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Ein RatgeLer für/eüermann. «e»i»«»n,ea für »ie »c-nt«,ortx«, von «lnfratcn.- Der grE« Lei! der Fragen muß schriftlich beantwortet werden, da -in Abdruck aller Antworten räumlich unmSglich ist. Deshalb muß febe Anfrage die genaue Adresse des Fragesteller» enthalten. A«»n,me Fragen werbe« grundsätzlich nicht baantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blatter ist, sowie als Vorioersag drr Betrag uo» SV R»f. ieizufügen. Für jede weitere Frage find gleichfalls je so R»s. mit,ulenden. Anfragen, denen weniger Port» beigefügt wurde, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Portoersatz erstattet worden ist. Im Brieflasten werden nur rein landwirtschaftliche Fragen behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Nahmen unsere» Blatte» anpassen, kann Auskunst nicht erteilt werden. Lie Schristleitung. Frage Nr. 1. Ein Fohlen im Alter von 21 Monaten leidet seit neun Monaten an Steifheit in den BeinÄn. Nie Hinterbeine wurden zuerst steif. Das Tier konnte nicht mehr allein aufstehen und mutzte hochgehoben werden. Jetzt steht es allein auf, jedoch hat sich beim Führen im Freien das Uebel ver schlimmert, und zwar besonders bei denVorder- veinen. Von den vorderen Beinen setzt cs nur die Zehenspitzen auf und kippt beim Gehen im Fesselgelenk nach vorn über. Was ist gegen die Erkrankung zu tun? E. H. in K. Antwort: Ihr Fohlen leidet an einer Erkrankung des Fesselgelenkes. Es ist ur sprünglich wahrscheinlich eine Entzündung vor handen gewesen, welche zu einer Verkürzung der Bouge-sehnen geführt hat. Diese Verkürzung macht es dem Tiere unmöglich, richtig durchft zutreten und den Huf flach aufzusetzen. Hiev-f durch wird die Unsicherheit in der Stellung bedingt. Da das Tier diese Erkrankung bereits dreiviertel Jahre besitzt, ist eine Behandlung sehr schwer. Anwenden lassen sich Prietznitzq Umschläge und Massage. Hat diese Behandlung keinen Erfolg, so kann an eine Operation gedacht werden. Der Ausgang dieser ist aber auch sehr ungewitz. vr. Bn. Frage Nr. 2. Vor zwei Jahren wurden neue Schweineställe gebaut. Trotz guter Fütte rung und grosser Reinlichkeit haben meine Schweine in letzter Zeit ziemlich viele Läuse. An den Schweineftällen ist «in Hühnerstall angebaut. Zwischen den beiden Ställen sind nur zwei Zuglöcher vorhanden. Wodurch be kommen die Schweine Läuse, und wie sind sie zu vertreiben? G. R. in K. Antwort: Zur Vertilgung des Unge)- ziefers bei den Schweinen empfiehlt es sich; die Tiere mit einhalb- bis einprozentiger Kreolin- oder Lysollösung abzuwaschen oder mit gewöhnlichem Leinöl, dem eventuell 30 Pro zent Petroleum zugesetzt ist, einzureiben. Auch Einreibungen mit einer Mischung von Pe troleum und Vollmilch zu gleichen Teilen haben sich bewährt. Nachdem die Mischungen gut umgerührt worden sind, werden die Lappen eingetaucht und ausgedrückt. Mit diesen mätzig feuchten Lappen werden die Tiere dann leicht abgerieben. Nach sechs bis acht Tagen ist die Behandlung zu wiederholen, da Nisse unter Umständen Behandlungen überstehen. Gleich zeitig sind Stall und Stablgerätschaften regel mäßig gründlich zu reinigen und mit Kreolin- oder Lysollösung zu desinfizieren. vr. Lz. Frage Nr. 3. Eine zwei Jahre alte Ziege ist etwa drei Monate trächtig. Seit einigen Wochen gerinnt die Milch beim Kochen. Die Fütterung besteht aus gutem Heu, Kleie und etwas rohen Kartoffeln. Worin beruht diese Erkrankung und wie lätzt sie sich be seitigen? L. R. in A. Antwort: Das Gerinnen der Milch beim Kochen ist auf vorzeitige Säuerung zu rückzuführen. Die Säuerung wird durch Milch säurebakterien hervorgerusen, die in die Milch gelangen und sich sehr schnell vermehren. Wir empfehlen Ihnen, auf peinlichste Sauber- Haltung des Stalles, des Melkeimers und der Milchaufbewahrungsgeräte zu achten. Die Aufbewahrung mutz in einem Kühlen, luftigen Raum erfolgen. Zur besseren Halt barmachung der Milch empfiehlt sich der Zu, satz von einer Messerspitze voll Natron, vr. Bn. Frage Nr. 4. Einige Hühner leiden in diesem Jahr anscheinend an Rheumatismus. / Das Fer'Len äußert sich anfangs durch Humpeln, das mehr und mehr zummmt und zum völligen Versagen des Dienstes der Beine führt. In besonders schweren Fällen sind krampfartige Schmerzen festzustellen. Das hiervon befallene Huhn schlägt ängstlich mit den Flügeln, setzt den Schnabel hart auf den Boden und holt nach Nachlassen des Krampfes noch längere Zeit — wie im heißen Sommer — mit ge öffnetem Schnabel ängstlich Luft. Die besten Leger haben am schwersten zu leiden. Wie kann ich hier helfen? H. S. in S. Antwort: Es scheint, daß Ihre Hühner an Muskel- oder Gelenkrheumatismus leiden. Die Krämpfe allerdings lassen auch auf Epilepsie (Fallsucht) schließen. In diesem Falle müßten allerdings Verletzungen des Schädel, daches oder Eingeweidewürmer als Ursache angenommen werden. Das Lahmen der Tiere läßt auf Rheumatismus schließen. Als Ursache hierfür müssen nasse, zugige, kalte Ställe gelten, Ausläufe ufw. Streuen Sie die Ställe mit Torfmull recht dick. Die Beine müssen mit Rheumasan eingerieben werden. Sorgen Sie für viel Sonne und viel Grünfutter. Kl. Frage Nr. 3. Aus welchen Teilen besteht der Kunstdünger Nitrophoska? Ist dieser für Roggen, Hafer und Kartoffeln zur Frühjahrsbestellung zu empfehlen? M. K. in M. Antwort: Die Nitrophoskadünger sind Mischdünger, welche von den Händlern den Käufern, fabriksertig gemischt, geliefert werden. Sie enthalten alle für das Pflanzenwachstum notwendigen Nährstoffe, wie Stickstoff, Phos phorsäure und Kali. Es gibt drei verschiedene Marken: Nitrophoska 1, 2 und 3, die bet gleichem Preise in dem Mischungsverhältnis der Nährstoffe mit Absicht etwas von einander abweichen. Sie sind in der Abweichung dev Zusammenmischung ihrer Nährstoffe Kem ver schiedenen Düngebedürfnis je einer bestimmten Gruppe der landwirtschaftlichen Kulturpflanzen angepaßt worden. So eignet sich Nitrophoska 1 am besten für alle Getreidearien, für Wiesen und Weiden; Nitrophoska 2 für alie Hack früchte, insbesondere Rüben und Kartoffeln; Nitrophoska 3 für die kleeartigen Feldfutter pflanzen, sowie Erbsen, Linsen und Bohnen. — Alle drei Mischungen sind vielfach erprobt umd werden mit schnell ansteigender BeliebilMt von Jahr zu Jahr mehr gekauft. Es empfiehlt sich, zu Roggen und Hafer nicht unter 5 bis 6 Zentner je Hektar (10 000 gm) zu geben. Sott zu Roggen die Düngung jetzt auf den Kopf nachgeholt werden, so genügen je Hektar 4 bis 5 Zentner. Die Kopfdüngung muß bald, Mitte bis Ende März, auf trockene Pflanzen ausgestreut werden^ Ein Nacheggen ist nicht absolut notwendig. Für Kartoffeln, die Stall mist erhalten haben, verwendet man je Hektar 4 bis 5 Zentner Nitrophoska 2, unterblieb die Stattmistdüngung, je Hektar 7 bis 8 Zentner. Für Hafer und Kartoffeln werden die Dünger vor der Einsaat bei Bereitung des Saatbettes eingeeggt. vr. E. Frage Nr. 6. Kann man eine Stachel walze zum Brechen der Kruste auf Weizen gebrauchen, ohne daß die Pflanzen beschädigt werden? Kann die Stachelwalze auch bet Rüben angewandt werden nach einem Platz», regen, bevor die Rübenkerne ausgelaufen sind, d. h. also nach der Bestellung in etwa acht bis zehn Tagen? G. in M. Antwort: Die Stachekvalzen werden häufig auf bindigen Böden zum Brechen auf tretender Verkrustung verwendet. Eine Ver letzung der Getreidepflänzchen kommt vor, doch wird behauptet, datz derartige Schädigungen nur gering seien. Es gibt unter den Wirten des schweren Bodens begeisterte Anhänger der Stachelwalze. Andererseits soll nicht ver schwiegen werden, datz es auch Andersmeinende gibt, welche eine Verwendung der Stachelwalze nachdrücklichst ablehnen und die Verwendung einer Ringel- bzw. Sternwalze mit stumpfen Stacheln vorziehen. — Wenn die Drillrillen, in denen die Rübenkerne liegen, in die Ober fläche des bestellten Rübenfeldes wie üblich etwas einschneiden, liegt kein Bedenken vor, das Stück innerhalb der ersten acht Tage nach der Beskettung mit Ser Stachetmaize zu be arbeiten. Die Stacheiwatze kann unter Liesen Verhältnissen nicht mehr Schaden stiften als ein kräftiges Ueberziehen mit der Saategge, ein Verfahren, das von Jahr zu Jahr mehr Anhänger findet. vr. E. Frage Nr. 7. In den letzten zwei Jahren sind viele Avfelbaumblüten an meinen ApseL- bäumcn während der Blüte von kleinen schwarzen Käfern zerstört worden. Die Blüten wurden gelb und die Blütenblätter klebten zusammen. Sah man nach der Ursache, so fand man zwei bis drei Käfer in der Blüte, die den Fruchtansatz ausgefressen hatten. Wie kann man diesen Schädlingen vorbeugen? P. K. in S. Antwort: Es handelt sich bei Ihren Bäumen um den Apfelblütenstecher. Als Be kämpfungsmittel kommt hier das Abschütteln der Käfer frühmorgens in darunterg-clegten Tüchern in Frage. Diese Arbeit ist vor der Zeit, da die Knospen anzuschwetten fangen, bis zum Aufbruch der Knospen durchzuführen. Eine andere Art, den Käfer von den Knospen fern zuhalten, sind wöchentlich ein- bis zweimalig« Spritzungen mit einhalbprozentigem Obstbaum- karbolineum, von der Knospenschwellung bis zum Aufbruch. Rz. Frage Nr. 8. Ein Ammerkirschenbaum ist alle Jahre voller Blüten, setzt aber immer wenig Früchte an. Der Baum ist gesund und und steht in tonigem Boden. Was ist die Ur sache und was ist dagegen zu tun? C. G. inM. Antwort: Die Ursache des schlechtem Tragens Ihres Kirschbaumcs kann erstens durch Frost während der Blüte, zweitens durch Bodentrockenheit, drittens durch mangelhafte Befruchtung zu suchen sein. Bei ersterem lätzt sich weiter nichts machen, als den Baum durch eine Reisigdecke an den Zweigen und der Baumscheibe zur späteren Blüte zu bringen. Zweitens mutz der Baum vor der Blüte kräftig bewässert werden. Drittens sind zur besseren Besruchtung einige Bienenvölker auf zustellen. Rz. Frage Nr. 9. Ich habe in einem kalten Glashause einige Rebstöcke; sie setzen gut an; wenn die Trauben dreiviertel reif sind, fangen die Beeren zu schimmeln an und faulen; siehe die Muster I F. in F. Antwort: Ihre Knappen Andeutungen und die Beweisstücke dazu sagen ganz deutlich, daß die Krankheit der Beeren vom sogenannten Aescherich, dem echten Meltau — Oiclium l^uk — herrührt. Dagegen hilft als Vor beuge- und Bekämpfungsmittel das mehr, malige Bestäuben der Stöcke und Träubchen mit gemahlenem Schwefel bei warmer, fast heißer Temperatur. Die besten Zeiten sind kurz vpr der Blüte, dann das zweitemal etwa drei Wochen danach; ein drittes und viertes Mal mußte wieder nach weiteren drei bis vier Wochen erfolgen, sofern sich die ersten Spuren der erwähnten Krankheit zeigen, bas ist ein grauer, leichter Anflug. An Stelle von Schwefelbälgen könnte zum Verstäuben des Schwefels die feine Brause einer Gießkanne benutzt werden. Die Schwefelblumen müssen aber, wie die Brause, sehr trocken sein. Gro. Frage Nr. 10. Obstmost aus Aepfeln und Hansenbirnen wird, trotzdem letztere sehr reich an Gerbsäuren sind, nicht klar. Wie kann er verschönt werden? O. R. in R. Antwort: Die Schönung eines trüben Obstweines mutz ausprobbert werden. Wir geben Ihnen daher zunächst nur ein allge meines Schönungsvözept. Sollte der W«in hiernach noch nicht klar werden, so ist eins genügend grotze Probe einzusenden. Auf 100 Liter Obstwein berechnet sind nach dem Abzug von der Hefe 14 g Tannin, in wenig heitzem Wasser gelöst, unter Umrühren zuzusetzen. Ebenso werden 16 g beste weiße Gelatine, ebenfalls Heitz aufgelöst, unter langsamem Ume rühren in dünnem Strahle hinzugegeben. Ist die Schönung richtig, so zieht sich die Trübung bald flockig zusammen und schlagt als grauer Niederschlag zu Boden, während der Wein blank wird. Bleibt er noch trübe, so mutz weiter probiert werden. Prof. vr. Ks. All- Zusendungen a» di- Schriskleikung, auch Anfragen, sind zu richten an den Verlag I. Sieumauu, Sicudamm (Vcz. Fjo.). Der Mocken-Beilage Lies Ke 6 mann Milsciratter Tageblatt unä HsusvoirtlVisfk. Wilsdruff,>m 24 April 1830 Der Nerz als Pelztier und leine IM. Von WilhelmKlesfner. (Mit 2 Abbildungen.) Wir wissen, daß auch in unserem Vater lande die Zucht von Pelztieren mehr und mehr in Aufnahme kommt. Und allgemein wird be hauptet, daß ein gutes Stück Geld damit zu verdienen sei. Das dürfte so bleiben, solange Pelze die große Mode sind. Es ist aber wohl kaum zu befürchten, daß sich diese Mode wesentlich ändern wird. Unter den vielen Pelz tieren ist die Zucht des edlen Nerzes besonders beliebt. Einmal ist zur Nerzzucht nicht ein so großes Kapi tal notwendig als zur Silberfuchs zucht, dann aber braucht man nicht soviel Raum und die Zucht ist ein facher. Die Nerze, die heute zur Zucht gehalten werden, stammen aus Ame rika, sie wurden dort in der Ge fangenschaft ge züchtet. Dieseinden Farmen gezüchte- Abbildung 1. ten Tiere verdienen gegenüber den Wildfängern ganz entschieden den Vorzug, und kann allen, die eine Nerzfarm an fangen wollen, nur der Rat gegeben werden, keine Wildfänge zu kaufen, sondern sich die „farmgezüchteten" Tiere garantieren zu lassen. Durchweg sind die Nerze von hell- oder dunkel brauner Farbe. Je dunkler das Haar, um so wertvoller ist der Pelz. Natürlich muß ein gutes Fell auch lang im Haar, seidig und glänzend sein. Die Farbe allein tut es nicht. Diese Eigenschaften des Pelzes vererben sich und es ist wenig zu befürchten, daß bei einem Verpflanzen in ein anderes Klima diese Eigen schaften verloren gehen, sofern Haltung und Fütterung entsprechend sind. Der Nerz (Abbildung 1) gehört zur Familie der Marder, ist Fleischfresser, ernährt sich von Fischen, Fröschen, Vögeln, Vogeleiern, Kaninchen, Eichhörnchen, Mäusen usw. Er lebt einsam an Flüssen und Seen. Wild gefangene Nerze zeichnen sich je nach der Gegend Wohl durch ein besonders gutes Fell aus, sind aber, wie wir schon sagten, für die Zucht wenig er giebig. Sie ertragen die Gefangenschaft nicht sonderlich und gehen leicht ein, bringen auch eine geringe Nachzucht. Wer eine Nerzfarm oder eine kleine Zucht anfangen will, soll aber auch auf das Klima einige Rücksicht nehmen. Gebirgslagen sind am besten, und hier ist ein Nordhang zu empfehlen. Die Felle dürften da am besten sein, wo ein langer und strenger Winter herrscht. Damit oll aber auch nicht gesagt sein, daß nicht auch n Niederungen gute Pelze erzielt werden önnen. Unsere Norddeutsche Tiefebene eignet ich zur Nerzzucht jedenfalls recht gut. Der Nerz lebt auch in der Gefangenschaft in der Hauptsache von Fleisch und Fisch, aber auch Eier und Milch und tn Milch geweichtes Weiß brot kommen in Betracht. Das für die Nerz zucht notwendige Fleisch läßt sich durch eine gleichzeitig betriebene Pelzkaninchenzucht leicht, wenigstens zu großen Teilen im eigenen Betriebe, erzeugen. So eine Pelzkaninchenzucht wirft gleichfalls einen guten Gewinn ab und kann nur empfohlen werden, auch wenn das Fleisch anderweitig verkauft werden muß. Die dunkelsten Nerzfelle werden da erbeutet, wo die Gegend infolge von Wäldern und Strauchwerk dunkel ist, also wenig Sonne hat. Wer also eine Nerzzucht anfangen will, sorge dafür, daß die Tiere Schatten haben, aber nicht so viel, daß die Sonne ganz ansgeschaltet wäre, das würde zu gesundheitlichen Störungen führen; denn Sonne ist nun einmal notwendig, wenn nicht irgendeine Mangelkrankheit, z. B. Rachitis (Knochenweiche), auftreten soll. Ich komme auf diese bei Nerzen nicht gerade seltene Krankheit noch weiter unten zurück. Wenn auch die Ernährung des Nerzes in der Gefangenschaft schon kurz gestreift wurde, so sei noch erwähnt, daß sie von allergrößter Wichtigkeit ist und eines gründlichen Studiums bedarf. Eine reiche Abwechslung in der Er nährung ist unbedingt ratsam. Die Zucht des Nerzes betreibe man da, wo die Tiere wenig gestört werden. Also sind Störungen aller Art möglichst fernzuhalten. Man züchtet die Nerze in Einzelkäfigen Abbildung 2), die etwa 2,50 m lang, 1,50 m breit und 60 bis 70 om hoch sind und praktisch von der ersten Harz-Silberfuchs- und Edelpelz- tier-Farm in Benneckenstein (Hochharz) erprobt sowie heute noch im Gebrauch sind. Alle Seiten dieses Käfigs sowie das Dach und der Fuß boden sollen aus einem recht starken Draht geflecht von etwa 2,5 ein Maschenweite bestehen. Solche Käfige werden in Zwischenräumen von etwa 50 oro Abstand voneinander aufgestellt. In diesen Käfigen ist der Nistraum bzw. der Schlafraum aufzustellen, der keinen größeren Raum einnimmt. Doch können wir des be schränkten Raumes wegen hiernichtnäherdarauf eingehen, und ist dieses auch Wohl nicht nötig, da jeder, der sich für die Anlage einer Nerz zucht interessiert, sich über alles in einer gut geleiteten Farm unterrichten kann. Die Ranzzeit des Nerzes fällt in den Monat März. Die Weibchen bleiben nach dem Belegen, wie überhaupt alle Tiere, allein. Die Trage zeit beträgt 53 Tage. Ein Wurf besteht in der Regel aus 4 bis 6 Tieren. Die Jungen sind anfangs sehr klein, wachsen aber sehr schnell. Ein Rüde kann mehrere Fähen decken, doch zieht man im Interesse einer größeren Nachzucht die paarweise Haltung vor. Aber nochmals sei bemerkt, daß alle Tiere einzeln gehalten werden müssen. Unter den Krankheiten des Nerzes ist, wie schon angedeutet, zuerst die Rachitis oder Knochenweiche zu nennen, die allerdings Ge meingut fast aller von Menschen gezüchteten Tiere ist. Es handelt sich hier um eine Mangel krankheit, die auf das Fehlen von V-Vitamin Abbildung 2. SlnrelkäNg »ur Halt««» »es «er,es.