartieranweisung zu melden. Nürnberg, den 21. August 1933. Quartieramt der Ausländsabteilung der NSDAP. Hamburg." dem SW I mnden emf s rnen Krair nd weitele" sie man de« erbände m sing es W . Vom W wo die dr e Mau" l und Begrüß sie der 'W gerrechl d" chte. kW ld sichres zu nenne" er NSDÄ l Geseier"" I »getragene" > i m. atwort W I nes Lebend I :s FesE r vermoW ) en. W" I Politisch wie oft n>n egung geg^ wissen, in" geißelt --in ' Mehrhe" , renigen n" rali'gen K" ms könnie^ r illustricl sien für d' mich in als auch d" LeltansW nden Ap!^ rerpr'^ Parlaments Dingen d'. reußensrnS weites E e Ernte"" r mir E n es tüg^ ch die ga"s seren issen wir; lock in -gen KM daß er, Weltlrug^ - Sohn te. Ern'^ >on Forlll^ ünc zu ins", Zcitgcnon" Rande d'n vieles, b", ion, die - ch eben N'oße" 0 des Reian- ^berbükS^ d hielt p'! seine Vs' abe b-r^ 2" d-K t vo"L - der ? eichen sisi- ag -in,L histor'l^ tmarkt," j )en . at. llcb" ige"" c Trib'^, des Her" t wird. vie bei § t- Fi>r,^ ne gl - ldh"'^ anunen,^. e Oval BaumL n Eind^l de" sitellu"^ nschpl^ turinfad5n el siir ck ür die dem iploin"' c" hrers" «i )in-gK" miterlc;., rdwiH s sr"^ i rer , iA. und f anden Der ausgelassene, lärmende Uankee verstummte, seine Gllenden Augen standen still, weiteten sich in staunender Ehrfurcht und starrten hypnotisiert in das emaillierte Antlitz der blonden Frau, deren faszinierende Erscheinung de nicht nur zum Mittelpunkt der eben angekommenen Gesellschaft, sondern sämtlicher Anwesenden erhob. „Du, Julius, die Frau kenne ich. Wo hab' ich sie "ur gesehen?" , Zufällig machte sich der mit der mondänen Welt ver laute Oberkellner an dem Tisch des Ehepaares Baumann schaffen, stäubte mit der Serviette ein paar Krümchen Tischtuch und flüsterte unaufgefordert: „Frau Bankier Jttmann." Christels Gesicht hellte sich auf. „Auf Dießens Be- "digung sah ich sie, und neulich war ihr von Max Lieber- Unn gemaltes Porträt in einer Zeitschrift abgebildet", er- "llle sie äußerst wichtig. „ „Was du nicht sagst! Max Liebermann hat sie S°malt?" „Ja! Warum setzt dich das in Erstaunen?" „Weil ich nicht wußte, daß der alte Meister fast °"nd ist.« „Wie kommst du denn aus diese verrückte Idee?" „Sieh dir doch die Frau Jttmann genau an. Statt .sil Farben auf die Leinwand zu malen, hat Liebermann 'hr aufs Gesicht geschmiert." ^.Christel war viel zu sehr Weib, um nicht eine Bos- ihres Galten, die auf eine Geschlechtsgenossin Mnzt war, gebührend zu belachen. Der zwanzigfache Dollarmillionär, der in seiner Mud Maultiertreiber oder Ninderhirt gewesen sein An , ' schmachtete im Laufe des Abends die schöne ^'uersgattin an wie ein Student das Professoren- h Ferteln M den bekannten Filmromanzen und wieder- weder seine gesanglichen noch seine akrobatischen Mtstücke. Dem Sekt aber sprach er weiterhin reichlich zu. h» In den nächsten Tagen erlebten die Gäste der Erb- ^"3en-Diele stets das gleiche Schauspiel. Der Petroleum- irank, grölte, tanzte, unterhielt mit seinem Froh- °as oanze Lokal. In dem Augenblick aber, in dem Düsseldorf, 22. August. Die Polizeipressestelle teilt mit: M unermüdlichen Arbeit der Düsseldorfer politischen Po- M in Verbindung mit dem Nachrichtendienst der SA. Md ZI. gelang es, in der Zeit von Anfang Juni Lis Mitte itgllI Mi dieses Jahres insgesamt 94 k 0 m m un i sti s ch e upsE5s. 1 ?."nktionäre in Düsseldorf festzunehmen, ter Mi' j,, I "le sich an dem illegalen Wiederaufbau der KPD. betätigt Men. Die Festgenommenen hatten bereits einen regen Kurierdienst eingerichtet, kommunistisches Zersetzungsmate- M in Form von Flugblättern und Zeitungen verbreitet um der am Boden liegenden KPD. wieder auf die zu helfen, neue Kassierer eingesetzt. Bei der ille-- Mu Tätigkeit wurde fast nur mit Decknamen und Deck- ssrn gearbeitet. Trotzdem konnte noch zahlreiches Miztliches Zersetzungsmaterial erfaßt und sichergestellt '"siden. Der größte Teil dieses Schristenmateria'ls ge- zur Ucberführung der festgenvmmenen Personen Theorie und Praxis -er Abrüstung. Pläne und Entwürfe. Neuyork, 23. August. In zwei Wochen begibt sich der amerikanische Vertreter auf der Abrüstungskonfe renz, Norman Davis, wieder nach Genf. In einer längeren Unterredung gab ihm Präsident Roose velt umfassende Instruktionen. Es verlautet, daß Roose velt die früheren englisch-französischen Versuche, die Frage der Kriegsschulden mit der Abrüstung zu verkuppeln, schroff zurückweist und beide Fragen getrennt behandelt sehen will. Angeblich soll Roosevelt dem französischen Plan einer Rüstungskontrolle grundsätzlich zustimmen. Er lehne aber schärfstens verschiedene Ausführungsbestimmungen des fran zösischen Planes ab. Der amerikanische Präsident steht nach wie vor zu seinem A b r ü st u n g s p l a n, wie er ihn im Frühjahr bekanntgab. Er lehne es daher auch ab, weitere Konzessionen besonders hinsichtlich politischer Sicherheits garantien zu machen. Norman Davis zeigte sich sehr optimistisch. Er glaubt, daß kein Land die Verantwortung für einen Zusammen bruch der Abrüstungskonferenz übernehmen könne. Die Besprechungen zwischen Roosevelt und Norman Davis. Washington, 23. August. Zu den Besprechungen zwi schen Roosevelt, Norman Davis, führenden Beamten des amerikanischen Staatsdepartements und der Abrüstungs abordnung wird ergänzend bekannt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten auf der nächsten Sitzung der Ab rüstungskonferenz in Genf beantragen werde, daß der französische Vorschlag einer Ueberwachung der A b - rüstung grundsätzlich in den Macdonald-Plan mit aus genommen werden soll. Die französische Forde rung nach Siche rnheit solle durch Zugeständnisse in der Frage der Verteidigungswaffen, wie Festungsanlagen usw., befriedigt werden. Und wie es in Wirklichkeit aussieht. England kündigt neue Flottenbauten an. London, 23. August. In einem bemerkenswerten Ar tikel erklärt der Marinekorrespondent des „Daily Tele graph", daß die Schiffsbauprogramme Amerikas, Japans, Frankreichs und Italiens die englische Marinebehörde zwingen, Maßnahmen zu ergreifen, um eine weitere Schwä chung der englischen Seemacht zu verhüten. Sie wurde des halb noch vor Einbringung des neuen Staatshaushalts mit einem neuen Flottenverteidigungsgesetz herauskommen. Man erwartet, daß die Admiralität folgende Forderungen stellen werde, um den Bedürfnissen der Marine gerecht zu werden: 25 neue Kreuzer, die der Größe und Rüstung nach mit den besten ausländischen Fahrzeugen gleichwertig sind, ein jährliches Kontingent von 15 bis 18 Torpedobootzer störern, um die Unterlegenheit Englands in dieser Klasse wieder gutzumachen, ein großes Unterseebootsbaupro gramm, erhebliche Verstärkung des Marinefliegerkorps, Vermehrung des Personals in der Marine um mindestens IVKOV Mann und Vermehrung der Flottenmanöver. Die verhältnismäßige Stärke der englischen Flotte sei jetzt so gering, wie sie seit 150 Jahren nicht mehr gewesen wäre, schreibt der Korrespondent weiter. Das amerikanische Bauprogramm insbesondere habe England sehr über rascht, da man angenommen hatte, daß die Amerikaner den größten Wert auf eine Abrüstung zur See legen würden. wegen hochverräterischer Umtriebe. Angesichts des er drückenden Beweismaterials blieb den Inhaftierten nichts anderes übrig, als umfassende Geständnisse abzulegen, so daß 29 Personen, darunter vier bekannte kommu nistische Reichs- und Landtagsabgeordnete, dem Richter vorgeführt wurden, der gegen alle Vorgeführten Haft befehl erlassen hat. Die übrigen Beteiligten sind in Schutz haft genommen. Vernichtender Schlag gegen kommuni stische Wühlereien im Bezirk Köln. Köln, 22. August. Nach sorgfältigen Vorbereitungen konnte die Geheime Staatspolizeistelle Köln im Kölner Bezirk einen vernichtenden Schlag gegen kommunistische Wühlereien führen. Man hatte sestgestellt, daß versucht wurde, wieder eine Organisation des „Kampfbundes gegen den Faschismus" ins Leben zu rufen. Flugblätter wurden in großem Umfange hergestellt. 17 Funktionäre, die an dem Aufbau des „Kampfbundes" tätig waren, darunter der Leiter, konnten festgenommen werden. Der kommuni stischen Partei selbst konnte durch die Festnahme von 20 Funktionären ern empfindlicher Schlag zugefügt werden. Der Hauptkassierer des. Bezirks Mittelrhein, der Kassierer von Groß-Köln sowie 25 Bezirkskassierer, Inspekteure und Funktionäre wurden hinter Schloß und Riegel gebracht. Weiter wurden noch sechs Funktionäre in Haft genommen, die versuchten, die kommunistische Nebenorganisanon,,Revo- strtionäre Gewerkschaftsopposition" wieder aufzubauen. Erfolgreiche Aktion gegen die KPD. im Landkreis Coesfeld. Festnahme von 30 KPD.-Funktionäven. Recklinghausen, 22. August. Die Staatspolizeistelle Recklinghausen hat in den letzten Tagen eine erneute er folgreiche Aktion gegen die KPD. im Landkreis Coesfeld unternommen. 30 kommunistische Funktionäre wurden festgenommen. Im Zusammenhang mit dieser Aktion wurde ein früherer Leiter des Nachrichtendienstes der KPD. für den Unterbezirk Recklinghausen festgenommen. Dieser zog den Nachrichtendienst der KPD. für den Unterbezirk Reck linghausen auf und überwachte auch die nationalen Orga nisationen. Er beschaffte sich in Recklinghausen eine Woh nung, wo Kurse des illegalen Rotfrontkämpferbundes ab gehalten wurden. In diesen wurde über Gebäude- und Brückensprengungen Unterricht erteilt. Im übrigen wurde festgestellt, daß verschiedene Kommunisten wiederholt von einem Händler Waffen bezogen haben. Bei einer Durch suchung der Wohnung des Händlers wurde eine große Menge Munition und Waffen beschlagnahmt. Es wurden von der Staatspolizeistelle beschlagnahmt: vier Jnfanterie- gewehre, vier Jagdgewehre, eine Flobert-Büchse, zehn Trommelrevolver, vier Armeepistolen, zwei große Mauser pistolen, ein Seitengewehr, 700 Schuß Pistolenmunition, 67 Schuß Jnfanteriemunition, 105 Schuß Revolvermunition und 260 Schuß Jagdmunition. Aus aller Wett. * Vater und Sohn im Wettersteingebirge abgestürzt. Seit dem 16. August wurde im Wettersteingebirge der Ober regierungsrat Dr. Reinhardt vom Oberversicherungsamt Nürnberg und sein 19 Jahre alter Sohn, beide aus Mün chen, vermißt. Die beiden Bergsteiger wurden nunmehr am Dienstagvormittag im Schüsselkar tot aufgefunden. Die Leichen wurden zur lleberraintalhütte und dann zu Tal gebracht. * Der Adlerschild für Professor Dr. Eduard Schwartz. Der Reichspräsident hat dem Geheimen Nat Professor der klassischen Philologie an der Universität München Dr. Eduard Schwartz zur Vollendung des 75. Lebensjahres seinen Glückwunsch ausgesprochen und ihm in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung der deutschen Wissen schaft den Adlerschild des Deutschen Reiches mit der Wid mung „Dem großen Altertumsforscher" verliehen. * Toulon von einem Waldbrand bedroht. Im Osten i von Toulon, unweit des Vorortes Faverolles, brach in den Morgenstunden des Dienstag ein Waldbrand aus, der in § kurzer Zeit, vom Wind begünstigt, große Ausdehnung an- nahm. Die Flammen bedrohen eines der dichtbevölkertsten Viertel von Toulon. Am Nachmittag wurde Militär an die Brandstätte entsandt, um zu versuchen, durch Aushebung von Schutzgräben den Flammen Einhalt zu gebieten. * Lindbergh gestartet. — Ziel vorläufig unbekannt. Wie aus Reykjavik gemeldet wird, ist Lindbergh am Diens tag um 11.20 Uhr gestartet. Das Ziel des Fluges ist zu nächst unbekannt. * Personenzug rast in einen Lastzug. — Vier Verletzte. Am Dienstag gegen 22 Uhr fuhr der Personenzug Bremer vörde-Wesermünde an einem Bahnübergang ohne Schranke bei Olinde in einen Lastzug des Marktbeziehers Witthut aus Bremen hinein. Der Traktor, der Packwagen sowie der Wohnwagen des Lastzuges wurden zum Teil zertrümmert. Der Besitzer, der den Lastzug steuerte, wurde schwer und weitere drei Personen teils schwer, teils leichter verletzt. Die Schuldfrage bedarf noch der Klärung. Frau Jttmann auf der Bild- oder, besser gesagt, Tanz fläche erschien, verstummte er, kehrte in sich, wurde linkisch nnd täppisch wie ein junger Hund. Doch man scharrt nicht in wenigen Jahren zwanzig Millionen Dollar zusammen, wenn man sich nicht in jeder Lage zu helfen weiß, mit allen Wassern gewaschen und ein ausgekochter Junge ist. John Woolf aus Beach City bewies das. Er brachte es fertig, mit Frau Jttmann bekannt, und was noch viel mehr bedeutete, ihr ständiger Begleiter zu werden. „Werden wir uns einigen — Gentleman zu Gentleman!" Am Silvesterabend, mitten im Festtrubel, rief ein dringendes Telegramm den Mann aus Beach City in seine Heimat zurück. Er schob die Depesche nachdenklich in seine breite amerikanische Hosentasche und seufzte schwer. Und plötzlich machte er, ohne auch nur im ge ringsten die Stimme zu dämpfen, daß alle Anwesenden es hören konnten, frei von Skrupeln, in echt amerikanischer Großzügigkeit, seiner Angebetenen den Vorschlag, mit ihm zu fahren. Frau Jttmann, die das Angebot für einen Scherz nahm, lachte: „Und mein Mann in Berlin?" John Woolf überlegte knappe fünf Minuten. „Werden wir uns einigen — Gentleman zu Gentle man, well!" „Sie sind verrückt!" „Nes, nach Ihnen!" Die schöne Frau klopfte ihm mit dem Straußenfächer auf den Mund. „Kein Wort weiter", befahl sie. John Woolf gehorchte; aber er vermochte nur schwer seine Enttäuschung zu verbergen. Die Szene erregte allgemeine Heiterkeit. Christel, die bereits einen kleinen Schwips hatte, konnte sich nicht be ruhigen vor Lachen, so ulkig fand sie das. „Er ist einfach goldig, dieser Aankee, in seiner Un geniertheit." Julius, auch nicht mehr völlig taktfest, bemerkte tiefsinnig: „Er sucht eine Frau und ich einen Kriminalkommissar. Beide suchen wir vergeblich. Es ist zum Heulen!" Zweiundzwan zigstes Kapitel. Inges weibliches Feingefühl ließ sie das Nichtige ver muten. Doktor Wulff hatte seine Gattin mit einer Leiden schaft geliebt, die diesem berechnenden und nüchternen Kriminalisten nie und nimmer zuzutrauen war. Ihren plötzlichen Tod — sie kam bei einem Eisenbahnzusammen stoß ums Leben — konnte er innerlich nie überwinden. Seine Trauer war noch heute . . . nach vielen Jahren . . . nicht weniger stark als an dem Tage, an dem ihm ein Telegramm die Schreckensnachricht meldete. Aber der Doktorkommissar war nicht der Mann, der seine Gefühle jedem Menschen sichtbar zur Schau trug. Nur ein genauer, ein liebevoller und sehr scharfer Beob achter hätte an verschiedenen Kleinigkeiten seinen Kummer über den Verlust der Lebensgefährtin ermessen können. Eine dieser Kleinigkeiten zum Beispiel war, daß es Doktor Wulff seit dein Tode seiner Gattin nicht über sich brachte, das Weihnachtssest in seinem Berliner Heim zu verleben. Regelmäßig nahm er Winterurlaub, reiste mit Max Meyer, seinem Dackel, zunächst nach München. Den Dackel halte ihm die Gattin am Heiligen Abend, dem einzigen, den sie zusammen verlebten, geschenkt. Wulff, an und für sich ein großer Tierfreund, betrachtete Max Meyer als ein Vermächtnis der Dahingeschiedenen und hing an ibm mit geradezu rührender Liebe. Er be dauerte stets, vaß die Kirchhofsverwaltung es nicht ge stattete, Hunde an die Gräber Verstorbener zu führen. (Fortsetzung folgt.)