Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Gemeinde - Gst» - Kmtto N» ttg MU den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" «nd »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. UUWltSW- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates M AzeiMt amüichm BeLanntmachungm zu Ottendorf-Okrilla. Ü Do wird «ü L 8 jid« Monat» i-ranat g«g«r»«. 8 3* Nal!« h-h»ro Tosali <Krt»g »b. s-icst. 8 8 «»»bwelch«» EtSrungen d« ButUrb« d« L 8 öettmrg, d. Lieferant«« »d. d. V«fLrd«nms»> 8 8 EinrtchtLAgen) hat ho B«p«hrr t»in«« Ao» 2 8 Knxb «us ütefernng »do SlachN«f«n»q b« « - 8«iUn!, »». SUcktahbwg d. Drp»g»pr«ts»». 8 Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und 8 Di« .Ottendorfer Zeitung- «rscheint Din»»- »S, Dou»«r,taz und Sonuabend. 8 D», V « , v " Nummer 94 Sonntag, den August ^927 26. Jahrgang. 25 Jahre Turnverein Jahn. Am 13 und 14. August begeht der hiesig« Turnverein »Jahn" e. V. die Frier seines 25jährig«u Bestehens. Der Lettin viranflaltlt am Sonnabend einen Festabend im Gast, hvs zum Roh. Am Sonntag finden volkstümlich; Wett- kimpse des Turnbrzirk» Radeberg auf dem Vereiusplatze statt. Es ist wohl angebracht einige Ereignisse aus dem Vrr- einsleben au« diesem Anlässe anzuführen: Der Benin wurde am 7. Juni 1902 gegründet. 1909 vurde ein« Turnerinnen- und 1912 eine Männerabteilung in» Leben gerufen. Unaufhaltsam entwickelte sich der Verein »US kleinen Anfängen zu seiner jetzigen Gröhe. Ein starker Rückschlag trat durch den Weltkrieg ein. Fast alle älteren Turner wurden zum Heeresdienste eiugezoqen, sodaß der Brr,in nur noch aus Jugendturnern und Turnerinnen be fand. 10 Turner starben den Heldentod, einer starb in der Heimat nach dem Kriege an den Folgen einer Verwundung. Mit Beendigung de« Kriege« setzte wieder reges Leben liu. 1921 konnte eine Kinderabteiluug ins Lben gerufen »trden. Diese erfreute sich bi« aus den heutigen Tag reger Anteilnahme. Durch den notwendig gewordenen Lokalwechsel « Jahre 1920 wurde der Verein saft heimatlos. Da ge- Mg es ihm im April 1922 einen herrlich gelegenen Platz >u Pacht zu bekommen. Nach Bearbeitung de« Platze« durch Verriusangehörige Stinte »r, gleichzeitig mit der von den Turnerinnen gestifteten Fuhne im Iah» 1925 geweiht werden, diese Festtage find noch in aller Erinnerung. Mit dem neuen Platze setzte auch die Spielbewegung ein. Im Herbst 1925 wurde die Fuß- Wabletlung und im Frühjahr 1926 die Handballabteiluvg ^gründet. Beiden Abteilungen gehören Mitglieder und tilgend, sowie Turnerinnen und Knabenmaunschaftrn an. 3« Juni 1926 wurde dem Verein eine Frauenabteilung ^geschloffen, deren Entwicklung zu den besten Hoffnungen «»laß gibt. Rögen dem Verein, wie in der Vrrgangenhrit, so auch der Zukunft Männer und Frauen zur Verfügung steheu, d'i für seine gedeihliche Weiterentwicklung die beste Gewähr Kben. Gut Heil! Oertliches rmd GSchfischeS. Dttendorf-Dkrilla, den zs. Augustf-rr. . — Das hiesige Forstamt hat im zeitigen Frühjahr ds«. -Hs. läng« eines Fußweges am sogenannten Kanal eine fteihe schöner, langschäfttgrr Eichen gepflanzt, um für dir Mere Zukunft einen beschatteten Spazierweg in landschaft- "4 reizvoller Gegend zu schaffen. Rohling« haben nun MK die freudig wachsenden, gerade empor strebenden Gipfel einer ganzen Anzahl der gepflanzten Eichen umge- Mt und damit einen sichtbaren Beweis für die Unkultur der Täter geliefert. Sie hatten offenbar keinen Sinn für dir Schönheiten der unberührten Natur, sie stöhnten rück- W«lo« ihrer Zerstörungswut, vernichteten stnnlo« dem und der Allgemeinheit gehörende Werte. Es ist dringend wünscht, daß der einficht«volle Teil der Bevölkerung die iv« Schutze de« öffentlichen Eigentum« berufenen Stellen d»d Personen noch mehr, als e« in dankenswerter Weise Mn geschieht, unterstützt und dazu beiträgt, daß rohe Frevler an der Natur und ihrer Schönheit der gerechten Grasung nicht entgehen, daß sie vor allem zur E-kenntni« M« nichtswürdigen Handeln« und ihrer Pflichten gegen die Mitmenschen gebracht werden. „Laß die Blumen stehen Und den Strauch. Andre die vorübergehen, Freuen sich auch." — Der heutigen Nummer dieser Zeitung liegt eine ^«brkarte der Weilwerkt A.-G., Frankfurt a. M. über die »Torpedo" Klein-Schreibmaschine bei. , Dre« den. Wie bereit« berichtet, wurde am 8. Aug. B Staat«forstreot«r Lohmen der Arzt Dr. med. Schornlicht M Frankfurt a. M. tot aufgefunden. Ein au« Stadt ^Hlen herbeigerufrner Arzt hatte Herzschlag als Tode«. Mache sestgrstellt. Da sich aber auch Verletzungen an der Mch« befanden, so ersolgte die behördliche Beschlagnahme ^selben. Am Mittwoch sand auf Anordnung der Staats- Mvoltschast Dresden in der Totenhalle zu Lohmen dir ge- Milche Sektion statt Nach deren Ergebni« steht einwand- fest, daß Herzlähmung dem Arzt ein plötzliche» Ende be reitet hat. Alles andere scheidet hier aus. Und damit werden auch alle umlaufenden Gerüchte entkräftet. — Am Donnerstag wurden in der Dresdner Heid« in der Nähe der Haidemühie und unweit von der Radeberger Landstraße entfernt die Leichen eine« jungen Liebespaare» erschossen aufgefunden, das in der vorgrhenden Nacht ver mutlich im gegenseitigen Einverständnis den Tod freiwillig gesucht haben dürste. Kurze Zeit nach der Auffindung de« Liebespaares trafen Beamte der Mordkomisston des Dresdner Kriminalamtes am Tatorte ein, die fosort den Vnrfall zu Protokoll nahmen. Wie die Personenfeststellung ergab, handelt« es sich um den 19 Jahr« altru Gastwirtssohn Johanne« Göbler und um «in erst 16 Jahre alte«, au» d«r Tschrcho-Slowakei stammendes Hausmädchen. Dis Eltrru de« Göbler bewirtschaften im Heidrpark da« dortig« Volks- wohlhrim, dort war auch da» junge Hausmädchen in Stellung gewesen. Der Verkehr zwischen beiden LtebeSleutrn fand nicht die Billigung der Göblerschen Eheleute. Auf deren Vorhalte hin hatten der WirlSsohn und da» Haus- Mädchen am Abend zuvor das elterliche Heim verlassen. Trotz aller auch in der Nacht vorgenommenen Nachforfchungen blieben beide verschwunden, bi» man di« jungen Leute « schossen aufgefunden hat. Nach Lage der Verhältnisse dürfte der junge Göbler erst da» Hausmädchen und sich selbst ge tötet haben. Großdobritz. Auf der Kr«utzung der Staatsstraßen Großenhain—Dresden und Radeburg—Meißen warm am Donnerstag in der Nähe de» Buschhause» ein Berliner und ein Radeburger Personenauto derartig aufeinandergesahreu, daß der eine Wagen sich zweimal übelschlagen hat und der andere völlig zertrümmert wurde. Vier Personen wurden schwer verletzt; sie sind teilweise noch nicht vernehmungs fähig. Mohorn. Vormittag gegen 11 Uhr brach bei einem Gutsbefitzir in Grund bei Mohorn Großseuer aus. Wohn haus, Seitengebäude und Scheune brannten bi« auf die Umfassungsmauern nieder. Getreide, Heu und wertvolle« Inventar sind den Flammen zum Opfer gefallen. Der Brand ist wahrscheinlich durch Kurzschluß beim Dreschen ent standen. Reichstädt. Zwei Herren von hier wollten in einem Dippoldiswalder Mietauto nach dem Bahnhof Klingenberg fahren, al« sich auf der Staatsstraße zwischen Ruppersdorf und Obercunnersdorf plötzlich der Kranz des Steuerrades ab- löste, wodurch der Führer die Herrschaft über den Wagen verlor. Dieser überrannte einen Straßenbaum und zwei steinerne Brückenpfeiler und stürzte di« mehrer« Meter tief« Straßenböschung hinunter aus eine Wirse. Dabet erlitt der eine Fahrgast einen Oberschrnkelbruch, der andere Brust quetschungen, nur der Kraftwagensührer kam mit einer Schramme davon. Narrdorf. Beim Abladen de» Getreide« fiel der 13 jährig« Sohn des Maurer« Lehmann in dem Gehöft d«» Gutsbesitzer» Köhler so unglücklich vom Scheunenboden auf die Lenne, daß er sich eine schwere Gehirnerschütterung zu- zog und verstarb. Königstein. Beim Baden in der sreien Elb« er trank hier der 13 Jahre alte Schulknabe Teuber au» Pfaffendorf. Die Leiche de» Knaben, der de» Schwimmen» noch nicht ganz sicher war, konnte uoch nicht geborgen werden. Wehlen. Dem hier bediensteten Oberbahnwärter Müller, der kürzlich di« durch Hochwasser verursacht« Unsahr- barkrit der Hauptgleise zwischen Pötzscha-Wehlen und Ober» Vogelgesang rechtzeitig bemerkte und meldete und damit den D-Zug 65 vor einem Unfall bewahrte, ist eine Geldbelohung zugebilltgt worden. Bärenstein. Im K«ll«r der Weberei Franz Gehlert L Söhn« brach in der Dienstagnacht ein Feuer au«, da» au« tu Brand geratenen Abfällen entstanden war. Der dichte Qualm machte bald die Brnutzung der Treppen unmöglich, so daß sich die Arbeiter im Erdgeschoß durch einen Sprung au« dem Fenster retten mußten, während di« Arbeiter de« Obergeschosse« in die Bodenräume flüchteten, au« denen sie durch hilfsbereite Nachbarn, die ihre Rufe ge hört hatten, in halberstickttm Zustand gerettet wurden. Geithain. Beim Roggeneinsahren wurde der 67 Jahre alte, bei dem Gutsbesitzer Liebing Wickershaiu in Dienst stehende Tagelöhner Winter durch Schleudern der Wagendeichsel von der Schrunenhochfahrt in die leere Banse gedrückt. Er «litt «inen Schädelbruch und war sofort tot. Limbach. Ein schwirer Zusammenstoß eine« Pferde geschirr« mit dem Eisenbahnzug der Linie Oberfrohna-Lim- bach-Chemnitz ereignet« sich am Mittwoch früh gegen 9 Uhr bei der Kreuzung des Wege« von der Anna-Esche-Straße nach dem Hohen Hain und der genannte« Bahnstttck«. Al« der Geschirrführer de« FuhrgeschSft«inhabrr» Gutseel sich mit seinem mit zwei Pferden bespannten Jauchenwagen dem Bahnkörper näherte und bemühte, vorschriftsmäßig vor dir Warnungstafel zu halten, riß ihm «in Teil der Zügel. Er hatte dadurch nicht mehr die volle Gewalt über di« vor- wärtsdrängenden Tiere, die von der Lokomotive «faßt und in den läng« der Bahnlinie führenden Graben geschleudert wurden. Die Pferde wurden schwer verletzt, ein« mußt« ge- tötrt werden. Chemnitz. Kurz« Zeit nach dem G«nuß von Stachelb«rren trank di« 17 jährige Tochter einer hier aus der Plauitzstraße wohnhaften Familie Wass«. Bald darauf stillten sich heftige Magen- und Darmbeschwerdtn ein; auch ärztliche Hilf, vermochte keine Rettung zu bringen, und unter den qualvollsten Schmerzen «lag dir Bedau«m»wttt« dieser nicht genug zu verurteilenden Unsitte. Plauen. Di« Kriminalpolizei hat den 47 Jahr« Geschirrführrr O«kar Feustel au« Kleinfalke bei Gera wegen verschiedener Einbrüche und sonstig« Diebstähle sestgrnommen. Unter dem Druck der Beweismittel hat Feustel gestanden, den Mordvrrsuch auf die Wirtin der Gasthaus« „Jäg««> ruh" in der Grra-Weidaer Straße, die Brandstiftung in Milbitz und Ernsee und anschließend in der gleichen Nacht den Einbruch bei dem Feuerwehr-Kommandanten in Ernsee verübt zu haben. Weiter bekannte sich Feustel zu »in« Reihe anderer Einbrüche und Fahrraddiebstähle. So hat er in der Nacht de» 8. August in der Nähe von Otticha dem Fleisch« und Viehäudler Weißer au» Kleinfalke aufgelauert und in einer Entfernung von fünf Meter zweimal auf ihn geschosst». Der Uebersallene wurde dabei so schwer verletzt, daß er kaum mit dem Leben davonkommru dürfte. Feustel schlich sich an den Schwerverletzten heran, um ihn zu be rauben. Weißer bat ihn, sein Fahrrad zu nehmen, um ärzt liche Hilfs zu holen. Feustel tat die« auch und benach richtigt« die Frau de« Weiß«; hierauf fuhr er mit dem Rade unerkannt davon. — Der Maurermrist« Schmidt au» Hundrgrün wurde auf dem Heimwege von der Arbeitsstätte von einem Kraft wagen zu Boden geschleudert und so schwer verletzt, daß «, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, im hiesig«« Kcankenhause verstarb. Eingesandt. Für diese Veröffentlichung übernehmen wir nur die preßgesetzltche aber nicht die ideelle Verantwortung. Die bürgerliche Gemsindeverordnrten-Fraktion schreibt Zum Berichte der Gemeiudeverordueteusttzung vom 5. Aug.: in der Ottendorfer Zeitung Nr. 92 erkläre« wir, daß wir den Antrag Petzold und Gen., Aufnahme einer Anleihe vo« 100000 Mark zum Wohnung»bau in Gemeiudeeigentu«, unferseit« nicht den Verwaltungtaurschuß überwiese«, sondern abgelehnt haben. In der Aussprach« wurde von uu« die Wohnung»not uns««» Orte» wohl au«rkaunt, e» wird aber gewarnt in Gemeiudeetgentum zu bauen, da die» mit der Zeit eine Last wird und unrentabel sei und wir eine Schuldtuwirtschast nicht mitmachen könne«. E» gibt im Ort» genügend Baulustige und diesen annehmbare Kapitalien zu beschaffen solle vom Gemeiud«at alle» versucht werden. In der Wafferw«k»ordnung welche ebenfall« zur Be ratung stand wurde versucht einen großen Teil der Lasten und Verantwortungen den Hau«befitz«u auszuwälzen. Nach langer Aulspracht und Abänderung-anträgen uuserseit» konnten wir dies« Ordnung bi» auf einem Punkt zu stimmen. i8 p » r 1. Fußball. Jahn 1. - Klotzsche 1. Anstoß nachmittag auf hiesigem Platze. Motorradsport. Die Motorradsahrer - Sportgemeinschaft Groß-D«»d«n nimmt in zwei Gruppen au der 3. Wanderfahrt der Laudes- grupp, Sachsen de« D.M.B. nach Annaberg teil. Die erst« Gruppe sammelt sich am Sonnabrud, 3 Uhr beim Gasthof R-ichsschmied, Keffel-dorfer Straße, die zweite am Sonntag ebendort um 6 Uhr. Di« Kontrollstelle der Wanderfahrt befindet sich an der Festhalle, Käthplatz.