Volltext Seite (XML)
ser Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend iiiiiiiiDiirnnMß,«»« zu Ottendorf-Okrilla. Nummer 78 2^. Jahrgang. Mittwoch, den 8. Juli 4925 Mil dm Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. MerhÄWs» Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Gemeinde - Giro - Konto Nr. ISS. > - Dt« »Ott«nLorf«r Z«Uu»g- «rsch«tnt vt«»»> tag, D»mr»»tag »n» SomiaLeud. D«r »trd »tt Brgdm » j«d«a Monat» bekannt gegeben. !» I« Falle höherer Tewall <Fkricg od. seufi. L - ngendwelcher Störungen de» Betriebe» der L H Zeitung, L. Lieferanten od. d. Beförderung»« 5 E Tinrtchtnngen) hat der BeUeh«, keinen An- A » spruch auf Lieferung »der Nachlieferung der °» - Zettnng »d. R0ck,ahl»ng d. Bepegspreis«. - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Amtlicher Teil. Grundsteuer betr. Die 2. Vorauszahlung auf Grundsteuer 1925 ist am 15. Juli 1925 fällig und zur Vermeidung der zwangsweifen Beitreibung bi« zum 22. Juli ds. Jr. an die hiestge Ortasteuereinnahme abzusühren. Httendorf-Hkrilla, am 6. Juli 1925. Der Gemeinderat. Wahl zur landwirtschaftlichen Berufs genoffenschaft. Zur Wahl de« Vertreters der Mitglieder der land- wirtschaftlichen Be>ufsgenossenschast in der Genossenschaft' vrrfammlug sind die Gemeinden Ottendorf-Okrilla, Lomnitz, Grünberg und Hermsdorf zu einer Wahlabteilung vereinigt worden. Die Wahl findet statt: Sonntag, den 12. Juli von vorm. 10 Uhr bis nachm. 2 Uhr im Gasthof zum schwarzen Roß in Ottendorf-Okrilla. Zu wählen ist ein Vertreter und ein Ersatzmann. Die Wahlberechtigung und Mahlbarkeit der Genossen« schaftemitglieder setzen die Bewirtschaftung einer mindesten« 3 ha großen Fläche voraus. Es sind bestellt worden- Bürgermeister Richter al« Wahlvorsteher, Gemeindeältester Hausdorf al« Stellver treter. Im übrigen wird auf die Bekanntmachung der Amtyauptmannschaft Dresden vom 15. Juli 1925 hinge- wtesen. Httendorf-Hkrilla am 6. Juli 1925. Der Bürgermeister. Einreichung von Lohnzetteln. Die Arbeitgeber haben nach den neuen gesetzlichen Be stimmungen wie bisher ohne besondere Aufforderung jedoch nur noch für solche Arbeitnehmer, deren Bruttoarbeüslohn in einem Kalendttvterteljahr nach Absetzung de» steuerfreien Lohnbetrags den Betrag von 3 000 R.-M. überstiegen hat, binnen 10 Tagen nach Ablauf des Kalendsrvierteljahrs einen Lohnzettel an da« für den Arbeitnehmer zuständige Finanz amt zu übersenden. Padeverg, den 4. Juli 1825. Aas Jinanzamt Oertliches und Sächsisches. Gttendorf-Mkrilla, den r. Juli ,92s. — VerieuelUNg de« Brote« durch den Getreidezoll. Unter dieser Ueberschlist schreibt der Sächsische Landbund: Lie sozialdemokratischen Blätter verbreiten auf Befehl ihrer Parteileitung Nachrichten über die Verteuerung de« Brotes durch den Getreidezoll, die in keiner Weise den Tatsachen entsprechen. Nach einer Abbildung in der „Dresdner Volks zeitung" vom 3. Juli soll der Brotpreis durch den geplanten Rogenzoll von 70 Psg. aus 86 Psg. steigen. Wa geben nachstehend die Sätze de« Zolltarif« und überlasten e» den Verbrauchrrn, nachzurechne.i, ob die Angaben der „Volks- zettung" zutreffend sind oder nicht. Für Roggen soll bis zum 31. Juli 1926 für den Doppelzentner Roggen ein Minimalzoll von 3 Mark erhoben werden. Au« 100 Kilogramm Roggen werden 70 Kilogramm Roggenmehl ge mahlen, die also ebenfall« durch diesen Zoll mit 3 Mark belastet find. Auf dem Doppelzentner Roggenmehl umgr- rechnet, «gibt die« eine Belastung von 4,30 Mark. Au« 100 Kilogramm derartigen Roggenmehls werden 66 Stück Brote a 4 Pfund gebacken, d. h. 264 Pfund Brot. Liese 264 Pfund Brot find also, wie oben angegeben, mit 4,30 Mark belastet. Die« ergibt für rin Pfund Brot eine Be lastung von 1,62 Pf. oder für da« Vierpfundbrot von 6,48 Pfg. Bei einem heutigen Brotprrt« von 70 Psg. würde der Prri« für da« Brot lediglich auf 77 Pfg. steigen, dabei ist nicht einmal berücksichtigt worden, daß naturge mäß ein Teil de« Zolles auf die 30 Kilogramm Kleie gelegt werden muß, die bei der Ausmahlung de« Roggen« übrig bleibt. Mit Wirkung vom 1. August 1926 an soll der Mntmalzoll von Roggen aus 5 Mark für den Doppel zentner erhöht werden. Dadurch würde dann eine Ver teuerung des Brotpreises Ende nächsten Jahres auf 81 Pfg. bedingt werden. Vorausgesetzt ist sogar bei diesen Be- rechnungen, daß der gesamte Zoll von den Konsumenten getragen wird, während ein erheblicher Teil des Zolles von den ausländischen Erzeugern getragen wird. — Die Stachelbeeren gehen der Reife entgegen, damit mehren sich aber auch die Gefahren, die durch den Genuß unreifer Stachelbeeren den Kindern drohen. Nicht oft genug kann die Warnung ergehen: „Eßt keine unreifen Stachel- beeren". Diese sind ganz gefährlich, und der gleichzeitige Genuß von Wasser kann sehr oft zum Tode führen. So trauert auch eine Familie in Folbern um den Verlust ihre« nahezu sechsjährigen Mädchen«, da« am Sonnabend nach qualvollen Schmerzen verstorben ist. Der Tod ist aller Wahrscheinlichkeit nach auch auf die Folgeerscheinung obiger Unsitte zurückzuführen. Er besteht aber auch die Möglichkeit, daß der Tod die Folge des Genüsse« von warmen Kuchen mit Buttermilch fein kann. Natürlich ist e« verwerflich, überhaupt Obst unreif zu genießen. Die Eltern fallen er sich zur Pflicht machen, ihre Schutzbefohlenen immer wieder daraus htnzuweisen. — Zeitiger Winter in Aussicht? Die Urberficht de« voraussichtlichen Wetters irn ?we t n Halbjahr 1925, die dem Kötzschenbrodaer Generalan: i 'er von einem Wetterkundigen zur Verfügung gestellt wird, sicht nicht allzuvielversprechend sur. Der Regen nimmt darin einm unangenehm großen Raum ein. Noch weniger erfreulich ist, daß un« schon Mitte Oktober Schnee augekündigt wird, de: anscheinend dem letzten Viertel de« Jahre« die Signatur geben soll. Die Wetter voraussage lautet: Juli: 6. Regen. 12. Schön. 20. Schön. 28. Schön, bei Südwest-Wtnb, Regen. —- August: 4. Schön. 11. Viel Regen. 19. Veränderlich. 27. Regen. — Sep tember : 2, Schön, bei Südwest-Wind, Regen. 10. Schön, 18. Regcn. 25. Viel Regen. — Oktober: 2. Sturm. 9. Schön, bei Südwest-Wiud, Regen, Schnee. 17. Dergl. 24. Desgl. 31. Desgl. -- November: 8. Schöni 16. Sturm. 23. Regen, Schnee, Sturm. 30. Regen, Schnee. — Dezember: 8. Schnee, Regen. 15. Schön, bei Südwest. Wind, Regen, Schnee. 22. Schnee, Regen. 30. Regen, Schnee, Sturm.' — Wiedereröffnung der staatlichen Krastwagenlinte Pirna—Lohmen-Hohenstein. Auf vielseitigen Wunsch der beteiligten Gemeinde wird am 10. Juli diese Linie, die be- reiis vor der Inflation betrieben wurde, wicdereröffnet. Sie fährt von Pirna über Copitz, Zatzschke, Doberzeit, Lohmen, Rathewalde nach Hohnstein. Es werden täglich 3 Fahrten in jeder Richtung ausgesührl. Dresden. Wegen Amtsunterschlagung wird, wie der „Dr. A." meldet, von der Staatsanwaltschaft Dresden der am 19. Dezember 1887 zu Dresden geborene ehemalige Polizeilsutnant Georg Max Winterstein gesucht und gegen ihn Haftbefehl erlassen. Vor seiner Beförderung zum Polizeileutnanr hatte Winterstein al« Vorsteher einer Polizei wache rund 350 Mark aus verkauften Strasmarken verun treut. Wie jetzt noch bekannt wird, sollen seine Personal akten verschwunden gewesen sein, bis seine Beförderung zum Polizeioffizier gegen den Willen de« Polizeipräsidenten Kühn zustande gekommen war. Bautzen. Automobilverkehr soll an Stelle der seit Jahren erstrebten Straßenbahn unsere Stadt erhalten, und zwar wird dieser nach dem Muster von Riesa und anderen deutschen Städten eingerichtet. Es ist zunächst Schlcifenoer- kehr von und nach dem Bahnhöfe vorgesehen. Der Betrieb wird zuerst mit drei je 50 Personen fassenden Wagen auf einer sech« Kilometer langen Strecke durch die verkehrs reichsten Straßen der Stadt ausgenommen. Der Einwohner schaft soll Gelegenheit gegeben werden, sich an dem Unter nehmen finanziell zu beteiligen. Neschwitz bei Bautzen. Der am 1. Juli hier ab- gehalteue Vieh markt war beschickt mit 225 Rindern, 12 Körben Ferkeln und einigen Läufern. Die Preise für Rinder waren: 1. Qualität 500 bis 600 Mk., 2. Qualität 400 bi« 500 Mk., 3. Qualität 300 Mk. Der Auftrieb war speziell von Ostpreußen, es war aus diesem Markt auffallend sehr viel schweres und schönes Vieh vertreten. Löbau. Flurgrenzsteine gelten bei den Landwirten schon seit Alter« her al« eine Art Heiligtum. Bei den Feldbestellungrarbeiten wird deshalb ängstlich darauf gesehen, daß die Grenzsteine nicht umgefahren und in ihrem Stand ort verändert werden. Vor dem Schöffengericht Löbau stand am 1. Juli der Landwirt und Mühlenbefitzer Johann August Heinrich au« Obercunnersdorf bei Löbau unter der Anklage, zum Schaden seiner beiden Fluruachbarn Wauer und Franze, deren Felder sich vom Dorfe hinaus bis zum Kottmarberge erstrecken nicht weniger al» 24 Grenzsteine im April diese« Jahre« versetzt zu haben in der Absicht, sich einen Vermögensvorteil zu verschaffen. Heinrich leugnete. Da« Gericht beschloß jedoch Heinrich» Verurteilung. Nach dem Gesetz hatte er mindestens vier Wochen Sifäugui» er halten müssen, er erhielt aber nur eine Geldstrafe von 300 R -M. Die Grenzsteine müssen vorläufig noch ihren jetzigen falschen Standort behalten. Geithain. Am Donnerstag morgen feuerte der 24 jährige Arbeiter Jckert aus Neuktrchen-Byhra im Stadt park einen Reoolverschuß auf seine Geliebte, eine Arbeiterin au« Geithain, ab. Da« Geschoß drang dem Mädchen in die rechte Schläfe und blieb über dem Auge stecken. Da» Mädchen wollte da» Verhältnis mit I. lösen. Der Täter wurde festgeuommen. Chemnitz. Am Bahnübergänge der Chemnitz— Stollberger Linie blieb im benachbarten Klaffenbach infolge Versagen» des Motor» der Kraftwagen de« Fleischermetster» Günther ans Chemnitz tu dem Augenblick auf den Schienen stehen, in dem sich der Zug näherte. Die Insassen ver mochten sich noch im letzten Augenblick durch Abspringen zu retten und wurden nur leicht verletzt, während der Wagen vollständig zertrümmert wurde. Pausa i. V. Aus einer Höhe von 15 Meter stürzte kurz vor Arbeitsschluß der verheiratete Schieferdecker Richard Klug von hier infolge eines Fehltrittes in die Tiefe. Er erlitt schwere Kopf und Rückgratverletzungen. — Mit angebrochenen Rückgrat wurde der Gutsbesitzer Max Adler au» Schöulind dem Plauener Krankenhaus» zu- gesührt. Er war beim Arbeiten auf dem Scheuneuboden der auf dt, Tenn» führenden Lucke zu nahe gekommen, rücklings hinabgestürzt und auf einen untenstehenden Wagen aufgr- schlagen. — Wie wir bereit» meldeten, war in der Nähe de» Gasthauses Morgensoune ein Chemnitz« Auto von einem anderen Kraftwagen gerammt worden, wobei die Chemnitzer Rechtanwälte Wisla und Dr. Hartmann schwer verletzt wurden. Der Führer de» anderen Wagen» war in rückstchts- losester Weise davongefahren, ohne sich um die Verunglückten zu kümmern. Nunmehr ist er gelungen, ihn in einem 19 jährigen Fabrikantenssohu au» Olbernhau zu ermitteln, der unter gleichzeitiger Beschlagnahme seiner Kraftwagen- verhaftet wurde. Dresdner Schlachtviehmarkt. 6. Juli 1925. Auftrieb: 151 Ochsen, 248 Bullen, 317 Kalben und Kühe, 747 Kälber, 1199 Schafe, 1838 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 30-63, Bullen 36-63, Kalben und Kühe 24—63, Kälber 48—72, Schaf« 22—54, Schweine 70—84. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespretsprüfuugsstelle für Rinder 20 °/„ für Kälber und Schafe 18 »/, und für Schweine 16 «/, niedriger als die hier aufgeführteu Marktpreise. Produktenbörse. 6. Juli 1925. Weizen 27,5—28. Roggen inländischer 24—24,5. Sommergerste 24—25,5. Hafer 25—26. Mais 22,5— 23. Raps — . Erbsen 29,5—30,5. Rotklee 225-255. Trockevschnitzel 12—12,50. Zuckerschnttzel 19—21. Weizenkleie 13,2—14,2. Roggeukleie 14,40—16. Weizen mehl 38—40. Roggeumehl 36—37,5. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lag« Dresden, alle- ander« tn Mindtstmrngev von 10000 Kilogramm wgfr. Dr«sd«n. Dkl-WOE» Sierru eine Beilage.