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Ottendorfer Zeitung : 27.10.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Privatperson
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190510273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19051027
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19051027
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-27
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 27.10.1905
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pollriscbe kun^sebau. Dentschlaav. * Der Kaiser hat dem Botschafter Grafend. Alvensieben in Peters burg, der auS Gesundheitsrücksichten seine Pensionierung nachqesucht hat, unter Verleihung deS Schwarzen Adlerordens den Abschied bewilli'gt. Zum Nachfolger des Grafen ist der bisherige Gesandte in Kopenhagen v. Schön ernannt worden. "Die französische Regierung ließ auf diplo matischem Wege ihre und des Präsidenten Loubet Glückwünsche zur Verlobung des Prinzen Eitel-Friedrich aussprechen. * Zur Lage in Deutsch-Ostafrika meldet der Kommandant der „Thetis" auS Dar es Salam: Dem Major Johannes ist die Abteilung Schlichting zur Verfügung gestellt: fix soll die Etapven besetzen für den Marsch nach Songea. Oberleutnant Sommerfeldt hat ein Scharmützel mit Aufständischen gehabt. Verlust deS Feinde? zweiundzwanzig Tote, unsre Truppen ohne irgendwelchen Verlust. ÖK«rreich-U«gar»r *Jn Wiener diplomatischen Kreisen verlautet, daß zwilchen sämtlichen Kabinetten der europäischen Großmächte Ver handlungen über ein einheitliches Vor gehen gegen dieTürkei stattfanden, da man in Konstantinopel noch immer auf dem Widerstand gegen die mazedonische Finanzreform beharrt. Falls die Pforte nicht in kürzester Zeit nachgibt, wird eine Flottendemonstration in ernstliche Erwägung gezogen. * Der Kaiser beeidigte die in ihren bisherigen Stellungen bestätigten unga rischen Minister als Geheimräte und hierauf den neuernannten ungarischen Ackerbau- Minister Baron Feilitsch. Die ungarischen Minister find nach Budapest zurückgereist. * über die politische Laae statteten Minister präsident Fejervary und Minister Kristofsy dem Kaiser in einstündiger Audienz Bericht ab. Von einer der Regierung UnaamS nahestehenden Seite erfährt das .Neue Wiener Abendlati' über die Pläne deS Kabinett?, daß das vom Kaiser bereits genehmigte Wahlreformprofekt nicht, wie bisher angenommen wurde, ein Plural- syftem, sondern daß die Basts der Reform daS allgemeine und gleiche Wahlrecht bilde. In allen übrigen Plänen wird das Kabinett den Grundsatz eines gesunden Staats- sozial,SmuS und der Demokratie unter beson derer Berücksichtigung der nationalen Ansprüche Ungarns verfolgen. S«gla«d. * AuS Anlaß der hundertjährigen Gedenkfeier der Schlacht beiTrafalgar versammelte sich am 21. d. nachmittag? eine riesige Menschenmenge aus dem Trafalgar Square, wo eine eindrucksvolle Feier stattfand, die mit dem Gesänge der Nationalhymne schloß. Die Nelsonsaule war prächtig geschmückt der Sockel mit Kränzen aus allen Teilen des britischen Reiches bedeckt, darunter mit vielen zu Ebren der gefallenen Franzosen und Spanier. Auch zahlreiche französische Flaggen waren ange bracht. Aus dem ganzen britischen Reiche wird über die Feier des Tages berichtet. Italien. * Gerüchtweise verlautet, der preußische Ge sandte Frh. v. Rotenhan habe im Vatikan die Mitteilung gemacht, daß Kaiser Wilhelm im nächsten Frühjahr dem Papst wieder einen Besuch abstatten werde. * Doktor Lavpani erklärte einem Bericht erstatter deS Messagers, der ihn über den Gesundheitszustand des Papstes besragte, daß dieser sich eine leichte Er kältung zugezogen habe, jedoch nicht genötigt sei, daS Bett zu hüten. Doktor Lapponi füaie hinzu, daß der Papst seit Januar keinen An- fall von Gicht gehabt habe. Der Papst fährt in der Erteilung von Privataudienzen fort, hat jedoch die öffentlichen Audienzen eingestellt. Belgier«. "Die zweite internationale See- rechtSkonferenz einigte sich über die end ¬ gültigen Bestimmungen, die bei Zusammenstößen und für Hilfeleistungen auf See Anwendung finden sollen. Am Dienstag erfolgte die Unter zeichnung des Protokolls, das den auswärtigen Regierungen die einmütig angenommenen Be schlüsse unterbreitet. Rußland. "Die gegenwärtig in Petersburg weilenden deutschen Offiziere, Oberstleutnant Lauenstein und Major Freiherr von Tettau, die den Operationen der Mandschurei-Armee beigewohnt haben, find in Peterhof vom Zaren empfangen worden. * In Petersburger unterrichteten Kreisen wird die Verabschiedung des Groß fürsten Wladimir, des Onkels Niko- v. Jagow, der neuemannte Oberpräsident von Wsstpreußen. laus' II., als unmittelbar bevorstehend be zeichnet. Der Großfürst soll selbst um seinen Abschied als Kommandeur des Petersburger Militärbezirks gebeten und, als der Zar dieses Baron Fejervary, der neue ungarische Ministerpräsident. zahl der Adressgien bereits in zustimmendem Sinne beantwortet, und e? unterliegt nach der Aufnahme, welcher sie bei Überreichung auf der ganzen Linie begegnet ist, keinem Zweifel, daß die zur Stunde noch fehlenden Zuftimmunas- erklärungen binnen kurzem gleichfalls eintreffen werden. Der Zusammentritt der Konferenz kann jedoch günstigen Falles erst im Sommer 1906 erfolgen, wenn man die große Anzahl der zum Teil sehr entfernteren Interessenten in Be tracht zieht. * Der Ausstand der Eisenbahn- Angestellten dehnt sich in beträchtlichem Maße weiter aus; fast alle Linien, ausgenom men die Linie Moskau—Petersburg, find davon betroffen. Auf der Linie Jaroslaw—Archangel ist der Betrieb eingestellt, aus der Linie Moskau— Rjäsan haben die Maschinisten die Lokomotiven verlassen. Gerüchtweise verlautet, auf der Linie Moskau—Kursk sei ein Schnellzug liegen ge blieben. Auch die Angestellten der Rjäsan- Ural-Eisenbahn find in den Ausstand getreten; der Verkehr ist eingestellt. Die Ausständigen verlangen Preß- und Redefreiheit und acht stündige Arbeitszeit. Amerika. *Präsident Roosevelt hielt in Jack onville (Florida) eine Rede, in der er ausführte, die Arbeiten am Panamakanal seien so weit vorgeschritten, daß er mit Bestimmtheit erklären könne, der Kanal werde vollendet werden, und zwar wahrscheinlich mit geringeren Kosten, als man angenommen habe. Pflicht der Ver. Staaten sei, für die Sicherheit des Kanals zu sorgen. Hierfür seien eine starke Flotte und strategische Zugänge unumgänglich notwendig. Die erste nähere fich ihrer Voll endung und letztere besäßen die Ver. Staaten bereits. Die Ver. Staaten hätten nicht die Absicht, irgend eine der amerikanischen Republiken anzugreifen und wünschten keinen Fuß Landes zu erwerben. Wenn die Ver. Staaten sich jemals in die Angelegenheiten irgend eines Nachbars einzumischen hätten, so würde das nur in der aufrichtigen Absicht geschehen, den betreffenden Völkern einen guten Dienst zu er weisen. Die Ver. Staaten würden zu einem solchen Einschreiten nur als letztem Mittel greifen, um zu verhindern, daß irgend eine europäische Macht zum Einschreiten gezwungen werde. Japan. * König Eduard ließ in Tokio mitteilen, er beabsichtige, dem Mi kad o denH o senb and- Orden zu verleihen. Eine Sondergesandt schaft unter Führung des Prinzen Artur von Eonnaught soll die Ordensabzeichen Anfang 1906 nach Tokio bringen. "Aus Tokio wird gemeldet, die java nische Regierung wolle im Parlament die Ge- vkhmMvg nachsuchen, die Armee von 13 auf 20 Divisionen zu erhöhen, damit Japan besser imstande sei, feinen BkndniSPflichten gerecht zu werden. * Der japanische Transport- dam Vf er „Sanchi-Maru" ist auf der Fahrt von Niutschwang nach Dalny auf eine schwimmende Mine gestoßen und gesunken. Der Dampfer hatte die Be stimmung, die Kriegsvorräte der mau- dschmischen Häien fortzuschaffen. Von der 54 Mann zählenden Besatzung kamen drei Personen um, während die übrigen gerettet wurden. Gesuch zurückwies, es alsbald erneuert haben. Die endgültige Entscheidung des Kaisers werde schon in den nächsten Tagen erwartet. Groß fürst Wladimir ist ebenso wie Pobje- donoszew, dessen Rücktritt gleichfalls als bevorstehend bezeichnet wird, Vertreter der traff absolutistischen Richtung am Zarenhofe, ein Gegner Wittes und dessen mehr konfti- utioneller Anschauungen. Man kann gespannt ein, wie dieser Kampf der beiden Richtungen, n dem Kaiser Nikolaus wohl mehr Spielball als Richter ist, aus geht. *Die Einladung des russischen Kabinetts zu der zweiten internationalen Konferenz im Haag isi von der Melft Vie Vorgänge in Kulslanä. über die Lage in Rußland erhält die .Morning Post' von ihrem Petersburger Kor- relpondenten folgenden Bericht: Die innere Lage in Rußland hat sich in der letzten Woche mit großer Schnelligkeit zum Schlimmeren ent wickelt. Besonders die Ereignisse der letzten Tage in Moskau haben im Ministerium des Innern und bei der Regierung überhaupt ernste Befürchtungen erregt. Der Zar zeigt fich, wie ich höre, ernstlich beunruhigt. Glaubwürdig wird belichtet, er habe sich scharf über den Optimismus Bulygins und andrer geäußert, welch» Vie G b »wer allgemeinen Bekeh ung der Arbeitermassen Rußlands zu den Lehren der rad-kalsten Revolutionäre ignorierten/. Die Ereignisse in Moskau sind in mehr als einer Beziehung bedeutungsvoll. Moskau ist das Herz Altrußlands, und auf seine Treue hat be sonders der Zar immer zuversichtlich gezählt. Daß die russischen Liberalen gerade Moskau zum Mittelpunkt ihrer Propaganda wählten, muß starken Eindruck auf ihn gemacht haben. Es scheint jedoch, daß die Unzufriedenheit der „Intelligenten" bei den herrschenden Persönlich keiten weniger Befürchtung erregt als die Stimmung unter den Arbeitern, die, von der revolutionären Partei bearbeitet, nicht abge neigt find, es auf eine Kraftprobe mit den Truppen und der Polizei ankommen zu lasten. Die Gefahr der Lage besteht darin, daß die Arbeiter und andre unzufriedene breite Schichte« der Bevölkerung die Überzeugung gewinnen, die Regierung werde keinem andern Druck als dem der physischen Gewalt weichen. Der Ver such, die Arbeiter auS der Duma auszusckließen, ist als letztes dazugekommen, und die Liberalen haben nicht versäumt, den Arbeitern klar zu macken, daß Liberalismus und Arbeiter in Rußland genügend gemeinsame Beschwerden haben, um sich zur Aktion zu verbünden. Vom Zaren heißt es, er neige zu der Ansicht, auch jetzt sei es zu Gewaltmaßregeln noch nicht zu spät. Graf Witte anderseits soll zur Mäßigung raten, bis die Duma zusammengetreten ist- Wie es aussieht, scheint jedoch die kür eine scharfe Politik eintretende Partei die Oberhand zu gewinnen. Aus der andern Seite greifen die revolutionären Ideen im Volke schnell um fich, und eine brutale Unterdrückuvgspolitik würde wahrscheinlich das Land an Len Rand der Revolution treiben. Von und fern Die internationale Luftschiffahrts- konkurrenz um den Großen Preis des Lust schifferklubs von Frankreich, die im Tuilerien- Garten zu Paris ihren Anfang nahm, brachte den Sieg des Ballons „Kabyle" von 1600 Kubikmeter Inhalt, der in Kirchdorf bei Leutsch au in Ungarn gelandet war. Die in der Luftlinie 1350 Kilometer betragende Entfernung wurde in 18 Stunden zurückgelegt. Zweiter wurde der Ballon „Cierzo" des Spaniers Duro, der in einer Entfernung von 1150 Kilometer in Lindenau in Mähren niedergegangen war. Den dritten Preis erhielt der Franzose Boullenger mit seinem Ballon „Eden", der in Annaberg in Sachsen gelandet war. An der Konkurrenz beteiligten fich 20 Ballons, von denen der den Preis erhielt, der am entferntesten von Paris, in gerader Lustlinie gemessen, niederkam. Die BallonS waren in bezug auf ihre Tragfähigkeit durch Ballast ausgeglichen worden. Dem Auf stieg in Paris wohnten gegen 25 000 Menschen bei, von denen zugunsten der unglücklichen Be völkerung von Kalabrien Eintrittsgelder erhoben worden waren. Ei« Arbeiterwohnhaus mit 80 Woh nungen beabsichtigt der Evangelische Arbeiter verein in Charlottenburg zu errichten. Jede Wohnung soll ihren Balkon und ihre Badeftube erhalten und allen hygienischen Anforderungen entsprechen, trotzdem ein sehr billiger Mietspreis in Aussicht genommen ist. Die Boruutersuchuug wegen des Sprem- berger Eisenbahnunglückes ist nunmehr vom Gericht geschloffen worden. In den Anklage zustand versetzt wurden der Spremberger Slationsassisteut StullgyS und die Weichensteller Schmidt und Wiedemann, der eine in Spremberg, der andere in Schleife. Der Strafprozeß kommt vor dem Landgericht in Kottbus zur Verhandlung, wo fich Stullgys in Unter suchungshaft befindet. Der Msdschidje-Orde« als E«1si»ädi- ü««g. Dem Lehrer Hans Heller aus Nüm- derg, der bekanntlich anläßlich des Selamlik- Ansch^ages am 21. Juli in Konstantinopel ver haftet wurde und mehrere Tage in Unter suchungshaft saß, wurde vom Sultan als Ent schädigung für den ausgestandenen Schrecken der großherrlich türkische Medschidje-Orden ver- l'ehen. U Mülafrieäe. 1Sf Roman von Adalbert Reinold. (Forpesmig-I „Dock, dock," rief Graf Rohden, „ich weiß, daß Fräulein Rheinsberg für Doktor KühnS als Zeugin in die Schranken trat, aber es wäre ja doch immerhin möglich —" Die Baroneß maß den Grasen mit lauerndem Blick, sie hatte vielleicht eine Frage auf der Zunge, aber sie stellte keine. Mit stolzem, kalten Hohn und achselzuckend erwiderte fie: „Doktor Kühns ist neuerdings mit meiner Cousine gesehen worden. Glauben Sie denn, lieber Grat, der Großpapa hätte nicht die unzweifel- basieften Beweise von der Leichtfertigkeit meiner Cousine, mithin die gewichtigsten Gründe ge habt, ihr daS Betreten unsrer Schwelle ein für allemal zu verbieten? Lntrs rwus, meine Vermutung geht dahin: Wo Doktor Kühns ist, dürfte diese Dame nicht weit davon sein. Und nun entschuldigen Sie bis auf Wiedersehen; meine Mama — ich sehe fie eben und möchte einige Worte mit ihr tauschen." Die Baroneß reichte dem Grafen die Hand. Dann rauschte sie in den Saal. Im Innern triumphierte fie, der Hieb mußte fitzen, fie glaubte einen ihrer besten Trümpfe ausgespielt zu haben. Nicht im entferntesten ahnte fie, daß ihre hämischen Verdächtigungen eine ganz andre Wir kung bei dem Grafen Hervorrufen würden, als fie erhoffte. Gias von Rohden war, wie es gewöhnlich die edelsten Naturen find, der Mann des Augen blicks. Er ließ fich dann von seinen Gefühlen ost hinreiben. Kam er erst zur Überlegung, so schwankte er lange hin und her, er erwog und zauderte, und es entstanden dann langdauernde Zwischenräume. Sein Blick folgte der Baroneß — er seufzte tief auf. Ein Gedanke wallte bei ihm auf und war ihm zugleich Entschluß. Er zog seine Uhr. „Halb acht," murmelte er, „noch treffe ich ihn, die BureauS find gewöhnlich bis neun Uhr ge öffnet, und daS seine ist in der Nähe." Der Graf blätterte in seinem Notizbuch. Dann durchschritt er den Saal nach der Ein gangspforte. Nahe derselben, aus einem Nebenzimmer tretend, begegnete ihm die Baroneß. Sie blickte ihn forschend an und fragte dann, ihm mit anmutigem Lächeln die Hand reichend: „Sie wollen unS doch nicht verlassen, Karl?" Zum erstenmal sprach sie wieder wie früher seinen Vornamen aus, denselben sanft betonend. „Bitte um Entschuldigung," entgegnete Graf Rohden, „keineswegs sage ich Adieu, eine notwendige geschäftliche Angelegenheit bestimmt mich, um acht Uhr präzise zur Stelle zu sein. Ich hoffe, binnen einer Stunde das Vergnügen zu haben, Sie wieder zu sehen." Ein neuer forschender Blick der schönen Baroneß traf den Grafen, aber in seinem ernsten Gesicht zuckte kein Muskel, seine Augen blickten ruhig in die ihren. „Nun, halten Sie ihr Versprechen!" sagte fie, und ihr Auge blickte ihn zärtlich an. Dann fuhr fie wie scherzend fort: „Graf, — Sie sprachen vorhin von einer Waldrose. Die Rose hatte Dornen für Sie und hat Sie verwundet. Gestatten Sie mir, das schmerzliche Andenken auszulöschen, indem ich Ihnen eine domenlose Rose sperwe." Und mit Grazie löste fie die schönste Rose, welche inmitten der Halskrause ihren weißen Busen schmückte und denselben berührt hatte, und überreichte die süß duftende Blume dem Grafen, ihm zugleich sanft mit ihrer behand schuhten Hand die seinige drückend. Die Rose an die Lippen drückend, sagte er, fie wie sinnend betrachtend: „Ich nehme fie, Ida, fie ist das Sinnbild der Liebe und Treue. Schade," setzte er fast unhörbar und mit einem tiefen Seufzer hinzu, „daß die herrliche Blume, so jung, so lieblich — in vollster Entfaltung vom Baume gebrochen, nur eine schöne Blumen-Leiche ist. — Ich werde bald zurück sein." Er küßte JdaS Hand und verließ unter einer Verbeugung den Saal. Die Baroneß sah ihm sinnend nach, dann wandte fie fich — ihr Blick flog unstet durch den weiten Saal. „Es war unvorsichtig," — murmelte fie — „seine Gedanken wieder auf fie hinzulenken. — Wenn er Mißtrauen schöpfte! — Wenn , all meine Pläne wären vernichtet. — Wäre fie Hierl O könnte ich die Natter zertreten!" 11. DaS Bureau des' neuen Rechtsanwalts Dr. Kühns war trotz der erst vor einigen Monaten geschehenen Eröffnung ein viel besuchtes. Freilich rekrutierten fich die Klienten des jungen Advokaten nicht auS der vornehmen Klasse. Er hatte sowohl im Z vil- wie Straf verfahren einige sogenannte Armen-Prozesse, die ihm überwiesen wurden, zugunsten seiner Parteien zu Ende geführt und zugleich durch sein Auftreten vor den Gerichten, wozu eine besondere Schlagfertigkeit und sein überzeugender Vortrag, gepaart mit streng ausgesprochenem Rechtsgesühl beitrugen, sowohl die Aufmerksam keit und dann den Beifall der Richter, wie daS Zutrauen der Beteiligten und Zuhörer ge wonnen. Der jung« Anwalt arbeitete mit ganz be sonderem Fleiß, ja mit einer Art von Hast und war bis spät abends als letzter in seinem Ge schäftszimmer. Der Regulator verkündete heute gerade die achte Stunde — seine Sprechzeit war damit beendet. Er erhob fich von seinem Sessel, durchschritt ein paarmal daS Zimmer und dann, die Tür zur Schreiberstube öffnend, rief er den junge« Leuten zu: „Sie können jetzt fortgehen: ich bleibe noch, lassen Sie die Lampe wie gewöhnlich brennen! Er ließ die Tür aufstehen und trat wieder an seinen Arbeitstisch. In diesem Augenblick kam noch ein Besuch. Eine Männerstimme fragte: ob Herr Dr. KühnS noch zu sprechen sei, und gleich darauf trat ein Schreiber herein, dem Anwalt eine Karte über reichend. Dieser las die feine Inschrift — der einfache Name siimmerte ihm vor den Augen, trieb un willkürlich daS Blut nach seinem Herzen. Der Name lautete: „Graf Karl von Rohden." Apelt, d Mörder Nbrch'nc burtstog. Die Alt Dank zu ihr Bild lichkeitsb Hundertj Ha« Volts«, wie prai Tierhänd Hamburg richten, wird Ho voller Be wird die Die Rai durch bi Felsqrup befestigt, Man wir Mindesten schied enst, Terrain ' Gittern r Merkt. L eine Ar, Jedenfall dastehen. Abri Reichende gerissen 1 gefeiertste herbergte darf und damals I Tbeodor „Bet Im Alte Johannes Bodenrod des Eich Auf dem kannte me Johannes Originale verloren, in der e Hausen ge Erzählung „Stengelp getränt) i M", aü die zur M die Handel belebten. .Zur Erhr hoben wm kaimt. 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