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Amtlicher Teil. Vutterverksuf. Nächsten Mittwoch, den 5. dss. Mts gelangen von vormittags 8 Uhr an 2 Zentner Auslandbutter zum Verkauf. Der Verkauf ist dem hiesigen Konsumverein übertragen worden. Anspruch auf Zuteilung von Butter haben mit Ausnahme der Buttererzeuger alle in der hiesigen Gemeinde wohnhaften Personen. Familien mit Kindern wird */? Pfd. und Familien ohne Kinder und einzelnen Personen nur V» Pfd. zugeteilt. Preis pro Pfd. 2,80 Mk. Ottendorf-Mo» itzdorf, am 3. Januar 1916. -Der Gemeindevorstand. Neuestes vom Tage. — Eine Unternehmung von anscheinend größerer Bedeutung ist uns an der Straße La Bassee—Bethune geglückt. Hier wurden verschiedene feindliche Gräben durch eine große Sprengung verschüttet und im Anschluß daran auf breiter Front ein Feuerübersall auSgesühn, der sür den Feind überraschend kam und ihm im Verein mit den vorauf gegangenen Grabensprengnngen Verluste zu fügte, die nach Lage der Dinge ganz empfindlich gewesen sern müssen. — Das muß man den Engländern lassen, sie machen verzweiselte Anstrengungen, um einen Erfolg im Wegen zu erringen, der ge eignet wäre, die arg gesunkenen Hoffnungen des englischen Volkes el-as zu beleben und wenigstens einigermaßen über die traurige Lage hinwegzuläuschen, in der sich Old Eng land zurzeit befindet. Aber es will ihnen an der Westfront ebensowenig etwas gelingen, wie an den anderen Fronten. In der Nacht zum 29. Dezember versuchten sie durch Ueber- raschung rn unsere Stellung nordwestlich von Lille emzudringen. Der Versuch mißglückte. In der Nacht zum 1. Januar gingen sie mit erheblrchen Kräften gegen unsere Stellung bei Frälinghem, nordöstlich von Armenliöres, vor. Aber auch hier war es vergebens, und nord westlich von Hulleich, wo wir den Engländern vor ernigen Tagen nach erfolgreicher Sprengung einen vorgeschobenen Graben ent rissen hatten, besetzten wir den Trichter. Auch den Franzosen hat das Glück nicht ge- lächelt bet ihren erneuten Versuchen, am Hartmannswerlerkopf noch einmal einen Fort schritt zu erzielen, angesichts dessen sie hätten rühmend daraus Hinweisen können, daß die Opfer, die man in den letzten Tagen hier gebracht Halle, doch wenigstens nicht ganz fruchtlos gewesen seien. Es war aber um sonst, unsere Truppen haben vielmehr neuer dings einen französischen Graben südlich des Hartnrannsweilerkopfes erobert und dabei 200 Gefangene gemacht. Nichtsdestoweniger werden Franzosen und Engländer sousahren, den preußischen „Militarismus" vollständig -u „vernichten". — Die Kämpfe im Südteil der Ostfront haben den Charakter einer großen, wohl doch gut vorbereiteten Operation angenommen. In Ostgattzien ist eine heftige Schlacht ent brannt, die besonders an der mutteren und unteren Strypa eingesetzt hat. Nordöstlich von Buczacz griffen bie Russen nach vor bereitendem Artilleriejeuer in zahlreichen Wellen an und drangen mehrere Male bis an die Drahthindernisse der Verteidiger vor. Ueberall brachen die Angriffe zusammen außerordentlich schwere Verluste waren die Frucht des Tages. Nicht em Fuß breit Boden konnte erkämpft werden. Am Neu- jayrsmorgen setzten die Angriffe mit etwas schwächeren Kräften wieder an, wiederum ohne irgend einen Erfolg. Luch südlich von Buczacz b i Jaslowrec uad am Dnjestr m der Nähe aon Useleczko gelang es den Russen nicht, etwa» zu erreichen. Gegen die beß- arabrfche Front, an der es am Sylvester ruhig verlief, griffen die Ruffen am Neu- zahrStage von neuem an. Bel Toporoutz, hart an der beßarabischen Grenze gelegen, schickten sie starke Kräfte gegen die öster reichischen Verteidigungsstellungen vor. Im Handgemenge wurden die Angreifer zurück geschlagen. Mit neuen Verstärkungen — sechs Regimenter stürmten an — versuchten die Russen kurze Zeit darauf, nochmals an zugreifen, wieder vergebens. Sie wurden abermals geworfen, nur in einem kleinen Teile des Gefechtsabschnittes ist der Kampf noch nicht abgeschlossen. Die Verluste der Russen müssen außerordentlich grob gewesen sein. Die letzte Woche brachte aus den Kämpfen in Ostgalizien allein 3000 Ge fangene. Es hat den Anschein, als ob diese neuen Kämpfe an der Strypa wirklich noch größeren Stil annehmen. Daß es den Russen bis jetzt nicht gelang, auch nur den geringsten Erfolg zu erreichen, zeugt von der Tapferkeit der Verteidiger und der Umsicht der Führer der Verbündeten. Auch neue An stürme, wo immer sie auch einsetzen mögen, werden auf gutvorbereiteten Widerstand stoßen. — Dem „Berl. Lokal Anz " wird aus Genf gemeldet: Die am Neujahrsmorgen ans Nancy und Umgebung gefallenen deut schen Bomben verursachten in der Umgebung des Bahnhofe», wo sich die allen und neuen militärischen Anstalten befinden, mehrere Brände, die bis zum späten Nachmittage fortdauerten. — Aus London wird gemeldet: Die Ad miralität veröffentlicht die Namen von 14 Offizieren und 373 Mann, die bei z.der Explosion des Kreuzers „Natal" mit dem Leben davongekommen sind. — Aus London besagt eine Meldung des Reuterschen Bureaus: Die Besatzung des Dampfers „Persia" betrug zwischen 200 und 300 Köpje, größtenteils Laskaren. Wenn also vier Boote selbst mit der Höchstzahl von 60 Personen gerettet wurden, müssen immer noch 200 Persnnen umgekommen sein. — Reuter meldet aus Washington: In Regierungskreisen erklärt man, die öster reichisch ungarische Monarchie habe tatsächlich alle amerikanischen Forderungen bezüglich der „Ancona" erfüllt. Ein Abbruch der diplo matischen Beziehungen sei jetzt ausgeschlossen. — Reuter meldet: Der Postdampfer „Persia" der Peninsular- und Oriental-Linie wurde am 30. Dezember bei Kreta torpediert. Die Mehrzahl der Passagiere und der be trächtlichen Besatzung ist umgekommen. Nur vier Boote vermochten den Dampfer zu ver lassen, deren Insassen nach Alexandria ge bracht wurden. Unter den 230 Passagieren befanden sich drei Amerikaner. — Der spanische Konsul in Saloniki soll vorläufig den Schutz der betreffenden fremden Untertanen übernommen haben. Die Eng- täuder sollen bei ihren Haussuchungen in den Konsulaten rücksichtslos vorgegangen sein, sie haben die Stahlschränke erbrochen, suchten aber vergeblich nach den Chiffrierbüchern, da diese von den Konsuln in Erkenntnis der nahenden Gefahr bereits am 26. Dezember verbrannt worden sind. Die Lächerlichkeit des Vorwandes, den Frankreich und England für ihren Handstreich aussuchten, nämlich den FUegerangriff aus das Militärlager von Anzeigen-Preis: Unteckaitungs- >en u. Meöer- er KabaN. Verantwortlicher Schriftleiter Hermann Kühle, Lroh-Okrilla. Mittwoch, den 5. Januar W6. s6. Jahrgang Mt wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage »Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie üen abwechselnö wöchentlich erscheinenden illustrierten Beilagen »Felö unö Larten" unö »Deutsche Moöe unö Hausarbeit". Uezugs-Preis: vierteljährlich t,W INK. frei ins Haus. 8n üer Geschäftsstelle sbgeholt 1 Mk. Einzelne Nummer 10 pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Sonnabcnä Nachmittag. ll Die einspaltige Zeile oöer Seren Naum » « 5^- ^,1-1 — ff15 Pfg. Neklamen Sie einspaltige Petit- uno ü Zeile oöer Seren Naum 30 psg belangreichen Aufträgen u. wieS.. st Holungen entsprechens! Druck unö Verlag von Hermann Kühle, Ottenöorf-Okrilla. Nummer 2 Saloniki erhellt am besten aus der langen Vorbereitung, die den Konsuln bekannt war. Mit dem deutschen Konsul Walter wurde auch der Konsulatssekretär Dammer fort geschleppt. OertUches und Sächsisches. Vttendors-Gkrilla, Januar W6. — DcS Hohneusahrssestes wegen ge- langt die nächste Nummer unserer Zeitung morgen Mittwoch abend zur Ausgabe. — Als am vergangenen Sonntage die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sich zur angesetzten U bnng begeben wollten, erscholl plötzlich Feueralarm. Im bc- nachbarten Cunnersdorf brannte das Seiten gebäude eines außerhalb drs Ortes liegen den Grundstückes Durch die schnell herbei- geeilte Cunnersdorfer Freiwillige Feuerwehr sowie die als erste eintreffende Medinger Wehr und der hiesigen Freiw. Feuerwehr wurde trotz deS herrschenden Sturmes ein Uebergrerfen auf das Wohnhaus verhindert. Am gestrigen Montag abend war in der Richtung nach Königsbrück ein Feuerschein zu beobachten, es ist da im nahen Stenz eine Scheune nicdcrgebrannc. — Alle in den Jahren 1865 bis ein schließlich 1872 geborenen, im Amtsbezirke des K. u. K. Konsulates Dresden (Kreis hauptmannschaften Dresden und Bautzen) ständig wohnhaften gedienten und nicht- gedienlen Landsturmpflichtigen Oesterreich- Ungarns haben in der Zett vom 7. bis 18. Januar t916 persönlich in Dresden, Schreibergasse 12, Restaurant Kronprinz Rudolf zur Eintragung in die Musterungs listen zu erscheinen. Die Musterungstage beginnen am 19. Januar 1916 Die bei der Musterung zum Landsturmdienst mrt Waffe geeignet befundenen Landstrn rn- pflichtigen der Geburtsjahrgänge 1865, 1866, 1867, 1868 haben am 28. Februar 1916, diejenigen der Geburtsjahrgänge 1869, 1870, 1871, 1872 haben am 29. Februar 1916 bei dem der Monarchiegrenze zunächst gelegenen K. K. Landwehr-Er gänzungs - Bezirks - Kommando etnzurücken. — Das Schaltjahr 19l6 hat in seiner Einteilung mancherlei Abweichungen auf zuweisen, die im wesentlichen durch den späten Osterlermin bestimmt sind. Volle zwei Monate dauert die Faschingszeit, die bekanntlich am 7. Januar beginnt und zur Fastnacht, diesmal am 7. März endet. Freilich in dieser ernsten Zett will das so gut wie nichts für Gesellfchafts- und Ge- schästsleben bedeuten. TaS Osters«st fällt mit dem 23. April fast auf den letzt möglichen Tag, der bekanntlich spätestens der 25. April sein kann. Das letzte Viertel im lau enden Schuljahr 1915/16 ist daher außergewöhnlich lang und hat 14 volle Schulwochcn Das neu.' Schuljahr 1916 beginnt erst am 1. Mai. Himmelfahrt lällr auf den 1. Juni und Pfingsten in die Mitte dieses Monats. Nur knapp vier Wochen dauert hingegen die Unterrichtszeit nach den Pftngstserten bis zu den Sommer ferien, so daß die Reihe der sich an schließenden ErholungStage länger sein wird als die vorausgehenden Schultage. — Tie Arbeitsleistung der ReichSpost har in den letzten Monaten weiter statt zngenommen. Nach einer Bricfzählung im November 1915 werden gegenwärug allein im Reichspostgebiet, Bayern und Württem berg also nicht mit eingerechnet, täglich 28,8 Millionen Briefsendungen, einschließlich der nach dem Felde bestimmten und Ler von den Kriegsgefangenen herrührenden, ausgeUeseri. Gegenüber der Tages-Bries auflieferung im letzten Friedensjahre 1913 von 17 Millionen Briefsendungen ist die derzeitige TageSauflieserung um 69°/g größer, während sonst die durchschnittliche jährliche Steigerung beim Brtefverkehr nur 7 bis 8»/o, für zwei Jahre also 15°/o ausmacht. Allein der tägliche Feldpost briefverkehr des Reichs-PostgebieteS nach und von dem Felde sowie im ReichSpost- gebiet selbst übersteigt jetzt schon mit ssinen 18,7 Millionen Sendungen die gesamte Tagesbriefauflteierung des Reichs-Post- gebiets von 1913. Dabei steht etwa ein Drittel des Reichspostpersonals, d. s. gegen 90000 Mann, im Felde, sodaß die Reichs post in weitem Umfange mit Aushilfs kräften arbeiten muß. Löbau. Die Königliche Amtshaupt mannschaft gibt bekannt: Das Abhalten von Schlachtfesten und Bockbiersesten jeder Art (zum Beispiel mit gleichzeitiger Ver anstaltung von Gesangs- und Instrumental- vorträgen oder Belustigungen anderer Art besonderer Ausschmückung der Schankräume mit Verwendung weiblicher Bedienung in besonderen Kostümen, mit Verteilung von Bockbiermützen und ähnlichem) ist verboten. Desgleichen ist den Wirten untersagt, durch auffällige Reklame in den TageSzertungen, an öffentlichen Anschlagstellen und an ihren Grundstücken auf das stattfinden von Hausschlachtungen und den Ausschank von Bockbier besonders aufmerksam zu machen. Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften werden an den Wirten oder ihren Stell vertretern mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu l4 Tagen geahndet. Riesa. Der an der hiesigen Elbbrücke havarierte Kohlenkahn ist, nachdem er voll ständig zerbrochen und die Ladung fast völlig vom Wasser fortgeschwemml war, durch drei große Schleppdampfer vollend- ausetnandergerissen worden, da infolge seiner Querlage am mittelsten Brücken- p-eiler bei eintretendem Eisgang Gejahr bestand, daß Eisstauung entstehen könne. Freiberg. In diesen Tagen hat eine edeldenkende Frau dem hiesigen Tierschutz« verein 500 Mark mit der Bestimmung ge stiftet, daß um die Weihnachtszeit aus den Zinsen würdige und bedürftige Tierpfleger insbesondere Gefchirrführer Belohnungen erhalten. Hohenstein-Ernstthal. Der 20 Jahre alte Sohn des Zimmermanns Richard Nagel hatte in der elterlichen Be hausung eine Arbeit zu verrichten, wobei er einige Schritte von einer Leiter ab- Iprang. Dadurch erlitt er eine Darm verschlingung, an welcher er nach einem Tage unter schrecklichen Schmerzen starb. Werdau. Auf dem Heuboden eines Gutsbesitzers in einem Nachbarorte wurden unter Heu versteckt 11 Säcke Hafer von je 1 Zentner Gewicht vorgejunden den der Gutsbesitzer bei der Bestandsaufnahme oerjchwiegen und bei Seite gebracht hatte. Der Hafer wurde von der Gendarmerie beschlagnahmt, während der Gutsbesitzer außerdem noch seine Bestrafung zu ge wärtigen haO I0t,I > -Ms bl m