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Ottendorfer Zeitung : 13.10.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190510134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19051013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19051013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-10
- Tag 1905-10-13
-
Monat
1905-10
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 13.10.1905
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Wert gelegt eue fr an- den Neubau Vorgänger au satten stelle» tückung vor« e aus vier iere Artillerie Zentimeter« ie ebenfalls timeter» und l Geschütze« e scheint be« gen Sprung französischen sinter sich zu das nächst« für Schlacht« ment borge« Versuche t« rtillerie ein ntimeter-Ae« ohne Aus« rgland schon ktober d. in wird, ein wenigstens, wird. DaS :ement von 000 Pferde« ndigkeit von ierung wird da allein Kaliber vor« mg verstärkt- arprogram«, ie gelangte, nickt vorge« imstande -n er „Vittorio sit tm Rüll« Sert daran! ! in Dienst stellen einen venreienen em sie die en Artillerie nschiffe B higkeil und aNische« m Schlacht' onnengehall onnen) und ratung au>« r Schlacht' r nach den>' it" gebaut den neue« S die Tor' eingebaut er Geschütze sitelartillerte tet wird. Näckten ist fortdauernd Linienschiff' in trotzoe« ud noch die -ton" und 00 Tonne» erst kürzlich iffe in M' >erdräng»ns und dawn lichen eng' n. e liegt el« s Flotten' zerüchtweist in 8 Schisst 0 Tonnend om Stapft ifichügt se>, wenigsten-' ch aus de« Kriege v>» «stellt h-be, naterial ügel »big E Zeitung^ rng stand- as Blatt, n Lilien' wm 00? ick fol»' „Liliental ach ange* ug: ,3us oyden- stes End en Rechts' nntlich «u Der G? rr-Attentw «en. zehörende» aehauptetk« abhandl« K. sei del mehr, d- sen. Bet' r. nach)-? 8 Uhr as . J.tztlst gelomorel» zu Fri-d' llS Zeug'" ;e machte, oben ei' Grenze de« Meile vo" unter d« Abschied«' Stelldichein gehabt. Auf diese Aussage hin ist ^r. KühnS vor einigen Tagen entlassen und "tteits nach der Residenz abgereist. Die Folge !"ird wohl eine demnächstige öffentliche Ver- "düng deS jungen Paares sein." Die Zeitung entfiel seinen Händen, er sank Krück in den Diwan, in seinem Gehim begann 's zu hämmern, seine Gedanken schienen sich zu d«rwirren. — Erft allmählich erlangte der Graf wieder seine Fassung. EL schien jetzt, als ob der junge schöne ^ann mit dem marmorbleichen Gesicht, aus Ochern hervor die dunklen Augen ganz un- ^mlich blitzten, eine gewaltsame Ruhe sich ^rwang. Dann erhob er sich und ging langsam an ''Nen Sekretär; in demselben bewahrte er Matpapiere und Briefschaften. Er entnahm U letzteren, welche wohgeordnet unter einem Briefbeschwerer lagen, ein Billet und trat an '"> Tisch zurück. . Dies Billet tmg ebenfalls die Handschrift "s Dr. Kühns. , Dieser und der Graf waren einander be- ?d>U; fie hatten als Knaben gemeinschaftlich "» Gymnasium in Liliental besucht. Obgleich >' Rohden um mehrere Jahre älter war, ver- ?^'en fie doch oft miteinander. Dr. Kühns kurz vor seiner, im Anfang August ge lten Abreise brieflich Abschied von dem ^wen genommen; der Anstand schon erforderte und diesen Brief entnahm jetzt der Graf - wer Aufbewahrungsställe. . Er verglich die zierlichen Papierbogen, dann "llene er die Handschrift mit scharfem Blick. Von I^ad unä fern. Ferdinand v. Richthofen -j-. Der be- Vwte Geograph der Berliner Universität, Ueimer Regierungsrat Professor Dr. Ferdinand N- v. Richthofen ist in Berlin gestorben. ihm ist einer der größten lebenden Nllraphen und geographischen Forscher aus M Leben geschieden. Über die Beteiligung der Stadt Berlin der Silberhochzeit des Kaiserpaares dulde in gemischter Kommission unter Vorsitz Oberbürgermeisters Kirschner beraten. Man Moß sür die Kaiser-Wilhelm- und Kaiserin- Mufta-Stiftung 500000 Mark neu zu be- ästigen. Die zur goldenen Hochzeit des Eisers Wilhelm I. im Jahre 1879 ins Leben Serufene Stiftung ist eine Altersversorgungs- Walt, in der Bürger und Bürgerinnen der vtadt Aufnahme finden. Stiftung eines Kinderheims. Die Aadtverordneten von Waldenburg (Schl.) be willigten 250 000 Mk. für die Gründung eines Merheims anläßlich der silbernen Hochzeit des Neipaares. . Auf andre Weise. Um den Beschluß 's sozialdemokratischen Stadtverordneten- Megiums in Wattershausen, nach dem die vledtgemeinde Waltershausen zu dem Hoch- siitsgeschenk für das herzogliche Paar einen Beitrag nicht zahlt, etwas auszugleichen, will W<m dort eine Sammlung bei der Bürgerschaft ktanstalten. Der durch diese freiwillige Samm- Wg aufgebrachte Betrag soll dann als Hoch- isttsgabe überreicht werden. Von der Fleischuor. Auch der Posener Magistrat hat jetzt den Ankauf großer Posten Seefische und ihre Abgabe zum Selbstkosten- 'keise an die Bürger beschlossen. , Einbruch auf einem deutsche« Kriegs- 'Hiffs. Auf dem Linienschiffe „Elsaß" wurde MlS die Schiffskasse erbrochen und beraubt, ^«n dem Tärer fehlt jede Spur. Kein Operationszwang in Heer und «karine. Die schwere Bestrafung eines Heizers Marine, der sich aus Furcht vor einer Operation einem Stabsarzt tätlich widersetzte, M die Frage angeregt, ob ein dem Heere oder Marine angehörender Mann im Krankheits« Me verpflichtet sei, eine durch die Krankheit Aotene Operation an sich vornehmen zu lassen. Frage kann bestimmt verneint werden; beim diese Verpflichtung besteht weder für An- hörige des Heeres noch der Marine. Dagegen ein erkrankter Angehöriger beider, bei dem Operation nach ältlichem Gutachten zu Wer Wiederherstellung geboten ist, verpflichtet, W er fich nicht zu der Operation entschließt, 'Zen Verzicht auf Jnvalidenanspruch und Pen- W zu unterschreiben. (Gleichzeitig sei bemerkt, M auch sür Wehrpflichtige, die z. B. an Ahielen starken Grades leiden, das vom Mesdienst befreit, jedoch ost leicht operierbar ", eine Verpflichtung, fich operieren zu lassen, Wt besteht.) . Ei« ««angenehmes Reiseabenteuer er- We ein Oberlehrer, der zur Teilnahme an Zem Kongresse nach Hamburg gekommen war. Mkt wollte er sich die Gelegenheit nicht eut- Zgehen lassen, sich von dem nächtlichen Leben M Treiben in der Hafenstadt aus eigener Zschauung zu überzeugen und unternahm einen Zsflug in die erste beste Kaschemme. Dort W er sich mit den vielen „Bassermannscheu galten in ein Gespräch ein und trank auch Z ihnen. Als er die Zeche bezahlen wollte, Mßte das Kongreßmitglied die traurige Wahr» Wmung machen, daß ihm seine Zechgenossen Wer der goldenen Uhr auch das Portemonnaie W mehreren hundert Mark Inhalt gestohlen Wen. Auf seine sofortige Anzeige gelang es 7« Hamburger Polizei, den Täter in der Wsou eines Zuhälters zu ermitteln, der in der Essigen Verbrecherwelt die Namen „Zigeuner- Zvn" und „Lockenkarl" führt. Der Verhaftete .geständig, das Geld will er inzwischen mit '"'gen Kumpanen verjubelt haben. , Ter älteste Postillon Deutschlands Worbe«. Wie oft mag Wilhelm Mathes in Z Horn geblasen, wie ost so manche Post Amerika so beliebten „Rekord": an die Gold erzeugung deS vergangenen Jahres reicht nämlich keine der borangegangenen heran; nicht weniger als 16 926106 Unzen kamen neu in den Verkehr und stellten einen Wert von 358 893 654 Dollar oder etwa 1500 000 000 Mark dar. Maßgebend für die Goldgewinnung find Australien, Südafrika und die Ver. Staaten von Amerika, die allein zusammen im Jahre 1904 12 438 731 Unzen hervorbrachten. Bom Unteroffizier zum Herzog. Der Herzog Gallese, Schwiegervater des Dichters Gabriele d'Aununzios, ein bekanntes römisches Original, ist gestorben. Der Herzog kam als Unteroffizier nach Rom, heiratete die verwitwete Gräfin Gallese und erhielt dann vom Papst PiuS IX. den Herzogtitel. Das Oberhaupt der Kamorra ver haftet. Auf Antrag der italienischen Regierung wurde in PatraS (Griechenland) der geflüchtete Abgeordnete Casale, das berüchtigte Oberhaupt der neapolitanischen Kamorra, verhaftet. Italien verlangt seine Auslieferung. Der Elefant im Restaurant. Drei Ele fanten, die in Lissabon im Zirkus auftreten sollten, kamen von Frankreich auf dem dortigen Bahnhofe an; die Reise hatte fie etwas aufgeregt, so daß sie bald, nachdem sie den Zug verlassen hatten, un ruhig wurdm. Eine große Menschenmenge hatte sich am Wege aufgestellt, um die Tiere Vorbeigehen zu sehen, und wie gewöhnlich umringten kleine Jungen die Tiere. Plötzlich stürzte der führende Elefant auf einen Knaben und dieser floh schreiend in ein Restaurant. Das aufgeregte Tier folgte ihm und verursachte große Unruhe unter den Gästen, die gerade frühstückten. Tische wurden umgeworien, Schüsseln und Teller zerschlagen, und die Gäste sprangen über das Büfett hinweg und bauten eiligst Barrikaden aus Stühlen. Sein einziges Opfer war ein Papagei, dessen erschrecktes Kreischen den Elefanten so wütend machte, daß er das Tier mit seinem Rüssel zu ewigem Schweigen brachte. Nach vieler Überredung gelang eS endlich den Wärtern, den Elesanten wieder auf die Straße und mit seinen Gefährten in sicheres Gewahrsam im Zirkus zu bringen. Eifeubahnkataftrophe in Südrutzland. In der Nacht vom Freitag entgleiste ein nach Wladikawkas gehender Personenzug. Hierbei wurden 27 Personen getötet und 35 verwundet. Opfer der Flamme«. Durch Brand stiftung wurde em Wohnhaus in Broocklyn (Nem Jork) zerstört, wobei drei Kinder ver brannten und neun Personen schwer verletzt wurden. GericbrsbaUe. Frankfurt. Der 20 jährige Arbeiter Schabinger hatte in der Nacht zum 8 Mai aus einem ver schlossenen Stall in Oberursel ein Fahrrad gestohlen. Da er hartnäckig leugnete und immer neue Ein wendungen machte, steht er jetzt bereits zum fünften Male wegen des Diebstahls vor Gericht. Fünfzehn Zeugen sind erschienen Sein Alibi beweis mißlang gänzlich. Die Strafkammer ver urteilte den Dieb zu 1V, Jahr Gefängnis. Heilbron«. Das hiesige Schwurgericht verur teilte den Bäckergesellen Ernst Mogler wegen Raub mordes an der Familie Bullinger in Neckargartach zum Tode. Mainz. Der 22jährige Kanonier vom 3. Fuß artillerie-Regiment Maienschein hatte in der Trunken heit einen Befehl eines Leutnants, fich ins Bett zu legen, nicht befolgt und die Kaserne verlassen. Er besuchte einige Wirtschaften, wo er schließlich von zwei Sergeanten festgenommen und zur Kaserne ge bracht wurde. Unterwegs beschimpfte er die beiden, ebenso den Kompanie-Hauptmann. Der Angeklagte hatte sich betrunken, weil er nicht mit ins Manöver durfte. Das Kriegsgericht verurteile ihn zu zehn Wochen Gefängnis. buntes Allerlei. Der größte Teppich der Welt ist für den Wintersport im Olympia-Theater in London bestellt worden. Er wißt 63 000 Quadratsuß, bedeckt den ganzen Fußbodenraum im Olympia und wird 100 000 Mark kosten. * * - - * Ein gutes Herz. Studiosus (der von seinem Vater statt der erhofften Hundert bloß fünfzig Mark erhalten): „Das ist doch recht herzlos von dem Alten! Meine armen Gläubiger wissen ja rein nicht mehr, wie fie sich em- schränken sollen I" ^4. J°b-b.o Nicht einmal erkundigen konnte und mochte er fich, wer der geheimnisvolle Absender der beiden Briefe und der ZeitungSnummer war. In seiner überreizten, im gegenwärtigen Stadium krankhaft zu nennenden Empfindsam keit betrachtete er die ganze Affäre als einen wahren Skandal, in den er seinen Namen nimmermehr gezogen sehen wollte. Wie immer folgte auf die fieberhafte Auf regung eine tiefe Erschöpfung. Ein hejtiges Glockenläuten des Grafen rief seinen Diener herbei; dieser fand seinen Herm auf dem Diwan hingestreckt. Mit müder Stimme verlangte er nach einem bestimmten Beruhigungsmittel, das der Arzt für gewisse An'älle dem Rekonvaleszenten verordnet hatte, und befahl, Dr. Feldmann sogleich einzuführen, sobald er erschienen sei. Das Mittel verfehlte auch diesmal seine Wirkung nicht. Ein sanfter Schlummer be sänftigte den erregten Geist, daS schwer ver wundete beklommene Gemüt. Fast schon eine halbe Stunde Verweille Dr. Feldmann am Lager des Grafen, als dieser langsam die Augen öffnete und den Arzt erkannte. Wie aus einem schweren Traum erwachte der junge Mann, aber die Wirklichkeit stand klar vor seiner Seele, matt, todmait fühlte er fich. Es war ihm, als sei in seinem Herzen, das doch sonst so lebenswarm geschlagen, alles leer und ausgebrannt. Er reichte dem Arzt die Hand zum Gruß. M w (Fortsetzung folgt.- davongefahren haben? Nun ist auch er, der noch unter der Thurn und Taxisschen Post die Stafetten ritt, zur großen Armee einberufeu worden. Die Beerdigung fand dieser Tage in Frankfurt a. M. unter großer Beteiligung statt. Mathes kam mit vierzehn Jahren elternlos nach Frankfurt und wurde Lohukutscher. Als der stattlichsten einer führte er den allen Kaiser, als dieser Frankfurt besuchte. Von einem Schlaganfalle ist Mathes, den mehr als siebzig Jahre bereits drückten, vor einigen Wochen befallen worden, von dem er fich nicht mehr erholen sollte. Angenehme Gaste in Tentschland. Wegen Straßenraubes wurden in Hanau drei Kroaten verhaftet, die als Bahnarbeiter be- Rangierers Tod. Der 22 jährige Rangierer Jankowski aus Hirschberg i. Schl, geriet zwischen die Puffer zweier Eisenbahnwagen und wurde so stark gequetscht, daß er auf der Stelle tot war. Ei« eigentümlicher Fall religiösen Wah«- finns kam in Westnorwood vor. Zwei wohl habende, alleinstehende Damm, Schwestern, be nahmen fich seit einiger Zeit sehr auffällig. Sie beteten außerordentlich viel und standen nachts auf, um mit bösen Geistern zu kämpfen. Als fie am Donnerstag abend, mit Kavalleriesäbeln bewaffnet, das Dienstmädchen aufforderten, mit ihnen zu sterben, floh das Mädchen und benachrichtigte die Polizei. Man beschloß, die Damen, in eine Anstalt zu bringen. Als die Polizei, gefolgt von einer zahlreichen Zuschauermenge, vor dem betreffenden schäftigt waren und einen Vorübergehenden überfallen, mißhandelt und seines Geldes und seiner Wertsachen beraubt hatten. Unglück über Urglück. Bei Ründeroth bei Köln überfuhr ein Gkterzug den Wohnungs wagen einer Künstlergesellschaft. Der Wagen wurde zertrümmert, ein Kind durch den um stürzenden Ofen verbrannt, ein Mädchen schwer, die übrigen Insassen leichter verletzt. Außerdem wurden zwei Pferde getötet. Attestat a«f eine« Zug. Hinter Hoentrop wurden auf einen Personenzug Revolverschüsse abgegeben. Eine Dame wurde verletzt; der Täter ist entkommen. Falschmünzer. Die Hamburger Polizei entdeckle in der Altstadt eine Faschmünzerwerk statt. Drei Personen wurden verhaftet. Wieder einer! Wegen Unterschlagung von 50 000 Mk. wurde in Erfurt der Geschäfts führer Lindemann von einer dortigen Möbel fabrik verhaftet. Er ist der Schwiegersohn seines geschädigten Chefs. Bom Blitz erschlage«. In Höch- stadt a. A. wurde die 21jährige Mamers tochter Schöller und der gleichalterige Wirts sohn Burkard auf freiem Felde vom Blitz er schlagen. Wege« Unterschlagung von Fahr karte« bei der Fahrlartenausgabeftelle im Bahnhof Dirschau zum Betrage von 317 Mark ist in Danzig der bis vor kurzem in Dirschau beschäftigt gewesene Stationsgehilfe Paul Siegelt verhaftet worden. Hause erschien, fand fie dieses verschlossen. An den oberen Fenstern standen die Damen, mit Säbeln und Revolvern bewaffnet. Ein Polizeikommissar bestieg mutig eine Leiter, wurde jedoch durch Säbelhiebe in die Flucht geschlagen. Es blieb schließlich nichts weiter übrig, als daS Haus in Belagerungszustand zu versetzen. Die Damen kapitulierten, nachdem sie viele Stunden lang die Verteidigung ihres Hauses erfolgreich durchgeführt hatten. Eine Million gestohlen. Das Pariser .Journal' berichtet, daß ein Diebstahl in Höhe von einer Million Frank in Bargeld und Wert papieren in der Wohnung der Madame Anatolie verübt wurde. Unter FelSgeröll begraben. In der Nähe eines Schieferbruches in Whitehall er eignete fich ein folgenschwerer Erdrutsch. Mehrere tausend Tonnen Felsgeröll stürzten in den Bruch und begruben die dort beschäftigten Arbeiter unter fich. Arbeiter eines benachbarten SteinbruchS leisteten den Verunglückten die erste Hilfe. Man nimmt jedoch an, daß fich noch mehr Tote unter den Trümmern befinden. Am Golde hängt, zum Golde drängt . . . Alljährlich bringt die .Financial Chronicle' eine Zusammenstellung der Gold- und Stlberproduktion der Welt im vorhergegangenen Jahre, wobei ihr die zuverlässigsten Quellen aus allen Teilen der Erde zu Gebote stehen, in denen Edelmetall ge wonnen und geschürft wird. Auch diesmal hat sich die Zeitschrift mit einer statistischen Tabelle nebst Erläuterungen eingestellt und die Gold- und Silber erzeugung auf der ganzen Erde im Jahre 1904 be sprochen. Dieses Jahr verdient eine besonders rühmende Anerkennung, denn eS bringt den in — Jeder Irrtum war ausgeschlossen, die drei Billetbogen tmgen ein und dasselbe Wasser zeichen: einen kleinen Vogel im Fluge wie daS Wort „Extra fein". Die Handschrift der drei Schreiben war unverkennbar dieselbe — jeder Zweifel, Doktor KühnS habe die beiden an Berta gerichteten Briefe nicht geschrieben, war völlig ausgeschloffen. - — Die den Grafen behandelnden Arzte hatten jede Aufregung von dem Grafen ferngehalten und streng ve.boten, ihm irgend welche Mit- teilungen über den Gang der Untersuchung zu machen, die geeignet waren, auf seinen Gemüts zustand schädlich zu wirken. Somit hatte der Patient denn auch nichts von der Verhaftung Doktor Kühns erfahren. Begreiflicherweise mußten die Nachrichten, die von einer unbekannten Person, die auch sichtlich in ihrem Dunkel verbleiben wollte, ausgingen und in die Hände deS Grasen gespielt wurden, erschütternd auf den kaum von seinem Siechbett Erstandenen wirken. DaS Denkvermögen Graf RohdenS schien plötzlich erschöpft oder derart zu erschlaffen, daß er jetzt in einen Lehnsessel sank und mit zurückgelegtem Kopf und geschlossenen Augen wie ohnmächtig geworden verharrte. Erft allmählich nur gewann sein Körper wieder die nötige Kraft. — Der Graf schlug die Augen auf; — zuerst fieberhaft und unstet, dann drohend und endlich wehmütig, traurig, unsäglich trüb erschienen die Spiegel seiner Seele. Alles war für ihn verloren. Mit der ersten, einzigen Liebe, die in seinem Herzen aufgeblüht und nun so jäh vernichtet war, begrub er das ganze Glück seines Lebens. Wie fürchterlich mußten die unumstößlich wahren Nachrichten auf einen Mann einwirken, der so edle Gesinnungen, einen so stolzen Charakter, ein so reines Gewissen, so zarte Empfindungen besaß, wie Graf von Rohden l Die ganze Welt, wäre fie sein Eigentum gewesen, hätte er für dies Mädchen hingegeben. Und fie, so schön, so jung, anscheinend die Unschuld im reinsten Lichtgewande selber, eine herzlose Heuchlerin, eine durchtriebene Meisterin im Betrügen mit einem Raffinement, wie eS nur der herzlosesten Kokette eigen sein konnte, die, während fie einen Mann liebt oder mir diesem ein Liebesverhältnis unterhält, nach Titel und Vermögen deS andern greift und so tief gesunken ist, den ersten dann auch noch als heimlichen Liebhaber zu begünstigen. Das war der Gedanlengang, der seine Seele erfüllte. Hätte er Zett gewonnen, in ruhiger Über legung über Mes, was so plötzlich auf ihn eingeftürmt war, nachzudsnken — alles würde sich anders gestaltet haben. — Aber der un glückliche Mann ließ fich in dem leidenden Zu stande, in welchem er fich noch befand, von der Macht des Augenblicks, von einem im Grunde bettachtet ja ebenso edlen, wie gerechten Zorn, zu welchem die vermeintlich tiefste Kränkung und auch wohl die verwundete Eigenliebe fich gesellten, so vollkommen beherrschen, daß nur der eine Gedanke fich festamrzelte — er sei für ! immer von Berta geschieden. Schloss Glücksburg. Schleswig-Holstein-Glücksburg über. So verlebte der jetzige dänische König Christian dort seine Jugend; Glücksburg war der Witwensitz seiner Mutter. In den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts weilte dort mit Vorliebe der dänische König Friedrich VII. Sein plötzlicher Tod auf Glücksburg bedeutete den Beginn deS deutsch- dänischen Krieges 1864. Hier hatte Prinz Friedrich Karl kurze Zeit sein Hauptquartier. 1869 schenkte König Wilhelm I. das Schloß dem Haupte der Glücksburger Linie und befriedigte deren Erb ansprüche. 1891 erbte cs der jetzige Besitzer Herzog Friedrich Ferdinand von Glücksburg, der durch seine Heirat mit der Schwester der Kaiserin die Häuser Augustenburg und Glücksburg wieder ein ander näherte. Schloß Glücksburg, in dem die Vermählung des Herzogs Karl Eduard von Sachien-Koburg und Gotha mit einer Nichte unsrer Kaiserin, der Prin zessin Viktoria Adelheid von Schleswig - Holstem- Sonderburg-Glücksburg, am 11. d. stattfindet, ist mit der Geschichte des schlcswig - holsteinschen Fürstenhauses innig verknüpft. Der Erbauer, Herzog Johann der Jüngere, ist zugleich der Gründer der Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg. DaS Schloß erhebt sich mitten in einem kleinen, waldumschlossenen See. Früher stand dort ein be rühmtes Zisterzienserklostcr, das Herzog Johann 1582 abbrechen ließ. Es entstand die Burg des Glücks. „Gott gebe Glück und Frieden," schrieb Herzog Johann über den Eingang. Glücks burg blieb bis 1778 Sitz der Linie SchleSwig- Holstein-Beck und ging 1825 in die Hände der Linie
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