Volltext Seite (XML)
iSWMMDdUMW sF'WWUWWUZF^ »LLMMLZC-L ^VT-ULLKLsW 'GVvVviVV ^^VvvWVVE^ »«ch« »< -u Ottendorf-Okrilla. s s 24. Jahrgang Freitag, den 2 Oktober ^925 Nummer ^5 »in»»««»»«»»»»»»«»»»»!»«» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Mit den Beilagen »Neue Illustriertes „Mode »nd Helm* und »Der Kabale. Schriftleftung, Druck und Verlag Hermann Nühle, Oümdorf-Okrilla. E D!« ,Ott««d»rfn D,Uuna' eischrtnl vi««- tag, V»mirr,t«v «w Sosoatend. - »« »Kd «tt vrgdm - j«d« Manat, bitanal gcg^n». Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und UmgeGD r « »L« >ii»i»i«rn«»»M»r»»«,M» Gemeind« - Giro - Konto SU. i UntekWmgs- K, «O MeWM Diele Keituna veröllentlickt die amtlichen Bekanntmachungen r 2« Y«L, hvher« «noalt («rte« »d. snch. n KgnLw.lchn Stünwgn. d« VE» d« - Diese Zeitung veröffentlicht die d. Wr-naatnl »d. d. ««idrdinmg»'H ' . . itkntchtangni) hat dn Lr^ihn i-tnkn vn. - des Dememderates 6V Jahre August Walther Söhne, A.-G. Am heutigen Tage ist es der Firma August Walther Und Söhne, Aktiengesellschaft, vergönnt auf das 60 jährige Bestehen zurückzublicken. Das Jahr 1865 war eine» der bedeutungsvollsten für die ganze Entwicklung unsere« Ortes, indem der Besitzer des Gasthofe« zum goldenen Ring, Herr Gottlieb Walther, neben seinem Gasthof eine Glashütte erbaute. Vier Jahre später erfolgte in Gemeinschaft mit dem Glasfabrikanten Hirsch au« Radeberg der Bau einer zweiten Glashütte. Im Jahre 1883 übernahm der älteste Sohn Herr August Walther, der bereit« seit einem Jahrzehnt eine Dampsschneidemühle besaß, diese beiden Glashütten und baute im Jahre 1886 noch eine dritte dazu. In diesen drei Glashütten wurde nur Hohlgla« hergestellt. Im Lause der Zeit machte sich aber die Umstellung zur Preß- gla«.Fabrilatton notwendig, die von den Söhnen und Leitern der jetzigen Firma den Herren Max und Hugo Walther in mustergültigster Weise eingerichtet wurde, sodaß heute da» Unternehmen al« einer der führendsten Deutschland« bezeichnet werden kann. Durch die steigende Produktion veranlaßt, wurde das Werk im Jahre 1915 zu einer Aktiengesellschaft umgewandelt, zu deren Direktoren die Herren Wax und Hugo Walther und Kurt Köckritz ernannt wurden. Unter deren Leitung war es möglich, das Werk trotz der ver gangenen schweren Jahre ständig zu vergrößern und die Er zeugnisse, die aus dem mit den neuesten technischen Ein richtungen versehenen Anlagen kommen, so herzustellen, daß sie heute Weltruf besitzen und seine Leiter der Zukunft hoffnungsfroh entgegensehen können. — Der Jubiläumstag wird von der Firma festlich begangen, bei der nachmittag« stattsiudeudeu Feier werden über 50 Jubilars besonders geehrt, während für die übrigen Angestellten in den beiden hiesigen Sälen ein Festabend stattfindet. Oertliches» und Sächsisches. Mttendorf-Vkrilla, den 4. Oktober ^Srs. — Am Mittwoch früh gegen 2 Uhr ertönte hier Feueralarm. Es brannte die der sog. Hufenziegelet (bei Lausa) gehörige Scheune nieder. Die Feuerwehr Süd be teiligte sich tatkräftig an den Lüscharbeitrn. — Der Gottesdienst findet am nächsten Sonntag schon Um 8 Uhr statt, da der Ortspfarrer noch in Medingen und Großdittmannsdorf zu predigen hat. H- Kirchenvifitation. Anläßlich der Kirchenvisitatiou fand zunächst Gottesdienst patt. In Gegenwart der Frau Gräfin Brühl-Renard als Kirchenpalroniu und drS Vor sitzenden de« Ktrchenkreises hielt nach einer Motette de« fr. gem. Kirchenchore« der Ortrpfarrer die Predigt über die Er weckung des Jüngling« zu Nain und zeigte, wie schön es ist dem Heiland, dem Fürsten des Lebens zu folgen. Dar nach sprach der Superintendent zur Gemeinde von den Früchten des heiligen Geiste» und forderte sie auf zum Ver such solche Früchte zu bringen. An den Gottesdienst schloß sich eine Hausväter- und Hausmütterversammlung an. Ja vertraulicher Aussprache wurde zunächst die Ungerechtigkeit beleuchtet, die darin besteht, daß der Staat, der sonst Trennung von Kirche und Staat will, da« staatliche Standes amt al» Stelle für die Ktrchenauitritte bestimmt. Sodann wurde der Zustand der Orgel besprochen und Abhilfe ver. laugt. Auch über da« Abendmahl und die Kindergotter- dienst« wurde gesprochen. Vor allem wurde aber zu persön lichen Glaubensmut aufgesordert. Am Nachmittag wurden der Friedhof und dir kirchlichen Gebäude besichtigt. Am Abend fand im Htrfch ein Familtenabend statt. Der Vortrag des Herrn Dr. Heber wurde umrahmt von Gesängen der Ktuderchores und de« M.-G.-V. „Deutscher Gruß". Ein Choral schloß nach einem Reisebericht des Ortrpfarrer« die schöne Feier. — Bauernregel auf dm Oktober. Bringt der Oktober viel Frost und Wind, sind Jänner und Hornung (Februar) gelind. — Ist der Oktober kalt, macht er dem Raupenfraß halt. — Hat der Oktober viel Regen gebracht, so hat er die Gottesäcker bedacht. — Wenn's im Oktober donnert und wetterlrucht', der Winter dem April an Launen gleicht. — Der Oktober macht die Pferde mager. — Sitzt im Oktober dar Laub fest aus dem Baum, fo fehlt ein strenger Winter !aum. — Warmer Oktober bringt kalten Februar. — Wenn's im Oktober donnert, so kommt ein Sudelwinter. — Durch Oktobermücken, laß dich nicht berücken. — Oktobergewittrr agen beständig, der künftige Winter sei wetterwendig. — Dktobergewitter, welch Leichenbitter! — Schneit's im Oktober gleich, so wird der Winter weich. — Wenn im Oktober die Eich' ihr Laub behält, so folgt ein Winter mit trenger Kält'. Klotzsche. Ein Auto-Unfall passierte am Montag abend in der 8. Stunde auf der Königsbrücker Straße zwischen Schänkhübel und Abzweig. Fünf Männer kamen, «inen gröberen Handwagen mit Möbeln von Dresden nach Klotzsche fahrend an die betreffende Stelle, als ihnen ein Pferdegeschirr entgegenkam. In gleicher Höhe rollte ein Auto von Dresden noch an dem Handwagen und am Ge schirr vorbei, erkannte aber im letzten Augenblick da« Un mögliche und bremste stark, wobei da« Auto den Handwagen keift« und vier der Männer de« Handwagen« lagen im Nu verletzt auf der Straße. Diese wurden sofort im Auto zu Dr. Haring gebracht. Hier wurden Gehirnerschütterung, Nierevquelschung und schwere Rückenoerlrtzungen festgrstellt. Die Verunglückten konnten in ihre Wohnungen gebracht werden. Königsbrück. Di« Dresdner Mordkommission, welche im brnachbarten Reichenau eintraf, um den Tod der Frau Pfennig auszuklären, konnte einwandfrei feststellen, daß r« sich nicht, wie ursprünglich angenommen, um einen Mord handelt, vielmehr hat die 47 Jahre alte Frau selbst Hand an sich gelegt. Sie hat versucht, in ihrer Wohnung mit einem Beil sich den Schädel einzuschlagen und sich dann aufzuhängen, worauf der blutige Strick schließen läßt, der in der Wohnung aufgesunden wurde. Dann ist sie an den Dorfteich gelaufen, offenbar um sich die Wunden abzu waschen, ist aber dort zusammeugrbrochen Wtd fand so den Tod. Die Frau, die verheiratet ist und zwei erwachsene Kindrr hinterläßt, leidet seit langem an einer unheilbaren Krankheit. Bernsdorf. Am Sonntag vormittag hat sich der Ingenieur Becho, der bei dem hiesigen Eisenwerk beschäftigt ist, vor den Prrsonenzug zwischen Wiednitz in Straßgräbchen geworfen. Die Räder der Lokomotive gingen ihm über die Brust) sodaß er sofort tot war. Die Verzweiflungstat hat Becho, wie aus einem bei ihm vorgefundenen Briefe hrrvor- geht, in selbstmörderischer Absicht und zweifellos in einem Zustand nervöser Geistesstörung unternommen. Höckendorf bei Tharandt. In dem Wohnhaus de« Sportschuhfabrikanten Leutzsch brach in der Nacht Feuer au«, das sich rasch über das große zweistöckige Anwesen ver breitete und es bi» auf die Grundmauern in Asche legte. Der Besitzer war abwesend, die Frau und das fünfjährige Kind schliefen bei Ausbruch des Feuers und vermochten sich nur mit großer Mühe zu retten. Brand-Erbisdors. Im Nsackschen Gute im Stadtteil Erbisdorf brach, aller Wahrscheinlichkeit nach durch Brandstiftung, Feuer aus, dem das ganze Anwesen zum Opfer fiel, da die Bekämpfung de« Brandes durch starken Wind erschwert wurde. Erst brannte die Scheune mit der ganzen Ernte, landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten nieder, zuletzt wurde auch das Wohnhaus ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte gerettet werden. Flöha. Nächtlicherweile drangen Einbrecher in die Kontorräume der Betriebsverwaltung Flöha der Gasver sorgung von Mittelsachsen ein und stahlen außer mehreren größeren Geldbeträgen verschiedene Wertpapiere und eine Geldkassette mit Inhalt. Von den Einbrechern fehlt vor- läufig noch jede Spur. Chemnitz. Im Begriffe, einem Personenkraftwagen aurzuweichen, wurde von einem Auto an der Ecke der Berns- dorfer und Seneselder Straße in der Nacht zum Sonntag der 60 Jahre alte Kernmacher Karl Eduard Hähle tödlich überfahren Leipzig. Vor dem Gemeinsamen Schöffengericht hatte sich der Postinsprktor Arno Dietze unter Anklage des schweren Einbruchrdiebstahl«, Amtsunterschlagung, sowie Amtsvergehens zu verantwortrn. Am 29. Mai war in das Stadtamt Leipzig - Neuschöneseld eiugebrochen und etwa 15000 Mark gestohlen worden. Der Verdacht richtet« sich zunächst auf drei Unterbeamte, die das Geld am Abend des 28. Rai in Verwahrung genommen und die Schlüssel zu den Diensträumeu im Besitz hatten. Schließlich lenkte sich der Verdacht auf Dietze. Bei einer in seiner Wohnung vorgenommenen Haussuchung wurden 4000 Mark i« Keller vergraben vorgesundeu. Dietze hatte die Tat ausgeführt, um Unterschlagungen zu decken, die er in der Zett von 1924 bis 1925 als stellvertretender Amtsvorsteher auf dem Post amt begangen hatte. Da« Gericht verurteilte Dietze zu vier Jahren Gefängnis und fünf Jahren Ehrenrechtrverlust. Da Fluchtverdacht besteht, wurde er sofort in Haft ge nommen. — Ein Autounglück ereignete sich in der Preußeustraße. Dort begegnete ein Prrsomnauto einem Straßenbahnzug der Linie 15. Hierbei stieß da« Auto so heftig mit der Straßen bahn zusammen, daß der Benzinbehälter explodiert«. Zum Glück konnten die Insassen de« Auto«, da« total verbrannte, sich rechtzeitig retten. Die Feuerwehr beseitigte die Rest« de« Auto«. Vom Straßenbahnwagen war durch d«u Zu sammenstoß der Vorderperron eingedrückt worden.. — Ein Bauarbeiter stand aus dem Plagwitzer Bahu- hos auf dem Bahnsteig dicht an der Bordkante und erwartete, sich mit mehreren Arbeitskollegen unterhaltend, den Zug, mit dem er nach Streckau bei Zeitz, setuim Wohnort, fahren wollte. Dabei achtete er jedoch nicht auf da« Heraunaheu eine« Personenzuge«. Während dieser Zug sich noch in Be wegung befand, hatte ein unbekannter Reisender bereits eine Abtetltür geöffnet, durch die der Bauarbeiter einen so heftigen Schlag an den Kops und Unterleib erhielt, daß er eine stark blutende Wunde erlitt und besinnungrlo« auf den Bahnsteig stürzte. Der Reisende der den Unfall verursachte, hatte sich schleunigst entfernt. Elsterwerda. Am Sonneag abend wurden von dem 8-Uhr-Zuge der Schwester de« Grubensteigers Spörke, welche in Plessa auf Besuch weilte, in der Näh« der Brauu- kohlenwerke beide Füße unterhalb des Knie« abgefahren. Dar 23 jährige Mädchen hatte sich, wie fi, angab, au« Lebensüberdruß selbst auf die Schienen gelegt und war, al« sie nach einer Stunde aufgefunden wurde, noch bei voller Besinnung. Aus dem Transport nach dem Kraukenhau» starb die Unglückliche. Rabenstein. In dem Jnterimsbau der seit einiger Zeit sttllgelegten Lehnertschen Farben- und Blechwarenfabrik brach in der Nacht vom Sonntag zum Montag ein große« Schadenfeuer aus, das in den zahlreichen Farben- und Benzinoorräten reichliche Nahrung fand und das gesamte Unternehmen einäscherte. Ger« d 0 rf. Auf der Dorfstraße Gerrdorf-Oberlung- witz machten dieser Tage zwei Motorradfahrer von hier Wettfahrten bei 80—90 Kilometer Geschwindigkeit. Dabei überfuhr der Oberlungwitzer Fahrer das vier Jahre alte Kind de« Bergarbeiter« Wildenhain, das außer Beinbrüchen und inneren Verletzungen auch noch einen schweren Schädel- bruch erlitt. Da« Kind starb nach einigen Stunden. Wolkenstein. Das zwischen hier und Olbernhau verkehrende Personenauto erlitt in der Nacht zum Montag in der Nähe von Ansprung einen Unfall. Da« Auto hatte bereite Ansprung passiert und fuhr auf der Ansprunger Höht auf ganz gerader Landstraße. Der Wagen fuhr plötzlich au einen Straßenbaum, überschlug sich und stürzte die ziemlich tiese Böschung hinab. Er kam aus die Seite zu liegen. 22 im Wagen fitzende Personen wurden mehr oder weniger schwer verletzt. Einer Frau, die auch am Kopf schwer ver letzt wurde, ist der Brustkorb eingedrückt worden. Ander« Fahrgäste erlitten schwere Schnittwunden. Einigen wurde das Gesicht zerschnitten und zerquetscht. Ein Privatauto brachte die Schwerverletzten nach Olbernhau. Die Bergung der Verletzten nahm lange Zeit, in Anspruch. O«l« nitz. Hier ereignete sich aus dem Konkordia- Schacht ein schwere« Unglück. Bei Schießarbeiten in der Grube wollten der 32 Jahr« alte Arbeiter Mayer und der 29 Jahre alte Arbeiter Wrruer sich von der Wirkung «ine« Schüsse« überzeugen. Durch irgendeinen Zufall hat sich scheinbar mit dem ersten Schuß die Schnur für den bereit« vorbereiten zweiten Schuß entzündet. Die zweite Sprengung erfolgte ungeahnt schnell, so daß die beiden Arbeiter durch Sprengstücke schwer verletzt wurden. Der verheiratete Werner ist bereits gestorben. Hierzu eine Bellas«.