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s wundem ceue einer ndlage er- in fernste für unsere e llnsterb- ;n Führer egung un) sein wird msee wirr' Rußland angehört os zu sein stehen im geplant Z» gton? n Kreist tfindendc» Anetts vov ikprüsident tattfinden- rirtschafts' k für »e» sident D» rntritt. :doM Macdo- b: brüstung»' sident wie s der eferenz >» Präsident it Herriet Dollar- gen Eng- partement sevelt un» ms besagt, cden mK noch Me>- Verheilt- !aner eine teren Des- Eents für ckverhand- e engliseh- für eine» rng einer Diese so» UM kapö !»ng und die kreise, die ids erhev- iständnO ;egen bin- n in dej men, daß te Kon- Jnteres!'-' > euro gemeint könnte. Wichtige Gesetze verabschiedet. Berlin, 23. April. Das R e i ch s kab i ne t t hielt am Sonnabend eine Sitzung ab, die von 12.13 bis 14.30 Uhr dauerte. Es wurde eine Reihe von Vorlagen verabschiedet, darunter ein Gesetz über den Pächterschutz, ein Gesetz über die Bildung von Studentenschaften, ein Gesetz über die Neubildung von Steueraus schüssen und schließlich ein Gesetz über die Zulas sung z u r Patentanwaltschaft. Reichswirtschafts- minister Dr. Hugenberg berichtete ausführlich über die dNitsch-holländlschen Handelsvertragsverhandlungen. Auf Anregung des Reichsjustizministers hat das Reichs- kabinelt beschlossen, dem Herrn Reichspräsidenten die Er nennung eines R e i ch s k o m m i s s a rs für dieGleich schaltung der Iustiz in den Ländern und für die Erneuerung der Rechtsordnung vorzuschlagen und hier für den bayrischen Staatsminister der Justiz, Dr. Frank, M ernennen. Aufgabe des Reichskommissars wird es sein, die einheitliche Durchführung der Reichsgesetze in den Andern zu sichern. Der Reichskommissar soll ferner den beim Reichsjustizministerium zu bildenden Gremien per sönlich, und zwar als stellvertretender Vorsitzender an gehören, die beauftragt werden, die Reform der Ge setzgebung borzubereiten. Dabei handelt es sich zu nächst um die Strafgesetzreform, die Umgestaltung des Strafgerichtsverfahrens und des Strafvollzuges sowie um eine Reihe weiterer gesetzgeberischer Arbeiten, die seit längerer Zeit vorbereitet sind und mit Rücksicht auf die tmlamentarischen Verhältnisse bisher nicht haben zum Ab schluß gebracht werden können, wie das Aktiengesetz, die ^ergleichsordnung, die Gesetze über das Urheberrecht und den gewerblichen Rechtsschutz, die Zivilprozeßreform u. a.m. Tas Gesetz tzber die Bildung von Studenten schaften lehnt sich an die kürzlich geschaffene Neu regelung des Studente-nrechts in Preußen an. Für die Patentanwälte wird die Zulassung ent sprechend den Bestimmungen, die für die übrige Anwalt schaft in Anlehnung an das Gesetz zur Erhaltung des Be- nifsbeamtentums erlassen worden sind, geregelt. Tie Maßnahmen zum Pächterschutz bringen eine Erschwerung für Kündigungen durch den Verpächter, die Möglichkeit der Verlängerung von Pachtverträgen und ähnliche Maßnahmen. Reichskanzler Hitler und Reichsminister Dr. Goeb bels sind unmittelbar nach Beendigung der Kabinetts- Nkung nach München abgeflogen. Der Reichskanzler wird am Montag, Reichsminister Dr. Goebbels am Dienstag in Berlin zurückerwartet. Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz der Volksgesundheit. Berlin, 23. April. Der Reichspräsident hat auf Grund »es Artikels 48 Abs. 2 der Reichsverfassung eine Verord nung zum Schutze der Volksgesundheit erlassen. Die Ver ordnung besagt: Die Reichsregiernng kann die nach ihrem öfächtmäßigen Ermessen auf dem Gebiet des Gesundheits- iNküns. des Beterinärwesens und des Pflanzenschutzes sowie des Verkehrs mit Lebensmitteln, Bedarfsgegenstän- bkn, Arzneimitteln, Geyeimmitteln, Schädlingsbekämp- sungsmitteln und Giften notwendigen Warnungen er- Men, um die Allgemeinheit oder einzelne Personen vor Schaden zu bewähren. Abschluß der Führertagung der NSDAP. . München, 23. April. Die Führertagung der NSDAP, land am Sonntag ihren Abschluß. Am Vormittag fand ,iu der Reichsführerschule eine interne Besprechung unter 'dem Vorsitz des SÄ.-Führers und Stabschefs Röhm statt. Der Festvorstcllung am Abend, die die „Meister singer" brachte, wohnte auch Adolf Hitler bei. Reichskanzler Adolf Hitler hat für Mittwvchnach- »Uttag alle preußischen SA- und SS.-Führer und Ab- Mrdneten zu einer Besprechung ins Reichskanzlerpalais Ungeladen, Aede des Reichsministers Dr. Goebbels in München. München, 23. April. Der Reichsminister für Volks- Mfklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, stattete am Sonntagmittag dem bayrischen Rundfunk einen Besuch ab. Nach der Begrüßung durch das Rundfunkpersonal nahm Dr. Goebbels das Wort. Er erklärte u. a.: Wenn wir heute einen Rückblick halten auf das, was inzwischen längst Geschichte ist, so kann man jetzt sagen: Es muß alles so sein, wie es war und so, wie es war^ so ist es gut. Es haben sich zusammen gefunden das preußische und das bayrische Volk. Der Preuße hat in der Tat keinen so schlechten Ruf, wie er geschildert worden ist. Wenn wir diesen Hort hüten, werden wir zu einer wirklich in sich geschlossenen Einheit kommen. Diese wird dann für das bayrische Volk nicht nur ideelle, sondern auch materielle Vorteile bringen. Der Bayer wird in Zukunft nie mehr dulden, daß nur der Preuße der Hüter und Garant der Reichseinheit ist. Man spricht in Deutschland heute viel von der Gleichschaltung. Doch ist diese Gleichschaltung vielleicht die wichtigste, die Gleichschaltung zwischen Re gierung und Volk. Wir sehen die Erfüllung unseres Ehr geizes darin, aus dem deutschen Volk ein Staatsvolk zu machen, und ein Staatsvolk kann das deutsche Volk sein und werden, wenn es sich innerlich zusammenschmiedet. Diese Gleichschaltung zu vollziehen, das sehe ich als die Aufgabe meines Ministeriums an. Es ist in der Tat ein Volksministerium, ein Ministerium, das die Aufgabe hat, immer mit dem Volk in Berührung zu kommen und zu bleiben. Wir nennen uns nicht eine Regierung der Demo kratie. Wir reden nicht viel von Demokratie. Aber wir haben in Wahrheit eine B o lks h e r r s ch a ft auf- gerichtet. Wir fühlen uns heute als den Willensvollstrecker des deutschen Volkes. Im Rahmen dessen hat der Rundfunk vielleicht seine allerwichtigste Teilaufgäbe zu sehen. Man braucht nicht zu befürchten, daß im Rundfunk anstatt der Aktualität Parteiprogramm vorgeführt wird. Daß ich nicht beabsichtigt habe, den Rundfunk zu knebeln, beweist, daß ich den besten Intendanten nach München geschickt habe; denn der bayrische Rundfunk muß einer der besten im ganzen Reiche sein. Nachdem der Reichsminister nochmals seiner Freude darüber Ausdruck gegeben hatte, hier in München weilen zu können, schloß er: Ueber die Grenzen hinweg reichen sich nunmehr die Länder, die Stämme, Stände und Kon fessionen die Hände. Wir wollen zufammenstchen — jeder mit dem Bewußtsein seiner Verantwortung. Das Reich geht über alles. Und diesem Reich wollen wir dienen. Bayern reicht Preußen die Hand. Jeder Bayer und jeder Preuße hat zu kämpfen für des Volkes Einigkeit und des Reiches Kraft und Stärke. Mit dem gemeinsam gesungenen Horst- Wessel-Lied schloß der feierliche Akt, der auch auf den bayrischen Rundfunk übertragen wurde. WOW iMW «WlW KW. Vorarbeit für eine Verfassung. Berlin, 23. April. Von maßgebender kirchlicher Seite ergeht folgende Mitteilung: Die Stunde gebietet, unver züglich eine Reform der Verfassung des deutschen Protestan tismus einzuleiten. Das Ziel der Reform ist die bün- d i s ch e d e u t s ch e e v a n ge lis ch e K ir ch e, errichtet auf der Grundlage und unter voller Wahrung des Be kenntnisses. Aus lebenskräftigen Landeskirchen er wachsen, soll sie alle Vollmachten erhalten, deren sie zur Pflege des gesamten deutschen evangelisch-kirchlichen Lebens und seiner Beziehung zu Volk und Staat im Ju- und Auslande bedarf. Zn diesem Werk hat der Präsident des Deutschen evangelischen Kirchenbundes, U. Dr. Kapler, je einen führenden lutherischen und reformierten Theo logen an seine Seite berufen, und zwar den Landesbischof I).' Mahrarens aus Hannover und den Studiendirektor Pastor v. Hesse aus Elberfeld. Ferner werden hierfür als Berater sonstige durch ihr kirchliches Amt oder ihre Arbeit in der kirchlichen Bewegung ausgezeichnete Persön lichkeiten und besondere S a ch v e rst än d e beigezogen wer den. In Gemeinschaft mit ihnen wird alsbald eine neue Verfassung des deutschen Protestantismus ausgearbeitet. Gegen die Einsetzung eines staatlichen Kirchenkommis sars in Mecklenburg-Schwerin hat der Deutsche evangelische Kirchenbuud Einspruch eingelegt. MWMI bei bei keiner hmdMMUlmW. Köln, 23. April. Die Untersuchung der Geschäftsfüh rung bei der Vereinigten Ortskrankenkasse der Handwerker in Köln hat zur Aufdeckung eines großen Skandals geführt. Die Nachprüfung ergab nach dem Bericht des mit der Un tersuchung beauftragten Kommissars, daß der Anteilder Verwaltungskosten am Beitragsaufkommen der Kasse die ungewöhnliche Höhe von 30 v. H. er reichte, während er sich normalerweise auf 6 bis 8 v. H. stellen würde. Der Geschäftsführer Heinrich Werner wurde daraufhin beurlaubt und der 1. Vorsitzende Jäger seines Postens enthoben und verhaftet. Bei beiden wurden Haussuchungen vorgenommen und wichtige Akten der Krankenkasse beschlagnahmt. Werner hat daraufhin in Rodenkirchen bei Köln Selbstmord begangen. Mit der kommissarischen Geschäftsführung wurde Di plomkaufmann Mück (NSDAP.) beauftragt. Die Nachprüfung der Verwaltung ergab, daß von den Gesamteinnahmen des vergangenen Jahres in Höhe von 440 000 RM. rund 10 0 0 0 0 RM. fürGehäIte r, P e n- sionen und Unkosten der Geschäftsführer verbraucht worden sind. Es wurde ferner eine unver antwortliche Wechselwirtschaft getrieben. Wichtige Akten, für die gesetzlich eine mindestens zehnjährige Aufbewah rungsfrist besteht, sind verschwunden. Aus aller Welt. * Der frühere Oberbürgermeister von Beuthen und der Generalintendant des Oberschlesischen Landestheaters ver haftet. Aus Beuthen (O.-Schl.) wird gemeldet: Der Son derstaatsanwalt für Korruptionsfälle hat die sofortige In haftnahme des früheren Oberbürgermeisters Dr. Knackrick und des Generalintendanten Illing vom Oberschlesischen Landestheater verfügt. — Wie dazu vom kommissarischen Oberbürgermeister mitgeteilt wird, hat der nationalsozia listische Untersuchungsausschuß bei Stichproben derartig viel Beweismaterial über Korruptionen, Untreue und Ver schwendung kommunaler Gelder aufgedeckt, daß die Hinzu ziehung des Sonderstaatsanwaltes für Korruptionsfälle notwendig geworden war. * Beurlaubung des Kasseler Polizeipräsidenten. Durch einen Funkspruch des preußischen Innenministers wurde am Sonnabendnachmittag der Kasseler Polizeipräsident v. Kott witz von seinem Posten vorläufig beurlaubt. An seiner Stelle wurde der SA.-Eruppenführer v. Peffer (Kassel), Stabschef beim Generalinspekteur der SA. und SS., mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Polizeipräsidenten be auftragt. * Zuchthäusler aus dem fahrenden Zug gesprungen. Auf dem Transport von Berlin nach Olpe sprang der in Berlin zu 4Vs Jahren Zuchthaus verurteilte Waldemar Sprockhoff bei Eichhagen (Sauerland) aus dem Klosett fenster des fahrenden Zuges. Die von der Polizei sofort aufgenommene Verfolgung blieb bisher ergebnislos. Sprock hofs sah in Olpe einer weiteren Bestrafung wegen Betrugs entgegen. * Propagandaumzug der „Weltiallianz zur Bekämpfung des Antisemitismus" in London. Die neugebildete „Welt allianz zur Bekämpfung des Antisemitismus" veranstaltete am Sonntagvormittag einen großen Propagandaumzug für den Boykott deutscher Waren. Etwa 500 mit Boykottplaka ten behängte Kraftwagen fuhren vom Schoviertel aus durch alle Hauptstraßen. Auf den in gelber Farbe leuchtenden Plakaten las man: „Boykottiert deutsche Waren! Boykot tiert deutsche Filme! Schluß mit der Judenverfolgung" usw. Einige der Kraftwagen führten die englische Flagge, andere die blau-weiße Farbe der Zionistenbewegung. Die Polizei hatte, wie verlautet, keine Einwendungen gegen die Kund gebung erhoben. * Expkosionsunglück. Nach einer Meldung aus Kalgan ist bei Tschinin ein Benzintank mit etwa 8000 bis 9000 Liter Benzin explodiert. Es sollen zwölf Tote und Verwundete zu verzeichnen sein. * Elektrizitätsstreik in Kowno. Die gesamte Einwohner schaft der litauischen Hauptstadt Kowno ist am Sonntag wegen des zu hohen Strompreises geschlossen in den Elek trizitätsstreik getreten Er soll so lange durchgeführt wer den, bis das Elektrizitätswerk, das einer belgischen Gesell schaft gehört, sich zur Herabsetzung des Strompreises von 1,35 auf 0,57 Lit bereiterklärt. :. Wen« und dar en unter ar, hörte m schien, iS erlöste m. Waö die Ein en. e gespürt Hunden e Schwe in läher lg wurde laste wat l, die t" gehörten und im izurufen, lücklichen n sie ihr berhaupt :r Man« n davor was sie lsch und gen »nd zen la^ ,en, ma« mehr achte sie- Bendler- Fenster en. Und u ihre» rchtbarer en fort' le Dinge :e sich r« eicht, d>e fremdet vön^-—— Luci T Desun H (Nachdruck verboten.) Sie empfand es nicht als Kränkung ihrer toten Schwester, wenn sie jetzt ganz ruhig darüber nachdachte, daß da oben vielleicht vieles war, durch das die Erinne rung an Fee beschmutzt werden konnte. Das Leben ist ein anderes Ding als die Erinnerung. Das Leben glättet, »erschöllt, besänftigt, das Leben ist ständige Bewegung, "andige Veränderlichkeit, die Erinnerung ist ein starres Md, in das man nicht die Fehler des Lebendigen mit dmübernehmen soll. Sie erschrak bei dem Gedanken, daß Peter vielleicht Mes Tages Fees Sachen ordnen müßte, und daß es »abei vieles geben konnte, was man ihm besser ersparte, ^ie fühlte jetzt als Frau. Hier war eine Aufgabe für sie, :r konnte sie doch noch eine Kleinigkeit wieder gut- achen. Sie wollte Peter sie schöne Illusion retten, an e er — wie sie meinte — bis zum Ende geglaubt hatte. Sie hatte die Schlüssel noch aus der Zeit, als sie m sich an der Einrichtung der Wohnung beteiligt hatte. m einem Nachmittag schloß sie die Türen aus und o>e längst fremd gewordenen Räume. Als sie den Tchrcibtisch aufschloß und Fees Briefsachen zu durch blättern begann, kam es ihr vor, als griffe sie mit grau- Mmen Händen in ein fremdes, wehrloses Dasein. Da svaren viele Briese, viele Photos. Aus allen Bildern war hee, stets mit fremden Menschen. Manchmal stand auf der Rückseite eine Widmung, lustige Worte, aus denen Stoße Vertraulichkeit sprach. Nie darf Peter das sehen! dachte sie. Dann waren da Briefe, Karten, in achtlosem Durch- nnander in das Schubfach geworfen. Sie las keine einzige Zeile. Sie fürchtete sich davor, Einzelheiten aus Fees ^eöen zu erfahren. Sie nahm alles zusammen und trug tS zum Herrenzimmer. Dort war ein Kamin, in dem sie mese papiernen Reste eines allzu srohen und allzu mensch- hchen Lebens vernichten konnte. Sie hatte alles zu- lammengeballt und zündete eben ein Streichholz an, als I't hinter sich das Knarren einer Tür hörte. Mit einem Aufschrei flog sie hoch. Ein Mann stand auf der Schwelle. Nur mit Mühe Minute sie Peter. Ganz fremd sah er aus. Er kam langsam näher: „Was machst du da?" Sie fand keine Antwort. Er kam langsam heran. Sein Blick glitt von ihr herab zu dem Kamin, in dem die Briefe und Bilder lagen. Sehr lange sah er verwundert darauf nieder, dann bückte er sich. Nju hielt seinen Arm mit beiden Händen fest. „Nicht!" bat sie, „nicht!" Er kam langsam näher: „Was machst du da?" Er hielt betroffen inne. „Was ist das da?" Nun lockerte sich allmählich der Druck, den das erste Entsetzen um ihre Kehle gelegt hatte. Sie fand hastige, unsichere Worte. „Das sind meine Sachen, das ist mein Eigentum — ich will das verbrennen." Er sah sie reglos an. Sie spürte seinen Unglauben und wurde noch erregter. Jetzt war es ihr ganz gleich gültig, was sie sprach. „Ich — ich habe niir manchmal hierher Briese schicken lassen. Ich wollte das nicht zu Hause haben wegen Papa. Fee war so nett, sie Hai erlaubt, daß man mir hierher schrieb." Sie fühlte die Dürftigkeit der Lügen und hastete weiter: „Man hat doch manchmal Briefe, die keiner zu sehen braucht, ich habe das hier: herausgesucht, weil das kein Fremder in die Hand bekommen soll, jetzt will ich das verbrennen." „So?" sagte Peter nach einer Weile ganz gedanken los. Es schien ihr, als habe er ihre Worte überhaupt nicht gehört, und wenn er sie gehört hatte, dann hatte er sie bestimmt nicht begriffen. Sein Blick glitt fremd und leblos an ihr vorbei. Der Kamin schien ihn anzuziehen. Eine unheimliche, unsichtbare Kraft holte ihn heran. Er bückte sich. Nju schrie auf: „Peter!" Unter ihrem Hellen, spitzen Schrei schien er endlich zu erwachen. Sein Gesicht wurde etwas klarer, als er sie ansah. „Ja", sagte er stockend. „Du sollst das nicht nehmen! Das sind meine Sachen!" Jetzt saßen ihr schon die Tränen in den Augen. Er richtete sich auf und sah sie an, sehr lange, ganz ruhig. Sie zitterte. Dann griff er nach der Schachtel, die neben ihr lag, und strich sehr sorgfältig und sachlich ein Zündholz an. Er beugte sich nieder und hielt es an die Papiere. Eine kleine Flamme leuchtete aus und griff rasch um sich. Der zusammengeballte weiße Haufen kam in Bewegung. Die Blätter reckten sich, dehnten sich, lebten noch einmal auf und sanken dann kohlschwarz in den Flammen zusammen. Peter hatte noch immer das Zündholz in der Hand, das er gedankenlos ausgeblasen hatte, und sah unbeweg lich zu, wie ein Papier nach dem anderen zu Asche wurde. Als ein paar Briefe aus dem bewegten Feuer heraus zufallen drohten, schob er sie vorsichtig mit der Fußspitze wieder zurück in die Flammen. Das Schweigen wurde beängstigend. „Peter", sagte Nju, und jetzt brauchte sie ihre ganze Kraft dazu, „Peter, ich kann nicht viel sprechen, aber ich muß etwas abbitten." Sein Blick traf sie. „Ich muß dir sagen", sprach sie mühselig, „ich — als wir uns das letzte Mal sahen — da — da war ich verrückt, weißt du. Du darfst das nicht ernst nehmen." Sie schob die Hände vor den Mund, ließ das Gesicht herabfallen und sprach in ihre Handfläche hinein, um seinen Augen zu ent gehen. Es war furchtbar schwer, aber sie sprach. „Ich weiß ja, du hast mir Gott sei Dank nicht geglaubt, was ich da gesagt habe, das war alles gelogen, Peter. Ich komme mir heute so erbärmlich vor, du sollst das nur wissen, Peter." (Fortsetzung folgt.)