Volltext Seite (XML)
Du bist mein! Roman von H. ». Erkin. Copyright by Greiner L Comp., Berlin W 3V. " Nachdruck verböte» 25 Fortsetzung. Lie wickcn nicht mehr einander aus. War einmal ein Tag vorüber'egangen, an dem sie nicht wenigstens ein paar freundliche Worte miteinander gewechselt hatten, so suchte Madeleine selbst am folgenden Tage eine Begegnung mit Hartmut und verhehlte es ihm nicht, daß sie sie herbet- gcführd „Mir fehlt etwas, wenn ich Sie einen ganzen Tag lang nicht gesprochen, Herr Braband." Mit einem halben Lächeln sah er sie a». „Ja für jeden Kurgast von Lamalta hat der Tag sein festes Pen sum. Und ich gehöre nun einmal in das Ihre, FräuleiH Falken." Es klang ivte ein leijes Scherzen, fast wie ein wenig Neckerei; ooch ihre 'Antwort war voll ernsthaften Eifers: „Ja, Tie gehören hinein. Denn Sie sind ein Mensch, und die sind selten geworden in dieser Welt voller Leute." Nachdenklich sah er sie an. „Vielleicht ist es etwas Achnliches, was Tie mir vertraut macht, Fräulein Falke», oaß Tic den Menschen mehr fühlen lassen als die Dame." Sie gab keine Antwort,, doch über ihr Gesicht hatte i:ch ein Helles Not gebreitet, ein Freudenleuchte«, das wie ein heimliches Glück ihre Seele füllte. Und sie fragte nch nicht, von wannen es kam. was es bedeute; fragte ich nicht, was dicjer Mann ihr war, dessen Wort sie jo zu beglücken vermochte: dachte nicht darüber nach, was sie von ihm wollte, was sie von ihm vielleicht noch erhoffte. ZckNl und fest, nicht bewusst und ooch empfunden, stand es in ihr wie ein Zchictsalsspruch — ,-Jch lasse dich nicht". Auch Hartmut fragte sich nicht, was ihn an Madeleine anzog, uni dock' hatte auch er begonnen, der täglichen Be gegnung mit il r wie einem lichten Punkt >n der sonne»- M'r-u Einsamkeit seiner Seele entgegenzusehen. Wenn . i meinte, der Mensch in ihr sei es, der sie ihm vertrauter nm io ttar das wohl zu und doch war es vielleicht in höherem Mage noch die Dame, die ihren Reiz auf ih« auSübte, einen Rei;. der in so vollende.er Form, in so seiner Unaufdriu.zlicl leit sich gab, daß es ihm nicht zum Bewußtsein kam und doch seine Wirkung auf ihn nicht verfehlte. Während es ihm schien, als beginne er i« freundschaftlicher Weise etwas von einem guten Kame raden in ihr zu sehen, trat in seiner Haltung mehr und mehr ein ritterlicher Zug hervor, unter dem das Ver schlossene, Düstere in seinem Wesen ihr gegenüber nur noch selten zum Ausdruck kam. Unerwartet sanden sie sich eines Abends ivieder ein mal zueinander. Madeleine hatte im Mujiksalon ein Cho- pinsches Notturno gespielt und trat, noch im Banne der Musik, in den Garten hinaus, als sie Hartmut erblickte, der unten gelauscht hatte. „Fräulein Falken, das waren Sie" — sprach er sie an und deutete nach dem Zimmer, aus welchem sie gekommen Sie nickte lächelnd zu ihm empor. Ihr Gesicht schim merte weiß im Hellen Mondenlichte, wie die Magnolien blüten über ihrem Haupte. Kein Wort weiterer An erkennung kam über seine Lippen, aber sein Blick dankte ihr. Und als er sie dann langsam, wie aus verträumtem Schauen heraus, fragte: „Wie kommt es, Fräulein Falken, daß ich Sie nie früher sah —?" Sie wunderte sich nicht über die Frage, war es ihr doch selber in dieser schweigenden Abendstunde, als hätten sie einander längst gekannt, und leise, wie er gesprochen, antwortete sie: „Ich war selten auf Gut Hölfenstein und fast nie auf meinem eigenen Gute. Ich war ein halbes Kind noch, als meine Eltern starben, und seit Jahren ist die weite Welt meine Heimat. Und sie ist schön, diese Welt. Soll ich Ihnen davon erzählen?" Er nickte zustimmend. Sie wanderten Seite an Seite hinaus in die mondübergossene Landschaft, und sie er zählte ihm zum erstenmal von ihrem Leben, ihren Reisen, von der Welt. Vorgenetgten Kopses hatte Hartmut ihr gelauscht und selten eine Bemerkung dazwischen geworfen. Nun sie schwieg, fragte er: „Und wohin werden Sie reisen, wenn Sie Lamalta verlassen?" Sie schrak leicht zusammen, blickte staM gscadeauH wahrend sie wiederholte: „Wenn ich Lamalta verlasse" — und sagte dann, das Gesicht von ihm abgewanot: „Ich habe noch nicht darüber nachgedacht — vielleW — später — für den Winter nach Rom." „Nach Rom! Beneidenswert!" Mehr noch als seine Worte sprach deren verhaltener, sehnsüchtiger Klang; dieser Klang schlug in sie hinein wie eine heiße Welle, daß sie voll Hast sich ihm Wiede» zu- kehrte und ihren Blick tief in den seinen senkte. „Sie gingen gern einmal nach Italien, Herr Bravands" „Für mein Leben gern. Aber Luxusreisen werde« meine Verhältnisse mir kaum je gestatten." Sie sah zu Boden und machte schweigend ei« paar Schritte. Plötzlich warf sie voll trotziger Leidenschaftlich, keit den Kopf in den Nacke«. „Wär' ich ein Mann!" — beide Hände streckte sie -hm entgegnr, als biete sie ihm darin die Erfüllung seiner Wünsche — „Wär' ich ein Mann und — Ihr Freund!" Ihre Augen sprachen stummberedt, was i« ihr rief: „Könntest du mit mir kommen — kämst du mit mir!" Da zog er mit festem, heißem Griffe ihre Hände zu sich heran. — „Aber Sie sind kein Mann — Madeleine." Ihr Name von seinen Lippen — ihr war, als wen« alle Pulse stillständen, schlaff fielen ihre Arme am Körper herab. So stand sie ein paar Sekunden regungslos da. Dann neigte sie sich gegen ihn vor, zwischen ihren Lippen schimmerten die Zähne. — „Und könnten Sie nicht an Freundschaft zwischen Mann und Weib glauben?" Er antwortete nicht sogleich. Mit leicht zusammen gezogenen Brauen sah er sie an, als sinne er ihrer Frage nach; dann sagt? er langsam: „Vielleicht — doch nur, wenn des Mannes Liebe ün ein anderes Weib gebunden ist." „Das heißt," gab Madeleine zurück, und über ihre Augen hacken sich ttn die Wimpern gesenkt — „wenn der Mann in der Freundin nicht mehr das Weib empfind». — Plelleichi haben Lie recht." — (Fortsetzung -olgtu Werh nachts - FEv am für Kinder und Erwachsene Donnerstag, den 5. Januar 1928 abends 7 Uhr im Saale des Haühoss jum Kirsch — Lieder des Kinderchores — Krippensviel — ^.uf vielseitigen Wuvscb 3, U^uffübrunx von MDLSNliSLSl Operette in 3 Wirten von O. Llielke neu bearbeitet von ^V. Lcbmiät finäet statt Lonnadsnä, äsn 7. Januar 1S2L abenäs 8 Dbr im LlustdoL rum „sok^vnrroo Koss" Eintritt ini Vorverkauf: 1. klata 1,25 LI. unä 0,25 LI. Steuer 2. ?iat2 '1,00 LI. unä 0,20 LI. Steuer an äer ^.beuäkasse 0,25 LI. ^ukscblaA. Larten in äen bekannten Verkaufsstellen unck bei äen LIit§lieäern Mcd dein Theater: kl.. Film: „Hilliger Born", Bilder aus der christl. Krüppelfürsorge. Eintritt: Kinder frei, Erwerbslose und deren Frauen 25 Pfg., Erwachsene 50 Pfg — Reinertrag für die Innere Mission. — Um zahlreichen Besuch bittet Aer Kircheavorstand. LurückZekebrt vom Orabe unsrer teuren Lntscblafenen, äer Ma Mwaim Atzb. keuekert äranxt es uns, Hälen äie uns äuieb ibre Deilnabme äas scbcvere I-eiä tragen ballen, aut äas kerrliM« r» »Men. IVir äanken für äen berrlicben Llumenscbmuck unä für äie rablreiebe, ebrenäe Le^leitun^ rur letzten R.ube- stätte. Dank äem Qemiscbten Obor, äem freiwilligen Lircbencbor unä äem Liuäercbor für äie erbebenäen Oesange unä Herrn klarier Oral für seine tröstenäen IVorte. OtteoüorL-OkriUs, 4 ^an 1928. krtlmr llokwLLL ru^leicb iw Lkameo aller Hinterbliebenen. WO b p O O am bckKliv - krHvsii-ttsiki GeMts-Derlmhm. Einem geehrten Publikum von Ottendorf- Okrilla und Umgegend zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich das im Ortsteil Cunnersdorf gelegene Mühle» grundstück mit Bäckerei von Herrn Walter käuflich erworben habe. Indem ich bitte, mich in meinen neuen Unternehmen zu unterstützen, halte ich mich zur Lieferung von Kuchen und Weißwaren, sowie reinem Noggenvrot, ferner alle Sorten Jutter- mittel zu mäßigen Preisen, Umtausch aller He- treidesorten bestens empfohlen. Hochachtungsvoll Htto Froschmann. Kaisers nick " Lie «eben, «ie dieser Llsvn der barten Arbeit suck bei Lckneetreiben rukrieden unck krok ist, denn seine Ossundkeit ist okne Ltörung, seit er sieb vor Lr- kältungen sckütrt mit ckiesen kostlick sckmeckencken Hustenbonbons, feder Husten, jeder Kratren im Nals versckwindet innerkalb wenigen Tagen sckon bei solortiger Anwendung von Kaiser'« örast-OarLmeUon mit den „3 Tannen", diesem seit 3b jskren be- väkrten und köstlick »ckmeckenden Hustenpräparat. Lckeuen 3ie nickt dte Losten, die gering sind, ge messen an der gekäkrlicken Auswirkung vernack- lässigter TrkLItungen. kaket 40 pfg., Dose 80 kkg. 2u kaben bei: Hirsck. ^potkeke, LI. Lbert, Kreur- Orogerie, Tritr jsekel, Ltax Herrick, in Tommta bei Herm. Lcklotter. Kaufmännische u. gewerbliche vruckrrickenjed.fkt liefert schnell, sauber unä billig, in ein- unä mehrfarbiger Ausführung Sir Suchüruckerei von ttertnann KMe, Ottendorf-Okrilla Meiibtsltzer Laden oder geeign. Parterre raum wo sich Schaufenster einrichten läßt in Verkehrs lage bald oder später gesucht. » ZredttlL, Konsitürenfabrrk Rnäebeui - Oresäsu. svbles. 8t8iulkoil1«o Lrullnkoliieu Lrikstts versch. Formate Lrsvdkvks Krennkolr trocken hat am Lager und empfiehlt Artbur Kahmann. 2nr MAM-W« hält sich bestens empfohlen. Reinigungstag: Dienstag. Bestellung bitte im Voraus. Lvtttsilorn in verschiedenen Preislagen am Lager. Lönlrsbrüok Htntergaffe Nr. 4. Sonnabend Kerkaus vo« Schweine- Fleisch Pfund von 1 Mk. an daurMLt. Wurst Wund I.M MI. Sekriertleisch Pfund 70 Pfg. MW, MtheWtzcn in Papier weiß und blau geschnitten aus Krepp-Papier empfiehlt »«rw. «Ms,