Volltext Seite (XML)
en. Das rt sich iin Reserven i vierzehn m Reser- l Berufs- :r in Zu- nt kurzer einseitige wen ein- )er Ver- e Kolo- ) besteht zwischen ren iw das neue ren ange- reit, den oausschutz ihre end- :r Einzel der Kon- s vor. onnabend e :: In der eue Vor- iandwirt- remarktes zliche Ab während abgesehen ngehalten trächtliche a, in der wn jedein t bleiben, wird sich dern auch ich beson- rung von r Schwei- Zur För- s Weizen er einge- ilichkeiten >ie Durch» tsn ist so- rit einein ropfer ; Reichs- t die Be- srgung um die ptverord- rd bereits sen Zweck Millionen doch nicht wird die !5 Mil- Zrage el- - ig-Ee- ine er- ser Frage ult: Das ag nach- rtschafts- : wurden rten in . Ferner r Zoll- re ganze !e, flacbe zeichnete nd sagte nich." ' Herzen en gute ör' mal, ' aus p-e Wagen ch einer uh man daraus > LandS- icht von i schwer ich, ver- i gefiel, zt hatte. N damir >cn und h es in fuhren ekedusch n iS ja s wollte he durch r, — vöhnen. ?n, weit änderungen für landwirtschaftliche Positionen sowie mir Vorschriften zur Regelung der Hopfenanbaufläche, der Instandsetzung von landwirtschaftlichen Wohnungen und der Förderung der Verwendung von inländischem Käse. Schließlich wurde der Entwurf einer Verordnung zur Förderung der Getreidebewegung und das neue Still halteabkommen erörtert. Em WM der WWen löenUWstkn M die ÜWMMW. Berlin, 16. Februar. Der Vorstand des Gesamt verbandes der christlichen Gewerkschaften hat an die Reichsregierung eine Eingabe gerichtet, in der die bereits am 23. Dezember 1932 der damaligen Reichsregierung übermittelte Bitte, beschleunigt erweiterte Maß nahmen zugunsten der E rw e rb s l o s en, K l e in - rentenempfänger und sonstigen Hilfsbe dürftigen zu treffen, dringend wiederholt wird. Die furchtbare Not der genannten Kreise führe zu einer un geheuren Verschärfung der inneren Gegensätze und berge die größten Gefahren für den Bestand der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnung in sich. In der Eingabe wird u. a. darauf hingewiesen, daß den Arbeitnehmern 6,5 v. H. vom Lohn als Beitrag für eine Arbeitslosenversicherung abgenommen werden, die in Wirklichkeit keine Versicherung mehr sei. Tatsächlich seien die Arbeitnehmer mit einer hohen Sondersteuer belastet, zur Bestreitung von Aus gaben, die eigentlich von der Allgemeinheit getragen wer den müßten. Es wird gebeten, daß die Beitragsein nahmen für die Arbeitslosenversicherung zur Verbesserung der Leistungen und Erhöhung der Unterstützungen für die Arbeitslosen verwandt und darüber hinaus Mittel und Wege gesucht werden, den von der Versicherung nicht mehr betreuten Erwerbslosen, Kleinrentnern usw. verstärkte Hilfe angedeihen zu lassen. Aus aller Welt. * Zwei weitere Tote auf „Königin-Luis " aeborgen. Donnerstag gegen 22 Uhr konnten auf der Königin-Luise- Grube ^wei weitere Verschüttete geborgen werden. * Maßregelung der Stuttgarter Rundfunkbeamten. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, sind im Zu sammenhang mit der Störung der Reichskanzlerrede in Stuttgart Postbaurat Feucht und der technische Leiter des Südwestdeutschen Rundfunks, Dr. Kofes, sofort vom Dienst suspendiert worden. Gegen beide Beamte ist sofort ein Dienststrafverfahren eingeleitet worden. Außerdem wird auch noch untersucht werden, inwieweit ein Verschulden der Polizei vorliegt. Die Polizei hat zahlreiche Personen festgenommen, die im Verdacht stehen, das von der Stadt halle zum Telegraphenbauamt führende Kabel durchschnit ten zu haben. Bei einigen Verhafteten wurden auch Waffen gefunden. Schon zu Beginn der Hitlerversamm lung war mehrmals eine Kabelstörung versucht worden, iuas aber sofort bemerkt wurde. * Kommunistylher Einbruchsvcrsnch in die Eislebener Leichenhalle. In der Nacht zum Freitag versuchten Kom munisten in die Leichenhalle des Knappschaftslazaretts in Eisleben einzudringen, in der der am Sonntag bei dem kommunistischen Feuerüberfall erschossene SS.-Mann Paul Berck aufgebahrt liegt. Von einer Krankenschwester ivurden die Eindringlinge beobachtet. Die noch in Eisleben stationierte Hallesche Schutzpolizei umstellte das Haus und konnte zwei bewaffnete Kommunisten festnehmen. Beide lichten zerlegbare Jagdgewehre mit elf-Schuß Munition bei sich. Die Mauer des Knappschaftslazaretts ist von unbekannter Hand mit Drohungen und Racheankündigungen - Ugen die NSDAP, beschmiert worden. Die Leiche des SS.- Mannes wurde heute vormittag nach seinem Heimatsort übergeführt, wo die Beisetzung stattsindet. * Explosion eines Pulvermagazins. — D Tote und Verwundete. Nach Meldungen aus der Provinz Dschchol flog in Lunhna in der Nähe der Hauptstadt der Provinz ein Pulvermagazin in die Luft; die Zahl der getöteten und verwundeten Soldaten be- lrägt 4Ü. Man behauptet, daß es sich um einen Anschlag Mandschurischer Anhänger handele. * Di« Banken in Detroit wieder Leöffnet. Die Banken M Detroit sind wieder geöffnet worden. Sie Zahlen jedoch Zunächst nur 5 v. H. auf jedes Einzelguthaben aus. Die Sitzung -es Reichsrats. Berlin, 16. Februar. Der Reichsrat trat am Donners tag nachmittag zu einer öffentlichen Vollsitzung zusammen, in der das Land Preußen zum ersten Male durch Beauf tragte der Reichskommissare Vertreter war. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab Ministerial direktor Dr. Sperr im Auftrage der bayrischen Staats- regisrung folgende Erklärung ab: 1. Der Reichsrat ist eine ausgesprochene bundesmäßige Einrichtung zur Wahrung des Anteils der Länder an der Gesetzgebung und Verwaltung des Reiches. 2. Die Stimmführung der Länder im Reichsrat mutz von der Reichsgewalt unabhängig sein. 3. Die Beteiligung von Neichskommissaren an der Ab stimmung im Neichsrat widerspricht also dem Erundaufbau des Reiches. 4. Jedes deutsche Land ist berechtigt, die Einhaltung der verfassungsmätzigen Zusammensetzung des Neichsrates zu verlangen, ohne datz ihm hieraus der Vorwurf der Ein mischung in Angelegenheiten eines anderen Landes gemacht werden kann. Die bayrische Regierung lehnt eine Einmengung in innerpreuhische Angelegenheiten ausdrücklich ab. Sie hält im Einklang mit der Stellungnahme des Staatsgerichtshofes an den dargelegten verfassungsmäßigen Grundlagen des Reichsrates fest und legt deshalb gegen die Beteiligung des Neichskommissars in Preußen oder sonstiger Reichsbeauf tragter an der Beratung und Abstimmung im Neichsrat Rechtsverwahrung ein, weil diese Beteiligung eine dem Wesen des Neichsrats widersprechende Veränderung der Zusammensetzung des Neichsrats bedeuten würde. Nach diesen Grundsätzen müsse die bayrische Negierung ihre künf tige Stellungnahme bemessen. Anschliehend gab Studienrat Dr. Hamacher für die Nheinprovinz, Grenzmark Posen-Westpreuhen, Nieder- und Oberschlesien, sowie für die Provinzen Sachsen, Westfalen und Hessen-Nassau eine Erklärung ab, wonach diese Pro vinzen der Erklärung Bayerns zustimmen. In der Erklä rung wird auf die Entscheidung des Staatsgerichtshofes vom 25. Oktober 1832 ebenfalls Bezug genommen und Einspruch dagegen erhoben, datz trotzdem Vertreter des Reichskom missars zu der Sitzung erschienen seien. Man habe einen neuen 20. Juli geschaffen. Was wolle man mit dieser Sit zung, in die der Reichsratt jetzt eintreten solle, und der man, was die sachlichen Punkte angehe, nicht den Charakter einer wichtigen Sitzung geben könne? Wolle man einPräjudiz für die Entscheidung des Staatsgerichtshofes schaffen? Gegen solche Absichten, falls sie etwa bestünden, fei schärfste Rechtsverwahrung einzulegen. Dr. Hamacher teilte weiter mit, daß er diese Erklärung nicht nur im Namen der genannten sieben Provinzen, sondern auch im Namen der preußischen Staatsminister abgebe. Die Staatsminister hätten ihn zu ihrer Vertretung im Reichsrat ermächtigt. Falls es zu einer Abstimmung kommen würde, würde er das Stimmrecht für die preußischen Staatsminister ausüben. Ob diese Stimmen dann gültig sein würden oder nicht, möge der Staatsgerichtshof ent scheiden. Für die badische Staatsregierung gab Mi nisterialdirektor Dr. Fecht eine Erklärung ab, die sich gegen die Neuernennung der preußischen Staatskommissare zu Bevollmächtigten des Reichs rates wendet und in der hervorgehoben wird, daß sich die badische Regierung zu dem Urteil des Staatsgerichtshofes vom 25. Oktober 1932 bekennt. Für das Land Hessen gab Gesandter Nuß die Er klärung ab, daß sich Hessen der Rechtsverwah rung desLandesBaden anschließe und der Er wartung Ausdruck gebe, daß die beteiligten Streitteile alles tun würden, um die Entscheidung des Staatsgerichtshofes so schnell als möglich herbeizuführen. Reichsinnenmini st erFrick, der den Vorsitz in der Verhandlung führte, betonte, daß für die Reichsregie rung einzig und allein die Verordnung des Reichspräsiden ten vom 6. Februar d. I. maßgebend sei. Der Reichsrat trat dann in die Tagesordnung ein und beschäftigte sich zunächst mit der förmlichen Mitteilung über die Neuernennung der preußischen Vertreter im Reichsrat. Ministerialdirektor Dr. Fecht, Baden, brachte dazu den Antrag ein, der Reichsrat solle von der Ernennung der Bevollmächtigten durch den Reichskommissar für Preußen Kenntnis nehmen, ohne zu der derBestel- lung dieser Vertreter zugrunde liegenden Rechtslage Stellung zu nehmen. Da diese Frage von der Entscheidung des Staatsgerichtshofes ab hängig sei, beantragte er, bis dahin die Beratung und Be schlußfassung des Reichsrates auf besondere dringliche Gegenstände zu beschränken und soweit die Beschlüsse nicht einmütig gefaßt würden, im Protokoll das Stimmenverhält nis festzustellen. Für die thüringische Staatsregierung erklärte Minister Münzel, datz die thüringische Negierung die Lage, wie sie die Reichsregierung gegenüber Preutzen geschaffen habe, anerkenne und datz sie die preutzische kommissarische Re gierung als durch den Reichspräsidenten auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfassung, also rechtmätzig eingesetzt betrachte. Dieser Erklärung Thüringens schlossen sich auch die Ver treter der Länder Mecklenburg-Schwerin, Oldenburg, Lippe, Braunschweig. Anhalt und Mecklenburg-Strelitz an. Die sächsische Regierung ließ erklären. daß sie sich zudemvonBadengestelltenAntrag bekenne, weil sie der Auffassung sei, datz die Frage, ob die Ernennung der preutzischen Reichsratsvertreter rechtsgültig sei oder nicht, nicht vor das Forum des Reichsrates gehöre. Die sächsische Regierung sei deshalb nicht im Stande, für die von Bayern, Baden und einigen anderen Ländern ausge sprochene Rechtsverwahrung Stellung zu nehmen, aber ebensowenig sei sie in der Lage, sich für die von Thüringen und anderen Ländern abgegebenen Erklärungen auszu sprechen. Der Vertreter der Provinz Schleswig-Hol st ein erklärte, er sei nicht in der Lage, zu den Erklärungen Stel lung zu nehmen; er müsse sich aber gegen einen Beschluß wenden, durch den der Reichsrat sich für längere Zeit selbst aus der Gesetzgebung ausschalten würde. Dieser Erklärung schloß sich der Vertreter Hannovers an. Neichsinnenminister Dr. Frick stellte hierauf den badischen Antrag zur Abstimmung und erklärte dazu, Beauftragte der Reichskommissare für Preu ßen würden sich an der Abstimmung beteiligen. Der Vertreter der Rheinprovinz legte Protest gegen diese Beteiligung ein. Ihm schlossen sich die Vertreter der preußischen Provinzen Hessen-Nassau, Sachsen und Westfalen an. Ministerialdirektor Dr. Sperr erklärte für die bay rische Staatsregierung, Bayern sei unbeschadet der Verord nung vom 5. Februar der Auffassung, daß zur Zeit eine Ver tretung der preußischen Landesregierung Braun im Reichs rat überhaupt unzulässig sei. Die Abstimmung ergab die Annahme des Antrages mit 39 gegen 26 Stimmen. Für die Annahme des Antrages stimmten Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen, Hamburg, Bremen, Lübeck und Schaumburg-Lippe, ferner Berlin und die preußischen Provinzen Grenzmark Posen-Westpreußen, Niederschlesien, Sachsen, Hessen-Nessau, Westfalen und die Rheinprovinz. Dagegen stimmte das preußische Staats ministerium. Thüringen, Mecklenburg-Schwerin, Oldenburg. Braunschweig, Anhalt-Lippe, Mecklenburg-Strelitz und ferner die preußischen Provinzen Ostpreußen, Brandenburg, Pommern, Schleswig-Holstein und Hannover. Die Provinz Oberschlesien enthielt sich der Stimme. Reichsinnenminister Dr. Frick stellte fest, daß der Reichsrat nunmehr wieder neukonstituiert sei. Er gedachte dann, während sich die Anwesenden von den Plätzen erhoben, des Unglücks von Neunkirchen und sprach den Hinterbliebenen das Beileid des Reichsrates aus. Nach Erledigung kleiner Vorlagen wurde entsprechend einem Vorschläge der Reichsregierung empfohlen, zum Prä sidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Ar beitslosenversicherung wieder den bisherigen Reichsminister Dr. Syrup zu bestellen. Als sie in die Pappelallee einbogen, an deren Ecke das schwarzweiße Schild stand „Privatweg, Rittergut Wer- Nothen", beugte er sich wieder vor: -Jetzt sag mir mal endlich, weshalb ihr telegraphiert habt!" Der Mann aus dem Bock räusperte sich. „Ja — ich hab ja schon gesagt - ich halt' das woll nich tun sollen — aber wie ich damals den Herrn Major da je- sunden habe mit drei Kugeln »nd wie die Herren je- kachi haben, das mühten Wilddiebe jewesen sein — un wo ich doch weih, wer hier wildert — und daß keiner von denen dem Herrn Major drei Kugeln draufjagt - — da — da, na ja, da hab ich eben telegraphiert - — die Herren hören ja nich, wenn man ihnen woS sagen will, — — die wissen jo alles besser. - un - na ja"! Er räusperte sich wieder, während Peter mit fassungslosem Gesicht zu ihm aufsah, - dann schlug er plötzlich die Peitsche durch die Lust, und das Gesicht, das sich jetzt jäh nach hinten wandte, war hochrot: „Das waren keine Wild- dtebel — und deshalb habe ich telegraphiert! - - lind wenn der Herr Major mich hundertmal anschnauzt wejen Insubordination — ich sag das immer wiederl Ich weih, Wer das war!" Die Röte war ebenso schnell wieder verschwunden Er Wandte sich den Pferden zu. Vor ihnen leuchteten im weiten Park die Mauern von Wernoihen auf. Fünftes Kapitel. Der Ouednow-Schönau war ein riesiger, hagerer Kerl wit einem kurzgestutzien weißen Schnurrbart und einem sehr roten Gesicht Den linken Arm trug er noch in der Binde, — den rechten schlang er um Peter und sagte mit seiner heiseren Stimme, der man vielen guten Bordeaux anmerkte: „Morjenrot, datz du gekommen bist! Es war auch die höchste Zeit, - ich kann mich nicht mehr zwischen Schönau Und Wernothen zerreißen I" Peter bemühte sich zu lachen: . »Schimps mal, Onkel! — Wo ist der Begrüßungs- IchnapSl" „Bis vor süns Minuten aus Eis jewesen!" Sie standen in der dunklen, holzgetäfelten Halle von Wer nothen. Der Alte füllte mit der gesunden Hand die riesigen Gläser. „Prösterchen! Erst trinken, dann reden!" Er goß die gelbe Flüssigkeit herunter, atmete tief, hustete ein wenig. — „Noch einen?" „Danke! Nein!" Die Gläser standen leer aus dem Tisch. Nu laß dich mal ansehen I" sagte der Weißhaarige. „Gut siehste aus. Gratuliert hab ich dir ja schon zu allem, was du anjestellt hast in der letzten Zeit! Wird dir hier bloß verdammt langweilig werden nach den vielen Reisen, denk ich! Wo hast du denn dein Frauchen gelassen?" „Die kommt nach! Ich wollt mich doch zuerst mal allein umsehen!" „Goldene Worte!" Er hob die Flasche. „Na? Noch einen? Aus einem Bein kann man nicht stehen!" „Roch einen, alter Herr!" sagte Peter und fühlte sich zu Hause. „Prösterchen!" sagte der Weißharige. „Den trinken mir jetzt aus die holde Weiblichkeit, - das heißt mit jehorsamstem Respekt trinken wir mal aus deine Frau! Ich möcht das Luderchen schon mal kennenlernen, das dich rein- jelegi hat! Ich würd' mich hüten, es wejen einer Frau mit allen anderen zu verderben! Aber jeder wie er will!" Sie stießen lachend an. Dann drehte sich der Weißhaarige plötzlich um, stieß das Fenster auf und ries hinaus: „Heda, Raudikat! — Fahren Sie mal gleich rüber und holen Sie den Herrn Wilkens ab!" „Den will ich dir nämlich vorstellen" fuhr er fort, als er das Fenster schloß, — „ts 'n tüchtiger Kerl! Den könntest du dir jetzt als Oberinspektor engagieren!" „Warum? Will Herrmanns weg?" „Herrmanns?" Ein Weitzer Schnurrbart sträubte sich. Ein rotes Gesicht wurde noch etwas röter. Dann knurrte er: „Den hab ich rausjeschmissen!" Peter setzte langsam das Glas nieder. „So —", sagte er gedehnt. „Und was ist mit Loh mann?" — Lohmann war bisher der zweite gewesen. „Lohmann hab ich auch rausjeschmissen!" knurrte es wiederum, sehr ruhig, sehr sachlich. Der Fall schien den Schönauer nicht sehr zu interessieren, denn er beschäftigte sich umständlich mit einer Zigarre, die er mit seiner einzig verfügbaren Hand aus einer dicken Silberhülle auswickeln wollte. Peter lehnte am Tisch und verschränkte die Arme. „Aber sonst geht alles gut —?" fragte er nach einer Weile. Der Schönauer paffte dicke Rauchwolken. „Glänzend!" „Sonst noch jemand rausgeflogen?" „Jal — Kruppzeug, — ne ganze Masse!" „Blotz so zum Spaßvergnügen, — ja?" „Bist 'n intelligenter Junge!" „Hm, hm!" Peter nickte zufrieden und ging mit langen Schritten in dem Raum aus und ab. Nachdem er das ein dutzendmal wiederholt hatte, blieb er mit un durchsichtigem Gesicht vor dem Onkel stehen und schob die Hände tiefer in die Taschen. „Jetzt brauchst du mir bloß noch erzählen, datz du die drei Gewehrkugeln freiwillig als Abführmittel eingenommen hast, dann weiß ich Bescheid!" Der Ouednow-Schönau wurde plötzlich hellrot. Er hieb mit der flachen Hand aus den Tisch. „Hat der Strolch, der Raudikat, dir das auch schon erzählt?" Er beruhigte sich aber ebenso rasch und begann zu lachen. „Na, dann ist ja alles in Ordnung! Ich wollt dir blotz nicht gleich die Wiedersehensfreude verderben! Du wirst noch früh genug dahinterkommen, was wir hier spielen!" Er blieb vor seinem Neffen stehen und tippte ihm gegen die Brust. „Alles wieder jesund?" „Schon lange." „Gar keine Sehnsucht, wieder auf Reisen zu gehen?" „Gar keine!" „Glänzend! Ich hab's doch immer jesagt, — ,o um Dreißig herum werden die Quednows vernünftig!" * * * Schon im Laufe der nächsten Woche begann Peter Quednow zu begreifen, was der Schönauer mit seiner An- deutung gemeint hatte. Da der neuengagierte Oberinspek- tor Wilkens, ein wortkarger, nicht mehr junger Mann, sich innerhalb achtundvierzig Stunden aus dem Gutshos wie zu Hause fühlte und innerhalb vier Tagen über die Wirt- schäft besser Bescheid wutzte als der Besitzer in den zwei- unddreitzig Jahren seines Lebens, konnte er selbst den Dingen auf dem Gut vorläufig ihren Lauf lassen und seine Nase ein wenig über die vier eigenen Wände hinausstecken. Es folgte eine Reihe von Besuchen in der Umgebung. (Fortsetzung solgi.)