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Oeutsckes.Reich Warnung vor Waffenlieferung nach China. Aus Anlaß des Wiederauflebens des Bürgerkrieges in China hat die Reichsregierung die am Handel und an der Schiffahrt nach China interessierten Kreise erneut davor gewarnt, sich an Lieferung und Transport von Kriegswaffen und Kriegsmunition nach China zu be teilige«. Förderung des Noggenvcrbrauchs. Der preußische Handelsminister hat in einem Erlaß Anweisung gegeben, die'Förderung des Noggenver- brauchs in Deutschland durch den Unterricht in den Berufs- und hauswirtschaftlichen Fachschulen zn unter stützen. In den der Verwaltung des -Handelsministeriums unterstehenden Berufs- und hauswirtschaftlichen Fach schulen sollen unter Benutzung einer Roggenfibel Be lehrungen über die Hebung des Noggenkonfums erteilt werden. Diese Noggenfibeln sollen in den Berufsschulen kostenlos verteilt werden. Die Nationalsozialisten in Lippe. Die Ende März begonnene Polizeiaktion gegen die Nationalsozialisten in Lippe wird weiter fortgesetzt. Zwei von den früher verhafteten drei Nationalsozialisten wurden wieder freigelassen. Auf Ersuchen des Reichs anwalts in Leipzig ist nunmehr gegen den Führer der Nationalsozialistischen Partei in Lippe, Dr. Fuhr mann-Hiddesen, ein Verfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat eingeleitet worden. In der Begründung wird ausgeführt, die Anklage sei auf Grund des Materials erhoben worden, das eine Haussuchung bei Dr. Fuhr mann ergeben habe. Freistaat Danzig. Beitritt Danzigs zum Internationalen Arbeitsamt. Anläßlich der am 24. April stattfindenden Konferenz des Verwaltungsrats des Internationalen Arbeitsamtes in Paris, auf der auch die Frage des Beitritts der Freien Stadt Danzig zu der internationalen Arbeitsorganisation beraten werden soll, hat die Regierung der Freien Stadt Danzig auf diplomatischem Wege dem Internationalen Arbeitsamt eine Denkschrift übermittelt, in der sie unter ausführlicher Darlegung der staatsrechtlichen und völker rechtlichen Grundlagen der Freien Stadt ihren Antrag auf Beitritt zum Internationalen Arbeitsamt begründet und damit gleichzeitig etwaigen formalen Bedenken ent- gegentritt. Aus In- und Ausland Berlin. Nach hier vorliegenden Meldungen soll der Start des „Gras Zeppelin" zu seiner Südamerikafahr! aus den ls. Mai verschoben werden, da die Vorarbeiten in Sevilla uns Brasilien längere Zeit in Anspruch nehmen, als man bisher angenommen hatte. Paris. Die sozialistische Kammerfraktion Hal einen Gesetz entwurf zur Frage der vorzunehmenden Steuererleichterungen eingebracht, der vor allem eine Ermäßigung zahlreicher Ver brauchssteuern Vorsicht. Rom. Der Papst empfing eine Gruppe von 250 Mit gliedern des Verbandes Neudeutschland. Ferner empfing der Papst etwa 300 Vertreter des Katholischen Akademiker- Verbandes, die anläßlich des 1500. Todestages des heiligen Augustinus eine Pilgerfahrt unternommen haben. Warschau. Die Arbeitslosenunruhen im kongreßpolnischen Kohlenrevier Dombrowa sind durch das Eingreifen von Militär und durch wirtschaftliche Hilfsmaßnahmen der Behörden beendet worden. Budapest. Unlerrichtsminister Graf Klebelsberg hat seine Reise nach den nordischen Ländern über Wien und Berlin angetreten. Charkow. Der Oberste Gerichtshof der Ukraine verurteilte die Führer des Verbandes zur Befreiung der Ukraine zu je zehn Jahren Gefängnis. Weitere 25 Angeklagte erhielten Ge fängnisstrafen zwischen zwei und acht Jahren. Bombay. Der allindische Mohammedanerkongretz hat be schlossen, daß am 16. Mai zugunsten der Araber Palästinas in Indien, Burma und Ceylon Versammlungen abgehalten werden sollen. Palästina wurde als unter dem Schutz der ge samten Moslems stehend bezeichnet. Kalkutta. Dreißig Inder, darunter der nationalistische Vizepräsident der Stadtverwaltung von Haura (Bengalen) wurden beim Bilden von Voykoltposten vor Läden, die aus ländische Stoffe verkauften, in Haura verhaftet. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem mehrere Personen, darunter der englische Polizeikommissar, verletzt wurden. Neues aus sller wen Grotzseuer im Kapuzinerlloster Ehrenbreitsteln. Von einem Grobfeuer wurde das Kapuzinerkloster Ehren- öreitstein heimgesucht. Die Flammen breiteten sich sehr schnell über den Dachstuhl des Klostervorraumes und der Klosterkirche aus. Die Bekämpfung des Feuers machte Schwierigkeiten, da vom Rhein erst lange Schlauch leitungen gelegt werden mußten. Ein großer Teil des Dachstuhls über dem Altarraum fiel den Flammen zum Opfer. Die Kirche mußte wegen Einsturzgefahr ge schlossen werden. Eine unmenschliche Mutter. Die Ehefrau des Maurers Liebmann in Dommitzsch bei Torgau unternahm mit ihren beiden Kindern einen Spaziergang. In der Nähe des sogenannten Biberloches versetzte sie dem Knaben mit einem Knüppel einen heftigen Schlag gegen den Kopf und warf ihn dann in die Elbe. Hieraus ergriff sie das neunjährige Mädchen und warf es gleichfalls in den Fluß. Dem Kinde go-lang es jedoch, das Land zu er reichen und zu fliehen. Die Leiche des Knaben wurde nach kurzer Zeit gefunden. Was die Frau zu der unmenschlichen Tat getrieben hat, steht noch nicht fest. Sie wurde fest genommen. Brandstiftung nach dem Morde. Zur Verschleierung eines Mordes war ein Brand angelegt, der in Königs wiesen bei Linz an der Donau in einem Hause ausbrach und auf zwei weitere Gebäude Übergriff. Bei den Auf räumungsarbeiten wurde unter den Trümmern der Brandstätte ein stark verkohlter Rumpf aufgefunden. Es fehlten die Hände, die Beine und der Kopf der Leiche. Bei der gerichtlichen Obduktion wurde festgestellt, daß es sich um den 64 Jahre alten Privatmann Franz Preumer handelt. Es wird angenommen, daß Preumer ermordet und zerstückelt worden ist und daß der Mörder nach voll brachter Tat den Brand angelegt hat, um die Spuren seines Verbrechens zu verwischen. Die Gendarmerie hat einen Viehhändler namens Glinser, dem Preumer eine bedeutende Summe Geldes geliehen hatte, verhaftet. Schweres Unglück auf der Pariser Untergrundbahn. Ein Untergrundbahnunglück, das glücklicherweise bisher keine Todesopfer gefordert hat, ereignete sich aus der Nord-Süd-Strecke der Pariser Untergrundbahn. Infolge des Versagens eines Signals fuhr ein Zug auf einen haltenden Zug auf. Der Anprall war so heftig, daß etwa 60 Personen verletzt wurden; acht von ihnen schweben in Lebensgefahr. Die ersten Wagen der beiden Züge sind vollkommen unbrauchbar geworden. Die Englandfahrt des „Graf Zeppelin". Für die bevorstehende Ankunft des „Graf Zeppelin" auf dem eng lischen Flugplatz Cardington sind vom britischen Luft fahrtministerium 300 Soldaten zur Verfügung gestellt worden. Man nimmt an. daß der Zeppelin nicht an dem Landungsmast in Cardington befestigt, sondern während der kurzen Dauer seines Aufenthalts von der zur Ver fügung gestellten Mannschaft festgehalten werden wird. Schiffsuntergang im Jonischen Meer. Wie aus Athen gemeldet wird, kamen in Pyros drei Italiener an Land, die erklärten, die einzigen überlebenden der 23- köpfigen Besatzung des italienischen Dampfers „Frederico Carolo" zu sein, der infolge einer Kesselexplosion zwischen Zante und Kephalonia untergegangen sei. Ein ganzes Dorf brennt. In dem Dorfe Dukuki im russischen Gouvernement Minsk entstand ein Brand, der den ganzen Ort ergriff: 60 Häuser, eine Kirche und mehrere kommunistische Klubs wurden eingeäschert. Bei dem Brande sind auch Menschen ums Leben gekommen; die Zahl der Opfer konnte bis jetzt noch nicht festgestellt werden. Dieser Brand ist der dritte, der im Laufe von vier Monaten das Dorf Dukuki heimgesucht hat. Militärische Verstärkungen gegen Heuschrecken. Wie aus Kairo gemeldet wird, hat König Fuad ein weiteres Bataillon der ägyptischen Armee in das Sinaigebiet be ordert, um die Heuschreckenplage wirksam zu bekämpfen. Die bisherigen Maßnahmen gegen die Heuschrecken haben sich als ungenügend erwiesen. Mehr als zwanzig Mörder in Columbus verbrannt. Wie ergänzend gemeldet wird, befinden sich unter den Toten der Brandkatastrophe im Zuchthaus von Colum bus (Ohio) mehr als zwanzig Mörder, die zu lebens länglichen Freiheitsstrafen verurteilt waren. Beinahe alle 317 Opfer hatten lange Freiheitsstrafen zu verbüßen, arößtenteils weaen Raubes oder Einbruchs. Lunte Tageschronik Halle (Saale). In Diemitz wurden an der Fricvhoft- mauer ein etwa 21iähriger Maurer und eine 25 Jahre am Hausangestellte erschossen aufgefunden. Es liegt DoppelseW' mord vor. Paris. Auf dem Bahnhof Salaise ist ein Heizrohr oer Lokomotive eines Personenzuges explodiert. Der Heizer uns der Lokomotivführer erlitten schwere Brandwunden. Budapest. In der Nähe der Basaltgrube bei Sonwsft ist unter einer Bergwerksbahn eine Brücke eingestürzt. MV' rere Wagen stürzten in die Tiefe. Ein Bremser wurde getötet, zwei andere wurden schwer verletzt. Sport m Sachsen. Ein sportliches Jubiläum. Am 4. Mai begeht der Gau Ostsachsen im Gcwcrbehau^ Dresden, die Feier seines 30jährigen Bestehens. Ihre Am Wirkung haben zugesagt Kammersänger Robert Burg """ Schauspieler Alexis Posse. Das Konzert wird ausgesührt der Kapelle des 1. Jager-Balls. 10. (Sächs.) Jnf.-Regts. Mw Leitung des Obermusikmcisters H. Thiele. Die FestansprM hat der erste Vorsitzende des Verbandes Mitteldeutscher spiele e. V., Hans Hädicke, Halle, übernommen. AußcilM werden an diesem Abend die Sportschulen folgender VcrM mit Musterdarbietungen aufwarten: Dresdensia, SPorlvcrcv zu Dresden e. V.; Dresdner Sport-Club e. V.; Dresdiw Sportverein „Guts-Muths" e. V.; Dresdner Sportvew" „Brandenburg" e. V.; Dresdner Lehrersportverein; Sportvereinigung e. V., Dresden, und Sportverein von FaM' Deutscher Weltrekord im Geschwindigkeitsflug. In Fow setzung der Leistungsslüge mit dem von der WademiW- Fliegergruppe Darmstadt erbauten kleinen Doppeldecker „vt° startete der Fluglehrer Neininger zu einem 100-KilomeM' Geschwindigkeitsflug. Start und Landungsstelle lagen be Bickenbach an der Bergstraße. Der Rundflug führte »iw Neu-Isenburg—Ersenhcim. Es wurde nach vorläufiger F"c stellung eine Stundengeschwindigkeil von 215 Kilometern en zielt. Der Weltrekord für Kleinflugzeuge dieser An steht Ml 192 Stundenkilometer. Die Anerkennung der Leistung ocs Darmstädter Flugzeugs hängt von der Nachprüfung der Ml» instrumente durch die Flugbehörde ab. 150 000 Turner gibt es in Bayern, das weist die W' standescrhebung des Bayerischen Turnerbundes aus. Das M etwa 2000 Turner weniger als vor einem Jahre gezählt wu« den. Die rückläufige Bewegung erstreckt sich aus Männer um Jugendturner, während die Zahl der Turnerinnen t"' genommen hat. j KunÄunk-ppogrsmm Rundfunk Leipzig (Welle 259), Dresden (Welle AO). Freitag. 25. April. 10.35: Dr. Agnes Zahn-Harnack: Pr°' bieme des Frauenstudiums v 14: In der Rähmchen A.-w- Zschovvau Ein Rundgang durch die Werke. » 15: Eva KuW- Kann die Landfrau dazu beitragen, den deutschen FrühgemM' bau zu heben? S 16: Anne-Marie Curtius: Pariser Theam von heute S 16.30: Hausmusik des 18. Jahrhunderts. LocaleM Thema mit Variationen für Geige und Cembalo — Bavo Italienisches Konzert — Graun: Abschieds-Ode an Phyllis-,'s Hurlebchch: Dieb Amor — Scholze: Absage an das <M°' Mvaldi: Präludium — Rebel: Rondo ..Dis Glocken". — EoA perin: Drs verliebte Nachtigall — Daquin: Der Kuckuck. — Zwei Arien für Bah mit obligater Geige. » 18.05: SozialoerM rungsrundsunk. » 18.40: Englisch. » 19.05: Dr. Marcuse: nten und sein Denker Unamuno * 19.30: WirtichaftssrE i der Gegenwart. « 19.45: Oesterreichiichs Tänze. « 20.40: Us dem „Tartarin de Tarascon" von Alphonse Daudet » 2147 Konzert. Brahms: 1. Sinfonie C-moll. » 22.30: Zeit. We^ Q Ani-Hl.: Konzert. i Deutsche Welle. Freitag, 25. April. 9.30: M. Gruhls Prof. Dr. Lampe: Abessinien und seine geopolitische BedeuE * 14.30: Kinderstunde. » 15: London: Der Kampf um den DE. Pokal England—Deutschland. « 16.30: Leimig: Konzert. » UA Hildegard Schwab: Vom Schicksal der Waisenkinder. » HÄ Ober-Reg.-Rat Dr. Lautenbach: Wirtschaftskrise und Kapitalm^" S 1a.2O Mar Valis:: Der gegenwärtige Stand der RaketeE schung. » 18.40: Englisch für Fortaeschr. » 19.05: Divi.-Jng- Traütwetter: Verkehr und Verkchrsbewültigung in den EroME S 1V.30: Wissenschaftlicher Vortrag für Tierärzte. » 20: Do», tümliche Lieder. » 20.30: H. von Zwehl: Streifzüge durch »» iin. S 21: Klingler-Quartett. Mozart: Streichquartett D-dur..., Brahms: Streichquartett A-moll. « Anschi.: Zeit, Wetter. « 22.3"' Kartenspiele. WW M MW r- nur- srn e/re bv Klarlin keulMwanrrer, ttalle (Lsslet (24 Einen Moment stutzte Finsterbusch, dann sagte er nach denklich: „Wie du willst! Aber nimm's mir nicht übel, wenn ich dir sage, daß du ein Dummkopf bist." Jochen Bendemann lachte, ohne etwas zu erwidern. Erst nach einer Weile, als schon das Läuten der Loko motive hörbar wurde, sagte er: „Ich kann mir denken, daß du enttäuscht bist, kann dir indessen nicht helfen. Ich verliere mehr als du, denn nun muß ich wieder fort und sehen, wo ich Arbeit finde..." „Na, du", rief Max Finsterbusch lachend, „da such' nur nicht zu eifrig, sonst findest du welche! — Ich kann also heimfahren?" fragte er dann „Ja. Und ich danke dir für den Dienst, den du mir hast erweisen wollen." „Schon gut, schon gut! Wenn wir Proleten nicht zu sammenhalten wollten, wäre es erst recht traurig! Bloß wissen möchte ich, was aus dir wird. Du gefällst mir — wahrhaftig!" Der Zug fuhr ein und enthob Jochen Bendemann einer Antwort. Aber er drückte dem Burschen fest die Hand und winkte ihm nach, als er davonfuhr. „Seine Natur möchte ich haben, seinen leichten Sinn!" dachte er noch. Dann mußte er machen, daß er wieder den Berg hinauf kam. Es war höchste Zeit. Als er endlich auf ven Arbeitsplatz trat, schickten sich die anderen eben an, an ihre Plätze zu gehen. Hastig wollte er sein Werkzeug nehmen, da zog der Vorarbeiter ihn beiseite und fragte: „Du hast also doch geschwindelt?" Vor dem Blick, der ihn traf, erschrak der ehrliche Mann freilich gewaltig. „Na, friß mich nur nicht gleich!" knurrte er. „Dann müssen Sie sich Ihre Worte überlegen, Meile, ehe Sie sie aussprechen!" „Na ja, na ja! Von Schwindel kann ja auch keine Rede sein, denn du — Sie sind doch der Bendemann..." „Na, Meile, der bin ich, wenn Sie den Waldarbeiter Bendemann meinen. Und der werde ich bleiben, wenn es irgend geht!" Er nahm die Werkzeuge und lies den anderen nach und wartete, daß auch sie ihn fragen würden. Aber anscheinend wußten sie noch nichts; und das wunderte ihn nicht, weil kaum einer eine Zeitung las und sie alle, wenn sie heim kamen, nur noch aßen und eine Pfeife rauchten, um sich dann niederzulegen. Meile aber hatte nichts verraten. Schon freute sich Jochen, daß er nun über der Arbeit auf andere Gedanken würde kommen können, als er beim zufälligen Aufblicken auf der Talstraße eine Reiterin angesprengt kommen sah Jäh stockte ihm der Herzschlag. Er brauchte nicht ein zweites Mal hinzusehen, er wußte, wer da kam. Und unter dem zurückflutenden Blute färbten sich seine braunen Wangen dunkel. Die anderen hatten noch nichts gesehen, außer Meile, ! der sich anschickte, den Berg hinunterzueilen. „Bleiben Sie nur!" sagte Jochen, schnell zu dem Vor arbeiter tretend. „Die Dame sucht sicher mich." „Das kann schon stimmen", meinte der Alte und schüttelte den Kopf. Jochen Bendemann stieg in mäßiger Eile den Hang hinab und ärgerte sich etwas über sich selbst. Er hätte warten sollen, bis sie ihn rufen ließ, und hatte doch ihr und sich diese Widerlichkeit ersparen wollen. Die Amerikanerin war aus dem Sattel gesprungen. Die Männerreitkleidung ließ sie schlanker erscheinen, als sie war. Das andere ? Was durfte es den Waldarbeiter Bendemann küM' mern, daß dieses reiche Mädchen sehr, sehr schön war. Namentlich jetzt in der Erregung durch den offenbal schnellen Ritt, den es hinter sich hatte? Freilich, über sei» Herz hatte er keine Gewalt, und er freute sich nur, daß sie nicht Hineinschauen konnte. Ohne weiteres fragte er, nachdem er sich leicht verneigt hatte: „Sie wünschen mich zu sprechen?" „Das ahnten Sie?" klang es zurück, auf Englischs wie er gefragt hatte. „Ich konnte es mir denken nach dem, was ich seit gestern mehrfach habe hören müssen." „Und was die Wahrheit ist?" Er lachte. „Soweit sie diesen gesuchten Bendemansi betrifft, sicher." „Der Sie nicht sind?" Die Blicke beider begegneten sich. „Nein!" sagte der junge Mann. Noch einmal schaute sie ihn an. „Sie werden also bleiben, was Sie sind?" „Ich hoffe es." Da wandte sie sich ab. Und kaum hatte er ihr noch ve» Bügel halten können, da sprengte sie schon so schnell zurück, wie sie gekommen war. Sie hatte ihn nicht mehr eines Blickes gewürdigt nach vem letzten, den sie auf ihn g"' worfen und den er nie vergessen würde. Den Kops gesenkt, stieg er wieder den Hang empor nahm seine Arbeit auf, ohne Meiles Neugier befriedigt z» haben. „Nun fehlt nur noch der Baron selber!" dachte er. Aber Erbenstein kam nicht! Das empfand Joch»» Bendemann fast als eine Enttäuschng. Aber bei seiner Heimkehr erschrak er doch, als er de» Herrn allein auf der Bank vor dem Kreherhäusel sitz"" sah. „Also doch!" sprach er vor sich hin. Der Baron stand auf und kam ihm entgegen, bot iw" die Hand und deutete auf die Bank. „Sie haben sicher eine Minute Zeit für mich!" fragt" er, sich der englischen Sprache bedienend. (Forts, folaw