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amtlichen Bekanntmachungen L Mit Gemeinde - Giro - Konto Är. iM i Echriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. den Beilagen „Neue Illustrierte", „Mode und Heim" und „Der Kobold". Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ü Die »Ottendorfer Zrüung' erscheint Diene» 2 A ckL kc- ü tag, Donncrrtag und Sonnabend. M » s UI VAZMHÄ M 8 U HA NAM -- MMWzWW- Im Falle höherer Gemalt (Krieg od. sonst. " »» irgendwelcher Störungen de« Betriebe» der T 8 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»» U L Einrichtungen) hat der Bezieher »einen An- - spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der - »» Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 39 Mittwoch, den April ^925 24. Jahrgang. Amtlicher Lei!. Fällige Steuer«. E« werden fällig: am 1. April die BraNdkasttubeiträg« (nach 1 Pfg. pro BeitragSeinheit) am 5. April die Gebäudeaufwertungssteuer (Miet zinssteuer) für Monat April (wie im Vormonat). Httendorf-Hkrissa, am 28. März 1925. Der Gemeinderat. Auszahlung der «lein- und Sozialrentnriunterstützung findet am 1. jeden Monat« oder, falls dieser auf einen Sonntag fällt, am nächstfolgenden Wochentage statt. Httendarf-HkriTa, den 28. März 1925. Der Bürgermeister. OertlicheS «nd Sächsisches. Dttendorf-Dkrilla, den Ls. März (925. — Bei der Wahl des Reichspräsidenten wurden 2333 gütige Stimmen abgegeben. Es entfielen davon auf Braun 1389, Held 5, Hellpach 212, Jarres 515, Ludendorff 4, Marx 23 und Thälmann 185. Die Kommunisten verloren gegenüber der Wahl am 7. Dezember 1924 117 Stimmer., die der Sozialdemokratischen Partei zugute kamen. Wahl beteiligung in Ottendorf-Okrilla 78 Prozent. Hermsdorf: Braun 230, Hellpach 35, Jarres 141 Ludendorff 1, Thälmann 23. Grünberg: Braun 82, Held 1, Hellp. 9, Jarre« 81, Marx 2, Thälm. 5. SetferSdors: Braun 152, Hellp. 16 Jarre» 206 Ludend. 13, Thälm. 5. Lomnitz: Braun 225, Hellpach 18, Jarre« 149, j Ludendorff 1, Marx 2, Thälmann 14. Lauf«: Braun 854, Held 5, Hellp. 251 Jarres- 690, Ludendorf 12, Marx 10, Thälmann 150. Lange brück: Braun 519, Heid 3, Hellpach 226, Jarres 948, Ludenvorfi 4, Marx 16, Thälmann 52. Klotzsche: Braun 1239, Held 6, Hellp. 453, Jarres 1894, Ludenoorff 20, Marx 19, Thälmann 55. Radeberg: Braun 3645, Held 9, Hrlp. 594, Jarre» 2915, Ludend. 54, Marx 279, Thälm. 486. Pulsnitz: Braun 652, Held 6, Hellp. 231, Jarre« 1202, Ludend. 10, Marx 8, Thälm. 21. — Die vorläufig abgeschlossene Zählung des Präsident schaft-Wahlergebnisses hat 27291401 gültige Stimmen fest- gestellt, und zwar: 1. Braun 7836676 2. Held 999 036 ' 3. HeUpach 1582 414 4. Jarres 10787 870 5. Ludendorff 284471 6. Marx 3988659 7. Thälmann 1885 778 — Am Palmsonntag findet abends halb 8 Uhr im Hirsch eine Nachfeier der Konfirmation statt, tu der neben Darbietungen von Konfirmanden Herr Schriftsteller Geißler au» Dresdrn in dankenswerter Werse ernste und heitere Vor träge bieten wird. Der Zutritt zu dieser Veranstaltung haben neben den Konfirmanden und deren Paten und Ange hörigen auch Gemeindeglteder. O Am gestrigen Montag hatte der Turnverein „Jahn" seine Jugend zu einer kleinen Abschiedrsrter der au« der Schule Entlassenen in dem Gasth. z. Ring gerufen. Zahl reich hatten sie Folge geleistet. Herr Vorstand B. Btscop begrüßte mit herzlichen Worten die Erschienenen, berührte kurz und schlicht den Anlaß dieser Abschtedsfetcr und er- mahnte die nun au» der Kinderabteiluug ausscheidrnden! Jugendlichen, auch weiterhin recht treu zur D.T. zu halten. Sodann ergriff Herr Beztrksjugendwart Sttrflec das Wort! Und führte in längeren teils humorvollen, teil« aber auch! Lu Herzen gehenden Ausführungen die Anwesenden hinaus! m den Kampf de« Lebens mit feinen Freuden und Ent-! täuschungen. Er ersuchte die Vorturner, gerade dieser unter! trüben wirtschaftlichen Verhältnissen ausgewachsenen Jugend ihre ganz» Kraft zu widmen, um auch fie zu starken, dem j rauhen Stürmen des Daseins trotzenden und treuen An- hängern der D.T. heranzubilden. Mit „Gut Heil" beschloß er seine eindrucksvollen Worte die wohl manchen noch lange in Erinnerung bleiben werden. Anschließend wurden aus den Reihen der Mitglieder und der Konfirmanden einige Musikstücke für Klavier und Violine und kleinere humoristische Vorträge zu Gehör gebracht die viel Freude und Beifall auslösten. Vor allem der von einigen Konfirmandinnen aufgeführte Reigen „Frühlingsankunft" und das von Herrn Stiefler vorgetragene humoristische Stück „Max und Moritz" fand reiche An erkennung. Gar bald, wohl für manchen viel zu früh, schlug die Trennungsfiuuds und mit Genugtuung kann der Turn verein „Jahn" auf den harmonischen Verlauf dieser im Rahmen eines Tieabend» abgehaltenen Abschiedsfeier zurück- blickeu. Pw. — Das Arbeits- und Wohlfahrtrministerium steht von einer Erhöhung der Mietzinssteuer für April ab, läßt also die Mieten für diesen Monat unverändert. Der Grund da für liegt darin, daß vom Reich ein« neue Regelung der Wohnungsbauabgabe angestrebt wird, worüber die Ent scheidung im Laufe des April« zu erwarten "ist. Die ge- fetzliche Miete beträgt also 70 v. H. der Frieden«miete, wo von 43 o. H. auf die Miete und 27 v. H: auf die Mtet- zinssteuer entfallen. Großröhrsdorf. Bei der FernsprechvermittlungS- stelle in Großröhrsdorf wird vom 1. April ds. Js. ab un unterbrochen Dienst für Rechnung der Teilnehmer abge halten. Zittau. Von dem Wärter des städtischen Weflparkes in Zittau wurde am Morgen des 9. März ein tleiner roter Kiuderluftballon aufgesunden, an dem sich ein Zettel mit der Angabe befand, daß der Ballon am Tage vorher, also am 8. März, in Lille (Nord) von einem Herrn I. Vanderbranch 23 Rue St. Souveur, den Lüften übergeben worden ist. In deutscher Schrift befand sich darunter die Bitte um Rücksendung des Ballons bei einer eventuellen Auffindung. !Jn diesem Falle sollte ein Geschenk aus Lille nicht fehlen. Dem Wunsche des Herrn Vanderbranch hat der Zittauer ! Ausfinder natürlich sofort entsprochen. Prompt traf nun auch die Antwort aus Lille ein. Sie enthielt verbindliche Worte des Dankes für die Rücksendung des Ballons. Da» versprochene Geschenk war in Form von neun Ansichtskarten von Lille beigefügt. Interessant ist, daß der Ballon die weite Reise von Lille bis nach Zittau in etwa 24 Stunden gemacht hat. Dec wütende Schneesturm, der in diesen Tage herrschte, erklärt zum Teil den Schnelligkett«rekord. Mittweida. In einer der letzten Nächte fand im Küchrnraum einer hiesigen Grundstücks eine Gasexplosion statt. Da« Ventil oberhalb des Ga«schlauches, der sich ge löst hatte, war nicht verschlossen gewesen so daß Ga» unge hindert ausströmrn konnte und stch an einigen Preßsteinen des Küchenherdes entzündete. Trebs en. Der Arbtiler Zielke, der hier bei ver schiedenen Landwirten gedient und im Sommer 1919 im Steinbruch arbeitete, hat stch im Gefängnis, wo er wegen Einbruch auf längere Zett unschädlich gemacht war, erhängt Zielke war im August 1919 in Untersuchungshaft genommen worden, da er dringend im Verdacht stand, am Bahnhof Pauschwttz Milte August 1919 den Flurschützen — einen Studenten aus Leipzig der seine Ferien al« Flurschütze ver brachte — ermordet zu haben. Jedoch konnte ihm der Mord, der bis heute noch unentdeckt ist, nicht nachgewiesen werden. Jetzt tauchte dieser Verdacht von neuem auf. Außerdem bestand der Verdacht, daß Z. noch an anderen in hiesiger Gegend verübten Einbrüchen beteiligt war. Produktenbörse. 30. März 1925. Weizen 25,3-25,8. Roggen inländisch. 25-25,5 Sommergerste 24,5—26. Hafer 20,5—21,4, Mais 20,5— 21,5. Raps 38-39. Erbsen 27—28. Rotklee 220-250. Trockenfchnitzel 10,75—11,25. Zuckerschnitzel 19—21. ! Weizenkleie 13,8-14,3. Roggenkleie 14,2—14,7. Weizen- !m«hl 37—39. Roggeumehl 38—40. Di« Preise verstehen stch für 100 Kilo in Goldmark, Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen ! in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle« ander« in Mindestmeugen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. Dresdner Gchlachtviehmarkt. 30. März 1925. Austrieb: 266 Ochsen, 279 Bullen, 314 Kalben und Küh«, 943 Kälber, 812 Schafe, 2433 Schweine. Soldmarkprrise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 25-54, Bullen 32—53, Kalben und Kühe 20—53, Kälber 35-82, Schafe 30—60, Schweine 50—63. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreirprüfungrstell« für Rinder 20 »/,, für Kälber und Schafe 18 °/o und für Schweine 16 «/, niedriger als die hier aufgeführte« Marktpreise. Kleine Eigenheiten berühmter Personen. Eine Betrachtung am 1. April. Bekanntlich hat Professor Tüftler erst vor Kurzem darauf hingewiesen, daß sämtliche Merowinger nur ein linkes Ohr besaßen, nachdem er bereits früher auf die Tat sache aufmerksam machte, daß der letzte König von Hannover, Georg V. kein Obst sehen konnte. Aber auch andere berühmte Personen der Weltgeschichte haben ihre Eigenheiten und Ab sonderlichkeiten gehabt und es verlohnt sich avohl der Mühe, denselben in etwas nachzuspüren. So scheint Keppler eine Abneigung gegen Voltaire bö sesten zu haben, da er ihn in keiner seiner Schriften erwähnt und in der Gegenwart Kaiser Karls V. ward Ludwig XIV. gleichfalls niemals Erwähnung getan. Iulius Täsar konnte kein Klavierspielen hören und Alexander der Große hat stch nie photographieren lösten. Friedrich Wilhelm I. von Preu ßen konnte nie ein Automobil betrachten und sein berühm ter Sohn, der große Friedrich hat nie eine Gasflamme aus gelöscht.. Ludwig der Fromme konnte keine Kartoffel an sehen und Martin Luther hat bis an das Ende seiner Tage Nie eine Zeile von Schiller lesen können, was in Bezug auf Goethe auch bei August dem Starken zutraf. Noch unter Katharina der II. von Rußland war keines ihrer Schlösser mit einem Fernsprecher versehen und als der Große Kurfürst geboren wurde, konnte er nicht lesen. Non Moses ist dis Tatsache verbürgt, daß er das Wort Radio nicht aussprechen konnte und ebenso ging es Heinrich IV. von Frankreich, der außerdem noch bis an sein Lebensende Lessings Nathan der Weise nicht lesen konnte. Als die Römer vor Karthago lagen und die Stadt zur Uebergabe aufforderten, weigerte sich die tapfere Bürgerschaft, sich zu ergeben. Der römische Feldherr drohte alsdann, die Mauern in die Luft zu sprengen, worauf die Karthager das berühmte Wort prägten: „Sie haben ja das Pulver noch nicht erfunden!" Das sind so einige Beispiele aus der Weltgeschichte, die leicht durch andere aus der Neuzeit und minder hohen Kreisen stch vermehren lassen. So ging der riesenstarke Steinsetzer Paul, der es mit sieben Männern aufnehmen konnte, trotzdem jedem fahren den Eisenbahnzuge sorgfältig aus dem Wege und bekannt ist, daß in Mecklenburg in früheren Zeiten die Schimmel kein Chausseegeld bezahlten, weshalb dies die Kutscher meist für sie taten. In Hessen-Nassau ist man der festen Meinung, daß von dreizehn an einem Tisch sitzenden Personen eine unbe dingt zuerst sterben müsse. Eigentümlicherweise herrscht dieser Glaube auch in anderen Gegenden unseres Vater landes und es soll tatsächlich seine Richtigkeit damit haben. Schließlich sei erwähnt, daß eine Studentenverbindung in Hatte, die ihre Kneipabende auf der Verbindungsbrücke zwischen zwei Kirchtürmen dort abhält, den Kneipanden streng verboten hat, über das Geländer auf den Marktplatz hinabzuspringen, selbst wenn der Betreffende hoch und heilig verspricht, gleich wieder herauf zu kommen. Einer Gewohnheit Helmuth von Moltkes sei noch ge dacht, der sich niemals v—o—n schrieb, sondern stets nur s—i cch wie noch vorhandene Briefe beweisen. Oskar Klein. Lenäen 8is mir sofort A ktEUNNLNdlr gegen t Kkeumstismus, Hießt, «vsnrrßuk, Kult» fUK« vr. Lstm Ker»« 87.