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Kurze Mitteilungen. 16. Januar 1928 Reichsadler D r. Marr hat gestern seinen 65. Geburtstag gefeiert. Am Vormittag sprachen ihm der Reichspräsident, Vizekanzler Hergt für die Reichsregierung und die Reichsratsbevollmächtigten Weitzmann ,oon Bogen und von Preger für den Reichs rat ihre Glückwünsche aus. Der 4. internationale Kongreß der Kriegsver- stümmelten und Kriegsteilnehmer wird im August 1928 in Berlin abgehalten werden. An der französisch-italienischen Grenze bei Ventimiglia hat sich ein neuer Zwischenfall ereignet. In Kalifornien wurden gestern zwei starke Erd stütze verspürt. Präsident Coolidge ist gestern zur Teilnahme an der Eröffnung des panamerikanischen Kongresses in Havanna eingetrosfen ,wo ihm ein festlicher Empfang zuteil wurde. In der Provinz Honan sollen Truppen des Generals Feng verschiedene kanadische Missions stationen geglündert und zerstört sowie zahl reiche Mitglieder der Stationen mitzhandelt bzw. g e - lötet haben. Das Deutschland von heute 16 Januar 1928 Ein Artikel Dr. Stresemanns in der „Sunday Chronicle". „Sunday Chronicle" veröffentlicht einen Artikel Dr. Stresemanns, in dem der Reichsautzenminister aus einandersetzt, datz Deutschland keine Revanche wünscht, und datz die überwiegende Mehrheit des deutschen Vol kes einmütig in dem Bestreben sei, den Frieden zu er halten und zu stärken. In der Nachkriegszeit habe Deutschland so viel verloren, datz es nicht verwunderlich sei, wenn die Hoffnung genährt werde, datz es manches zurück bekommen werde. Niemand in Deutschland kämpfe für die Wiederherstellung der alten Ordnung; die Fehler und die Schwächen des alten Regimes seien zu deutlich. In Deutschland existiere ein Mann, in dem das deutsche Volk die Verkörperung der Synthese von Alt und Neu sehe. Dieser Mann sei Präsident Hin denburg. Der Gedanke der Zusammenarbeit habe den Kampf um die neue Staatsform abgelöst. D r. Stresemann betont weiter, datz in Deutsch land kein Kriegsgeist bestehe. Man dürfe es Deutschland nicht als Kriegsgeist anrechnen, wenn die Deutschen als einen der glücklichsten Momente ihres Lebens den Augenblick bezeichneten, va sie die Nachricht von dem Siege bei Tannenberg erhalten hätten. Nach seiner Ansicht bedeute Locarno die Festlegung des endgültigen Friedens am Rhein auf der Basis einer feierlichen Uebereinkunft zwischen den beiden grotzen benachbarten Ländern, die sich damit ver pflichtet hätten, bei Konflikten nicht an die Waffen zu appellieren und alle Streitigkeiten auf gütlichem Wege beizulegen. Kundgebung für den Einheitsstaat. Am Sonntag hielt der republikanische Reichsbund in Frankfurt eine Kundgebung für den deutschen Ein heitsstaat ab, die präsidiert wurde von Regierungspräsi dent Ehrler aus Wiesbaden. E h r l er meinte, unter den vielen Dingen, die bei der Revolution vergessen worden seien, befindet sich auch die Stellung der ein zelnen Stämme zum Reich. Es sei ein Erfolg des Reichsbundes, datz man heute bei Reichs- und Länder- cegierungen endlich die Frage des Einheits staates zu diskutieren beginne. Hierauf sprach u. a. der bekannte Schriftsteller H e r m a n n W e n d e l. Er führte aus: Es gäbe keine Idee in der deutschen Ge schichte, für die so viel Blut hingegeben worden sei, wie für die Idee von Freiheit und Einheit. Aber bis heute sei diese Idee noch weit von ihrer Verwirklichung ent fernt. Wir können nicht eher von der deutschen Einheit sprechen, als bis auch Oesterreich deutsch sei, vorher gelte es, die Einheit im inneren Deutschland Herstellen. Als Vorbild stellte der Redner die Entwick lung in Frankreich hin, wo durch die Revolution aus einer Unzahl von Völkern ein einziges einiges Reich geschaffen worden sei. Die künftige Einteilung der Reichsprovinzen würde auf die Stammeszusammensetzung nie mehr Rücksicht nehmen können, als dies in den bisherigen Landesgrenzen ge schehen ist. Die elsässischen Aulonomisten verlangen erneut Volksabstimmung 16. Januar 1928 Wie aus Stratzburg gemeldet wird, veröffentlicht die elsässische Autonomistenpartei einen Aufruf, in dem sie erneut Volksabstimmung verlangt und ihre Kandidaten für die Kammerwahlen bekannt gibt, dar unter befinden sich die meisten der in Mühlhausen ein gekerkerten Autonomisten. In Stratzburg wurde der sich in Deutschland aufhaltende Dr. Roth, der frühere Geschäftsführer der „Zukunft" Schall und in Schlett- stadt Abbe Fatzhauer aufgestellt. Von der Regie rung wird verlangt, datz die inhaftierten Kandidaten noch vor den Wahlen abgeurteilt werden, damit sie an der Wahlkampagne teilnehmen können. Poincare fährt »ach Metz. Ministerpräsident Poincare hat eine Ein ladung, den Vortrag der Jahressitzung des „Souvenir Francaise" in M c tz zu übernehmen, angenommen. Die Veranstaltung wird im kommenden Mai stattfinden. Aus aller Well. l6. Januar 1928 * Zum Skandal in den Leunawerken. Die Neue Leipziger Zeitung enthält eine Stellungnahme der Re daktion dieses Blattes zu dem Inhalt einer Berichti gung, die ihr von den Leunawerken in Merseburg zu gegangen ist und die sich mit der Materie des bekannten Betrugs- und Bcstechungsskandals befasst, der in den Leunawerken unter der Hauptmitwirkung des Leipziger Malermeisters Schönfelder sich abgespielt hat. Die Neue Leipziger Zeitung behauptet entgegen dem Inhalt der Berichtigung kategorisch, datz neben dem bereits be kannten Verfahren ein zweites laufe, in das der juristische Beirat der Direktion der Leunawerke deshalb verwickelt werden müsse oder schon verwickelt sei, weil er die ihm rechtzeitig zugeleiteten Angaben über die betrügerischen Manipulationen nicht pflichtmätzig und nachdrücklich verfolgt habe. * Mord und Selbstmord eines Landgerichtsrats. Der Rat im Obersten Landesgericht München, Otto Prun n e r, bei dem sich in der letzten Zeit wieder holt Zeichen von geistiger Umnachtung bemerkbar mach ten, gab heute morgen ohne jeden Grund auf seinen im Bett liegenden Sohn, einen Universitätsstudenten im vierten Semester, einen Schuh ab und tötete sich dann selbst durch einen Schutz in die Schläfe. Der Sohn wurde in schwerverletztem Zustand in das Krankenhaus ein- aelieiert. Er dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. * Ueberfall auf ein Pfarrhaus. Ein verwegener Naubüberfall wurde in der vorletzten Nacht aus das evangelische Pfarrhaus in Belm bei Osnabrück aus geführt. Drei maskierte Einbrecher drangen in das Schlafzimmer des Dienstmädchens ein und zwangen es, ihnen den Weg in das Schlafzimer des Pfarrers zu weisen. Mit vorgehaltenem Revolver hielten sie den Pfarrer in Schach und plünderten das Zimmer aus. Den Räubern fielen etwa 1000 Mark in die Hände. Die Telephondrähte waren vorher durchschnitten. Bis her ist es nicht gelungen, die Täter festzunehmen. * Der Beifahrer als Autolenker. In der kleinen Ritterstratze inMerseburg stand ein Leipziger Lieferauto. Beide Beifahrer waren abgestiegen. Um den Wagen zu wenden, bestieg der eine der beiden den Führersitz, setzle das Auto in Bewegung und — landete in dem Schau fenster eines Eemischtwaren-Eeschäftes, wobei er noch seinem Kameraden eine erhebliche Beinquetschung bei brachte. Als er zurücksteuerte, brachte er es fertig, auch noch das Fenster des gegenüberliegenden Geschäftes völlig zu zertrümmern. * Familientragödie. Freitag nachmittag ereignete sich in Roitzsch bei Bitterfeld eine furchtbare Familien tragödie. Der 31 Jahre alte Bergarbeiter Otto Möller erwürgte seine beiden Kinder im Alter von zwei und vier Jahren, einen Jungen und ein Mädchen, und er hängte sich dann nach der Tat selbst. Möller, der mit seiner Frau dauernd Ehestreitigkeiten hatte, war im Laufe der Zeit durch diese Zwistigkeiten derart zermürbt worden, datz er sich von seiner Frau scheiden lassen wollte. Deswegen entstanden immer wieder neue Strei tigkeiten, und man nimmt daher an, datz diese ihn zu der entsetzlichen Tat gebracht haben. * Unterbindung des Schiffsverkehrs durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal. Durch den in der ver gangenen Nacht herrschenden schweren Weststurm wur den in die Schleuseneinfahrt des Kaiser-Wilhelm- Kanals bei Brunsbüttelkoog kolossale Eismassen ge drückt, sodatz bereits in der Nacht der gesamte Schleu senbetrieb eingestellt werden mutzte. Hierdurch ist der Schiffsverkehr durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal voll ständig unterbunden durch die Eisschwierigkeiten ist auch der Lotsendienst zum Teil eingestellt, da die Lotsendampfer in dem starken Eise stecken bleiben. * Noch immer Eisschwierigkeiten in der Ostsee. Die Schiffahrt vom Swinemünder Hafen in See wird trotz des Tauwetters noch immer durch Treibeis behindert. Die Ausflüsse des Haffs führen Eis, so datz kleinere Schiffe oft in Gefahr kommen. Sie ziehen es deshalb vor, noch in Swinemünde liegen zu bleiben, bis die Verhältnisse besser geworden sind. Die Fischer können mit ihren Booten noch nicht auf die See hinaus. * Grotzfeuer in der staatlichen Waffenfabrik von St. Etienne. In der staatlichen Waffenfabrik von St. Etienne brach am Sonntag vormittag ein grotzes Schadenfeuer aus. Neben Gebäudeteilen fielen dem Brand Materialien im Werte von 2 Millionen Fran ken zum Opfer. * Verhaftung eines Nevue-Verfassers. Wie Havas aus Antwerpen berichtet, wurde der Verfasser einer Revue, die als zu frei angesehen wurde, verhaftet und ins Gefängnis abgeführt. * Die Affäre Blumenstein. Der in die ungarische Fälscheraffäre verwickelte Pariser Bankier de Boyenoal wurde gegen Stellung einer Kaution von 23 000 Fran ken auf freien Futz gesetzt. Die Mitangeklagten Blumen stein, Simon Tovbini, de Fallois und Lacaze haben gegen die Verwerfung ihres Enthaftungsgesuches bei der Anklagekammer Verwahrung eingelegt. * Schleusenbruch bei Swerdlewsk. Nach Meldungen aus Moskau ist in der Umgebung der Stadt Swerd lewsk eine Schleuse gebrochen. Infolge des starken Tau wetters hatten sich ungeheure Wassermengen angesam melt, deren Druck die Schleuse nicht Stand hielt. Die Eisenbahnlinie ist überschwemmt. Man befürchtet eine Unterspülung des Dammes. Sieben Personen sind in den Fluten umgekommen. Kunst und Wissenschaft. Sioux-Zndianer an Karl Mays Grab. Wie uns aus Dres den gemeldet wird, werden am morgigen Dienstag die im dor tigen Zirkus Sarrasani gastierenden Sioux-Indianer am Grabe des bekannten Schriftstellers Karl May in Radebeul einen Kranz niederlegen und dann im Blockhaus „Old Shatterhand" von der Witwe Mays empfangen werden. — Die romantischen In dianer . . Neue Ausstellung des Deutschen Hygiene-Museums. Wie uns aus Dresden geemldet wird, wurde dort am Sonnabend die neue Ausstellung des Deutschen Hygiene-Museums „Die Ge schlechtskrankheiten und ihre Bekämpfung" mit einer schlichten Feier eröffnet. Prof Dr. Galewsky wies auf die Fortschritte hin, die diese Ausstellung gegenüber einer früheren zeige; sie werde auch in anderen sächsischen Großstädten in Verbindung mit Kursen gezeigt werden. Direktor Dr. Vogel erinnerte daran, daß die erste Ausstellung gleichzeitig fünfmal gelaufen und von 1700 000 Personen besucht worden sei. Die neue Ausstellung trage vor allem dem Gedanken der Belehrung und Erziehung Rechnung. Die Ausstellung zeigt, daß alle Geschlechtskrankhei ten bei rechtzeitiger Behandlung heilbar sind. s^Omisri vom k^. ll-Sbims. 7. Fortsetzung. Nachdruck verboten. „Danke, so ziemlich! Die Beine wollen nur nicht so recht, nnd das Herz —entgegnete die Angeredete, schwer Atem holend. Sie war ziemlich stark, infolgedessen etwas kurzatmig und außerdem sehr rheumatisch Im Haushalte konnte sie so gut wie nichts schaffen; das hatte alles Katha rine -n besorgen - Herr von Freesen fühlte sich sehr wohl in dein gastfreundlichen, einfachen und doch so gemütlichen Buchwaldt Genau so wie die anderen Bauernhäuser des Dors es war auch das des Herrn von Bnchwaldt Das Wohn baus lag nach der Dorfstratze hinaus, und an beiden Seiten schlossen große Wirtschaftsgebäude den Hof ab, der unten durch die Scheunen vom Garten getrennt wurde Freesen und Buchwaldt waren seit vielen Jahren eng befreundet, trotz der Verschiedenheit der beiden Frauen. Letzrerei konnte sich an vier prächtigen Kindern erfreuen. Der Aelteste, der das Gut einmal bekommen würde, war Jusiuktor aus einem Hof in Mecklenburg: der zweite, Werner, stand bei den grünen Husaren: er war ein bild- i-üoscher Junge. Dann kam Kathrine, die die Mutter .mterstützie Die Jüngste, Lotte, war augenblicklich in Dresden bei einer Tante, die etwas leidend war und gern ein „bißchen Jugend" um sich haben wollte. Katharine nai sehr begehrt von den heiratslustigen Männern der Umgegend - aber bis jetzt hatte sie noch keinem Erhörung geschenkt, ihre Mutter hatte sie noch so nötig: vielleicht, wenn Wtl.oeim, der älteste Bruder, heiratete, dann wollte sie vorüber nachdenken — hatte sie erklärt, und in ihre Augen war ein heimliches Leuchten gekommen — ob sie da wohl au jemand dachte? Am barauffolgenden Sonntag machte Baron Freesen mu Gattin und Tochter seinen Besuch aus Buchwaldt. An dem Tage vorher hatte er schon daraufhin gearbeitet und Gerda Vorstellungen gemacht, mit Katharine Freundschaft zu halten und sie „du" zu nennen. Gerda wollte aber durchaus nicht; aber ihr Vater redete so ernst und energisch, wie sie noch nie von ihm gehört. „Wenn du nicht willst, so unterbleibt der Besuch! Ueber- lege dir das wohl! Wir können dann auch zu niemand an ders fahren, können keine Einladungen ergehen lassen, und du stehst vollständig isoliert da! — Ich lasse mich nicht von meinem Kinde blamieren!" Und Gerda fügte sich, so schwer es ihr auch wurde. Aber die erste Begegnung wurde ihr leicht gemacht. Mit ruhiger Herzlichkeit begrMte Katharine die Gäste und war in der aufmerksamsten Weise auf deren Behagen bedacht. Daß sich die beiden jungen Mädchen schon am Bahnhof gesehen, wurde gar nicht erwähnt. Im stillen wunderte sich Gerda über die ruhige, vornehme Sicherheit der „Wal küre", wie sie im stillen Katharine nannte. Sie kam ihr so herzlich entgegen, und als Gerda das erste „Du" wenn auch zaghaft und leise, ausgesprochen, wurde Käthe noch einmal so herzlich und lieb, so datz Gerda sich gegen ihren Willen zu ihr hingezogen fühlte. Anfangs hatte sie über das einfache Wohnhaus die Nase gerümpft, so dicht an der Dorfstratze, auf der schmutzige Kinder im Verein mit Gänsen, Emen, Hühnern ein beschauliches Dasein führten — denn der kleine Blu mengarten, der sich vor dem Hause hinstreckte, war doch kein genügender Abschluß —, wie man nur so wohnen konnte! — Aber sie war nachher von der gediegenen, ge schmackvollen Einrichtung betroffen; so hatte sie es sich nicht gedacht! Weitzgescheuerte Tische und Stühle, birkene Schränke, das war so ungefähr ihre Vorstellung gewesen, und nun stand sogar in der sogenannten „guten Stube" ein Blüth ner-Klavier. Das wurde aber gewitz nur Sonntags be nutzt, und Gerda sah Katharine davor sitzen und mit in nigem Ausdruck singen: „Guter Mond, du gehst so stille" oder andere fromme Lieder. Was so gut zu ihr patzte. Denn alle» an dem Mädchen schien licht und klar — man meinte förmlich die Gedanken hinter der weißen Stirn zu lesen. Das waren nicht so krause, kapriziöse Vögelchen, wie sie in dem dimklen Köpfchen Gerdas flatterten, voller Bosheit, Spott und tollen Uebermutes. Sie saßen beim Kaffee. Vor Gerda stand ein Glas voll dicken süßen Rahms Aus den verwunderten Blick tagte Katharine etwas verlegen: „Dein Vater, Gerda, ist docö nicht dafür, daß du Kaffee bekommst; zu Hause trinkst dü doch auch Sahne, was viel bester für dich ist." Da kam es fast wie ein Gefühl der Rührung über Gerda bei o viel Aufmerksamkeit. Eifrig sprachen die Herren; Fran von Freesen gab sich ebenfalls Mühe, liebenswürdig zu sein, und hörte anscheinend aufmerksam auf das, was ihr Frau von Buchwaldt erzählte, wenn ihr auch im Grund alles gleichgültig war Nicht lange dauerte es, und Gerd fing an, sich zu langweilen Die Gespräche, die geführt wurden, interessierten sie nicht, und junge Herren waren, nicht da, den Hof zu machen. „Spielst du Klavier, Käthe?" fragte sie leise „Ein wenig! Ich komme so selten dazu, und abend, bin ich dann zu müde, noch zu üben. — Aber du, Gerda hast gewiß viel gelernt. Mache mir die Freude, etwa- zu spielen und zu singen." Froh, vom Tisch aufstehen zu können, setzte sich Gerda ans Klavier, und ihre Finger glitten prüfend über die Tasten. „Ein schönes Instrument! Ich kann aber nicht viel, bin gar nicht musikalisch, habe auch, offen gestanden, nicht viel dafür übrig. Reiten, Radfahren — leider ist's ja nicht mehr so modern — Tennisspielen, das hat mir die Zeit zum Musikstudium genommen. — Ah, da hast du die Noten!" Sie blätterte darin herum und fragte voller Staunen: „Schumann, Chopin, Beethoven, spielst du das ?" „Ich wollte, ich könnte es so, wie ich wohl möchte! Mir ist die Musik das liebste! Hast du etwas gefunden?" (Fortsetzung folgt.)