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OttHoäork-Okrill», äeu 15. 7an. 1929. 2. Kapitel. der der Künstler werden. Und draußen wLudern. — Pantomime, die in farbenprächtigen Bildern und in groß artigen Massenauftritten am Auge des Zuschauers vor überzog. In seinem Ankleideraum lag Arno Olden. ZweiAerzte waren um ihn bemüht. Er hatte die Besinnung noch nicht zurückerhalten. Direktor Römer, Rita und Marion und noch einige andere Künstler waren anwesend. Mit angst vollem Schweigen schauten sie alle ruf dieses blasse, schöne Männerantlitz. Künstlerlos I „Es ist gänzlich unmöglich, eine Untersuchung vorzu nehmen, ehe der Verunglückte das Bewußtsein zurück erlangt hat. Ich glaube aber mich nicht zu täuschen, wenn ich einen doppelten Bruch des rechten Beines seststelle." Rita schaute mit finsterem Gesichtsausdruck auf den Bewußtlosen, in Marions Augen standen Tränen. Direktor Römer gab sich die größte Mühe, ruhig zu bleiben; er fühlte aber einen schmerzhaften Druck in der Herzgegend, und wußte, daß der heutige Abend ihm wieder für Tage Beschwerden schuf, denn derartige Aufregungen blieben Nicht ohne Folgen für sein krankes Herz. „Krankenhaus!" sagte der Arzt. Man telephonierte nach einem Krankenwagen, und während draußen in der Manege die Beduinen wilde Ritt? ausführten, bettete man den verunglückten Künstler behut sam in den Krankenwagen, der an einem Nebenausgange des großen Zirkus' Römer hielt. „Ich fahre mit!" sagte Marion. Rita wehrte ihr nicht. Was jetzt in ihr vorging, das wußte niemand. Diese festgeschlossenen, roten Lippen ver rieten nichts. vis trauer»^!! WtvrblitzlMeii Der oberfchlefisch« Minderer Clown Tsddo. Roman aus der Zirkuswelt von Magda Trott. Copyright by Greiner L Comp. Berlin W 30. Nachdruck Verbote». Inventur- * MMrkaul vom 17. bis ZI. Zanuarr Niemand versäume Mse günstige Se- legende». Me Waren is—4o Prozent billiger als sonst außerdem noch H Prozent Nada». Mara Jentsch HonkMon, Schnitt- unn AsWaken r. Die Großstadt hatte sich in ein Frühlingsgewand ge hüllt. Ueberall in den kleinen Vorgärten sproßte und keimte es. In den Anlagen zwitscherten die Vöglein, sauchzten den warmen Sonnenstrahlen entgegen und fangen den Menschen neues Hoffen ins Herz. Die Sonne meinte es heute ganz besonders gut. Sie verlieh dem jungen Grün einen goldenen Glanz. Sie lockte die Menschen hinaus ins Freie, die es immer wieder so '-Lwer alauben wollten, daß die Gewalt des Winters ge brochen waG und daß der Lenz seinen Einzug gehalten hatte. Aber heute mußten sie es glauben! Selbst die alten Griesgrame schauten fröhlicher drein, und manch einer pfiff ein längst vergessenes Liedlein, das ihm plötzlich wie der in den Sinn kam: Der Lenz ist angekommen! Auch die Sportlustigen hatte ein wahrer Taumel er griffen. Die verödeten Plätze waren plötzlich mit Turnern und Fußballsptelern gefüllt, die Reitwege wimmelten schier von Pferden, die von Damen und Herren getummelt wur den. Es schien, als habe alles auf den heutigen Sonnen tag gewartet, Grüße flogen herüber und hinüber, man lachte, rief sich muntere Scherzworte zu und sprengte wie der weiter. Je weiter man sich von der großen Stadt entfernte, um so snller wurde es. Aber es lag wohl in der Absicht der reichen Fabrrkbesitzerstochter Gisela Sollerbaum, allein zu sein. Sie lenkte absichtlich ihr herrliches Tier in kleine Nebenwege, um dann, einen kurzen Galopp anschlagend, in überschänmendcr Lebensfreude dahinzufliegen. Traf sie andere Reiter, dann sahen diese der eleganten Dame wohl eine Weile nach. Gisela Sollerbaum lächelte verstohlen. Sie wußte, daß sie zu Pferde eine gute Figur machte, daß ihr Name bei Reitturnieren öfters lobend er wähnt worden war. Es gab für sie kein größeres Ver gnügen, als Hürden zu nehmen und über Gräben zu springen. Sie hatte es abgelehnt, einen Reitknecht, den ihr die Eltern aufdrängen wollten, mitzunehmen. Der Mann störte sie. Sie brauchte keine Begleitung. Auch heute wollte sie allein sein, da sie zum ersten Male den neuen Wallach ritt. Sie hatte sich jetzt einer Landstraße genähert, ließ das Tier langsam gehen und trocknete sich mit dem Taschen tuche die erhitzte Stirn. Da — ein schrilles Hupensignal, im nächsten Augenblicke bäumte sich ihr Pferd, tanzte eine Weile auf den Hinterbeinen und jagte dann in rasendem Lauf den soeben genommenen Weg wieder zurück. Es schien, als habe das Tier jede Besinnung verloren Es sprang in die Büsche hinein, daß die Zweige der Rei terin ins Gesicht schlugen. Tann wieder stieg es kerzen gerade empor, schäumte ins Zaumzeug und setzte jchließ- M feinen wilden Laus weiter fort. Eortjetzung jolgt.) Am bitterlichsten weinte die Ballini. „Wäre ich doch lieber gestürzt, um mich ist es ja nicht schade — auch Hobbing will nichts mehr von mir wissen. — Ach, ich bin so unglücklich!" Niemand achtete auf ihren Schmerzensausbruch. Ein dumpfer Druck lag auf allen. Allabendlich konnte ein je- von dem gleichen Schicksale betroffen tanzte das Ballett in glitzernden Ge- b. Fortsetzung. Aus dem Publikum ertönten vereinzelte Schreie, lautes Weinen und Schluchzen. Mit weithin schallender Stimme verkündete der Stallmeister, daß der Unfall sehr gut «bgelaufen sei, und daß Herr Olden die Besinnung nicht verloren habe. Gegenwärtig sei der Arzt bei ihm, der aber schon nach der ersten flüchtigen Untersuchung geäußert habe, daß Herr Olden sich anscheinend nur das Kni« verstaucht habe. Der Clown kam und machte seine Späße, aber er fand heute keine aufmerksamen Zuhörer. Nach Verlauf von fünf Minuten erschien abermals der Stallmeister uno mel dete den Ausspruch des Arztes. „Unser sehr geschätztes Mitglied, Herr Olden, entbietet dem Publikum seinen Gruß, er hofft, in drei Tagen wieder auftreten zu können, da es sich nur um eine geringfügige Verstauchung ^-s Fußes handelt! Der Unfall hat glück licherweise schlimmen Folgen gehabt, wir fahren da- her mk uferen Darbietungen fort und treffen jetzt die Vorbereitungen unserer großen Pantomime: ,Die Ge fahren der Sahara'." Man ließ sich beruhigen. Man glaubte den Worten Mr äie uns beim Heiw^e unserer lieben Illutter, 6er ?rau Aort°, AbZ? viesene ^nteilnabine, saxen vir allen bieräureb unseren avlricktiPtev VM. s Del wittern Dlrerl^^n« - ^reichstes Anzeigenblatt des Stallmeisters. Nur wenige verließen den Zirkus, die durch den Unfall zu sehr erschüttert worden waren. Die — anderen aber ergötzten sich an der prächtig ausgestatteten erschienen: Masken- Wbum a IM. r.— Mm. « üW, - empfiehlt ?E^^MNSNV KM Sononbeoä, äen 19. Mannar, udenäs 8 Ilkr, im Gast hof zum Hirsch mit wichtiger Tagesordnung. Zu dieser Versammlung sind die Mitglieder des Vereins sowie des Gewerbe-, des landwirtschaftlichen und Hausbesitzer- Vereins als auch die Herren Gemeindeoertreter der bürger lichen Fraktion und unsere wahlberechtigte Jugeud herzlichst eingeladen. Der Vorstanä. Loooabsoä üo» 19. Schlachtfest Von nachm. 6 Uhr Wellfleisch und Brat wurst, später frische Hausschlachtene. Hierzu ladet sreundlichst ein K. HaMorl u. 7rau. Kaufmännische u. gewerbliche Drucksachen jed.wt liefert schnell, sauber unS billig, in ein- unö mehrfarbiger Ausführung SstSuchöruckereivou liermsrm KMe, Mtendorf-DkriM — xveitersssen I ist iükren^ in allen Dun6sunklrsgen . 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