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Oktober 1926 Der Reichskanzler Marx wurde heute morgen um 10 Uhr vom Reichspräsidenten Hinden burg empfangen. Die Besprechung dauerte nur kurze Zeit. Ueber den gestern gemeldeten Unfall des Königs von Rumänien verlautet in Bukarest, das; es sich in Wahrheit um ein A t t e n t a t gehandelt habe. Wie „Figaro" mitteilt hat ein Offizier im fran zösischen Kriegsministerium eine Reihe schwerer Unterschlagungen begangen. Das Journal kündigt einen Wechsel auf dem französischen Boischafterposten in Rom lind Berlin an. Danach soll de Margerie durch den jetzigen Botschafter in Tokio, Paul Claudel, ersetzt werden. Die französische Presse beschäftigt sich auch weiterhin mit derDemissionSeeckts und bemüht sich der Angelegenheit große politische Bedeutung bei- Megen. Die Botschafter-Konferenz Zoll Schritte wegen des Aufenthalts des Prinzen Wilhelm in der Reichs wehr unternommen haben. Nach einer Meldung der Chicago Tribuns sind die Differenzen zwischen Primo de Rivera und dem König durch ein Kompromiß ausgeglichen worden. MoOMM des StimesWes in MM. 8. Oktober 1926 Wir sind zur Verbreitung der folgenden Mitteilung ermächtigt: ..Die zwischen der Familie Hugo Stinnes und einem amerikanischen Bankkonsortium schwebenden An- lciheverbandlungcn sind zum Abschluß gekommen. Es Üt beabsichtigt, die gesamten Interessen der Familie vugo Stinnes in zwei in Amerika zu bildende Holdi rg- Eesellschaften zusammenzufassen. Beide Gesellschaften Werden an den amerikanischen Markt herantreten mit je einer siebenprozentigen Anleihe von zusammen 25 Millionen Dollar. In der ersten Gesellschaft werden diejenigen Interessen der Familie Hugo Stinnes zu- fammengefaßt. die für Hugo Stinnes die Grundlage wm Ausbau seiner Firma gewesen sind. In der zweiten Gesellschaft werden diejenigen Interessen der Familie Hugo Stinnes vereinigt, die nicht zum industriellen Etammgeschäft gehören. Es ist beabsichtigt, diese Inte ressen zum Teil im Laufe der Jahre abzuheben. Die Zweite Gesellschaft wird sämtliche Anteile der ersten Ge sellschaft besitzen. Die maßgebende Beteiligung an den Eesellschaften bleibt im Besitz der Familie Stinnes, die auch die freie Entschließung in der Geschäftsführung hat. Die Anleihen beider Eesellschaften werden von dem amerikanischen Vankenkonsortium übernommen. Den Verhandlungen sind eingehende Revisionen und Besich tigungen durch Sachverständige vorangegangen. Die Verpflichtungen, die seitens der Firma Hugo Stinnes Wenüber dem deutschen Vankenkonsortium noch be stehen. werden in Durchführung dieser Transaktion ab- kegolten. Die überschüssigen Mittel aus der Anleihe verbleiben den beiden Gesellschaften als zusätzliches Be triebskapital." Bus aller Welt. 8. Oktober 1926 * Blutige Prügelei in der Berliner Stadtverord netenversammlung. Bei der Beratung der kommu nistischen Anträge über Notstandsarbeiten kam es in der Berliner Stadtverordnetenversammlung zu einer bluti- l!en Prügelei. Der Stadtverordnete Ulrich (Soz.) ries kem Kommunisten Roth zu: „Streikbrecher". Roth er widerte: „Oberlump!" Der Kommunist Holzfäller stürzte sich zwischen die beiden Streitenden, worauf auch der Sozialdemokrat Krille sich an der Prügelei betci- >igte. Der Vorsitzende hob die Sitzung sofort aus und eröffnete sie erst nach einer Weile wieder. * Kohlensäurevergiftungen in der Schultheiß- Brauerei. — Ein Arbeiter tot. — Zusammenstoß ! zwischen Feuerwehr und Straßenbahn. Ein schwerer j Unglücksfall, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel, ! ereignete sich gestern nachmittag gegen 4 Uhr in Berlin j in der Schultheiß-Patzenhofer-Brauerei Abteilung II, j Lichtenfelderstraße. Hier sollte ein Anstellbottich, in dem die Hefe vorbereitet wurde, nach Ablassen seines Inhalts wie üblich gereinigt werden. Als nun ein Brauer in den riesigen Zementbehälter Hinabstieg, um mit der Reinigung und der Entfernung der Heferück stände zu beginnen, hörten ihn se^ne Kollegen bald dar auf in dem Bottich umfallen. Um den offensichtlich von Kohlensäure, von der in den Bottichen immer ein ge wisses Quantum zurückbleibt, Vergifteten zu retten, stieg ein zweiter Brauer ebenfalls in den Behälter. Aber auch er brach infolge der starken noch vorhandenen Mengen Kohlensäure bald ohnmächtig zusammen. Es gelang schließlich, die beiden Vergifteten wieder aus dem Bottich heraufzuholen, wobei drei weitere Brauer durch Kohlensäure leicht vergiftet wurden. Die sofort herbeigerufene Feuerwehr machte bei allen Verunglück ten mit Sauerstoffapparaten Wiederbelebungsversuche, die jedoch bei dem ersten der Retter erfolglos blieben. Der zu der Unfallstelle alarmierte Feuerwehrzug wurde kurz vor seinem Anrücken von einem Unfall betroffen. Als der Zug eine Straßenkreuzung passierte, fuhr ein Straßenbahntriebwagsn, der anscheinend nicht auf das Läutesignal der Feuerwehr geachtet hatte, der Easspritze so heftig in die Flanken, daß die aus ihr sitzende Bedie nungsmannschaft heruntergeschleudert wurde. Drei Feuerwehrleute wurden verletzt. * Gasvergiftung auf einem Kran. Am Pregel , bei Königsberg fand man am Donnerstag morgen die aus drei Schiffsleuten bestehende Besatzung eines Baagerkrans tot in der Kajüte. Die Leute waren durch Kohlenoxydgas, das einem in der Kajüte stehendem Ofen während der Nacht entströmt ist, vergiftet worden. Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. * Mord an einem deutschen Pfarrer. Gestern erst traf, wie die Abendblätter melden, die Nachricht ein, daß Ende August im Taraschenurwald bei Omsk (Sibi rien) der junge Pfarrer Schulz aus Nowgorod ermordet worden ist. Der Mord ist offenbar nach vorbedachtem Plan von estnischen Kommunisten ausgeführt worden. Der Ermordete hinterläßt eine völlig mittellose Frau und einen Knaben. * Tödlicher Unfall in Apolda. Der Kaufmann und Wollwarenfabrikant Emil Männer war an einer Maschine tätig, als er plötzlich tot umstürzte. Ein Schuß in das Herz von außen durch das Fenster hatte seinem Leben plötzlich ein Ende gesetzt. Die Kriminal polizei stellte fest, daß es sich um einen unglücklichen Schuß des Sportlehrers Hans Schneider, der nach Spatzen schoß, handelt. Der Täter wurde vorläufig in Schutzhaft genommen. * Vergiftung durch Waffeln in Allenstein. In Friedrichshof (Ostpreußen) erkrankten die drei Kinder eines Drechslermeisters nach dem Genuß von Waffeln unter Vergiftungserscheinungen. Während der älteste Sohn außer Lebensgefahr ist, verstorben die jüngeren Geschwister inn Alter von zwei und acht Jahren. Es stellte sich heraus, daß der älteste Sohn zum Backen der Waffeln versehentlich anstatt Weizenmehl Rattengift aus einer Tüte genommen hatte. Handel und Industrie. 8. Oktober 1926 Der Arbeitsmarkt in Sachsen unverändert. Das Landesamt für Arbeitsvermittlung veröffentlicht über die Lage auf dem sächsischen Arbeitsmarkte für die Zeit vom 26. September bis 2. Oktober 1926 folgenden Be richt: Die Arbeitsmarktlage blieb unverändert. Soweit von einer Besserung gesprochen werden kann, macht sich diese nur im leichten Rückgang der Arbeitsuchenden be merkbar. Selbst das Spinnstoffgewerbe ,in dem sich die besten Aussichten auf Beschäftigung bieten, meldete immer noch 25 268 (9947 männliche und 15 321 weib liche) Arbeitsuchende. Die amtliche Grotzhandelsinderziffer vom 6. Ok tober und im Monatsdurchschnitt September 1926. Die auf den Stichtag des 6. Oktober berechnete Erotzhandels- inderziffer des Statistischen Reichsamtes ist gegenüber dem 29. September um 1 Prozent auf 128 gestiegen. 1,8 auf 130,3 angezogen, während die Jndustriestoffe um 0,5 Prozent auf 123,5 nachgaben. Im Durchschnitt um 0,5 Prozent auf 132,5 nachgaben. Im Durchschnitt September ist die Eesamtinderziffer gegenüber dem Durchschnitt August um 0,2 Prozent auf 126,8 zurück gegangen. Die Eruppeninderzisfer der Agrarerzeugnisse lag im Durchschnitt September auf 127,9, die Eruppen- inderziffer der Jndustriestoffe auf 124,7. Weiterer Rückgang der Betriebsstillegungsan zeigen. Der Rückgang in der Zahl der Anzeigen über beabsichtigte Betriebsstillegungen, Uber den in den letz ten Monaten zu berichten war, ist im September be sonders stark in Erscheinung getreten. Während im August die Zahl der beim sächsischen Arbeits- und Wohl fahrtsministerium eingcreichten Anzeigen noch 138 be trug, ist sie im September auf 81 gesunken. (171 im Juli, 188 im Juni. 226 im Mai, 247 im April.) Die meisten Anzeigen, nämlich 25, entfallen wieder auf den Maschinen- und Fahrzeugbau, dicht hinter ihm folgt die Industrie der Steine und Erden mit 20 Anzeigen. Die Papierindustrie ist mit 9 Anzeigen vertreten. 7 An zeigen betreffen Betriebe zur Herstellung von Eisen-, Stahl- und Metallwaren, je 5 die Textilindustrie und die Eisen- und Metallgewinnung. 4 Anzeigen rühren aus dem Holz- und Schnitzstoffgewerbe und 3 aus dem Bekleidungsgewerbe her. 2 sind von der chemischen In dustrie eingersicht und 1 von der Feinmechanik. Der Wechsel im preußischen Innenministerium Der neue Innenminister Grzesinski. Der frühere Innenminister Severing. Der heilige Verg. Roman von Wilhelm Hagen. ^0) (Nachdruck verboten 1 . Der Dichter schritt gedankenvoll die Treppe hinab, "uf diesem Wege war dem Grafen nicht beizukommen. Da es Fernleitner aber auch widerstrebte, die Polizei Hilfe zu ruseu, blieb nur eins: der Kampf mit geistigen Lasten um Ruths Seele und der Versuch, sie dem ver erblichen Einfluß zu entziehen. , Er war sich klar darüber, daß dieser Kampf von vorn- ^rein mit ungleichen Waffen geführt werden mußte, denn m Ruth , waren starke strafte am Werke, die sie auf die ^üe des Grafen zogen, und Fermeiiner batte ihnen nichts ^rgegenzusetzen, als seine große Liebe, die rein genug .^hr, um helfen und auch leiden zu können. Trotzdem sshitt er voll schwerer Sorgen seiner Hütte zu, urner deren ^Ur Ruth stand, die ihn schon von weitem begrüßte. 3br Antlitz hatte die alle Frische wieder gewonnen; die leichten Schatten unter den Augen erinnerten nach wenig an das, was hinter ihr lag. Von ihrer Seele schien der dumpfe Druck genommen zu sein, der sie in st» letzten Tagen überschattet hatte; denn sonnig und Mier kam sie dem Dichter entgegen, hing sich an seinen und begann so reizend zu plaudern, daß er fast des Unkten Verhängnisses vergaß, das finster und drohend ^er seinem Glück hing. Dam, bat sie den Geliebten, ihr doch die neuen Hütten m zeigen, Vie unter Loisls geschickten, fleißigen Händen Morzuwachsen begannen, und von ihnen schritten sie noch Silber zu dem bereits fertigen Blockhaus, das den vielen »Mn Mitgliedern -er kleinen Siedlung einstweilen als ^»hnhaus diente. »st, In harmloser Fröhlichkeit verspeisten sie zusammen das Mittagsmahl, das Ruth emsig selbst bereitet hatte. .. Es waren bescheidene, junge Menschen, drei Maler und m Schriftsteller, denen das Leben bislang nichts als Sor- gebracht hatte, und die sich nun für ein paar Wochen weit von der Qual um bas tägliche Brot, wie im Para ¬ diese vorkamen. Zu Fernleitner sahen sie auf wie zu einem höheren Wesen, das sie dem Elend entrissen hatte, und Ruth brachten sie eine mit einer seltsamen Scheu gemischte Ver ehrung entgegen, die etwas Rührendes an sich hatte. Der eine der drei Maler ließ es sich nicht nehmen, Kasfee zu brauen, die anderen beiden brachten ihre Arbeiten herbes, und der junge Schriftsteller las Verse vor, in die er seine ganze Begeisterung über Lie wundervolle Alpenwelt gegossen hatte. Fernie itners Antlitz verklärte ein Schimmer von Glück, und es kam ihm vor, als wäre hier Loch wenigstens ein Dell dessen erfüllt, was ihm bei Gründung feiner Kolonie vorge schwebt hatte. Er besah und lobte die Arbeiten, erkundigte sich voll Interesse nach neuen Plänen und forderte die »ier jungen Leute auf, gegen Abend mit ihm über den Gletscher zum Observatorium emporzusteigen, wo er sie mit Völker und seiner Frau bekannt machen würde. Sie waren mit Freuden dazu bereit und voller Neugier, den Gletscher zu betteten, und der Älteste von ihnen bat Fernleitner mit ein paar herzlichen Worten, ihnen auch fernerhin ein treuer Mentor zu sein und sie einzuführen in die Geheimnisse des heiligen Berges. Da es bereits Mitte August geworden war, riet ihnen Fernleitner, warme Mäntel und Decken mitzunehmen, damit man am Abend bleiben konnte, so lange es einem behagte. Dienstfertig rüsteten die vier jungen Künstler die kleine Tour und rissen sich förmlich darum, Fernleitner und Ruth ihre Ausrüstungen tragen zu dürfen. In bestem Einvernehmen begann man den Aufstieg, den fröhliche Scherze würzten und kürzten. Stevenson und Mister Ellis, welche die Vorbereitungen zu der kleinen Tour beobachtet hatten, gaben den Wanderern eine Fülle von Speisen aller Art mit auf den Weg, so daß man beschloß, vor Völkers Hütte ein regelrechtes Picknick zu veranstalten. Der Geologe war herzlich erfreut, als er die sechs Bergsteiger auf seine Behausung zukommen sah. Froh gemut schritt er ihnen entgegen und ließ sich mit den vier Neulingen bekannt machen, die er von Herzen willkommen hieß und bat, ihn öfter zu besuchen. Frau Emma übernahm die mitgebrachten Vorräte und bereitete damit ein köstliches Mahl. Noch ehe sie es aber austischen konnte, zog Fernleitner Ruch leise abseits und bat: »Wollen wir beide, wir beide ganz allein, nicht wieder ein mal auf den Gipfel steigen?" Zärtlich schmiegte sich Ruch an ibn an. „Ist es denn nicht schon zu spät?" fragte sie. „Wenn wir uns eilen, sind wir bis Sonnenuntergang gerade da droben!" lächelte er. „Und den Rückweg machen wir dann eben bei Mondschein." Ruch war es zufrieden und machte sich rasch fertig für den Ausstieg. Aber Äe anderen wollten das Paar um keinen Preis allein gehe« lassen. Sogar Völker war bereit, sich anzu- schließen, und nur Frau Emma jammerte, was denn dann mit ihrem schönen Abendbrot werden würde, d»s sie so sorg sam bereitet hätte. „Das essen wir, wenn ntt zurülSommen!" tröstete sie Fernleitner. „Und Sie werden sich freuen über unseren Hunger." So stieg man denn, acht Mann hoch, den steilen Grat hinan, und Fernleitner erlebte wieder einmal vie Freude, den begeisterungssä-higen jungen Menschen Lie seltenen Schönheiten seines Lieblingsberges zeigen zu dürfen. Auch Ruch empfand ein starkes Hochgefühl, als sie höher und höher klomm, und mußte dabet unwillkürlich an jenen anderen Rausch denken, der heute wie ein wüster Traum tief unter ihr lag. Fernleitner erriet ihre Gedanken. „Nun," drängte er in sie, „ist dieser Rausch, der aus der reinen Natur kommt, nicht viel schöner als die künstliche Be täubung des Opiums?" „Ich bin ein merkwürdiger Mensch", gab sie nachdenklich zurück. „Jetzt fühle ich mich befreit und erlöst von dem an deren. Jetzt empfinde ich ein Hochgefühl wie nie zuvor, und begreife kaum, daß ich dem Zauber je so unterliegen konnte. Und doch fühle ich, daß ich ihm wieder unterliegen werde, nicht heute, nicht morgen, aber gewiß in absehbarer Zeit; denn es sind gewisse Züge in meiner Veranlagung, die mich dort hintveiben, wo du mich neulich fandest." (Fortsetzung folgt.)