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Eine Untersuchung des Todes Oberst Bauers. Die Kwansi-Regierung lehnt das Nankinger Ulti matum ab. Peking, 13. Mai. Tschiangkaischek hat einen Aus schuß zur Untersuchung des Todes von Oberst Bauer eingesetzt. Der Ausschuß soll prüfen, bei welcher Ge legenheit Oberst Bauer an den Pocken erkrankt ist und wie er verpflegt wurde. Außer Bauer seien auch noch zwei Chinesen aus demselben Schiff an schwarzen Pocken gestorben. Wie aus Nanking gemeldet wird, hat dieKwansi - Regierung Tschiangkaischek mitgeteilt, daß sie sein letztes Ultimatum ablehne. Sie werde nicht zulassen, daß die Nankingregierung ihre Armee entwaffne. Tschi angkaischek hat eine weitere Beschießung der Kwansi- truppen angeordnet und sich an die Front begeben. Die politische Lage m Südchina bleibt noch sehr dunkel. Neueste Nachrichten« Ein Dampfer fliegt in die Luft — 4 Menschen getötet. Bittkau, 13. Mai. Als der Schiffseigentümer Burl mit seinem Dampfer von der Elbe in den Plauener Kanal einbiegen wollte, erfolgte plötzlich eine heftige Explosion, die das Mittelstück des Dampfers vollständig zerstörte. Der Steuermann wurde ans Land geschleudert und war sofort tot. Von den übrigen auf dem Dampfer befind lichen drei Personen fehlt bisher jede Spur. Man nimmt an, daß auch sie getötet worden sind. Das Unglück ist darauf zurückzuführen, daß der geheizte Kessel nicht mit ausreichendem Wasser versehen worden war. Schweres Autounglück in der Altmark. — Eine Dame getötet. Gützefeld, 13. Mai. Der Kraftwagen des Landwirts Lange geriet an der berüchtigten Kurve Paulenhorst- Werstedt ins Schleudern und fuhr in den zwei Meter tiefen Straßengraben. Eine mitfahrende Dame wurde auf der Strecke getötet, während der Führer des Wagens mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Beschlagnahme kommunistischer Zeitungen in Bayern. München, 13. Mai. Durch Beschluß des Amtsge richts München wurde die „Neue Zeitung" vom 11. Mai und die „Nordbayrische Volkszeitung" vom 11. Mai wegen Aufforderung zum Hochverrat und zum Ungehor sam gegen ergangene Verordnungen und wegen öffent licher Aufreizung zum Klassenkampf beschlagnahmt. Aus denselben Gründen wurde vom Amtsgericht München auch ein von der KPD. herausgegebenes Flugblatt „An das deutsche Proletariat" beschlagnahmt. Deutscher Kampfflieger in Neuyork tödlich abgestürzt. Neuyork, 13. Mai. In Longbeach in Kalifornien erlag der deutsche Kampfflieger Bernhard Lauscher sei nen Verletzungen, die er am Sonnabend bei einem Ab sturz aus 50 Meter Höhe mit einem Vergnügungsflug zeug erlitten hatte. Zwei seiner Begleiter sind ebenfalls lebensgefährlich verletzt worden. Das Unglück ist an scheinend auf tückische Winde zurückzuführen. In Little Rock in Arkansas stürzte beim Versuch, eine Todesschleife auszuführen, ein Militärflugzeug eines aus 26 Flug zeugen bestehenden Geschwaders in dem Augenblick ab, als das Flugzeug einen Zusammenstoß in der Luft ver meiden wollte. Die Insassen wurden getötet. Die Trockenlegungskosten in Amerika. Neuyork, 13. Mai. Die Vereinigung gegen die Trockenlegung errechnete, daß die Kosten zur Durchfüh rung der Trockenlegung sich im Jahre 1928 auf rund eine Milliarde Dollar beliefen, die zu Lasten der ame rikanischen Steuerzahler gingen. Ein Erfolg Habib Ullahs. London, 13. Mai. In Simla ist eine Bestätigung der Meldung eingegangen, wonach Herat an der persisch- russischen Grenze ain Sonnabend durch einen Unterfüh rer Habib Ullahs, Abd el Rehim besetzt worden sei. Der bisherige Befehlshaber von Herat, dessen Truppen sich Josephas Töchter Roman von Lola Stein. 60, (Nachdruck verboten.) Das Bargfeltsche Geschäft hatte sich wieder erholt. Die Firma brauchte Hubert Gerlings Gelder nicht mehr. Aber das Wort, das Lonny an ihn band, war gegeben und mußte gehalten werden. Er gehörte nun zur Familie, und wenn Theo und Lily ihn auch nicht lieben konnten, so lag doch ebensowenig ein Grund vor, ihn zu hassen. So wenigstens dachte Theo. Lily kämpfte mit ihren Empfindungen für Gerling. Sie haßte ihn, weil er Lonnys Unglück zu werden schien, aber sein ungeheurer Reichtum, seine selbstsichere Art. seine Genialität imponierten ihr auch. Die Schwestern brachten Frau Josepha zur Bahn. Theo hatte auch kommen wollen, wurde aber geschäftlich im letzten Augenblick zurückgehalten. Am Bahnhof war Ralph, der der Stiefmutter Blumen überreichte. Josepha nahm ihn zur Seite. „Machen Sie mir mein Kind nicht unglücklicher, als es schon ist, Ralph!" bat sie in flehendem Ton. „Das verspreche ich Ihnen," sagte er ernst. „Ach, Ralph, was Sie sagen, hat einen Doppelsinn. Sie meinen, unglücklicher könne Lonny nicht werden. Ich durchschaue Sie. Aber es ist nicht so. Müssen Sie denn durchaus jetzt in Berlin bleiben bei dieser Sommerhitze? Die ganze Welt steht Ihnen doch offen." Er sagte verbissen: „Ich habe genug von der Welt. Ich habe in Berlin zu tun. Ich mutz Hubert Gerling malen." „Was soll dabei herauskommen, Ralph?" „Ich hoffe, Gutes für uns alle, kleine Mama! Machen Sie nicht ein so unglückliches Gesicht. Machen Sie Lonny nicht traurig durch Ihre Traurigkeit." Da nahm Josepha sich zusammen. Aber sie weinten dann doch alle drei, als sie Abschied voneinander nahmen. Bang und beklommen war ihnen zu Sinn. Lange starrten die Schwestern dem Zuge nach. geweigert hätten, zu kämpfen, sei auf russisches Gebiet geflüchtet. Kanton wieder fest in den Händen der Nanking- Regierung. London, 13. Mai. Die Kwansitruppen haben nach Hongkonger Meldungen bisher zwei vergebliche Angriffe gegen Kanton unternommen. Die nationalen Truppen, die bedeutende Verstärkungen aus Nanking erhalten hatten, haben den Angreifern erhebliche Verluste bei- gebracht. Die Vorhut der Kwansitruppen wurde ge fangengenommen. Der Hauptteil der Kwansiarmee be findet sich auf dem Rückzüge. Führende Beamte in Kan ton, die vor einiger Zeit die Stadt verlassen hatten, weil sie deren Fall für unvermeidlich hielten, kehren wieder zurück. Die Banken und Geschäfte werden baldigst wie der geöffnet werden. General Feng lebensgefährlich erkrankt. London, 13. Mai. General Feng, von dem bereits seit einiger Zeit behauptet wurde, daß er ernstlich er krankt fei, soll nach einem in Peking umlaufenden, bis her aber unbestätigten Gerücht gestorben sein. Von den Aerzten des Generals wird dagegen erklärt, daß sein Ge sundheitszustand besorgniserregend ist. Aus aller Well. * Einbruchsdiebstahl in Löwenhain. In den Nach mittagsstunden des Sonnabend wurde in Löwenhain ein schwerer Einbruchsdiebstahl ausgeführt. Während der Eutspächter Albin Eichler mit seinen Leuten auf den Feldern war, drangen zwei noch unbekannte Diebe in das Gehöft ein und raubten im Obergeschoß gegen 500 Mark Bargeld. Die in den vierziger Jahren stehende Ehefrau, die seit Ostern an Gelenkrheumatismus ernst lich erkrankt ist und im Bett liegen muß, hörte ein ver dächtiges Geräusch. Da Frau Eichler aus ihre Rufe keine Antwort erhielt, schleppte sie sich die Treppe hinaus und fand dort die Türen offen stehend; plötzlich wurde sie am Halse gewürgt und zu Boden geschlagen, wo sie bewußtlos liegen blieb. Die beiden Einbrecher ergriffen mit ihrer Beute die Flucht durch die Wälder und ent kamen über die nahe Grenze nach der Tschechoslowakei. * Der Lohngeldraub in Eladbeck-Branck. Der ver wegene Lohngeldraub am 22. Februar, bei dem auf Schacht III/IV der Zeche Matthias Stinnes in Glad- beä-Branck ein Geldtransport von 118 000 M. von vier Personen überfallen wurde, ist nunmehr aufgeklärt. Bei einer am vergangenen Montag vorgenommenen großen Aktion der Essener und Gladbecker Kriminalpolizei wur den vier Brüder aus Essen-Altendorf als Täter ermit telt und mit ihrem ganzen Anhang, insgesamt 24 Per sonen, festgenommen. Von den Verhafteten sind sieben weiter in Haft behalten worden. Einer von ihnen hat den Räubern als Strohmann gedient. Auf seinen Namen wurde aus den erbeuteten Geldern in einem Vorort Essens eine Wirtschaft im Werte von 50 000 M. er worben. Außerdem konnte von der Kriminalpolizei noch ein Rennpferd, das die Räuber gekauft hatten, sicher gestellt werden. Das Pferd sollte am Himmelfahrtstage in Gelsenkirchen lausen, wurde aber kurz vor Beginn des Rennens beschlagnahmt. An Bargeld sind bis jetzt erst 4500 M. aufgefunden worden. * lleberfall aus einen Straßenbahnzug. In Altona- Wandsbek wurde in der Nähe der Lehmkuhlen am Grünen Weg von maskierten Männern ein Ueberfall auf einen Straßenbahnzug versucht. Die Täter legten eine Bohle auf die Schienen und feuerten beim Heran nahen der Straßenbahn einen Schuß auf den Führer ab. Da sich der Führer in diesem Augenblick bückte, ging der Schuß fehl. Die Bahn fuhr dann in voller Fahrt rück wärts.- Nach den Tätern wird noch gefahndet. * Km-esmord und Selbstmord eines Arztes. Der Oberarzt Dr. Otto Schwab in Berlin verübte in seiner Wohnung Selbstmord durch Vergiften und Erhängen. Vor her hatte er seinen ein halbes Jahr alten Sohn ebenfalls vergiftet und erdrosselt. Dr. Schwab hat in geistiger Umnachtung gehandelt. Er war nach dem vor einem halben Jahre eingetretenen Tod seiner Ehefrau schwer mütig geworden. * Aufzeichnung eines Erdbebens. Die Erdbeben instrumente in Hohenheim verzeichneten am Sonnabend abend ein starkes Nahbeben mit einer Herdentfernung von etwa 420 Kilometer. Der Herd befindet sich wahr scheinlich wieder in Oberitalien. In Hohenheim traten die ersten Erschütterungswellen um 20.23 Uhr ein. * Neue Erdstöße in Oberitalien. In Norditalien vornehmlich in Bologno, Genua, Mailand, Modena, Venedig und Cremona wurden Erdstöße verspürt, die heftiger waren als die in den letzten Wochen, aber keinen Schaden anrichteten. Das Beben wurde auch in den Provinzen überall verspürt. * 21 Wohnhäuser und 3V Wirtschaftsgebäude niederqebrannt. Im Dorfe Wola Niemiecko in der Woiwodschaft Lublin, sind 21 Wohnhäuser und über 30 Wirtschaftsgebäude einem Eroßfeuer zum Opfer ge fallen. Ein Bauer kam in den Flammen ums Leben. * 14V 00V Hungernde im Wilna-Gebiet. Wie ein Warschauer Spätabendblatt zu berichten weiß, soll die Hungersnot im Wilna-Gebiet sehr ernste Ausmaße an genommen haben. Aus der ganzen Woiwodschaft treffen beunruhigende Nachrichten ein, die weit ernster lauten, als in den Hungerjahren kurz nach dem Kriege. Nach amtlichen Berichten sollen 62 261 Erwachsene und 77 530 Kinder der größten Not preisgegeben sein, die sich zum Teil nur noch von Kartoffelschalen und Abfällen ernähren. In einem Dorfe seien bereits 15 Kinder an einer Art Hungertyphus erkrankt. * Einsturzungkück auf der Grubenanlage Sosnitza. Aus Eleiwitz wird gemeldet: Sonntag mittag ereignete sich auf der Grubenanlage Sosnitza ein schweres Un glück. Auf der 235-Meter-Sohle erfolgte eine Gebirgs senkung, wobei drei Bergleute verschüttet und zwei an dere leicht verletzt wurden. Von den Verschütteten wur den bisher zwei tot geborgen. * 40000 Liter Chlorgas explodieren; 30 Personen schwer vergiftet. In Syracuse (Neuyork) ereignete sich in den Chemischen Werken der Solvay Compagny eine verheerende Explosion. Aus bisher noch ungeklärter Ur sache flog ein Riesenbehälter mit 40000 Lichtern Chlor gas in die Lust. Das Gebäude, in dem sich der Be hälter befand, wurde völlig zerstört. 30 Personen er litten durch das Gas schwere Vergiftungen. Die Be völkerung des Bezirks, in dem die Werke sich befinden, wurde von einer Panik ergriffen. Viele glaubten, da gerade das Luftschiff Los Angelos über der Stadt kreuzte, an einen Luftangriff. Andererseits wurden viele Men schenleben dadurch gerettet, daß der größte Teil der Ar beiter ins Freie geeilt war, um das Luftschiff zu be obachten. * Hotelbrand in Teras; fünf Gäste getötet. Das Tourist-Hotel in Amarillo in Teras ist durch einen Brand zerstört worden, wobei fünf Menschen ums Leben kamen. Vier Gäste, deren Personalien nicht festgestellt werden konnten, sind in ihren Belten verbrannt, ein fünfter versuchte sich durch einen Sprung aus dem dritten Stockwerk zu retten und wurde dabei getötet. Ueber 20 Gäste wurden verletzt. Die Ursache des Brandes ist unbekannt. * Els Schulmädchen ertrunken. Am Sonnabend sind m Kowel in Wolhynien elf Schulmädchen bei einer Kahnpartie tödlich verunglückt. Der Kahn kippte um. * Ist Oberst Bauer vergiftet worden? Wie der „Observer" aus Schanghai berichtet, hat sich Oberst Bauer an Bord eines chinesischen Kanonenbootes in Hankau befunden, als er plötzlich erkrankte. Niemand, außer Bauer, sei an Bord dieses Schiffes an den Blattern erkrankt, so daß man vermutet habe, in Wirklichkeit sei Bauer vergiftet worden, weil er ein schroffer Gegner des Kommunismus gewesen sei. Seine Anwesenheit in einem kommunistischen Zentrum, wie Hankau, könne daher seinen Feinden Gelegenheit gegeben haben, ihn zu besei tigen. Ueber die Stellung der mit Oberst Bauer nach China gekommenen deutschen Offiziere heißt es,' daß Oberst Bauer von Tschiangkaischek persönlich ernannt worden sei und keinen Stellvertreter besessen habe. Es sei daher möglich, daß die deutschen Offiziere nach der Heimat zurückkehren, wenn nicht etwa einem von ihnen die bisher von Oberst Bauer innegehabte Stellung über tragen werde. Ralph fuhr mit ihnen heim, als könne es gar nicht anders sein. Blieb bei ihnen zum Tee, saß mit ihnen im Garten und war noch da, als Theo abends nach Hause kam. Lily forderte ihn aus, zu bleiben, obwohl sie ihres Mannes finsteres Gesicht sah. Aber auch ihr hatte der Bruder es angetan. Er war unwiderstehlich, wenn er es wollte. Als Theo den neuen Verwandten zu später Stunde aus dem Hause geleitete, sagte er sehr ernst: „Lieber Ralph, so lieb Sie selbst mir sirw, muß ich Sie doch bitten, Ihre Besuche bei meinen Damen, wen« sie allein sind, einzustellen. Wir alle wissen ja, was zwischen Ihnen und Lonny vorgefallen ist. Lonny ist jeA Braut und hat vor allem Rücksicht auf ihren Verlobten und ihre« Ruf zu nehmen." „Lächerlich, Theol Ich bin Lonnys Bruder!" „Leider sind Sie es nicht. Meine Schwiegernrutter ist in großer Besorgnis abgefahren, hat Lonnys Schicksal mir ans Herz gelegt. Ich bin jetzt verantwortlich für das Kind, ich muß wachen, daß nichts geschieht, was die ohne hin verwickelten und schwierigen Verhältnisse noch kom plizieren könnte." „Sie verbieten mir also Ihr Haus?" „Im Gegenteil, Ralph. Sie dürfen mich nicht miß verstehen. Ich schätze Sie hoch. Ich freue mich über Ihre Bekanntschaft. Jederzeit werden Sie mir willkommen sein. Nur mit Lonny und Lily allein darf ich kein Zu sammensein dulden. Tragen Sie es mir nicht nach, Ralph, ich dars es wirklich nicht." Ralph biß die Zähne zusammen und schwieg. Immer wieder wunderte er sich, wieviel er gelernt hatte in letzter Zeit, wie sehr man sich ändern und verstellen konnte, wenn es die Erreichung eines hohen Zieles gatt. Es war sein Lebensglück, um das er kämpfte. Darum bezwang er sich auch jetzt. Also Lonny nicht mehr täglich sehen. Nicht sich täglich neue Kraft holen aus ihrem holdseligen Anblick, ihrem süßen Wesen. Nicht immer wieder Trost finden in dem traurig-seligen Zusammensein mit ihr. Nun, es mußte auch so gehen. satte sie heimlich treffen können. Sie wäre gekommen, wenn er sie rief. Das glaubte er ganz gewiß. Sie konnte sich seinem Willen, seinem Einfluß nicht entziehen. Dazu liebte sie ihn zu sehr. Aber er wollte keine Heimlichkeit und keine Schuld in ihre Tage bringen. Er wollte ihr Gewissen nicht belasten und sie nicht in noch schlimmere Konflikte stürzen. „Das Leben muß ertragen werden, wie es ist," dachte er. „Eine kurze Zeit wenigstens. Dann mache ich ein Ende, so oder so." Er hatte Henle vergeblich versucht, Hubert Gerling zu e«eichen. Er w« nicht in seinem Hauptbureau, nicht bei einer seiner viele« Gesellschaften anzutreffen. Am nächste« Tage hatte Rcchch mehr Glück. Er stand wieder in dem Riesengebäude in der Friedrichstraße, das der Sitz der vielen Hauptgesellschasten war, die Hubert Gerling gehörten. Daneben waren Zweig niederlassungen in allen Gegenden der Stadt, große Firmen, die ihm ebenfalls gehörten, auswärts in den ver schiedensten Städten, mehrere Bankhäuser in Berlm, Dresden, Leipzig und Hamburg, die unter seiner Macht und seinem Willen standen. Die Unternehmungen, in denen er die Aktienmajorität hatte, zählten mehr als ein Dutzend. Es waren viele Neugründungen, aber auch alte, früher als solide bekannte Firmen, denen in der Infla tionszeit und noch mehr später bei der Umstellung der Wirtschaft der Atem ausgegangen war und die Hmbert Gerling vor dem Zusammenbruch gerettet hatte. Ralph hatte nie viel Interesse für den Kaufmanns stand gezeigt. Nicht einmal dem Exportgeschäft seines Vaters schenkte er Beachtung. Aber Hubert Gerlings vielerlei Unternehmungen begannen ihm bald Neugier und Interesse einzuflötzen. Es dauerte lange, bis man zu dem Gewaltigen vor drang, auch wenn man in einer Privatangelegenheit und erwartet kam. Auch wenn man einen so klingenden Namen führte wie Ralph Allwart. (Fortsetzung folgt.)