Volltext Seite (XML)
Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UmgeMiM Nummer lO Postscheckkonto Leipzig Skr. 2V14S. »h«« ««»«» <«7K, »d. s—». «Sm««« d« S« lliterhaNngs- M, md AeWIatt Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen de» Gemeinderate« M Ottendorf-Okrilla. MU den Vrilogen „Neue Zllaprtrete*, ,W»d« »ad Heim" «k -Der Kadatt" SchrWettung, Druck usd Vertag Herma«« Rühl«, Ottendorf-Okrilla. Sonntag, den 22. Januar ^928 vemetnd« - «r»«Konto Ma M. 27. Jahrgang. Oertliches «nv Bächfifches. Gitmdorf.Dkrilla, den 2>. Januar ^78 — Der Dresdner Arbeitsnachweis Hot V0'.b«hälllich der Entscheidung de« Spruchsenat« tu B rlin sirr seinen Bjirk die Writtjlit in der Ard,it»losenv«stchrrung von 4 aus 3 Tage, sür Saisonarbeiter von 8 aus 7 Tage herabgesetzt, — Von R. Brockmann« Bieb-Lebrriran-Emulfion „Osteosan" find alle Viehhalter de« böchßen Lobe« voll! — Einstimmig ist da« Urteil au« allen deurschen Gauen: „So schnelle« und gesunde« Auswachsen der Fe kel und Kälber solche Magersolge sind geradezu verblüffend! — M Brock mann« „Osteosan" verdankt seine nie versagende Wirkung dem Umstande, daß der dazu bmützte Lebertran stet« an rachtltsch n Tieren aus seine Viiaminstärke geprüft ist, nur di« tm Tirrmrsuch wirksamen Trane werden verarbeitet. Ein Lit<r von „Ost'vsan" enliprrcht htnsichiltch seink- Kraukye>tenoe« hütenden Vilamtngehal-e« rund 300 Lüem bester Vollmilch. Außerdem enthält „Osteosan" noch blut- bttdent« Mineralßoffe und solche Eiwechstoff-, dt, gerade da« wachsende Tier am notwendigsten braucht. „Ostrosan" ist daher unumstritten da« unbestritten vortetlhasteste Milte! zur Förderung de« Wachstum««, zur Verhütung von Knoch'nllankdeiten (Lähm» S»ifb«tntgkit, engl. Krankheit) und Seuchen aller All, zur Anregung dec Milchdrüsen und schlteßl'ch zur Steigerung der Fruchtbarkeit. Einen Versuch mit „Omofan" braucht niemand zu bereuen. Dr«« d«n. Wie erst sitzt bekannt wird, wurde am Montag kurz vor V, 8 Uhr ein hiesiger Uhrmacher und Juwelier an der Ecke Bernhard» und Schweizerstrab« von einem Unbekannten überfallen. Dcr Uhrmacher hatte ihn an einem Zaun» lehnen sehn und war in die Mitte drr Straß« gegangen. Daraufhin sprang der Fremde hinzu und versetzte ihn mehrere Faustschläge auf die Brust, offenbar in der Absicht, einen Regulator, den der Uhrmacher unter den Arm» trug, ihm zu »»treiben. Der Angegriffene wehrte sich kräftig und schlug mit dem Regulator aus den An- greiser ein. Während de« Handgemenge« erhielt der Ueber- fallen« einen tiefen Mefferstisch in den linken Zeigefinger, während sich der Aniveifer an eisernen Werkzeuge, di« der Uhrmacher in der Brusttasche t-ug vrrlrtzt haben dürste. Dann sprang «in Komplize, d»r sich auf der anderen Seite der Straße hinter einem Baume versteckt hatte, hinzu, um den Ueberfallenen dt« Aktentasche zu entreißen. Mehrere Pfiff« der Angreifer wurd«u von drri anderen Burschen be- amwortrt offenbar Helfershelfern, drrea Namen später durch dis Polizei f»ftg«strlll werden konnten. Schließlich ließen di« Usbtllätrr von d«m Angtgriffrneu ab, da differ sich heftig wrhrte. Rad« beul. Am Donne:Stag mittag wurde in Coswig da« dort bei den Großeltern zu Besuch weilende vier Jahr« alt« Kind Margot Richter au« Radebeul beim Spiel aus d«r Straß« von «inem Lastkraftwagen üb«rfahren. Di« Klrin«, d«r d«r Kops buchstäblich zeiquetscht wurde, war auf d«r Strlle tot. Reißen. Da« Finanzministerium hat zur Vor bereitung eine« Wettbewerbe« für eine neue Elbbrück» zu Reißen den Akademischrn Rat, der bet bedeutsamen Kunst- fragen dr« Lande« regelmäßig zu Rate gizogeu wird, zu «inrm Gutachten aufgefordeit und dieser hat seine Architekt«»- Mitglieder mit Vornahme einer OrtSbefichttgung und Er- ftattung ein«« BcrichlrL beauftragt. Geithain. In drr Nacht zum Mittwoch statteten Einbrecher einigen hiesigen Gastwirtschaften recht unliebsame Besuch« ab. Während fi« in der Konditorei Otto gestört wurd«n, gelang «« ihnen, im Stadt. Cafe und Gaßhau« „Gambrinu*" au« drn Erdgeschoßräumen Gegenstände im Werte von mehrrrrn hundert Mark zu erbeuten. Nossen. Ein betrügirischer Menschenfreund ist in Nossen, Siebenlehn nnd den umliegenden Landgemeinden aufgetrrtin. Meist suchte «r siine „Patienten" in Gast. Häusern, la« ihnen die K ankhrtten au« drn Augen und vr» langte sür dl«se „Diagnose" drei Mark. Für Hriltee- Sendungen, die natürlich ausrlieben, nahm er außerdem verschiedene« Opfrrn noch 7,50 Mark ab. Dtppoldi» walde. Bei d«r wechselnden Witt«rung d«r letzten Wochen haben die Arbeiten an der Talsprrre drr wilden Wstßeritz bei du Lrhnmühle t«ilweis« Unterbrechungen erfahren müssen. Jetzt wird wieder mit etwa hundert- fünfzig Arbeitern gearbeitet. Di« Talsperrenmauer «fährt Vvch «tue Verstärkung. Während st« früher in drr Krone 4 Meter breit geplant war, wird si« jetzt reichlich 6 Meter bekommen. Sie wird rund 22 Millionen Kubikmeter Fassungsvermögrn haben und reicht von der Lehnmühle bi« mr Wagnerschen Holzschleiferei. Die Staatsstraße von F-aueasteiu nach Dippoldiswalde wild oberhalb der Strin- brückmühl« durch rin« Brück« die Sperr« überqurren. Hr <rnskretschrn. Vergangtn« Nacht ist rin groß« Teil der Eisbarrierr, die jensrits der Lavde«grenzr auf «iner Strecke von nahezu 20 Kilometer in aus-hnlichrr Stärke den Elbsttvm sperrte und in Böhmen gefährliche« Stau- waff«r hervorgcrufen hatte, talabwärts abzeschwommeu. Neukirch (Lauf.) In der Nachbargrmrinde Putzkau wurde früh der hiesige Zigarettrnhävdlrr Friedrich Wahsner tot in drr Wrsrnitz aufgefunden. N'ben dem Wtscnitzlaufe sand man zurrst ein Fahrrad und auf der Such« nach dem Besitzer des Rade« sand man W, der in d«r Dunkelheit vom Wegs abgekommrn und in die W senitz grstürzt und ertrunken ist. Der Verunglückte halt« keine Brieftasche m«hr bei sich. Etwas gtnaueS kann noch nicht gesagt werden, da di« Er örterungen noch nicht abgeschloffen find. Wahsner stand im 56 Jahre. Perwaltungsvericht der Gemeinde Httendors-Hkrilla auf das Aahr 1927. Zur Behebung de« noch immer bestehenden außrr- ordentlich großen Wohvuagrmangrl« «»stellt« die Gemeinde 2 Wohnui gen im Wasserwerk urd rine Wohnung in drr Turnhalle. Au« dem staatlichen Ausgleichstock sür den Wshnuugebau flossen der Geme^d' 21 000 RM. zn, welche an privat« Bauwerbrr au«g«liehen wurden. Da« Bauvorhaben eine« Kinderreichen wurde mit 4000 RR. au« Mitteln drr Mictzinsstrurr gefördert. Zur Grlrdigung drr V«rwaltung«gebäude mußten die Gemrivdeorrtretung und di« gemischtrn Ausschüsse zu zahl- reichen Sitzungen zusammentreten. ES waren erfordtllich: 16 Sitzungrn der G«meindev«ro>dneten, 7 de« Gtmeindr- ratrL, 5 dt« Verwaltungsausschusse», 4 de« Strueraus- schusse«, 17 de« Bruausschuffes, 11 de» WohnungSau«- schusskS, 13 de« Sparkassen- und KreditauSschussr«, 7 de« Wohl- fahrtsausschufflS, 18 der WafferwtlksausfchufftS und 3 dt» Gatwilkrautschuffes. Den Umfang der Verwaltung«- und Kassrngeschäste mögen folgende Angaben kurz beleuchten. Et erfolgten 386 polizeilich« An- und 298 Abmeldungen. AuszustelliN waren 93 Arbeitsbücher, 29 Auslandspass«, 8 Inland«- Pässe, 4 Grwerbelegitimationtkarten, 47 Armutszeugnisse, 32 Gewerbeanmtldscheine, 60 Angestrlltinkarten, 120 In- valtdenkartrn. 58 Bauzeichnung«» wurden «ingereicht, 75 Strafoersüguugen waren zu erlassen. Für sonstig« Zwcck« waren mehrere Tausend Bescheinigungen und Be glaubigungen erforderlich. In der Gem«indekaffe waren in zusammen 3100 Posten 292 774,20 RM. zu vereinahmen und 292 459,51 Mk. zu verausgaben. Die Wafferwerkskaffe verzeichnet« in 300 Postrn 164 099,01 Mk. Einnahmen und 163 985,94 Mk. Ausgaben. Die Slmerkaffe hatte in 8731 Post«« 146 901,33 RM. Stru«rn und sonstige Abgaben zu ver- eivnahmen. Im Berichtsjahre wurden an 69 Sozialrentner 18157,50 M. und an 39 Kleinrenter 15 550 RM. Unterstützungen ge- zoht. 19 Rentner waren neu in Fürsorge zu übernehmen. Der Aufwand füc die sonstigen Fürsorg«unt«rstützung»em- psänger und die allgrmeine Fürsorge stellte sich auf 12 500,55Mk. An 52 Kriegshinterbliebene waren 14876,45 Mk. zu zahlen. Dar Gaswrrk gab 142000 cbm Gas ab. Der Verkehr bei drr Girokass, gistaltrte sich wie folgt! In 33 727 Posten 9 242 108 RM. Umsatz. Davon 9 775 Posten in Bargeld 3 253 771 RM. 1024 Ueberweisungeu 3 769 134 „ 9530 Posten im Ortsverkehr 1 304 108 „ Da« Einlegerguthaben bei drr G rokaffe betrug auf 351 Konten 217 764 RM. und war mit 138 123 RM. tm Personalkrrdit und mit 36 226 RM. tm Wechselverkehr angel» gt. Bei der Sparkaff, erfolgten 2 926 Einlagen im Be trage von 273114 M. dagrgrn wurden tn 484 Rückzahlungen 88 230 RM. abgehoben. Da» Guthaben der Einleger betrug Eade 1927 292 671,80 RM. Im Lauf« dl« Jahre« konnten 53 neue Hypotheken im Gesamtbetrag« von 114 250 RM. ausgkliehen werden. 20 000 RM. wurden in Wertpapieren ungelegt. Am 1. November 1927 b«stand die Sparkasse 25 Jahr«. Nach langwierigen Verhandlungen in drr Gemeindev«» tretung und mit d«r Aufsicht«behörde fand di« Sparkaffen ordnung vom 23. 9. 1902 unter dem 2. 10. 1902 die Ge nehmigung de« Ministerium« d«s Jnnrrn. Am 1. Nov«mb«r 1902 konnte die Sparkaff« ihre Tätigkeit aufnehmen. Zur Bestreitung d«r Gründungskosten war dir Aufnahm« «in«« Darlehn« von 1000 Mk. erforderlich. E« dürft« ange- bracht sein, die Entwicklung drr Sparkaffe in drn folgenden 25 Jahren kurz darzustellen. Beim ersten Jahresabschluß waren der Kaffe 20148 M. in 135 Einlagen anvertrau! wurden. 15 300 Mk. wurdrn in vier Hypotheken au«gtlieh«n. Im ersten voll«« G» schäftsjahre (1903) hatte die Kaff« 669 Einlagen von 67 216,91 Mark zu verzeichn«« und 95 Rückzahlung«» im Betrag« von 17 951,02 Mk. z« leisten. Das Guthaben der Einleger betrug End« 1903 70 746,16 Mk. 16 Hypotheken von zusammen 57 600 Mk. konnten au«g»lirhen wird«». In den folgenden Zeitabschnitten stellte sich die Geldb«- wegung bei der Kaff« wie folgt: Einzahlungen Rückzahlungen Johr: Post.: Mark: Post.: Mark: 1905. 1553 134169 384 54 667 1910. 2270 210 745 863 139 526 1913. 3199 258 529 1232 193 037 1914. 2630 272 877 1758 205178 1915. 2712 389 954 1447 432 296 1916. 2397 324 800 1454 282 885 Anlagl ! in Hypothek«». Guthaben der Einlegers ß 1905. 66 400 202 S6S 1910. 90 500 648 082 1913. 84 800 1057 698 1914. 82 500 1163 808 1915. 36 000 1161 346 1916. 11 000 1244 610 Im letzten Jahr« der Goldmarkrechnung (1917) flossen der Kasse 3 406 Einlagen von 433 525 Mk. zu, während in 1143 Poß«« 262 628 Mk. abgehoben wurden. Im gleichen Jahre wurdrn 14 900 Mk. in Hypotheken und 165 200 Rk. in Wertpapieren angelegt. Da« Guthaben der Einleger stellte fch Ende 1917 aus 1460 841 Mk. Das Vermögen war angelegt mit 325900 Mk. in Wert papieren und 1059 205 Mk. Hypotheken. D«r Reserve fond« betrug 29 302 Mk. In drn solgrudea Jnflation»- jahreu mit ihrem Millionen und Milliarvenrausch zerfloß da« mühsam angrsammeltr Sparkapttal wie der Schnee in der Märzsonue. Di« Umsatzzahlra anzuführen erscheint daher zwecklos. Nach d»r Stabilisierung der Währung (Ende November 1924) rrgt« sich bald wieder ein gesunder Sparfinn. Wenn auch dir Inflation besonder« den Sparkaff«» «inen h«rben Schlag versetzt halt«, so setzte sich gar bald wieder die E» kenntnt« durch, daß nur durch Sparen der dringend not wendige Ausbau der Volktwirtschast möglich ist. Den sich regkndrn Sparfinn zu fördern und da« Vertrauen zur Sparkaffe wieder zu festigen war vornehmster Aufgabe der Verwaltung. Di« deshalb getroffenen Einrichtung«« (Schulsparmarkin, Rabattsparmarken, Htimsparbüchsen) er wiesen sich bald als zweckmäßig. (Fortsetzung folgt.) Eingesandt. E» ist wohl bisher nicht üblich gewesen, und unsre« Wisse«« auch da« rrstr Mal, daß tn rin«m Bericht über «in Vereinrkonzert «in anderer Verein gtwiffermaßeu zum Ver gleich hrrangezogen wird, wie die« tn dem Birtcht über da« Stistung«fest dr« Ort«- und Bürgirveriin« in Nr. 7 der „Ottendorfer Z«ituug" geschlitzt. E« wär« zu b«dauern, wrnn diese Art der Birtcht«rftattung künftig Gepflogenheit wrrdin sollt«. St« wäre wohl nicht gerign«t, gut»« Ein- vtlnehmrn zwischrn d«n einzelnen Brreineu unsr«« Orte«, von dem imm«r so viel gesprochin wird, zu gewährleist««. Wie jeder V«rein, so werden auch wir in Verfolg unsrer Ziele biettn und leisten, was in den Krästrn unsrer Mit- glitdtr und unsrir Kaffe steht und dürftn darnach wohl ein« sachlich gerechte und wohlwolltnde Beurtiilung erwart««. Für den „Gemischten Chor Ottendorf Okrilla" Wilh. Mahrzahu. Mrche»«achrichte« Sonntag, den 22. Januar 1928. Vorm. V, 10 Uhr Predigtgottesdieuß.