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l. n. Präsi- unkt und bst zu be- >tag. Dik Ovation l 20 Uhr. VersöhnlicheWortederRadikalsozialisten . Paris, 24. März. Die dem Ministerpräsidenten nahe- hehende radikalsozialistische „Republique" schreibt zur Re gierungserklärung Hitlers, Frankreich habe nicht die geringste Absicht, den Unterschied zwischen Besiegten und Siegern zu verewigen. Frankreich wolle aufrichtig die Rutsch-französische Annäherung, die europäische Verständi gung und den gemeinsamen Kampf gegen die Wirtschafts krise. Frankreich sei durchaus bereit, jeden Ausgleich zu prüfen, der sich im Rahmen und Geiste der Völkerbunds- srtzung vollzieht. Frankreich sei bereit zu einer weitgehen den kontrollierten Abrüstung, unter der Voraussetzung, daß die Zusicherung einer kontrollierten Nichtausrüstung des Reiches habe. Wenn man die Erklärungen des Reichskanzlers Hitler wörtlich nehmen dürfe, seien aktive Verhandlungen möglich und wünschenswert. Es liege bei vitler, durch Taten den Frieden zu beweisen, den er Sestern gefeiert habe. »mmen ^mittelbar !m Vorsitz cs Reichs üussprachl Ermäch rspruch zu tze. leichskanz- Deutschen es gefügt zierungen, - Amtszeit I zu treten gierunge" erung der bst bezeichn Volke und und seine t stittel des Mn dieser das sie in hstags ge' geschminkt ie ansieht lucht, stets s hervor außen e Festste!- gegen den sei, in die e wird es illem dort >ie Nation ichberechh ng in Bt' nkten Z»' urch dieses Gläubig^ Volk init ) nd, besoN' ede. es Reichs äsen einen ufen nn^ üsche Red- scheu Ziel- > und lln' geführten et die b hen Groß' -tschast iidlage des ischaft de- solini UN' a Wiede!' Befreiung als e i enpol'' lieruN^ rrrede s vor de>n urch ihr^ 'ergegE chen a a n z ö s >' stan kan n, daß d >rheit, «" Regierun druck nm' reicht, erung se' irnal" L ag amtl'^ Blatt b- den ne»^ > die nr'l'. tsführuNS abe Hr' n Euß g' ihrer 3^, richterst^ r Draw i >lik b«' Der Widerhall der Kanzlerrede in der englischen Presse. London, 24. März. Die englische Presse gibt die Rede Hitlers vor dem Reichstage in großen Auszügen wieder. Eigene Kommentare fehlen zum Teil noch. Besonders wer den die Aeußerungen des Reichskanzlers Uber die außen politischen Fragen, die Abrüstung, die Beziehungen zu Frankreich, die Kriegsschuldlüge größtenteils im Wortlaut wiedergegeben. Die günstige Erwähnung der englischen Abrüstungsbemiihüngen sowie die Begrüßung Viermächtepaktes Mussolinis sind unterstrichen Die „Times" gibt die hauptsächlichsten Teile der Rede »n der Spitze der politischen Seite im Wortlaut wieder, -Daily Telegraph" hebt die Worte Hitlers über die Frie- densabsichten und die Eleichberechtigungsforderung hervor. Auch die Aeußerungen über die Beziehungen zu Frankreich treten stark hervor. Das Blatt schreibt, die Worte Hitlers seien gemäßigt gewesen. Sie hätten sich nicht von dem un terschieden, was die Verständigsten von Hitlers Vorgängern unter den gegenwärtigen Umständen gesagt haben würden. Reichskommissar Gereke verhaftet. Berlin, 23. März. Donnerstagabend wurde auf Ver anlassung des Reichskommissars für das preußische Innen ministerium Göring der Reichskommissar für Arbeitsbe schaffung Dr. Gereke wegen Verdachtes der Untreue ver haftet. Nach Abschluß der polizeilichen Untersuchung soll die Sache dem Gericht übergeben werden. Reichskommissar Dr. Gereke wurde bekanntlich von Reichskanzler Schleicher als Reichskommissar für Arbeits beschaffung eingesetzt. Er wurde dann in das neue Reichs kabinett als solcher übernommen. Gründe für die Verhaftung Dr. Gerekes. Berlin, 24. März. Neber die Gründe, die zur In haftnahme des Reichskommissars für die Arbeitsbeschaffung »om Präsidenten der preußischen Landgemeinden Dr. Gereke beführt haben, erfährt die Telegraphenunion: Am Donners tag sprachen Minister a. D. v. Keudell und Ministerial rat z. D. Schellen beim Vizekanzler v. Papen vor und teilten ihm mit, Nachprüfungen hätten ergeben, daß Dr. Eereke, der seinerzeit auf Veranlassung des früheren Reichskanzlers v. Schleicher zum Reichskommissar für die Arbeitsbeschaffung ernannt worden war, seit dem Jahre 1324 Unterschlagungen in Höhe von 1,2 Millionen RM. vorgenommen habe. v. Keudell und Schellen sind beide Vorstandsmitglieder des Deutschen Landgemeindetages. Vizekanzler v. Papen machte darauf unverzüglich und vslichtgemäß dem Reichskanzler davon Mitteilung mit der Bitte, die hierzu notwendigen gesetzlichen Schritte zu ver anlassen. Daraufhin erfolgte die unverzügliche Inhaftnahme Dr. Gerekes. * Berlin, 24. März. Die Verhaftung des Reichskommis- ms Dr. Gereke hat, wie von maßgebender Seite mitgeteilt wird, ebenso wenig wie die Verhaftung von Severing und Hermes etwas mit politischen Erwägungen zu tun, sondern fs handle sich um rein kriminelle Angelegenheiten. Der Verdacht richte sich dagegen, daß Gelder des Landgemeinde- iages zu persönlichen Zwecken verwendet worden seien. vir Fovt «Nachdruck verboten.) Das letzte Mal hatten sie sich vor fünfzehn oder sechzehn Jahren geschlagen — heute war es schlimmer. Nju hatte die Hände um Fees wunderschönen Hals ge klammert — der japanische HauSanzug war längst in Fetzen gegangen —, Fee bemühte sich, aus diesem unbarm herzigen Griff freizukommen, sie drängle Njus Kops zurück »nd kratzte — für einen Augenblick konnte sie Atem holen, dann flogen ihr die Haare in die Augen und blendeten sie. Nju hatte sofort wieder zugefatzt — die Fetzen ihres Hauskleides, das Fee längst aufgerissen hatte, behinderten sie, aber der Haß gab ihr doppelte Kraft. Sie wollte schlagen — sie wollte in dieses schöne, verlogene Gesicht schlagen, aber sie kam nicht dazu, denu Fee wehrte sich lvie in ihren besten Tagen. Ihre Gesichter waren erhitzt »nd verzerrt. Auf Fees weißen, nackten Schultern leuch teten schon lange, dünnrote Streifen, Nju verspürte im Gesicht einen brennenden Schmerz, ihr Atem pfiff - Fee war wie eine Schlange, aber allmählich ließ ihre weiße, halbnackte Geschmeidigkeit nach. Dann fiel ein Stuhl um. Nju ließ automatisch los und lauschte. Im Hause rührte sich nichts. Aber der unerwartete Lärm hatte den Kamps unterbrochen. Nju lehnte mit fliegender Brust am Tisch. Sie war mit ihrer Kraft zu Ende. Fee hatte sich auf den Diwan gekauert — in die hinterste Ecke. Sie hatte fast gar nichts mehr an, aber sie Merkte es ebensowenig wie Nju. Der körperliche Kampf war zu Ende — aber in den Wicken, mit denen sie sich ansahen, leuchtete Mordlust. Jetzt endlich fielen die ersten Worte — sie waren bei Nju kaum verständlich. „Du", sagte sie atemlos, „du — du Stück Dreck —." Unter der Beschimpfung kam Fee sofort zu sich. Sie sühlte, daß die Gefahr vorüber war, jetzt ging es nur noch »m Worte. Sie erhob sich, versuchte die seidenen Stoff- fetzen um sich zu ordnen und schwieg. Nju kam näher. „Wie lange soll das noch wcitergehen?" fragte sie. ^Wie lange soll diese verbuhlte Lügnerei noch dauern?" Sie suchte nach heftigeren Worten, aber in ihrer Erregung fand sie keine. Severing verhaftet. Berlin, 24. März. Als Severing, der Innenminister der alten Preußenregierung, Donnerstag mittag das Reichstagsgebäude betreten wollte, wurde er von Beamten der Abteilung I der Kriminalpolizei verhaftet. Wie die Telegraphcu-Union erfährt, wird Severing vvrgeworfen, Polizeikosten-Zuschüsse zu politischen Prvpagandazwecken der alten Preußenregierung mißbräuchlich verwandt zu haben. Auch Abegg und Hirsch fcstgenomwcn. Berlin, 24. März. Wie die „Deutsche Zeitung" meldet, wurden auch der frühere Staatssekretär im preußischen Innenministerium, Abegg, und der ehemalige preußische Ministerpräsident Hirsch festgenommen. Abgeordneter Dr. Leber vor der Kroll-Oper verhaftet. Berlin, 23..März.. Der sozialdemokratische Reichstags- äbgeordnete Dr. Leber ist am Donnerstag vor Beginn der Vollsitzung des Reichstages in der Kroll-Oper vor dem Betreten des Gebäudes von Hilfspolizei in Haft genommen worden. Die Maßnahme soll, wie verlautet, auf Anweisung höherer Stellen erfolgt sein. Bei Beginn der Sitzung befand sich der Abgeordnete Dr. Leber in einiger Entfernung vom Eingang zur Kroll-Oper umgeben von Hilfspolizei. Ministerialrat Dr. Hirschfeld verhaftet. Berlin, 23. März. Wie die Telegraphen-Union er fährt, ist der frühere Ministerialrat im preußischen Innen ministerium, Dr. Hirschfeld, am heutigen Donnerstag ver haftet worden. WLM MMWg MMlW M Mm. Scharfer Protest des deutschen Gesandten in Prag. Prag, 23. März. Das tschechische sozialistische „Pravo Lidu" veröffentlicht ein Bild der Feierlichkeiten in der Potsdamer Garnisonkirche mit Hindenburg, Hitler und der Reichsregierung sowie ein zweites Bild über die Er öffnung des Reichstages in der Kroll-Oper, beide Bilder mit der Unterschrift: „Vom Gottesdienst zum Morde". Der deutsche Gesandte in Prag, Dr. Koch, hat an läßlich dieser schweren Verunglimpfung des Reichspräsi denten, des Reichskanzlers und der Reichsregierung so fort nochmals bei der tschechoslowakischen Regierung schärf sten Protest erhoben und auch für die fortgesetzten be leidigenden Veröffentlichungen in Blättern der Regierungs parteien weithin sichtbare Genugtuung gefordert. Es muß festgestellt werden, daß es auch in den Zeiten der schlimmsten Auseinandersetzungen zwischen Deutsch land und der Tschechoslowakei keinem deutschen Blatte ein gefallen ist, auf solche Weise etwa die Person Masarhks oder Dr. Beneschs herabzusetzen. MWMW PiHWM Nr Mm in WM. London, 24. März. Die jüdische Boykottbe wegung gegen deutsche Waren sowie andere jü dische Propagandamaßnahmen nehmen auch in England größere Ausmaße an. Demgegenüber stehen die englischen amtlichen Stellen auf dem Standpunkte, daß irgend eine amtliche Einmischung englischerseits wegen der Judenfrage in Deutschland nichtinFragekomme, da dies eine rein innerdeutsche Angelegen heit ist. Die jüdischen Organisationen Londons sind miteinander in Verbindung getreten und erwägen gemeinsame Maß nahmen zur Boykottierung deutscher Waren. Der jüdische Deputiertenausschuß tritt am Sonntag unter dem Vorsitz von Neville Laski zusammen, um zu entschei den, ob eine aktive Opposition gegen die Nationalsozialisten durchgeführt werden soll oder nicht. Hierbei werden sich je doch, wie „Daily Herald" meldet, starke Meinungsverschie denheiten zeigen, da einige jüdische Führer Englands gegen irgendwelche Maßnahmen sind, mit der Begründung, daß dadurch die Juden in Deutschland noch mehr gefährdet seien. In großem Ausmaße wirkt sich die jüdische Propaganda in einem Teil der Presse aus. Die stark unter jüdischem Ein fluß stehenden Blätter „Daily Expreß" und „Daily Herald" (englische Arbeiterzeitung) bringen in sensationeller Auf machung auf der ersten Seite spaltenlange Meldungen Uber die angebliche internationale Beykottbewegung der Juden. Fee sah sie erstaun! an. „Was geht das dich an? Hast du vielleicht auf mich aufzupassen?" „Nein!" schrie Nju. „Nein, aber ich will nicht, datz Peter — —" Sie unterbrach sich jäh. Die Stille wurde bedrohlich. Fee zupfte an ihrem zerrissenen Anzug herum. Zum erstenmal atmete sie freier. Als sie endlich den Blick hob, war er klar und rnhig, fast mitleidig. „Ach so", sagte sie langsam, „du bist in ihn verliebt." Nach einer Stunde wußte sie alles mitsamt der Vor geschichte, und da war sie doch ein bißchen ernster geworden. Nju schwieg mit ratlosen Augen. Fee wurde sehr freundlich. „Du bist eifersüchtig... das also ist der Grund..." Sie lachte leise, überlegen: „Liebste, kleine Nju . . Eine schöne Frau stand an der Tür, ein Mädchen mit ratlosem Herzen im Zimmer. Es ist nicht wahr, dachte Nju, nein, es ist nicht wahr, ich liebe ihn nicht, sie soll das nicht sagen, ich hasse sie nur, weil sie lügt, nicht weil sie Peters Frau ist, er ist mir doch ganz gleichgültig, warum sagt sie so etwas „Gute Nacht, Nju", sagte Fee gleichmütig und ging. Die Tür klappte. Jetzt geht sie zu ihm, dachte Nju, und er wird nie wissen, wie sehr sie ihn belügt, aber vielleicht will er es MW Widerlegung der AMlpWWNda und ruWer Windellmmver über Minam. Berlin, 23. März. Der Leiter der preußischen poli tischen Polizei gibt bekannt, daß russische Sender durch deutschsprachige Vorträge die Behauptung verbreiten lassen, der Kommunist Thälmann befinde sich in Rußland in Freiheit und nicht in deutscher Haft. Die russischen Sender gehen bei ihren Schwindelmanövern so weit, daß sie den angeblichen Thälmann sogar Rundfunkreden halten lassen. Demgegenüber teilt der Leiter der preußischen poli tischen Polizei mit, daß der Kommunist Thälmann sich nach wie vor in Schutzhaft befindet, wo er sich entgegen allen Lügenmärchen — körperlich völlig unbeschädigt — bester Gesundheit erfreut. Außerdem hat, worauf der Leiter der preußischen Polizei noch besonders hinweist, der Reichs kommissar für das preußische Ministerium des Innern, Reichsminister Göring, zur Unterbindung der — insbe sondere von sozialistischer Seite — von außen her be triebenen Greuelpropaganda angeordnet, daß die in Be tracht kommenden politischen Häftlinge demnächst den Ver tretern der ausländischen Presse vorgeführt werden sollen, damit diese sich durch Augenschein von der Verlogenheit dieser Greuelpropaganda überzeugen können. Ein „zu Tode Gequälter" — wohlauf. Berlin, 23. März. Der nach Neuhoxker Hetzmeldungen angeblich zu Tode gequälte Rechtsanwalt Dr. Alfred Apfel erklärt auf telefonische Anfrage, daß er niemals behelligt worden sei. Auch während seiner Inhaftierung habe man sich ihm gegenüber sehr entgegenkommend verhalten. Dr. Apfel befindet sich seit 14 Tagen wieder auf freiem Fuß. Schnell entlarvt. Berlin, 23. März. Zu der Lügenmeldung der „New Port American", daß in den letzten drei Nächten vor dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee verstümmelte Judenleichen gefunden worden seien, erklärt der Friedhofs- inspoktor Saberski der Telegraphen-Union auf Anfrage, daß es sich hier um eine empörende Lüge handele, für die auch nicht der Schatten eines Wahrheitskeimes vorhanden sei. Der Friedhofsverwaltung Weißensee ist von derartigen Vorfällen nicht das geringste bekannt. Aus aller Wett. * Sozialdemokratische Krankcnkassengeschäftsführer in Schutzhaft. Am Donnerstagvormittag wurden in Berlin Direktor Max Ebel und Dr. Friedeburger, die Geschäfts führer des Ambulatoriums des Verbandes der Kranken kassen Berlin in Schutzhaft genommen. Direktor Ebel und Dr. Friedeburger gehören der SPD. an. " Von einer Lawine verschüttet wurde das Wohnlager von Arbeiten«, die bei einein 2000 Meter hoch gelegenen Stauwerk in den Savoyer Alpen beschäftigt waren. Von den Arbeitern wurden 14 unter dem Schnee begraben; während der ersten 24 Stunden nach der Katastrophe konnte inan vier bergen, die anderen dürften verloren sein. * Angeblicher Grenzzwischenfall bei Hilst. Die Blätter melden aus Pirmasens von einem angeblichen Grenzüber tritt französischer Offiziere. Hierzu wird jetzt eine andere Darstellung bekannt. Danach haben sich bei Hilst zwei auf einem Acker arbeitende Frauen mit zwei berittenen Fran zosen, die sich auf französischem Boden befanden, unter halten. Dabei sei auch von den Franzosen nach den Natio nalsozialisten in Pirmasens gefragt worden. Eine Grenz- bade nicht stattgefunden. Ebenso soll die Angabe über die Aufstellung eines Maschinengewehres nicht zutreffen. Eine amtliche Darstellung über den Vor liegt bisher noch nicht vor. " Bon Gontard aus der Untersuchungshaft entlassen. In der Zivilstrassache gegen den Geheimen Baurat Paul von Gontard sind von der Verteidigung über die Zweck bestimmung der ausländischen Guthaben neue Tatsachen vorgebracht worden. Mit Rücksicht daraus sand ein Hast- Prüfungstermin statt, in dem die Vollstreckung des gegen von Gontard erlassenen Haftbefehles mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft ausgesetzt wurde, nachdem für den aus ländischen Besitz von Gontards ein inländischer Treuhänder bestellt und von diesem ein Betrag von 500000 RM. zu gunsten des preußischen Staates als Sicherheit abgetreten wurde. gar nicht wissen? Frauen lügen immer — lüge ich nicht auch? Warum Hai sie das gesagt? Jetzt geht sie zu ihm und sagt „Bullie", und sie kann das sehr zärtlich sagen, und er streichelt ihr das Haar, er küßt ihre Hände, sie weiß, daß er ihr immer und ewig gehört, und ich rede mir ein, daß es mich nichts angeht, und kein Wort davon ist wahr. * » * Am frühen Morgen klingelte bei Schiemanns das Telephon. Renate wurde am Apparat verlangt. Sie brauchte einige Zeit, ehe sie Njus Stimme er kannte. Die Unterhaltung war sehr kurz. Renate sagte nur: „Du bist ja ganz verrückt! Ich will jetzt nichts weiter hören — zieh dich gefälligst an und komm inal zum Weg herunter. Wir können uns in einer halben Stunde treffen." Renate konnte bei aller Fraulichkeit manchmal ein bißchen derb sein, wenn es nötig war. Das bringen fünf undzwanzig Jahre Ostpreußen mit sich. Sie kam auch nicht außer Fassung, als ihr unten an der Wegkreuzung am Wald eine Nju gegenüberstand, die sie noch nie gesehen hatte: ein übernächtigtes Gesicht mil rotgeränderten Augen und einem verweinten, bebenden Mund. Ehe sie ein Wort sprechen konnte, fiel ihr Nju um den Hals, und aus den von Tränen erstickten Worten ent nahm Renate, daß es so nicht weiterginge, und daß man unbedingt sofort nach Berlin fahren und genau so be sinnungslos und leichtsinnig leben müsse wie alle ande ren Frauen. Daraufhin wußte Renate einigermatzen Bescheid. Sie erfuhr noch sehr viel: daß Peter und Fee heute seit dein frühen Morgen im Wagen unterwegs seien, daß Nju eigentlich gleich einen Koffer mttbringen und nötigen falls zu Fuß bis zur Bahn gehen wollte, was sie dann gescheiterweise doch nicht getan hatte, daß alles ganz sinn los sei, was man tue und denke, daß Nju heute früh bei dem überhasteten Einpacken die Schreibmaschine in die Ecke geworfen habe, weil sie ihren Beruf und alles hasse . . Dann saß sie am Seeufer. Renate wartete geduldig. Nach einer Stunde wußte sie alles mitsamt der Vor geschichte, und da war sie doch eilt bißchen ernster geworden. „Schade um Eipp", sagte sie. Nju sah erstaunt auf: „Um — Eipp?" «Fortsetzung folgt.)