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g von Ver führt eine titz' Carlton chrgast nach n er an del die in de« , nicht teil et von sich ' zum ersten id das elel- r wird, daß ausgerüstet riange noch Ausstatiung t und An ist vorläufig > den Aus- worfen, daß »senden der neu werde», m erprobten mentlich inst feuers- und erin Auguste pfeift, ver- rin^ Auguste Straße de! Nur dort von solche« hnende Be tt schon am s Schwester» 'merika', i« er Dampier Linie. Die orausstchtlich ssten Jahre? eradezu ern. ren Teil der fertiggestelst Luisenstraße, hrem obere« begann die der Wage«* iständen er- selbst warm fercht, und erschreckende diesen Übel- Stadt H-«' Oberbürg-v v. rkaufen, w ke zu baue«, LuisenstE g direkt ver» !e zuerst orderte ein" wovon em o. Marx argen groß" emeinde. en Zwanzig' Königs vo° leben worden- m Münze r« das rzen mit de^ ust beginne« stärkt. der DaE^ urg'Amen an HawbM l wütete ffeen ergow ch wurde d> esrnitigt, ssen wuE W-«-» K de«> wurde, ässe von -Z oährend rn wollte, t tat fie itz Lady 0^ ch in mit bed^ fragte he^-e stiß Elge< damals «; ß Betty , erholte h °b. 'N lhl in VW" Ind d.e mord su^ neu." die andre forschend^,! len ws " !' verS d„. - und r^z L Ä - Schuld Verbas erte , les Reiche- Rumpelkammer. Das IM durch einen Blitzstrahl in Brand und bis aus die Umfassungsmauern Abrannte, dem Frh. v. Haxthausen ge- ^de Schloß Thienhausen soll wieder auf- sM werden. Die Ausführung ist einem holder Architekten Blecher übertragen, der A dürfte mehrere Millionen Mark kosten. A genauen Schätzungen sind bei dem dama- Brande Kunfischätze im Werte von über M. Mk. vernichtet. Das Schloß war mit Mmern derartig überladen, daß es vielfach , Bezeichnung „Rumpelkammer des Deutschen ^er" erhielt. , Desertionen auf der „Deutschland". Ader am Donnerstag in New Jork ein- Menen „Deutschland" her Hamburg. Amerika- hat ein Matrose namens Jansen während 'Fahrt Selbstmord begangen, angeblich aus Leistung über die schlechte Behandlung, die zuteil wurde. Es heißt, daß mehr als Leute von der „Deutschland" aus dem Achen Grunde desertiert seien. (Das alles 'M do<b amtlich genau untersucht werden!) Die Krohe Zunahme der Pilzvergif- ch dietem Jahre — es sollen, was aber zu niedrig veranschlagt ist, in Deutschland Erkrankungen 40 Todesfälle Vorge hen sein — hat den Geraer Stadtrat ver- einen Botaniker mit der Kontrolle der dem Markt zum Verkauf gelangenden Pilze «betrauen, was allgemein begrüßt wird. , dl«f per Jagd tödlich verunglückt ist ^ einzige Sohn des Zimmermeisters Meyer ! «esse bei Braunschweig, der Student Karl Kn. Beim überschreiten eines Holzsteges Ab der Hahn seines Gewehres am Brücken- ftWer haften und das Gewehr entlud sich. A Schuß drang dem jungen Manne in die A Seite, um am linken Schulterblatte wieder ^uiszufahren. Nach wenigen Minuten war llnzlücklicke eine Leiche. .8m Lumpenmagazin i« Flamme«. der Nacht zum Donnerstag geriet die Arsche Fabrik bei Trier, die größte Lumpen- Ak Westdeutschlands, in Brand. Alle Um- Mgsmauern find eingeftürzt. In den f^ierschuvpen brennen für über eine halbe JÜion Mark Lumpen. Der Schaden ist bei Versicherungsgesellschaften gedeckt. Die (charbeuen wurden durch Wassermangel er rett. Das brennende Gebäude ist zwei felt Meter lang und achtzig Meter breit. auf einem Anschlußgleise stehende Eisen- Auvagen sind ebenfalls verbrannt. Einige ?ie»d Ballen find außer Gefahr gebracht. bisher entstandene Schaden wird auf etwa 'Million geschätzt. Dov tu de« Flammen, In Kaltenhardt ? Witten brannte das Stallgebäude des Amanns Vickardt nieder. Bei den Auf- -Aungsarbeiten fand man die verkohlten Uen des 10 jährigen Sohnes und der acht- ^>gen Tochter des Besitzers. Der Brand dadurch verursacht worden, daß die Kinder b Streichhölzern im Stalle gespielt hatten. Der Vorstand der Meininger Kreis- '«rtasfe gibt bekannt, daß der Kassierer der sewem Leben selber ein Ende machte, Aesamt Zg goo Mk. unterschlagen habe. Die Obiger oer Kasse hätten keine Schädigung besorgen. dem Haupte des Raubmörders Ade, der am Dienstag in Gießen hinge- Al worden ist, wurden vom Rektor der Ndesuniverfität, Pros. Dr. Bosfius, einer »"iaht Profefioren und dem Direktor des Komischen Instituts wissenschaftliche Experi- vorgenommen. Diese sollen interefiante Zitate ergeben haben. Danach steht die Kner Staatsanwaltschaft der Wissenschaft AAücher »der fördernder gegenüber als die husche, die neulich den zur Beobachtung der Achtung eines Mörders gekommenen Uni- Wätslehrern die Ausfolgung des Kopfes des ' zu Studienzwecken verweigerte. > besaht. Als Mörder der vor vier Jahren ^"ona ermordeten Prostituierten Wübbe der Tischler Habeck verhaftet. Seine Mutter halte den Mörder denunziert. Der fiebzehttfache Kindermörder. Zu der jüngst gemeldeten Verhaftung des stebzehn- sachen Kindermörders Pöltl in Babenried bei Fürstenfeldbruck teilt man noch mit: Bei der Haussuchung fand man 17 neue Anzüge und ebenso viel Paar Stiefel, die sich Pöltl, wie der Volksmund behauptet, jeweils nach dem Tode eines Kindes angeschafft haben soll. Daß Pöltl doch auch von Gewissensbiffen ge peinigt wurde, erhellt wohl aus der Tat sache, daß er meist bei Nacht arbeitete. Wie ferner berichtet wird, ist Pöltl seit der kurzen Zeit seiner Inhaftierung völlig ergraut. Vo« einem Streik aus seltsamer Ursache wird aus dem Elsaß berichtet. Für das neu zugründende Jäger-Regiment zu Pferde in bad, well sie dort die Wirkung der neuesten englischen Hsrrenmoden studieren können. Manchmal wird es ihnen schwer, den englischen Stil deutschen Gestalten anzupassen; unser Sachverständiger, der kürzlich in Berlin weilte, erzählte mir, daß einer der ersten dortigen Schneider verzweifelt war, weil er den eleganten Schnitt und Anstrich des englischen Schneiders nicht nachahmsn konnte. (Schrecklich!) I« einer Höhle «mgekomme« AuS Triest wird berichtet: Der Wat Antonio Dancu hörte auf einem Gange längs der Süd bahnstrecke Opcina aus einer Höhle menschliche Hilferufe. Er glaubre, daß in der Höhle Geister ihr Spiel treiben, und rannte, was er konnte, zum Feldhüter. Dieser rief iu die Höhle und Übersichtskarte äer Gonnentmsterms am 30 August. Unsre heutige Karte ist eine wertvolle Ergänzung der von uns bereits veröffentlichten Karle zur Sonnenfinsternis aal 30. August. Während die erste eine allgemeine Übersicht des Verbreitungs gebietes mit der Totalität? wne zeigte, sind auf der Karte, die wir heute veröffentlichen, die einzelnen Zonen eingezeichnet, in denen diese Naturerscheinung wehr oder minder zu beobachten ist. In der Totalitä-szone sind die einzelnen Beobachtungs stationen, die die wissenschaftlichen Expeditionen er richtet haben, anaegeven. Ebenso sind durch Linien der gleichzeitige Beginn und das gleichzeitige Ende der Sonnenfinsternis nach mitteleuropäischer Zeit angedeutet. Kolmar sollten bis 1. Oktober d. die Kaserne- ments fertiggeftellt werden. Da die Fertig, stellung aussichtslos war, zog die Militär behörde aushilfsweise 40 Pioniere aus Kehl heran. Infolgedessen legten 700 Baualbeiter die Arbeit nieder. König Eduard und die Schneider in Marienvad. Ein Heer von Schneidern, die mit Notizbüchern und Kodaks bewaffnet find, hat jetzr, wie englische Blätter behaupten, Marienbad heimgesucht. Jede kleinste Änderung an der Kleidung König Eduard VII wird von diesen Vertretern der Schneiderwelt ««'gezeichnet, die die elegantesten Schneiderfirmen der europäi schen Hauptstädte in Marienbad vertreten; oft hat sich der Chef selbst dieser Aufgabe unter zogen. Natürlich gibt er nicht zu, daß er zu diesem Zweck gekommen ist, er verbringt nur zufällig seine Ferien auch in Marienbad, wo der englische König und die englische Gesell schaft weilt. Die englischen Schneider find natürlich in dieser Menge nicht vertreten, da die vom König getragenen Sachen alle in London gearbeitet find. Ein Sachverständiger erklärte: „Die Schneider aus Berlin und andern Hauptstädten find jetzt in Marien erhielt zur Antwort, daß drei junge Leute in der Höhle seien und um Nahrung bäten. Der Feldhüter schaffte sofort Nahrungsmittel herbei, die er in die Höhle hinabließ. Dann machte er sich an die Rettung der Verstiegenen. Es waren Schüler der fünften Realschule in Triest. Die beiden Erstgenannten konnten durch die Feuerwehr nach mühseliger Arbeit gerettet werden. Cassab wurde als Leiche aus der Höhle gezogen. Die Schüler glaubten, mit ungenügender Ausrüstung die Höhle besuchen zu können. Cassab soll durch einen Sturz den Too gefunden haben. Unglück im Glück. Um 150 000 Dollar ist in Paris ein Deutscher bestohlen worden. Der Deutsche, namens Richard Charkow, ehe mals Heizer an Bord eines Ozeandampfers, halte in einer New Iorker WohliängkeiLslotierie 150000 Dollar gewonnen und ausgezahlt er halten. Er trug dies Vermögen rn Gestalt eines Schecks bei sich. Am Mittwoch abend wurde Cyarlow auf dem Nordbahnhose von zwei Landsleuten angesprochen, zum Trinken verleitet und, als er in einer Bar einge schlummert war, ausgeplündert. Gegen die Auszahlung des Schecks wurde Protest erhoben. Falsch verstände«. Der Herzog von Manchester stieß bei einer Kraftwagenfahrt, die er mit der Herzogin von Irland unternahm, mit einem irischen Farmer zusammen, dessen Pferd scheute. Als der Herzog ausftieg, um das Pferd des Farmers am Zügel an dem Wagen vorbeizuführen, verstand der Bauer diese Hand lung offenbar falsch und bearbeitete den Herzog mit einem Siock, bis ihm dieser durch einen andern Mann entrissen wurde. Der Herzog hat gegen den Farmer Klage erhoben. Der Blaubart vo« Chicago, der Frauenmörder Hoch, ist zum driften Male der Vollstreckung des Todesurteils entgangen, indem er die Revision eines Falles seitens des Ober gerichts erwirkte. Drahtlose Telegraphie. Aus San Francisco wird berichtet, daß ein junger Sol dat einen neuen Apparat für drahtlose Tele graphie erfunden habe. Der Apparat sei einfach; er arbeite ohne jeden Draht und wiege nur 1Vr Pfund. Versuche ergaben, daß der neue Apparat alle jetzt bestehenden an Leistungs fähigkeit übertreffe. - — GericktskaUe. Kitt«. Eine Roheft sondergleichen hatte kürzlich der Verputzer U. begangen. Er verübte Ruhestö rungen und verletzte den einschreitenden Schutzmann mit einer Mörielharke erheblich. Dann nahm er einen auf der Straße stehenden Kinderwagen, worin sich ein Kind befand und warf damit nach den Schutzleuten, wobei das Kind auf die Straße ge schleudert und schwer verletzt wurde. Das Schöffen gericht verurteilte ihn zu der gelinden Strafe von I Monat Gefängnis. Liegnitz. Wegen Beleidigung des deutschen Krouvrinzenvaares hafte sich am Mittwoch die ver ehelichte Gärtner Eckert auS Neudorf vor der Ferienstrafkammer zu verantworten. Die Verhand lung fand unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt; das Urteil lautete auf drei Monat Gefängnis. Kuntes -Merler. Ei« Katechismus für die japanische Braut. In einem interessanten Kapitel über die Frau in Japan, den der Japaner Naomi Tamura iu der ,Revue de Paris' veröffentlicht, werden u. a. dreizehn Gebote mitgeteilt, die eine japanische Mutter ihrer Tochter am Tage vor ihrer Hochzeit gibt: „1) Wenn du ver heiratet bist, bist du gesetzlich nicht mehr meine Tochter; deshalb mußt du deinem Schwieger vater und deiner Schwiegermutter gehorchen, wie du deinem Vater und deiner Mutter ge horcht hast. 2) Wenn du verheiratet bist, ist dein Gatte dein einziger Herr. Sei bescheiden und höflich. Strenger Gehorsam gegen den Mann ist eine edle Tugend für die Frau. 8) Sei immer liebenswürdig gegen deine 'Schwiegermutter und deine Schwägerin. 4) Sei nicht eifersüchtig, denn die Eifersucht ist kein Mittel, die Liebe deines Mannes zu ge winnen. 5) Selbst wenn das Unrecht auf feiten deines Gatten ist, gerate nicht in Zorn, sei geduldig und sprich erst mit ihm, wenn er ruhig ist. 6) Sprich nicht zu viel: sage nichts Schlechtes von deinem Nächsten, lüge niemals. 7) Stehe früh auf, gehe spät zu Bett und schlummere nicht am Nachmittag. Trinke wenig Wein und mische dich vor deinem fünfzigsten Jahr nicht unter die Menge. 8) Laß dir nie mals von einem Wahrsager die Zukunft prophezeien. 9) Sei eine gute Haushälterin, sei sparsam. 10) Mische dich nicht unter die jungen Leute, obgleich du eine junge Frau bist. 11) Trage keine Hellen Kleider, benimm dich immer schicklich. 12) Sei nicht stolz auf das Vermögen und die Stellung deines Vaters. Rühme dich dessen nicht vor dem Vater, der Mutter, den Brüdern und Schwestern deines Gatten. 13) Behandle deine Diener immer gut." * * Ei« Schwerenöter. „Und wenn ich morgen mit Ihnen autle, muß ich da auch eine Schutzbrille auftetzen?" — „Selbstverständlich, mein Fräulein; Ihre Augen könnten mir sonst zu gefährlich werden!"^. J-hr« °"""' """ »Eitles Wortgefecht! Sie taten, waL in Macht stand, um Betty als Mörderin Wellen." »Neil ich sie damals für schuldig hielt." ^»Ünd jetzt?" Lady Olivia strich sich mit U Taschentuch über die Stirn. Nina sah, tz,? feucht von den Schweißtropfen wurde, aus der hohen Stirn standen. »zünd jetzt?" fragte sie noch einmal. putzig und fest antwortete Nina: „Und jetzt ^ehr." schwarzen und die blauen Augen be dien sich in einem langen Blick; aus den ^" sprach tödliche Angst, aus den anderen ^ge. Ane Sekunde lang redeten so ^"Me und Anklägerin stumm und doch ver- V^voll miteinander; dann senkte Nina Augenlider und sagte: !^,'^ber verzeihen Sie, Lady Olivia; da? ist ^e Frage, die zwischen Ihnen und ^°^handelt werden sollte. Schweigen wir ii^ua spielte vo bangus. Sie erheuchelte eine tigkeit, indem sie hoffte, ihr Opfer ? nicht von dem Thema lassen können, Nachtvogel die Flamme sucht zum Verderben, und sie hatte diesmal richtig brennenden Augen und trockenen Lippen Lady Olivia: „Gerade wir beide, wich, find die geeigneten Leute, diese diskutieren." , Deshalb?" ^°ll wir beide sie haßten, daS tote Weib ermordeten Mann." „Sie hatten keine Ursache, Betty zu hassen," sagte Nina leise. „Und haften Sie Ursache dazu, Miß Eigen ?" gab die Spanierin leidenschaftlich zurück. „Auch haßte ich sie nicht. Wie sollte ich dies arm selige, willenlose Geschöpf hassen, das sich Ihrer Mutter Ehrgeiz und Ihrer Eifersucht opfern ließ! — Ich haßte sie einmal, ja; — aber als ich zu ihr ging, um ihr zu erzählen, welch guten Grund ich hatte, sie zu hassen, da — doch nutzlose Arbeit, Ihnen das auseinanderzusetzen. Genug, einem harmlosen Kinde oder einem treuen Hunde hätte ich ebensowenig ein Leid zusügen mögen als dieser beneideten Neben buhlerin. Nein, so weit es ihr Leben betraf, war sie sicher vor mir." „Nichtsdestoweniger verlor sie ihr Leben." Nina sprach diese Worte wie in Selbst betrachtung. Lady Olivia machte eine heftige Bewegung mit ihren Armen und stieß dabei eine kostbare Vase mit Blumen um; die Vase fiel kftrrend zur Erde, das Wasser rann über Tisch und Teppich, die duftenden Blumen ent blätterten und sanken zerstreut auf den den Fußboden; keine der beiden Frauen gaben darauf acht. Sie raubte sich selbst das Leben, nicht ich, nicht ich," rief Lady Olivia mit hohler Stimme, halb zu sich selbst, halb zu ihrem vis-a-vis redend; „ich schwöre es, ich wollte sie nicht in den Tod treiben." Sie schwieg; dann fuhr sie fort im Selbst, gespräch, kaum verständlich für Nina: „Und dennoch steht sie immer vor meiner Seele, ob ich schlafe, ob ich wache, auch jetzt, mit dem bleichen Angesicht und ihren großen, sausten, vorwurfsvollen Augen, — Sie haßte ibn, wie ich ihn haßte, und wenn sie ihn überlebt hätte, -" „So würde sie als seine Mörderin auf dem Blutgerüst ihr Ende gefunden haben!" Unverwandt, ohne die Wimpern zu zucken, ruhten Ninas Augen auf ihrem Opfer; leise flüsterten ihre Worte; doch der stattlichen Frau auf dem Diwan von Samt schmetterte es wie die Trompete des Gerichts. Vom Kopf bis zu den Füßen zitternd, öffnete sie ihre heißen Lippen um zu antworten; aber ihre Zunge klebte fest am Gaumen. Mitleidslos flüsterte Nina weiter: „Ja, die ganze Welt hielt die Unglückliche für die Mörderin ihres GemablS. Nicht ein Mensch glaubte an ihre Unschuld!" „WaS schadet es ihr, da sie tot war?" fiel Lady Olivia plötzlich mühsam ein. „Wenn sie tot war," wiederholte Nina, „aber wenn sie nicht tot war, wenn sie lebte?" Da fuhr Lady Olivia auf, eine Hand wie zum Schwur erhebend: „Wenn sie lebte, wenn du, Nina Elgen, sie in deiner grausamen Eifer sucht vor Gericht geschleppt hättest, du kaltes, herzloses Wesen, das ich nur suchte, um dich zu studieren; wenn die Richter in Ver- blendung das unschuldige Geschöpf verurteilt hätten, dann . . ." Sie hielt inne, nach Atem ringend. „Dann?" Die kalte, ruhige Frage rief Lady Olivia in die Wirklichkeit zurück, der sie für eine Sekunde entrück! war. Sie sank auf den Diwan nieder, von dem sie sich in ihrer Heftigkeit erhoben hatte, und starrte Nina an. „Dann?" Langsam und feierlich klang die Frage noch einmal an ihr Ohr. Langsam und feierlich sprach Nma weiter: „Soll ich Ihren Gedanken Worte verleihen, Lady Olivia? — Dann würden Sie — die einzige, die Bettys Unschuld kannte — bekannt haben!" „Ah!" Der schrille, gellende Aufschrei der Schuldigen drückte mehr Entsetzen als Entrüstung aus. Einen Augenblick lang saß fie wie gelähmt da, im zweiten aber batte fie sich ermannt. Ver mochten auch ihre Augen nicht dis Seelenangst ganz zu verbergen, so nahm ihre Stimme doch den Ausdruck des Zornes und der Verachtung an: „Haben Sie den Verstand verloren, Miß Elgen? Was sollte ich bekennen?" „Die Ermordung Ihres Vetters, des Lord Delhan." Lady Olivia suchte zu lachen, es wollte ihr nicht gelingen; ihr Lachen klang mehr wie ein Stöhnen; doch raffte fie fich auf und sagte iu angenommener Entrüstung: „In der Tat, meine Teure, in dem Bemühen, Ihre Stief- schwester vor der Welt rein zu waschen — wahrscheinlich wegen Ihrer Verbindung mit Baron Bernheim — sprechen Sie seltsame Dinge aus." Nina sah ihr fest ins Angesicht: „Wenn ich das täte, weil Betty lebt?" Sch vo (Fortsetzung folgt.)