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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegerck I«»»»»» «»»I«»»»»«»I»»»»A »» MÜ «««»«»> Freitag, den 3. Februar sY28 Nummer (5 27. Jahrgang. »«««I «»»II»»I«»» » Posts«h«t-^ontv Leipzig Mr. »14L d« Demrinderate» M OtLendorf-OkrUla. dm veüsgm ,R«v« IUvstrtert^, „Mvd« »»d H«i«" rock „Dm K»d»ld" SchrffÜeÜung, Druck vad Verla- Kermaa» Nühl«, OttendochOtrüla. Amtlicher Teil. W a s s e r z i n s. Der Wassrrzin« für Monat Januar 1828 iS bis 12 F»bru.r d«. Ih». an die Waff»!w«rk<Iass« — Sieuerein- nahme abzusühre». Nach Fristablauf beginnt da« geordnete Beitr«ibung»- versabren. Zur Erleichterung für die Wafferabnehmer und dir Wafferwerklaff« ist die Zahlung d « Wasserzinse» auf einige Monat« zulässig und erwünscht. Htteudarf-Hkrilla, am 1. Februar 1928. Der Gemeinderat. OertlicheA ««d Gächfische». Vtttndorf.VkMa, den 2. Februar >?I8. — Wo« der Februar bringt. Wenn d«r „Hornung" in unseren Breiten auch eiu richtiger Wintermonat ist, so rückt doch mit jedem Tag der sehnlichft erwartete Frühling näher. Ein« voll« Stunde länger al« am 31. Dezember steht jetzt di« Sonn« am Himmel. Die Weiden öffnen ihre Blatlkaosr«i, die Schneeglöckchen blühen und die «rsten ge» si«d«rt«u Boten de« Frühling« stellt« sich rin: am frühesten nicht vor dem 24. — der Star, Rohrommer, Hau«rot. schwänzschrn, Edelfink, Storch und Wrnderfalk folgen; und Amsel, Kohlmeise und Lerchen beginuen zu singen. Aber oll,»viel warm« Sonnentag« soll der Monat »och nicht bringen, »eil der März dann um so kälter wird. „Wenn im Hornung die Mücken schwärmen muh man im März den Ost» wärmen!" Dagegen: „Im Hornung Schnee und Ei« macht den Sommer Heid". Den Hundertjährigen Kalender noch ist da« Wetter in der ersten Februarwoche trüb», am 1. und 2. gelinde, vom 3. bi« 6. kalt, daun soll e« schön fein, am 10. soll aber Regen eintretev. Ba« 13. bi« 26 prophezeit der 100jährige Schure und grob« Kälte dann tritt milde Witterung ein die bi« über den Februar hinau« anhalten soll. Die Jagd ruht im Februar fast ganz der Jäger soll vor allem für dir Fütterung de« Wild, bestand»« sorg««. Wie 'M Januar, so bietet die Fischerei auch im Februar die besten Erfolge in sonnigen Mittag«- stunden, in denen man mit der Angel sowohl wi« auch schon wieder mit dem kleinem Netz zu fischen beginnen kann. Unter den Lo«tagen dt« Februar steht der 2. Februar Maria Llchtmeb an erster Stelle, an den sich zahlreiche Botk«bräuche knüpfen. Die Wtntersestlichketten erreichen im Februar ihreh Höhepunkt. Prinz Karneval regiert uud die Matkeilbäll* öff«m Uchen und privaten Charakter häufen sich, bi«-zu Fastnacht dem fröhlichen Treiben ein Ende gesetzt wird un» der grau- Aschermittwoch herousdämmert. Fast« «acht fällt die«mal aus den 21., Aschermittwoch auf den 2?. Februar. - - — In der letzten Turnrat«sttzung de« Turnverein« „Jahn" wurde beschlossen, da« die«jährige große Kostüm« fest am 3. März unter d«m Titrl „Karneval in Köln" zu veranstalten. — Am Montag beging der hiesig« Gewerbeveritn s«in neunte« Stiftung«?«^ In den mit den Handwerkerztichev geschmückten Saal« de« Gasthof« zum Rob hatte sich «ine stattlich« Anzahl von Witgli«d«rn und Gäst»» au« nah und fern ting«fund-n. D«u Abend eröffnete di« Löhnertsche Kapelle unter Leitung ihre« Dirigenten Herrn Löhnert mit einem Marsch. Hierauf nahm Herr Dentist König al« Vor« sitzender de« Verein« da« Wort zur Begrüßung aller Er« schienen und hieß vor ollen die Mitglieder de« M. G. V. Deutscher Grub herzlich willkommen und dankte ihnen für ihie Berritwilltgkeit, dir Feier durch da« deutsche Lied zu verschönern. Nach der von der Kappelle gespielten Ouvertüre sang der Männerchor do« herzinnige Volkslied: „Jetzt gang ich an« B ünoelt" und daraus da« Scherzo: „D>e dumme Liesel". Nach der Paus« erfreut« die Kapelle durch «tu Inter mezzo, der Mannerchor durch die Post im Wald« mit Trompetrnsolo und da« Koschatsche Bolksstück: „Am Wörther L«e". Nachdem der Vorsitzende nach diesem Lied dem Verein nochmal« mit seinem;Li«dermeik«r Hin« Kaptll- «etstcr Repp« gedankt hatte für diese schönen Darbietung«! brschloß die Musik da« Programm mit dem Polpourt von Morena: „Seid einig". D«r Beifall bezeugt«, daß auch di« Vorträge der Kap»ll« sehr erfreut hatten. So mutzt« sich die Kapelle zu einer Zugabe entschließ»«. Autzrrhalb de« Programm« bot vor und nach den Konzert Herr Gnauck jun. noch »tnige L »ur L"vte von de««» be'onder« di« erzgebirgtschen Lieder gefielen Nach dem Konzert trat der Tanz in seine Recht« und hielt die Teilnehmer noch lang« in fröhlicher Stimmung beisammen. — E« ist eine alt« Geschichte, daß e« meist kleine An lässe und Gelegenheit«« im Leb«u sind, über die wir stolpern und uns Kopsi«rbrechkN machen. Der elend« Kleinkram de« Lebens, der überall liegt, aus jeden täglichen Wege, v«r- braucht UN« mehr, al« grob« Ereiguiss«, di, UN« gefaßt und vorbereitet finden. Unsere Großeltern waren noch nicht so umklammert vou diesem Sirudel kleiner Unannehmlichkeiten wie wir Menschen von heutzuiag«. St« hatt«n noch Zeit. Wer denkt nicht manchmal sehnsüchtig an drv lang«« Tag uus«rer Vorfahren zurück, der so geräumig war wie ihr« Stuben und Kammern. Unser« Wohnungen sind enger und unsere Zeit ist gleichsam kürz« geworden. Sie konnt«n sich noch Zeit lass«» bei ihren Entschlüsse». Damol« gab e« noch die still« Beschaulichkeit und jene bekannt« Nacht, in d«r man di« Sach« noch einmal überschlaftn könnt«. Sie konnt«u sich noch in allen Ding«» g«mütlich tu». Un« dringt di« Hast de« Leben« uud di« H«tzjagt nach Verdienst. Bet i n» h«tßt da« Gebot der Stunde: In Bereitschaft sein ist alle«. Bon un« verlangt j-de Stunde rasch» Eutschlüff». Jeder Tag bringt neu» Fragen und Aufgaben. Da heißt «« immer s»ine fünf Sinn« beisammen haben. Nicht glrich auf- braus«» und sich künstlich aufregen wenn do« Wetter nicht nach Wunsch ist, wenn «in Omnibu« vor der Nase w»gfährt wenn der Wind den Hut fortnimmt oder die Suppe einmal versalzen ist. Sich nrcht gleich dir gute Laune verderben lassen und ein G-sicht schneiden wie e<n bayrischer Poft schaffarr. Leute di« b«im geringfügigen Anlaß auf- brausen und überschäumen wiff«n garnicht, wi« komisch sie aus ihre Nebcnmenfchen wirken. Ruhig Blut schafft S»lbß- sich«rheit und macht überlegen. So wie «S Kleinigkeiten aibt dt« man nicht ernst nehm«« soll, so gibt »« auch Kleinigkeiten an denen «an nicht achtlo« vorübergehen soll. Der Kleinkram de« Leben bietet auch viel« Möglichkeiten de« Glück«. Es kommt ganz darauf an, mit welchen Aug«n man die Dinge des Leben« betrachtet. Ein offene« Aug« für all di« kleinen Schöpfungswunder um un«, für dt« Gaben der Kunst und der Kliiukram des Leben« kann un« »immer viel anhaben. Die groß«» Freuden sind seit«», da für gibt e« adrr noch viel klein«, dt« dankbar genossen da« Leben übersonuen können. Rtesa. In Kliugenhaiu wurde seit «iniger Zeit die 29 jähria« Locht«! To«ka de« Gut«besttzer« Schreiber ver mißt. Nach langem, durch Hochwasser erschwerten Suchen« wurde jetzt die Leiche der Genannte« im Dorfbach» ge funden Wiesa b. Kamenz. Im hiesigen Gemeindeamt« ist man umfangreichen Verfehlungen de« Bürgermeister« Schnorr busch auf di« Spur gekommen. Obwohl die Unt«rsuchung«n noch audamrn, steht doch schon fetz, daß gegen 30 000 Mk. fehlen. Di« Büchrr sollen in Ordnung sein. Schnorrbusch ist sei»«« Amt« enthoben worden. Finanziellen Schaden wird di« GtMkindt kaum «rltiden, da sofort Hypothek«« aus dt« Grundstücke vou Schnorrbusch eingetragen worden find. Eberrbach. Auch im Ritterbach schwimm»» seit «inigrr Zeit tote Fische und Krebse in großer Zahl. Da« W-fser, in da« die Georgrwalder Fabriken ihre Abwässer leiten, ist ölig und riecht nach Petroleum. Bautzen. In der letzten Stadtverordnetenversamm lung traten di» Kommunisten wiedir einmal in der dits«n Menschh«itsb»glück«rn «ig»nm Art auf, indem sie die Ent fernung von Wandsprüchev, christlich» Litiralur usw. sowie ein Verbot de« C'wralfingen« der Schw»st»ru im Stadt- krankenhause forderten. Al« Elsatz dafür empfahl«» sie die Auslegung der Zeitschriften „Der Frridenker" und der „Atheist". Besonder« h'rvor tat sich hierbei der kommu nistische Stadtverordnete Schulz, der erst vor kurzen wegen Beleidigung de« Bürgrrmeistrr« zu einer längeren Gesäng- ni«strase verurteilt worden war. Frankenberg. Der etwa 1500 Verrintangehörig« zählende Turnver«iu (DT.) hat das hiesige, an s«inem neuen Sportplatz gelegene Schützenhaus, eineu der größten Vergnügungssäle der Stadt käuflich erworben. Da« Unlrr- vehweu wird unter d«m Namen „Vereiushaut" allen Kreisen der Brvölkeruug zu Veranstaltuugeu aller Art zur Versüguug stehen. Mittelbach. Au dem hitfigeu ungrsichertrN Bahn übergang, d»r schon sehr viele Opfer geordert hat, ere'.gnete ütb am Vien«ta" ob-s«ol« ei» sckw»!»« Unglück. Al« «i» Münchner Personenkrastwag«n den Bahnübergang passiert« kam der Personenzug 1829 angebraust. Der Kraftwagen wurde von der Lokomotive angrfahren, umgrworfen und in den Straßengrabrn geschleudert. Der Kraftwag«nführ«r und die Ehefrau der Wagenbefitzer« wurden schwer verletzt, während der Besitzer selbst mit dem Schreck«« davon kam Die Lokomotive wurde nur leicht beschädigt. Durch d«u Unfall erlitt d«r Zug ein« Verspätung vou 15Miuut«n. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. P, nig. Der Dentitzenlehrling Alfred Weigel schlief bei Prüfungsarbeiten »in. Dir Grsfllamme erlöscht» und da« ausströmind« Sa« führt« den Tod de« junge« Mensche» herbei. Stollberg (Erzgeb). Aus der Staat-Kraß« Ni»d«!- dorf—Psaffenhain g«ri«t rin hintrr einer Schulklasse her- fahrender Kraftwag«» in« Schl«ud«rn. al« er, Ium «in«m entgegenkommenden Kraftwogen au«zuweichen zu stark bremst« und stürzt« in >eu Slraß«ngrab«n. Dabet wurdrn neun Schulkinder umgeriffen, von denen dr«i l«icht und ein« schwer verletzt wurde». Meerane. Am Sonntag früh fuhr ein Auto mit drei Glauchauer Herren, die vom Ma«keuball in Grüne feld kamen, unmittelbar am Wasserwerk Meerane in voller Fahrt gegrn »inem Bau« und stürzte in den Grobe«. Da- b«i erlitt der Besitzer und Führer de» Auto«, Lüpfert, «ine» Schädelbruch, der andere Insasse rin A»g»st«llt»r, «inen schweren Obrrschenkelbruch, während der dritte Mitsahrrr au« d«m Wagen geschleudert wurde uud ohne Verletzung«» davontam. Die betdeu Schwerverletzte» wurde» »ach de« Kravkenhau« in Glauchan übergesührt, wo Lüpfert »och i« Laufe de« Vormittag« starb. Plaue». Hier ß«ht man noch vollständig unter de« Eindruck der schweren Bluttat Hein«. Da« groß« Jutereff« bekundet sich vor all«« darin, daß viel« Hunderte vou Menschen da« in der Kri«iualabt«ilung auSgehängte Bild de« (Mörder« und Posträuber« besichtige». Die umfang' reich«» Maßnahmen, dir im Laufe de« Vormittag«, und währrnd der Nacht durchgesührt worden sind, haben l»id« noch nicht dazu geführt, de« Verbrecher« habhaft zu werden. E« ist nicht autgeschloffen, datz sich Hein noch in d«r Um« gebung herumtreibt. Während sein»« unsteten Leben« hat »r meist seine Flucht auf dem Fahrrad bewerkstelligt. Es kann also angenommen werden da» er alle anderen Trau»- portwittel mridrt. Die Annahme, daß sich Hein gestern in ,'nrm Kraftwagen nach Auerbach befunden habe trifft nicht zu. Bei der Durchsuchung der Wohnung de« Maurer« Wagner wurde unter dem Bett da« Hein benutzt hatte «ine Aktentasche gefunden, in der sich noch eine kleinere Tasche befand. In d»r Aktenmappe lagen zwei groß« Armeepiftol«n, eiu Packet mit hundert Schuß Munition, »ine festverschlossene Feldflasche, ein Feldstecher, eine Flasch« mit ätzender Säure und »in Dolch. Da« B«fiud»n de« schwt'verl'tztkn Beamten Endifch ist bedenklich. WMeüvrMdlldMe WI Mor Mllnäesruvk dosMZI. (Ein Urteil von Vielen): Ich fühle mich veranlagt, Ihnen heute voMommen freiwillig und unaufgefordert ein Danlfchreiben zu über senden. Nachdem ich einmal aufgehört halte, CHIorodont zu gebrauchen versuchte ich in Reihenfolge... Ich lauste nun vor lurzem wieder CHIorodont und beobachtete folgendes: Meine Zähne haben schon nach kürzerer Zeit wieder den gelblichen Schein verloren, sind wieder blendend weih und blanl. Außerdem ist die frühere Glätte wieder zum Vorschein gekommen. Der eigenartige Geschmack de« „CHIorodont" übt außerdem eine erfrischende, im Sommer besonders wohltuende Wirkung aus. Ich werde nach den wirklich gemachten Erfahrungen ab jetzt nur noch „CHIorodont" benutzen und meine Devise wird stets lauten, für mich und jeden zur Empfehlung: Kaus CHIorodont Dir heute ein, Dann ist Dein Zahn stets blendend rein. , Verlin-Schöneberg O. D. (Originalbries Lei unserem Notar hinterlegt-) Nr. » UeberzeugeN Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Pfg., große Tube 1 Ml. Chlorodont-ZahnbÜrsteN 1.25 Mk., für Kinder 70 Pfg. Chlorodont-Mundwasset Flasche 1.25 MI. Zu haben in allen Chlorodont-Verlaufsstellen. Mau verlange »Nr erdt CHIorodont Und weise jeden Ersatz dafür zurück, SO ww Hier»» «iv« Veil«»