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Ottendorfer Zeitung : 05.03.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1811457398-190503052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1811457398-19050305
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1811457398-19050305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Ottendorfer Zeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-03
- Tag 1905-03-05
-
Monat
1905-03
-
Jahr
1905
- Titel
- Ottendorfer Zeitung : 05.03.1905
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Vas r)eiäekaus. sah ihn noch?" auf den sie es sein, gedachi Frage wirft l und si Nr ihrer wartur die S Unrast könne gehen Natur Heide eines Marie mit i Wied 3 quäl kreist ihrer Marie Luise senkte die Augen und schwieg. Aurel war schon seit Jahren mit dem Gedanken vertraut, einmal Herr auf dem Heidehaus zu werden; er hing am Onkel und wußte, daß dieser seine Zuneigung und Liebe erwiderte; seine Cousine hatte sich über sein Erwarten herausgemacht; „wirklich ein süßes Mädel, um die mich Tausende beneiden würden/ hatte er schon öfter in seinen Gedanken erwogen. Nur den Zeitpunkt, wann das alles geschehen sollte, hatte er immer wieder in dem Gefühl hinaus- g-sckoben, daß es dann mit der zügellosen Freiheit vorbei sei. Und die hatte er aus gekostet mit all der Massigkeit und Wildheit, die'seiner starken, souveränen Natur zu eigen war. Ihm war bei diesem Leben immer das sichere Gesühl geblieben, „dem Nest ist schon gebaut — alles ist bereit — du wirst erwartet". Marie Luise war von ihrem Vater tür ihn erzogen, geschützt und behütet worden. Nie war er aut den Ge danken gekommen, eine andre zu wählen, ob gleich er viel umschwärmte und umschwärmt wurde, den Dust und die süße Reinheit seiner Heideblume hatten alle die blassen, selbstbe wußten Sladtmädel dadrin schon längst ver loren oder nie besessen. Und das hatte er auch zuletzt in Dornow gefühlt, obgleich das Raffine- ment einer eleganten Weltdame immer einen großen Zauber auf ihn ausgeübt hatte; Marie Luises Liebreiz war auch dieser Erinnerung Herr geworden. Er umfaßte die Gestalt des Mädchens mit zärtlichen Armen, sie schien ihm plötzlich so begehrenswert, er wunderte sich, daß dies süße, fordernde Gefühl erst jetzt in seinem Herzen nach dem nahen Gehölz. „Wie lange dauert dein Urlaub Und Marie Luise sah bei der Frage Hals des Pferdes hinunter. „Noch acht Tage — aber —" Marie Luise hob den Blick und erwartungsvoll an. „Was würdest du sagen, wenn ich ganz bei euch bliebe?" Und Aurel drängte sein Pferd dicht an das ihre und faßte nach ihrer Hand. überv mußt« D sie dc die ( dem Uch i War, 2j Novelle von Annemarie v. Nathusius. (Fortsetzung.) So gingen die Tage dahin. Aurel gewann die alten, süßen Heimats gefühle, die ihm die bunte, wirre Welt da draußen ein wenig genommen, zurück, das Heidehaus umstrickte ihn mit seinem Zauber. Wenn er die große Treppe hinunterqing, die zum Flur und den Wohnräumen sührte, und sie ächzte und knarrte unter seinen Schritten, so war ihm das ein liebes, vertrautes Geräusch — und wenn er durch die dunkle, gemütliche Pracht der alten, lieben Räume schritt, so fühlte er sich „zu Hause", und das Ferienglücksgefühl seiner Knabenjahre strömte durch sein leicht erregbares Blut. Schließlich — er hatte ja auch kein andres Heim, seit seine Eltern gestorben waren, und von andern Verwandten wußte er nicht viel. In den ersten Tagen hatte er noch längere Nachmittagsausflüge nach Dornow unternommen, doch stellte er sie allmählich ganz ein. Marie Luise und Aurel ritten über die Heide aufstieg. „Marie Luise, soll ich immer bei euch bleiben? — Bei dir?" Marie Luise zitterte. Obgleich sie wußte, daß er einmal fragen würde, traf es sie nun so unvorbereitet, daß sie erschreckt und wortlos die Zügel fesier faßte und bewirkte, daß ihr Pferd, den heftigen Ruck falsch verstehend, in einen schnellen Galopp verfiel. Marie Luise ließ es laufen, um ihre Befangenheit zu ver bergen und die brennende Röte, die ihr wie eine heiße Welle in das Gesicht geschossen war. Bald darauf stand sie in ihrem Mädchen zimmer und entledigte sich des Reltkleides. Die letzte Stunde zitterte noch in allen Nerven, mechanisch verrichteten ihre Hände den Dienst, während ihre Blicke im Zimmer herumflogen. War das noch dasselbe, das sie vor zwei Stunden verlassen hatte? — Dieser von Licht und Sonne durchflutete Raum? — In dem ihr alles so neu erschien, so qlückberauschend neu ? Sie nannte „seinen" Namen, rief sich seine Worte zurück, und ungetannte Schauer durch bebten sie, wenn sie an seine wilde Umarmung dachte, die sie beinahe aus dem Sattel gehoben hatte. Wie Nebel vor der Sonne zerrannen alle alten Schatten. Nun — nun würde das Leben ganz anders werden — groß und weit! Und sie fühlte sich stark, das Glück zu tragen, es zu halten mit beiden Händen. Er würde bei ihr bleiben und nie mehr von ihrer Seite gehen, und sie wollte dafür sorgen, daß er sich immer heimisch fühlte. Sie kniete nieder und verbarg ihr Gesicht in den Kiffen ihres Sofas, und durch ihre Tränen hindurch leuchtete und winkte geheimnisvoll das neue Leben. Aurel hatte es durchgesctzt, daß die Hochzest schon in vier Wachen ftattfinden solle; „und deine Schlaf- und Toilettenzimmer werden HA und luttig wie ein Maienraum, da verbitte U" mir eure düstere Pracht." Marie Luise h>nö an ihren alten Sachen und fand es überflüssig daß so viel „Neues" angeschafft werden sollt"' aber sie widersprach nick'« Sie ging wie w einem scheuen» bangen Traum einher, desiA halbverstandene Süßigkeit ihr ein ewiges Rätst dünkte. Aurels Liebkosungen hatten für v. neben allem Zauber so viel Schreckhaftes, dav „Onkel," sagte Aurel bei Tisch, „wenn es dir recht ist, so reiche ich sofort meinen Abschied ein und komme ganz zu euch." Des Alten Äugen leuchteten. „Wahrhaftig," sagte er stockend, dann reichte er dem Neffen die Hand über den Tisch, „Junge" — in seinen Augen begann es zu flimmern, seine Stimme wurde laut und pol ternd, — „mir ist's recht, das lange Zaudern und Hinhalten — na — wirklich — das hat auch keinen Sinn. — Johann," und er wandte sich zum Diener, „eine Flasche Heidstck" — dann schlug er auf den Tisch — „Kinder, das wollen wir gleich ordentlich begießen!" Tante Jettchen weinte vor Rührung. Marie Luise errötete tief. „Mein altes, liebes Mädchen," sagte ihr Vater nach Tisch, und strich ihr liebkosend über das Haar, „du bist's doch zufrieden? — Und glücklich?" „Ja, Papa." In abgelegenen Abg. Lattmann (Antis.) regt an, die Er ¬ der Der Mörder des entdeckt worden. LandwirtschaftSminister Jermolow. Seit der Moskauer Bluttat scheint man bei Versicherungszwangss auf die ländlichen Arbeiter und Dienstboten. Wenn man sich im Interesse der Ich liebe die Warenhäuser nicht, aber man. wird gegen sie höchstens auf dem Gebiet des Steuer- Wesens etwas machen können. In bezug auf die Schmiergelder genügt der bestehende Rechtszustand. Polizeibeamte, jeder Stadtrat nimmt sich heraus, Verordnungen gegen Streikposten zu erlassen; an der Spitze marschiert die Geraer Stadtbehörde, von der wir ja freilich manches gewöhnt sind. Redner geht besonders ausführlich auf die Verhältnisse in der chemischen Industrie ein. Abg. Blell (fr. Vp.) begründet die Resolution seiner Fraktion auf Befreiung der Handelsagenten von der Verpflichtung, einen Wandergewerbeschein Abg. Wurm (soz.): Das Zentrum ist immer freigebig mit Versprechungen; wenn es doch nur ein Zehntel seiner Versprechungen wirklich durch setzen würde! Aber auch bei seinem neuesten An träge auf Einführung des Zehnstundentages beweist es seine sozialpolitische Halbheit, indem es durch ein ganz neues System von Ausnahmen die Regel fast zur Ausnahme macht. Über das Streikpostensystem hat Abg. Trimborn sehr verständig gesprochen. Hoffentlich setzt nun auch das Zentrum seine Macht daran, die skandalösen Zustände, die vielerorts auf diesem Gebiete herrschen, zu beseitigen. Jeder zu überweisen. Dieser Plan und der in Aus sicht stehende Gesetzentwurf wird aber fast von der gesamten reichsländischen Presse — auch der nd gewiesen. I Abg. Storz (südd. Vp.) klagt über die schlechte Ventilation im Reichstage. Ein Verbot des Hausier handels würde viele kleine Eristenzen vernichten. Gegenden ist der Hausierer der einzige Vermittler mit der Außenwelt. * dürfnisscs abhängig zu machen. Abg. v. Gerlach (frs. Vgg.) bittet den Staats sekretär um Auskunft über die Ausdehnung deS Österreich-Ungaro. *Kossnth erklärte einem Berichterstatter, da infolge des Einspruchs des Kaisers Franz Joseph keine Mehrheitsrcgierung gebildet werden konnte, würden auch keine Indemnität, kein Budget und keine Rekruten bewilligt werden, bis der Monarch die jetzige Mehrheit zur Kabinettsbildung berufe. England. * Gegenwärtig schweben Verhandlungen über die Höhs der Entschädigungen, die Rußland wegen der Hull-Affäre an Eng land zahlen soll: man glaubt, daß der Gesamt- t betrag sich auf 75- bis 100 000 Pfund (1V- bis 2 Mill. Mk.) belaufen werde. Dänemark. Moskauer Fabrikant Morossow hinterlegt. Gorki ist Riga als Aufenthaltsort angewiesen worden. Es ist also nur beschränkte Freiheit, die Gorki genießen darf, und die 10 000 Rubel wird Herr Morossow wohl auch dann nicht Wiedersehen, wenn Gorki sich im stillen hält. * Nachdem die Moskauer verschiedentlich gezeigt haben, wie sehr sie das resolute Auf treten ihres Stadtoberhauptes, des Fürsten GoIitzin billigen, geht dieser noch energischer wie früher vor. Da nach der Bestattung des Großfürsten Sergius seitens der Polizei un ausgesetzt Repressalien, wenn auch in kleinerem Umfange, vorgenommen werden, so richtete Fürst ! Eolitzin soeben an den Moskauer General gouverneur ein Schreiben, in dem er ihm mit- teilt, daß die Polizei bei Straßendemonstrationen usw. von der Waffe Gebrauch macht, wodurch zahlreiche Personen verunglücken. Infolge dessen fordert das Moskauer Stadtoberhaupt den Generalgouverneur offiziell auf, umgehend die in seiner Macht stehenden Maßregeln zu treffen, damit solche Erscheinungen nicht wieder austreten und die Sicherheit der friedlichen Einwohner garantiert ist. * In Marjina Slobadka, einer Vorstadt von Moskau, ist eine Geheimniederlage von Revolvern, Bomben und Dynamit Deutschlaud. *Jn der Budgetkommisfion des Reichstages trat der Kriegsminister v. Einem bei Beratung der Militärvollage für die Vermehrung der Kavallerie ein. *Wie in den beiden Mecklenburg und in Lübeck, so beabsichtigt Preußen auch im Neichslande eine Art Lotteriege meinschaft einzuführen. Wenigstens liegt dem Bundesrat eine Abänderung des noch immer im Reichslande gehandhabten französi schen (!l) Lotteriegesetzes vor. Nach dieser Ab änderung wäre die preußische Lotterie verwaltung geneigt, der reichsländischen Finanzverwaltung für das preußische Lotterie- Monopol einen Gewinnanteil von 450 000 Mk. abgabe enthielten. Schweden-Norwegen. *Jn Norwegen ist das gesamte Ministerium zurückgetreten. Es ist in der Frage der besondern Konsulatefür Nor wegen, die bisher bekanntlich mit den schwedischen verbunden waren, nicht einig. Der Kronprinz- Regent hat noch keine Entscheidung getroffen, s lauerns zum ^Hausierhandels vom Nachweis des Be> angeblich weil er sich in die Lage noch nicht . hineingearbeitet hat und das Ministerium amtiert weiter, bis ein neues ernannt sein wird. Petersburger Regierung geneigt zu sein, den stürmi schen Forderungen deS russischen Volkes nach einer Verfassung nachzugeben. Der Landwirtschafts minister Jermolow hat dem Zaren eine Denkschrift über die gesamte inne> politische Lage Rußlands über reicht, in der er ausführt, daß nur noch durch die Einführung einer Konstitution normale Verhältnisse im Reiche herbeigeführt werden können. Der Kaiser will nun ein Manifest erlassen, durch das die Ein führung einer Verfassung versprochen werden soll, übrigens haben die Revolutionäre gedroht, daß sie dem Moskauer Attentat weitere folgen lassen werden, wenn nicht bis zum 3. März, dem Gedenktage der Aufhebung der Leibeigenschaft, dem Volke die Kon stitution gegeben werden würde. zur Sicherung des Koalitionsrechts und spätestens ... , in der nächsten Session eine Vorlage betr. die reichstreuen—zicmlichscharsvondertzandgewiesen. I Arbeitskammern kommt. Wer wirklich die Be- Groß fürsten Sergius soll seinerzeit aus Paris nach Moskau gekommen fein; sein Familienname ist unbekannt. *Aus dem Kaukasus in Warschau ein- getroffene Flüchtlinge aus Baku erzählen, die Revolution habe sich über ganz Kau kasien verbreitet. Die bewaffnete Macht hat die Herrschaft über das Volk, das stark be waffnet ist, vollständig verloren. Die Post ämter, die Schatz- und Steuerämter und die Hauptniederlagen des Branntweinmonopols wurden zerstört. Alle Fremden fliehen. * Beunruhigende Nachrichten kommen aus den Landbezirken. Die Streikbewegung unter den Landarbeitern hat begonnen. In der Umgegend von Sisdlcz tritt die Be wegung besonders heftig auf. Die Landarbeiter verlangen höhere Löhne. An verschiedenen Orten fanden Ruhestörungen statt; in vierzig Dörfern haben die Bauern die Monopol magazine in Brand gesteckt. Die allgemeine Lage verursacht große Beunruhigung. Flügel, angegriffen und geschlagen. Der Angriff begann am 23. Februar. Die Russen wurden auf 17 000 Mann geschätzt; ihr Verlust soll 2000 Mann betragen, der der Japaner nur gering sein. Die Japaner erbeuteten drei Maschinengewehre und viel Kriegsmaterial. * Nach Privaimeldungen, die aber noch nicht bestätigt sind, soll Kuroki die Russen bereits in dreitägiger Schlacht völlig geschlagen und zum Abzüge von Mukden nach Tieling ge zwungen haben. Der russisch-japanische Krieg. * Der neue allgemeine Angriff der Japaner ist jetzt nach Meldungen von Politische Kundfcbau. Die revolutionäre Bewegung in Rußland. *Das russische Ministerkomitee sprach sich dafür aus, eine Spezialkonferenz ein- zubsrufen zur Revision der Gesetze über die Sicherheit der Staatsordnung. Diese Konferenz solle unter dem Vorsitze eines vom Kaiser zu ernennenden Präsidenten beraten, der das Recht haben solle, den Entwurf eines neuen Gesetzes unmittelbar dem Staatsrate vor- > zulegen, ohne ihn den übrigen Regierungs departements zu unterbreiten. Dieser Beschluß ist vom Kaiser bestätigt worden. — Das neue Gesetz wird schwerlich von freiheitlichem Geiste beseelt sein. Gegen diese Annahme spricht schon der Umstand, daß die Reaktion kühner denn je ihr Haupt erhebt. So sind die russischen Monatsschriften vom 1. Februar, welche meist erst jetzt zur Ausgabe gelangen, sämtlich ohne die Rubrik „Jnnerpolitische Rundschau" er schienen. Die Zensurbehörde hat den Heraus gebern nahegelegt, daß sie, falls sie sich nicht mit der bloßen Wiedergabe der amtlichen Depeschen begnügen wollen, besser täten, die Rubrik ganz wegfallen zu lassen, da jede Be trachtung oder eingehendere Schilderung der inneren Unruhen unweigerlich der Beschlag nahme verfallen würde. *Die russische Regierung hat sich endlich Herbeigelaffen, den nach Tolstoi volkstümlichsten Dichter ihres Landes aus der Haft zu ent lassen, wie schon vor einigen Tagen angekündigt wurde. Maxim Gorki ist gegen . eine Kaution von 10 000 Rubel in Freiheit gesetzt worden. Die Kaution hat der * Die bekannte Vorlage zur Einführung der Prügelstraf e in Dänemark steht nun mehr vor der Entscheidung. Das Folkething hatte dem Gesetze bereits zugestimmt, wird sich aber nochmals mit demselben zu beschäftigen haben, da das Landsthing den Entwurf in wesentlichen Dingen abänderte. In der neuen Form wurde das Gesetz im Landsthing mit 42 k N (Ao/inoi-I von vor «erpfumrung, einen Lvanoergeweroe,^em gegen .) Summen anguwmm-N, dle Oegn zu lösen. Abg. Erzberger hat die Schattenseiten sind 1 Sozialdemokrat und 4 Konservative, dEs Haufierwesens übertrieben. In abgelegenen während mehrere Angehörige der Linken, dre' - - ... - - . . . - Gegner der Prügelstrafe sind, sich der SLimm- rechttgung des Streiks anerkennt, der muß auch die Berechtigung des Streikpostenstchens anerkennen. Es darf nicht so fortgehen, wie beim Berliner Metallarbeiterstreik, wo Streikposten bis zum Wend von den Behörden festgehalten worden sind. Redner verlangt weiter die Regelung des Submissions- Wesens, gesetzliche Beseitigung der Schmiergelder und regt die Schaffung von Handelsinspektoren an. s Kurokis Armee so weit gefördert, daß die Japaner eine Stellung einnehmen, die sich un gefähr vom Hunho bis zu einem Punkt einige Meilen östlich von Taitze erstreckt. Die japani schen Truppen, heißt cs, besetzten alle Stellungen, die sie brauchen, um die Schlacht vorzubereiten. ! Nogi operiert gegen Tieling (zwischen Mukden und Charbin). Den Hanptkampf führte bisher Kuroki, der starke Abteilungen vorschob, um Kuropatkin von Wladiwostok abzuschneiden, während Nogi einen Rückzug der Russen auf Charbin zu verhindern sucht. Das eingetretene Tauwetter erschwert Lis Operationen. *Ein Meuter' - Telegramm meldet, die Japaner hätten die Russen bei Tfingho- cheng, auf dem äußersten japanischen rechten Nus dem Reichstage. Der Reichstag setzte am Dienstag die Beratung des Etats des Reichsamts des Innern beim Titel „Staatssekretär" fort. Abg. Pauli (kons.) verlangte Einschränkung oder Verbot der Gefängnisarbeit, Einführung des Befähigungsnachweises, zunächst für die Bauhandwerker, Zuteilung der leistungsfähigen Betriebe an die Handwerkerkammern für die ge prüften Meister. Abg. Eickhoff (frs. Vp.) befür wortete die Resolution betr. Zulassung der Abi turienten von Oberrealschulen zu ärztlichen Prüfungen. Abg. Bärwinkel (nat.-lib.) wandte sich gegen die Forderung nach Einschränkung des Hausier handels. Staatssekretär Graf Posadowsky ging auf alle bisher geltend gemachten Wünsche und Be schwerden im einzelnen ein. Abermals erklärte der Staatssekretär, daß die verbündeten Regierungen sämtlich gegen die Forderung des allgemeinen Be fähigungsnachweises Wären. Abg. Raab (Anus.) äußerte Wünsche betr. schärfere Überwachung der kaufmännischen Geschäfte hinsichtlich der Beobachtung der ArbeUerschutzbestimmungen. Abg. Pachnicke (frs. Vzg.) trat insbesondere für die baldige An erkennung der Berufs vereine ein. Abg. Bruhn ! (Antis.) bekämpfte besonders die Warenhäuser. Am 1. d. wird die zweite Lesung des Etats deS! Reichsamts des Innern fortgesetzt. Abg. Trimborn (Zentr.): Abg. Bruhn be klagte das überstürzende Tempo der Sozialreform. Sehr mit Unrecht: ist doch besonders das letzte j Jahr ganz unfruchtbar gewesen. Nur das Gesetz über die Kaufmannsgerichte ist zustande gekommen. Wir wünschen die Ausdehnung des bei den Kauf mannsgerichten angewandten ProporiionalsystemS auf die Ortskrankenkassen. Der französische Sozialist Millerand hat die deutsche Sozialgesetzgebung als erhabenes Kulturwerk bezeichnet, das überall An erkennung verdiene. Die Ausdehnung der Kranken- und Invalidenversicherung auf die Heimarbeiter ist vielleicht die schwierigste Aufgabe der gesamten Sozialpolitik; leider hat der Bundesrat seit zehn Jahren in dieser Richtung überhaupt nichts getan. Der Reichstag in seiner großen Mehrheit wünscht eine Vereinheitlichung der gesamten Versicherungen, und auch der Staatssekretär hat diesen Gedanken als nicht unberechtigt bezeichnet. Redner fragt den SmatSsekretär, ob und wann eine Statistik über die Versicherung der Privatbeamten dem Reichstage zu- zchen werde, und beklagt den Schwindel, der mit >en Hilfskaffen getrieben wird. Wir wünschen dringend, daß noch in dieser Session eine Vorlage j Verbesserung der Lage der Dienstboten an die Ottsbehörden wendet, so verweisen diese auf die Gesetzgebung, und wenn man sich an die Gesetz gebung wendet, so erklärt diese, sie habe noch kein genügendes Material von den Ortsbehörden be kommen. Aus einer Denkschrift der Berliner Hotel diener geht hervor, daß kein Hoteldicner in Deutsch land weniger als 14 Stunden zu arbeiten hat. Die meisten haben 14—18 Stunden Arbeit, viele noch mehr. Man hat den Grafen Posadowsky den Loko motivführer der deutschen Sozialreform genannt. Dann möchte ich ihm zurufen, daß er den Bummel zug der letzten drei Jahre verlassen und einen Expreßzuq einrichten möge. Abg. Krösell (Amts.) spricht sich für den Be fähigungsnachweis für das Handwerk auS und regt eine Herabsetzung der Altersgrenze bei der Alters versicherung auf 60 Jahre an. Abg. Gamp (freikons.): Die Durchführung der letzten Forderung des Abg. Krösell würde den Bankrott sämtlicher Versicherungsanstalten bedeuten. Wir lehnen die sozialdemokratischen Resolutionen sämtlich ab, stimmen dagegen den Zenirumsreso- lutionen auf Erhebungen über das Syrdikaiswesen und auf Reform des WohnungSgeldzuschusscs zu, ebenso den meisten Resolutionen der Abgg. Müller- Meiningen und Sagan. Abg. v. Strombeck (Zentr.): Ich muß die Angriffe meines Fraktionskollegen Erzberger auf den Hausiererstand als vollkommen unberechtigt zurück- weisen. Der ganze Hausierhandel ist keineswegs überflüssig, und unreelle Leute gibt eS auch unter den seßhaften Kaufleuten. Ich bin für Mittelstands politik, aber nicht für Schutz der Wohlhabenden auf Kosten der Ärmsten. Darauf vertagt sich das Haus. Von l^ak und fern. Die Zahl der Deutschen in Rußland wird nach amtlichen Mitteilungen über die letzte Volkszählung auf mehr als zwei Millionen angegeben. Obenan steht Polen mit 1 200 000 Deutschen; Lodz hat 110 000, 35 Prozent del Bevölkerung, Warschau nur 15 000. In de» baltischen Provinzen leben 300 000 Deutsche; Riga zählt allein 102 000 unter 175 000 Ein wohnern. Petersburg hat 60 000 Deutsche. Die Wolga-Deutschen im Gouvernement Samara werden auf 200 000 angegeben. In Südruß land find etwa 400 000 Deutsche angestedeür nach anderer Schätzung sollen es sogar 700 000 sein. Auf Odessa kommen 12 000 Deutsche. > Der R kchmuhl in «ellärt. Be Fürstenwalde eine blaue gefunden, eb Schnurrbart sollen nach gegolten hak Leinen Mei große Düte einem Alpe bringen. 3 Zahlungssch : Begründung bürg einen zahlte gleich Prinze Die zur Bl Prinzessin wülten un! Koburg ge ! ärzte haben aus Paris Ligen in ik gesund erkl ragenden Magnan u ' Wegs geist einer Ansti rechtigkeit > l Die Prinz bisweilen tümlichkeitl erbung zu aber recht geistige Z absolut v sucht jetzt so könne die Selbst rnessenen Ein spielte ei andern K Stricken zum Sitz blieb bei einer Sck kam, war Rats seingeklei Dame, d auf dem keit ist b Ein Aslksztg. 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