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Ottendorfer Zettvng Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Md McheM amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. und Heim" und »Der Kobold". Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mit des Gemeinderates den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode ÄltthÄMP Diese Zeitung veröffentlicht die »»»»»»Illi»»»«»»»»»»»»«»»»!« » Die »Ottendorf» Zeitung' erscheint Dien«- - tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird mit Beginn » joden Monat« bekannt gegeben. - Im -Falle höherer Gewalt (Krieg ob. sonst. " ü irgendwelcher Störungen de» Betriebes der " 2 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- L * Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- « »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» H Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». L Nummer 5 Freitag, den Januar 28» Jahrgang» Amtlicher Teil. Geffentl. Sitzung der Gemeindeverordneten Freitag, den Ianuar ^929, abends 8 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause ange schlagen. Htteudorf-Hkrilla, am 9. Januar 1929. Der Vorsteher. Oertliches und Sächsisches. Bttendorf-Akrilla, am jo. Januar sy29. — Wie aus dem Inseratenteil ersichtlich, findet heut Donnerstag abend in den Roß-Lichtspielen die Vorführung des Films »Fremdenlegionär Kirsch" statt. — Am 1. Januar 1S29 waren 20 Jahre vergangen seit der kommunale Ueberweisungsvcrkehr in Sachsen durch den kurz vorher am 5. Oktober 1908 gegründeten Giro verband Sächsischer Gemeinden eröffnet wurde. Anfangs be teiligten sich nur 151 Gemeinden mit ihren neugegründeten Girokassm an diesem Giroverkehr, während die Mehrzahl der sächsischen Gemeinden erst die weitere Entwicklung adwarten wollte. Heut- umfaßt der Giroverband mit Ausnahm» v?n Leipzig und Plauen wo der Verband eigene.Zweigaustatten seiner Bankanstalt unterhält, sämtliche Gemeinden, die ihrer Größe und wirtschaftlicher Bedeutung nach für die Führung einer Girokasse überhaupt in Betracht kommen. So ist aus kleinen Anfängen heraus eine starke Organisation geworden, deren außergewöhnliche Erfolge am besten nachstehende Zahlen wtedergeben. Der Umsatz im Ferngico- und Scheckverkehr bei der Girozentrale Sachjen in Dresden, der Bankanstalt des Giroverdandes, betrug im Jahre 1909 bet 55662 Posten 48481000 Mk., 1917 bei 281755 Posten 649337000 MU 1928 bet 7 576877 Posten 6 581559000 RM. Der Em-i lagenbestand im gesamten sächsischen Gironetz betrug am Jahresende 1909 600 479 Mt., 1917 24427410 Mk., 30. 11. 1928 365 230 000 RM. Die Zahl der Kunden betrug Ende 1909 2 500, 1918 124 000, 1928 386 000. Die Gelder werden der sächsischen Wirtschaft, soweit dies banktechnisch irgend zulässig ist, überwiegend als Klein- und Mlttetkredite wieder zugeiührt. Diese Entwicklung der sächj. Girvorganisation ist wohl der beste Beweis für die Not wendigkeit ihrer Gründung. Dresden. Mittwoch vormittag wurde die Feuerwehr zu einem Großselter nach dem Arsenal gerufen, wo der große Erdgeschoßraum der Firma Arthur Chemnitzer, der zum Lagern und Verpacken von Porzellan und ähnlichen Gegen ständen diente, in voller Ausdehnung in Flammen stand. Es bestand große Gefahr, für das tm ersten Obergeschoß unter gebrachte Reichsarchiv und das Armeemuseum und ins besondere erhebliche Gefahr für das unmittelbar an den brennenden Lagerraum anstoßende große Lager dec Leo°Werke wo Werte von mehr als zwei Millionen Mark ausgespeichert waren. Im Verlaufe des Löschaugriffes, bei dem em großes eisernes Zugangstor gewaltsam geöffnet werden mußte, wurde ein Angestellter des Rejchsarchivs, dessen Räume stark ver qualmt waren, über die Leiter aus einem Obergeschoß herunter geholt. swegen finden, — Der Termin der 9. Landwirtschaftlichen Woche, dke vom 21.—25. Januar für Dresden angesetzt ist, rückt immer näher. Wem es ernst ist mit seinem Beruf als Landwirt, wer selbst Mitarbeiten will an der so bitter notwendigen Gesundung, der darf bei dieser Grünen Woche nicht fehlen, die Not in -er Landwirtschaft ist bis auf höchste gestiegen. Alle staatlichen Notmaß. nahmen, so dankenswert sie sind, können allein nicht helfen, wenn die Landwirtschaft nicht selbst mittut. Das haben ihre Führer längst erkannt, und deswes— geht ihr ganzes Streben dahin, den Weg zu s' ' , -er aus dreser Not heraus wieder aufwärts führt. Die diesjährige 9. Sächsische Landwirtschaftliche Woche strebt in allen ihren Fachvorträgen und Versamm lungen dahin, mit Staatsregierung. Berufsvertretung, Wissenschaft und Praxis diesen einzig möglichen Weg aus -er Not zu finden. Im einzelnen werdest ttüm- batte Vertreter der Volkswirtschaft, führende Land wirte, Forscher aus dem Gebiete der Tierzucht und des Pflanzenbaues in Fachreferaten die breuueudou Tagesfragen behandeln. Um jedem sächsischen Land wirt die Möglichkeit zu bieten, an dieser hochwichtigen Tagung teilzunehmen, ist der Eintrittspreis so niedrig wie möglich gehalten) er beträgt für eine Dauerkarte für die ganze Woche nur 12 Mark, -er Preis für die Tageskarte ist auf 4 Mark festgelegt worden. Dresden. Vom Stadtbezirksarzt wir- mitgeteilt.. dasi auch in Dresden, wie in anderen Teilen Deutsch, lauds in den letzten Tagen eine Zunahme fieberhafter Erkrankungen festzustellen ist. Es handelt sich vor- wiegend um Erkältungskrankheiten, von denen aber ein Teil als leichte Grippe anzusprechen ist. Anlaß zu Beunruhigung liegt nicht vor. Die städtischen Krankenhäuser haben Vorbereitungen für die Auf nahme einer größeren Anzahl Kranker getroffen. Dresden. Das Schöffengericht Dresden verurteilte den Heizer August Brändel aus Bayern wegen gefähr licher Körperverletzung zu drei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte im Vorjahre beim Bau der hydro-elektrischen Speicheranlage im Bauabschnitt Oberwartha mit seinem Vorarbeiter angeblich wegen einer Lohndifferenz Streit bekommen. Brändel zog kurzerhand seine Arbeitsjacke aus, streifte die Hemds ärmel hoch, erfaßte den wesentlich größeren Vor arbeiter und warf ihn in eine etwa acht Meter tiefe Ausschachtung hinab, wo er erheblich verletzt auf gehoben werden mußte. Löbau. Wie die sozialdemokratische Presse meldet, ist im Cunewalder Tal die Zahl der an Grippe Erkrankten so gestiegen, daß die Aerzte nicht mehr alle Kranken betreuen können. In einem Betriebe in Cunewalde sind von einer Belegschaft von 150 Per sonen 47 erkrankt. Das Gewerkschaftskartell Cune walde und Umg. hat sich deshalb veranlaßt gesehen, vom Versicherungsamt der Amtshauptmannschaft Löbau umfassende Hilfsmaßnahmen zu verlangen. Außerdem hat das Kartell das sächsische Arbeits- und Wohlfahrtsministerium telegraphisch um Stellung von Hilfsärzten ersucht. Meißen. Die Sächsische Gemeindekammer hat die Zurückziehung der Darlehensaufnahme von einer Million Mark zur Errichtung eines Krematoriums und eines Hallenschwimmbades in der Stadt Meißen durch den Kreisausschuß sanktioniert nnd den von den beiden städtischen Körperschaften eingelegten Einspruch zurückaewiesen. Damit ist der geplante Ban -er beiden Einrichtungen vorläufig unmöglich geworden. Leipzig. Ecke Dinter- nnd Kaiser-Friedrich-Straße wurde ein 19 Jahre alter Geschirrfüyrer von einem Pferde seines Gespannes durch einen Hufschlag soschwerinsGesicht getroffen, daß er mit einem Kieferbruch ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Nittmitz bei Ostrau. Die jetzt bei ihrem Schwieger sohn in Großenhain wohnende Fran Wilhelmine verw. Langbein konnte -ieser Tage ihrrn 95. Ge burtstag feiern. Plauen. Bon amtlicher Seite wird mttgeteilt, baß der Bauarbeiter Pflug aus Stöckigt, der bei Themna mit einer schweren Schußverletzung aufgefunden wurde und angegeben hatte, daß er von zwei Männern angefallcn worden sei, sich die S ch u ß v e r l e tz u n g in fahrlässiger Weise mit einem . Taschenterzerol selbst beigebracht hat. Nach einer Zecherei hatte er sich auf den Heimweg begeben nnd die zu seinem eigenen Schutze Mitgenommene Waffe beim Heraus- tretcn aus dem Walde in die Lasche gesteckt. Dabei hat sich der Schuß entladen. Der ArbMmartt in Sachsen. Im Zeichen steigender Arbeitslosigkeit. Das Jahr 1S28 schließt mit einer Zahl von 1K5 087 HauPtunterstÄtzungsemPfäugern in der Ar beitslosenversicherung und 9763 in der Krisenunter stützung; damit ist ei» Stand an Arbeitslosen erreicht, der rund 53 v. H. über dem Stand am Schluß dos Jahres 1927 liegt. Für die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Sach sen im Jahre 1928 ist kennzeichnend ein langsamer Beschäftigungsrückgang der Produktionsmittel industrien, insbesondere der Metallindustrie seit dem Spätsommer und starke, nicht saisonmäßig bedingte Schwankungen der Verbrauchsgüterindustrien, in erster Linie des Spinnstosfgewerbcs. Besonders in den Som mermonaten litt die Textilindustrie unter starken Pro- duttionseinschränkungen, Kurzarbeit und großer Ar beitslosigkeit, vor allem auf dem weiblichen Arbeits- Markt. Im Herbst begann unter dem Einfluß einer saisonmäßigen Belebung des Verbrauches eine Vermin» verung der LagerveMnde und ein langsamer Aus- Ichwung von Produktion und Beschäftigung, der aller dings Ende November wieder abflaute, teils infolge Be endigung der Saison, teils infolge der schwebenden Lohnverhandlungen. Von den Außenberufen hat in der Landwirt schaft der Bedarf an jugendlichen Arbeitskräften bei derlei Geschlechts das ganze Jahr über nicht ausgesetzt, und die Arbeitsvermittlung steht am Anfang des neuen Jahres noch den gleichen Schwierigkeiten der Beschaf fung von Arbeitskräften gegenüber. Ebenso bildet im Bergbau die Gewinnung von geeigneten Arbeitern und der Ersatz der ausländischen durch einheimische -! Kräfte eine schwierige Aufgabe, deren Lösung zum i Teil an dem Mangel an Arbeiterwohnungen scheiterte. Am Anfang des neuen Jahres steht der sächsisch« Arbeitsmarkt im Zeichen schwerer, unverändert st ti lgender Arbeitslosigkeit. Einen Keim zur Besserung birgt zur Zeit nur das Baugewerbe, das ß stellenweise durch befriedigende Beschlüsse der Gemein- ; den zur Vorbereitung öffentlicher Bauten und durch Bestrebungen der SiedlungsgenossenschafLen nach einer kräftigen Förderung des Wohnungsbaues gestärkt wird. Sachsen fordert SeWellmgung. Um -ie Verwaltungsratsposten -er Reichsbahn. Wie Dresdner Blätter misten wollen, hat die sächsische Regierung beim Staatsgerichtshof -es Deutsche« Reiches nunmehr den Antrag gestellt, die Klage wegen Besetzung des Postens im Verwaltungs» »at Lor RecHrSahn, deren Durchführung durch deu sensationellen Appell des Reichsgerichtspräsideuteu Dr. Simons an den Reichspräsidenten uutervroche« worden war, mit Beschleunigung durchzuführen. Dem Vorgehen Sachsens hat sich die mürttembergische Re gierung angeschlossen, nnd es steht zu erwarte«, daß Bauer« «nd Baden -as gleiche tun werde«. WirischsWtjse ist (Starke Zunahme der Arbeitslosigkeit Infolge des bekannten Auftragsmangels in den j Industrie ist die Arbeitslosenziffer in Chemnitz fvrA mährend gestiegen. Ende November 1928 belief sich (die Zahl -er Arbeitssuchenden aus 4450, Ende Dezem? her waren es schon 9070. Anfang Januar wur-euj 9860 Arbeitslose gezählt. Die Zahl -er Unterstützung^ berechtigten ist gegen En-e Dezember 1927 um -aß Fünffache gestiegen. Ausstände iu Chemnitzer Textil-Betriebe«. In einer Anzahl Chemnitzer Textil-Betriebe« sind -ie Arbeiter in den Ausstand getreten. Am Mon tag nachmittag marschierte ein Demonstrationszug durch die Stadt und forderte vor verschiedenen Textil» Betrieben -ie Belegschaft auf, sich dem Streik an zuschließen. .... "" -»-> > -MüMLo Sächsische Sportschau. 2. Leipziger Sechstagerennen 16. bis 16. Januar 1929. Trotzdem -as „21. Berliner" am gleichen Tage ! endet, an dem das Leipziger Sechstagerennen beginnt, > hat der Verein Sportplatz für seine zweiten 145 Stun den eine Besetzung zusammengebracht, die nicht nur als die beste deutsche in dieser Saison, sondern sogar mit als die beste europäische angesprochen werden muß. Das Feld besteht aus folgenden zwölf Mann- schäften: Rausch—Hürtgen, Rieger—Richli, Nebe- Seiferth, Vuschenhagen — Frankenstein, Dorn— iMaczynski, Hille—Berger, Goebel—Knappe, Girar- dengo—Negrini, Choury—Fabre, Charlier—Duray, Dcgraeve—Mouton, Schorn—Albert Maes. Rausch- Hürtgen bilden zur Zeit die erfolgreichste deutsche Sechstagemannschaft, die das erste Kölner Sechstage- Renneu gewann, in der gleichen Frankfurter Voran- staltuug zweite wurde und in zahllosen kürzeren Neu- nen stets erfolgreich abschnitt. Die Siegermannschaft des Vorjahres Girardengo—Negrini ist auch diesmal wieder mit von der Partie. „Gira" ist noch immer Sonderklasse, wie sein Swg iu dem am Nemahrstag 'zu Eu-e gegangenen Mailänder Sechstagerennen (beweist. Eiu Meistersprung des Skiläufers Reckuazok. Der thüringische Skiläufer Erich Recknagel führte ; auf der neuen Hans Heinz-Ssirungschauze in Johann- ' georgcnstadt zwei wohloelungene Sprünge aus eine f Weite von 60 Und 62 Metern aus und stellte damit (einen neuen deutschen Rekord "uf. * ——