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AesM' 's»« Dzs««. tr»«« wo» Erich Ebenster«. 'LovL^gh-r bq Greiner L Lo., Berlin W. 30. NaÄ-^irck UM liebersetzungsrecht irr fremde Sprache« Vorbehalten» (Nachdruck verböte»^ v.'. For^«»g. Kapitel 10. Die Unterhaltung, die sich dann bei dem dampfenden -ree zu entwickeln begann, verlief indessen nicht ganz nach ocn Wünschen des Kapitäns. Herr Grulbanson, dessen Schtvägeri» vorhin über HalSschmerzen geklagt hatte, war nicht so fröhlich ge stimmt wie sonst. Ls hing für ihn und Fräulein Lövenborg zuviel von der beabsichtigten Konzerttournee ab, als daß nicht jede Kleinigkeit, die das Unternehmen gefährden könnte, ihm Sorge bereitet hätte. Seine Anekdoten und Witze fielen demgemäß recht gezwungen aus, und Gringoir, der sich offenbar vorge nommen hatte, heute den Schweigsamen zu spielen, ver zog kaum die Lippen. Dafür wurde sein Neffe jedesmal blutrot, wenn einer der Herren ein gewagtes Wort einwarf. Trux, der tat als merke er nichts davon, sah aber dabei recht gut, wie der alte Gringoir dann jedesmal einen halb besorgten, halb ärgerlichen Mick auf seinen Neffen warf. Noch etwas merkte er mit Genugtuung: Emile Grin goir hrelt die Teetasse so zierlich graziös wie die wohl erzogenste junge Dame. Auch die Biskuits brach er so graziös in kleine Stückchen, wie sicher kein Mann es getan hätte. Nach dem Tee wurden Schnäpse serviert. Echte See- mannsschnäpse, die ausschließlich für männliche Kehlen bestimmt waren — Trux hatte sie absichtlich so gewähb und bot seinen Gästen dazu starke importierte Zigarren u»d türkische Zigaretten an. Der junge Emile nahm, wie alle andern, sein Gläs chen, als der Kapitän einen Toast auf „glückliche Fahrt ohne Sturm und Seekrankheit" ausbrachte, stieß an und trank mit Todesverachtung eine» herzhaften Schluck. Mer es war wohl im Leben noch kein so scharfes Gebräu über seine hübschen korallenroten Lippen gekom men, denn sie verzogen sich sogleich schmerzhaft, er ver schluckte sich, wurde blutrot und kam aus dem Husten gar nicht mehr heraus. Der Kapitän wollte ihm den Rücken klopfen, aber da fuhr er mit einem so empörten Blick zurück, und seine dunklen Augen blitzten den guten Trux so drohend an, daß dieser sein Vorhaben schleunigst ausgab. „Es scheint, daß Ihr Neffe kein Liebhaber von Genever ist?" fragte Trux den alten Gringoir. ,,E'' ist Abstinenzler", entschuldigte der Franzose, „die Heilsarmee hat ihn in ihre Krallen bekommen." „Ach so, dann freilich!" lachte der Kapitän und schob Emile die türkischen Zigaretten hin. „Nun, das schadet ja nichts. Trösten Sie sich mit Rauchen, Monsieur Gringoir!" Ein Gemiich von Widerwillen und Verlegenheit huschte über das junge Gesicht. Emile öffnete die Lippen, um etwas zu sagen, schloß sie dann aber gleich wieder und nahm zögernd eine Zigarette. Trux beeilte sich, ihm Feuer zu bieten, lachte aber dann gleich schallend auf, als Emile den Rauch statt einzuziehen in kleinen Stößen durch die Papyros hmausblies. „O Weh, rauchen können Sie auch nicht, Monsieur Emile, Sie sind ja ein Muster von einem Manne! Rau chen akurat wie ein junges Mädchen, das seine erste Ziga rette versucht!" Der alte Gringoir wurde dunkelrot vor Aerger. Emile schwieg, denn der Rauch hatte ihm neuen Hustenreiz gemacht. Herr Gulbrason, den die vorzüglichen Zigaretten in bessere Stimmung gebracht hatten und an eine erst kürz- kich beendete Konzerttournee nach Konstantinopel erinner ten, gab nun eine etwas gewagte Haremsanekdote zum Besten, die ein Freund von ihm erlebt haben wollte. White und Trux lachten laut auf. Gringoir senior Herzog wohl höflichkeitshalber die Lippen, war aber da bei offenbar mit ganz anderen Gedanken beschäftigt und schielte besorgt nach Emile. Dieser faß da, blutrot mit niedergeschlagenen Augen mrd so deutlichem Abscheu im Gesicht, daß niemand an seiner inneren Entrüstung über die Medergcp^ dichU Anekdoten zweifeln konnte Trux war nun ganz sicher, daß seine Vermutung chl bezug auf das Geschlecht dieses Neffen richtig war. Mochte der alte Gringoir fein für wen immer er sich ausgab, sein Neffe war ein verkleidetes Mädchen, darauf hätte Trux ruhig einen Eid abgelegt. Sein Eifer, dem Zweck oiejer Verkleidung auf die Spur zu kommen, wuchs. Immer mehr lebte er sich in seine Rolle als freiwilliger Detektiv ein. Unauffällig brachte er das Gespräch auf Paris, ein Thema das Gulbranson lebhaft aufgriff, denn seine Schwägerin hatte vor einem Jahre dort große Triumphe gefeiert. Wenn Trux aber gehofft hatte, daß Gringoir sich nun eine Blöße geben werde, so irrte erk Gringoir schien Paris wie seine Tasche zu kennen, nannte eine Menge von Namen bekannter Persönlichkeiten, mit denen er an geblich verkehrte, und nichts war in seinen Ausführungen, was den Schluß zugelassen hätte, er gebe sich nur fälsch lich für einen Franzosen aus. Sogar in geschäftlicher Be ziehung hielt er Whites Fragen tadellos stand. Da sprang Gulbranson von Paris plötzlich auf Men über und erkundigte sich, ob niemand dort bekannt sei. Seine Schwägerin wolle nächsten Winter zum erstenmal dort auftreten. Auch in Prag, Budapest und Graz seien Konzerte geplant. White und Gringoir verneinten bedauert^». Oester reich war ihnen unbekannt. Aber Trux dachte: „Warte, nun fange ich dich vielleicht doch!" Und er begann nun über österreichische Verhältnisse in so falscher Weise zu berichten, daß es jeden Kenner der Verhältnisse zum Widerspruch reizen mußte. In der Tat rückte Gringoir inimer ungeduldiger auf seinem Stuhl herum, hielt sich jedoch vorerst noch zurück. Erst als Trux immer dicker auftrug, ließ er sich zu der Bemerkung Hinreißen: „Das scheint mir doch arg übertrieben, Herr Kapitän ! Ich habe viel über Oester- reich gelesen, aber danach find die Zustände dort ganz Luders (Fortsetzung folgt.) Umzugshalber verkaufe sofort spottbillig I gs. hsnümgen I iWOeiWSgen > gebe, graue IMe bis Sonnabend. fr. LinSa Lucar ,Dresdnerstr. 39. Sonuabend Werkauf von , Südstraße. 2»r Mlmlireit empfehle Pergament- Papier zum Zubinden der Büchsen b e st < S Mittel gege» Pilz- und Schimmel» bildung Lsm». Lüstle, Zuverlässiger Mlrr,- ji««««!«« an mehreren Seminaren tätig, hat hier z» tun- Werte Aufträge an die Geschäftsstelle ds. Bl. LvrtÄMer Schreibmaschinen »Fachmann I-ausa, (Darolastr. 4 liefert und repariert SekreibmaselijQeu Lll«r Lz^tsme. MW in großer Auswahl empfiehlt LuÄbsnMng k. Kühle. Sonuabend und Sonntag Sott- Aall-MM. 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