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Clown Teddo. Noman aus der Iirkuswel! von Magda Trot t. Copyright by Gyriner L Eomp. Berlin, W 30. Nachdruck Verbote». 15). Fortsetzung. „Ich habe ihn gekränkt, er zürnt mir! Wie gut will ich zu ihm sein, wenn er erst wieder bei mir ist!" Ter aber, dem diese Tränen galten, hatte nach jener Unterredung mit Sollerbaum den Weg nicht mehr zurück in sein Heim genommen. Arno Olden war, getrieben von innerem Aufruhr, aus gut Glück in die Welt hineinge fahren und hatte in einer kleinen Stadt endlich halt ge macht. In dieser gänzlich fremden Umgebung, von keinem Menschen gekannt, wollte er endlich zu einem Entschlusse kommen. Tausendmal wog er das sorgenlose, bürgerliche Leben gegen seine ungewisse Zukunft ab. Was stand ihm denn bevor? Ein Künstler, der unbrauchbar geworden war, war dem Hungertode unbarmherzig preisgcgeben! Ja, Gisela hatte recht: Er war ein Narr! Jahre würden kommen und gehen, die Wunden seines Herzens würden vernarben, und er würde den Frieden in neuer Arbeit finden, würde als Nachfolger Sollerbaums herrschen und arbeite«. Er schritt durch die Straßen des kleinen Städtchens und blieb plötzlich wie gebannt an einer Straßenecke stehen. Schreiend rote Plakate kündeten eine Zirkusvor stellung an. Auf dem Schützenplatze hatten die reisenden Artisten ihr bescheidenes Zelt aufgeschlagen. Zwei grüne Wohn wagen standen daneben. Das geringe Personal steckte in schäbiger Kleidung und ging gegenwärtig den alltäglichen Beschäftigungen des Kochens, Säuberns und des Pferde putzens nach, um dann am Abend in unsauberen Flitter gewändern die Manege zu entzücken. , Es war ein innerer Zwang, der Olden nach dem Schützenplatze trieb. Er sah das Zelt, und es entlockte ihm heute nicht einmal ein spöttisches Lächeln. Es war immer- hin ein Zirkus, und die jungen Männer, die hier eilig hin und her liefen, waren Gestalten aus feiner Welt. . In sein blasses Gesicht stieg fiebernde Röte, Näher und immer näher kam er heran, betrat schließlich den kleinen Zirkus, sah die winzige Manege, und ihm war, als sei er hier daheim. Weit breitete er beide Arme aus. Der alte Glanz stand plötzlich wieder in seinen Augen, ein unterdrückter Aufschrei kam über seine Lippen. Wie ein gefällter Baum stürzte er zu Boden, bewußt los lag Arno Olden, der einst so berühmte Künstler, in dec kleinen Manege des Wanderzirkus. Als er endlich wieder zu sich kam, sah er sich von den Zirkusleuten umringt. Er nannte seinen Namen nicht, sagte auch nicht, was ihn hergeführt hatte, aber er plauderte eine ganze Weile mit diesen Leuten und ging eine Stunde später, ein seltenes Frohgefühl im Herzen, zurück zum Bahnhof. 4. Kapitel. Sommer und Herbst über hatte Arno Olden in einer Heilanstalt zugebracht. Mit dem Augenblicke, da er sich entschieden hatte, Gisela Sollerbaum zu verlassen, um sich nerneut dem Zirkus zu widmen, war er ein anderer geworden. Das Düstere und Quälende war mit einem Schlage von ihm abgefallen, er blickte wieder mutvoller in die Zukunft und hoffte auf völlige Genesung. Die felsenfeste Zuversicht, daß es auch für ihn Heilung geben müsse, hatte ihn dazu bewogen, die letzten Erspar nisse daraufgehen zu lassen. Zu einem Waldsanatorium hatte er seine Zuflucht genommen, um in aller Stille und Zurückgezogenheit zu gesunden. Von den ohnehin genüg samen Erholungsuchenden war er der genügsamste. Er beachtete jede Vorschrift des Arztes peinlich genau und legte sich die denkbar größte Schonung auf. Er ^ 'hlte sich nicht krank, aber er wußte, daß der häufig auftretende Schwindel ihm die Zukunft zerschlug, wenn er nicht schwand. So blieb Arno Olden Monat für Monat unter Auf sicht des Arztes, wendete aber den Uebungen feines Kör pers größte Sorgfalt zu. Wenn er auch vier seine hals brecherischen Künste nicht ausführen konnte, gab es doch allerlei Vorarbeiten, die der Artist mit größter Genauig keit und Ausdauer betrieb. Nack monatelangem Aufenthalte holte er wieder das Gutachten des Arztes ein. Er begehrte stürmisch, daß mau ihm die volle Wahrheit jage. Sie wurde ihm in der Mitteilung gegeben, daß er ein langes Leben haben köune, daß aber an eine Besserung des Leidens nie und nimmer zu denken sei. Schon am nächsten Tage verließ er die Heilanstalt. Wilde Entschlossenheit stand in seinen Zügen zu lesen. Das Kleinauto stand nach wie vor bei der Firma Sollerbaum. Er ließ es sich kommen .Für wenige Augen blicke dachte er an die Zeit, die er dort verlebt hatte. Gisela trauerte wohl noch um ihn. Sie hatte häufig an ihn ge schrieben, Briefe, die er nicht ohne innere Erregung gelesen hatte. Aber das Glück, das sie von ihm verlangte, konnte er nicht geben. An Sollerbaum und seine Gattin dachte er mit stiller Verehrung. Nicht oft geschah es, daß man so gütige Worte hörte, so alles verstehende Menschen fand. Er hatte Soller- Laum schwer enttäuscht, aber hier galt es seine Zukunft, er konnte und wollte sich nicht für andere opfern. Seine Zukunft! In aufquellender Bitterkeit lachte er auf. Was sollte er eigentlich noch beginnen? Die Todes- fährt mit dem Auto? Ja — seine erste Fahrt würde zur Todesfahrt werden. Mochte es so sein! Er begann mit den Proben. In größter Heimlichkeit betrieb er sie. Erst, wenn er Neues zu bieten vermochte, wollte er vor die Öffentlichkeit treten, wollte den Direktor des Zirkus Ardetto aufsuchen, um von nun an in dem Konkurrenz unternehmen seine Künste zu zeigen und die Zuschauer von nun an nach diesem Zirkus zu ziehen. Das sollte seine Rache an Rita Römer sein. Er arbeitete eifrig. Aber schon bei einer der ersten Proben zeigte es sich, daß die Aerzte seinen Zustand richtig beurteilt hatten. Stets in dem Augenblick, da er sich an schickte, die steile Bahn hinab zu sausen, da sich alle seine Nerven anspannten, in eben diesem Augenblicke setzte auch das Schwindelgefühl ein. Wochen trotziger Willensanspannung vergingen. — Dann sah er endlich ein, daß er der Unterliegende bleiben mußte. Diese Erkenntnis warf ihn nieder. In wilden Fieberphanrasien fchrie er nach Beifall, sah er sich in der Manege, zeigte sich in den schwierigsten Sachen, und währenddessen faß eine Krankenschwester sorgenvoll an seinem Lager. Mit allen allein wollt« es nicht gelingen, folgt.) - ver oberschlestsche Wanderer 0ruck5gckenjed.6rt nennE NMe, MtendEkriil-, Sidüogrspdiscdss Institut /z.6. in Laiprig In siebenter, nsubsmbsltstsr ^uklags srsoksint: 12 pialbleclsrbLncls -u« rt ooo Sp-Non r,^. sooo «---dis» und Xsnt.n, üb». roo r«Nd.H»g«n Sck. /, ch /V dü /X kostet /e 30 km., Sck. /// LZ MM MW Tsstkllkkilligüllg führt aus NnKerlmiM-M-ssW. ra streMo 2sVtziK8lv1l6 Ottk uäork-OKMIa-8üä Fernruf Amt Hermsdorf Nr 10. Siv derieksn ckas Werk 6urek jscks gute öuekkancklung unck vrkallsn ckoick auak kostsnkrsi Lusklldrüade ^nkllnckigungsn WMl - üiMIM SlÜck 0.75, 0.Y0, 1.20, 1.50 IWK Aolllrleiaung f Damen, lWmarbeittn, AsUfteNe l. 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