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WMMW ttmiomMcuck v°^ 5c«uc«i »»»«SLLSki^ursscumr vunca veai-^s osxkn «cisisk.vLkv^u ^err Schmeckevier wuroe vor Erregung abwechselnd blaß und rot: „Sie schämen sich wohl gar nicht, Herr Leutnant, mir mit Zuchthaus zu drohen? Ich bin ein Ehrenmann." Fritz von Ziegelbach hielt es an der Zeit, jetzt vermittelnd einzugreifen, und so sagte er denn beschwichtigend: „Sie dürfen die Worte nicht so ernsthaft auffassen, Herr Schmecke bier, die sind in der Erregung gesprochen, wenngleich ich allerdings nicht weiß, was meinen Freund so erregt." „Hast du denn noch nicht die Zeitung gelesen?" rief der zurück. „Da liegt sie auf dem Tisch, lies das Inserat auf der letzten Seite, das geht alle an, die eine alte Kommode besitzen, und ich habe eine." „Sie haben sie nur gemietet," rief Herr Schnkeckebier mit heiserer Stimme, „sie ist mein Eigentum." „Aber ich habe das Recht, zuerst nachzusehen, ob sich in einem Geheimfach die erwähnten Staaispapiere befinden, und wenn ja, dann gehört der Finderlohn mir, mir ganz allein." „Nein, mir," rief Herr Schmeckebier mit hochrotem Kops. Leutnant Tobias lachte spöttisch auf: „Das könnte Ihnen so passen, mein sehr verehrter Herr Schmeckebier." „Ich verbitte mir, Herr Leutnant, daß Sie mich immer so spöttisch „Herr Schmeckebier" nennen," rief der Haus wirt, „ich weiß allein, daß mein Name nicht schön ist." „Dann hätten Sie sich beizeiten umtaufen lassen sollen, jetzt ist es wohl dazu zu spät." „Aber Herrschaften," rief Fritz von Ziegelbaw jetzt da zwischen, nachdem ihm seine Vermutung, daß das Inserat schon erschienen war und daß er allein an dem ganzen Streit die Schuld trage, zur Gewißheit geworden war: „Meine Herren, denken Sie doch an das Wort: Schön ist der Friede, ein himmlischer Knabe." „Ich pfeife auf den Frieden," gab Leutnant Tobias zu rück, „als Soldat wünsche ich mir schon lange den Krieg, hier habe ich ihn, wenn auch nur im kleinen." „Da hast du ja was Nettes angerichtet," sagte sich Fritz von Ziegelbach halb belustigt, halb erschrocken, „wenn das heute und in den nächsten Tagen in allen Mietswohnungen und in allen Häusern so zugeht, dann hat Tobias recht, dann ist wirklich der Krieg im kleinen da." . Um den Frieden wiederherzustellen, lag es ihm auf der Zunge, den beiden zuzurufen: „Herrschaften, ihr werdet doch nicht so töricht sein, an das Inserat zu glauben, es Han» delt sich doch nur um einen schlechten Witz." Aber das durste er nicht sogen, wenn er nicht in den Ver dacht kommen wollte, selbst an diesem Witz beteiligt zu sein, und vor allen Dingen würden die beiden ihm auch nicht glauben. Was sollte er tun, um das bisherige gute Einvernehmen zwischen dem Hausherrn und seinem Mieter wiederherzu stellen? Er wußte es im Augenblick wirklich nicht, und da erklang auch schon wieder die Stimme des Kameraden: „Ich for dere Sie zum letztenmal auf, meine Wohnung zu verlassen, Herr Schmeckebier, und wenn Sie auch dieser letzten Auf forderung nicht Folge leisten, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als Sie wegen Hausfriedensbruchs zu verklagen." Der Hauswirt mochte einsehen, daß der andere sich in seinem Recht befand, so meinte er denn jetzt: „Schön, Herr Leutnant, ich gehe, aber zuvor habe ich Ihnen noch etwas zu sagen, das aber unte? vier Augen, höchstens in Gegen wart Ihres Freundes." Und nachdem seine Gehilfen sich auf ein Zeichen hin entfernt hatten, schloß er mit den Wor ten: „Schön, Herr Leutnant, ich gehe, aber vorher erlaube ich mir, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß Sie mir immer noch die Miete für die letzten drei Monate schulden. Ich bitte Sie, mir den Betrag gleich zu bezahlen, wenn Sie nicht wollen, daß ich von dem Paragraphen 4 unseres Vertrages Gebrauch mache, in dem es ausdrücklich heißt: „Ist die Miete nicht bis zu dem Dritten eines jeden Mo nats bezahlt, dann hat der Mieter auf Verlangen des Hauswirtes sofort die Wohnung zu räumen," und seine Hand ausstreckend, sagte Herr Schmeckebier mit seinem lie benswürdigsten Lächeln: „Ich darf also wohl bitten, Herr Leutnant?" Wie vorhin Herr Schmeckebier, so wurde jetzt Leutnant Tobias abwechselnd blaß und rot. Der Schrecken lähmte ihn, woher sollte er plötzlich das Mietsgeld nehmen? Und doch mußte er bezahlen, wenn er nicht noch heute die Woh nung verlassen sollte, seine Wohnung, in der sich die alte Kommode befand, in der vielleichGder reiche Schatz ver borgen war. Wenigstens mußte man ihm Zeit lassen, t' aller Ruhe nach dem Geheimfach zu suchen, denn daß e bisher noch nichts von einem solchen bemerkt hatte, war non. lange kein Beweis dafür, daß dieses Fach nicht existierte. Aber wie sollte er es anfangen, sofort die Miete zu be zahlen? Da kam ihm plötzlich ein rettender Gedanke, der Freund sollte nicht umsonst zu ihm gekommen sein, der mußte helfen. Aber daß er den in Gegenwart des Hauswirtes anborgte und dem damit den Beweis lieferte, daß er selbst nicht in der Lage sei, den Betrag zu bezahlen, das ging nicht, die Demütigung mußte er sich angesichts der ihm gewordenen Drohung ersparen. So trat er denn jetzt ganz dicht an den Kameraden heran, nachdem er ihm mit seinen Augen sehr beredte Zeichen gegeben hatte, und ehe Fritz von Ziegelbach wußte, wie ihm geschah, war ihm mit einem blitzschnellen Griff, der einem berufsmäßigen Taschendieb alle Ehre ge macht hätte, das Portemonnaie aus der Tasche gezogen. Ebenso schnell verschwand das gleich darauf in der Hosen tasche von Tobias, ohne daß der Hauswirt, der keinen Blick von der Kommode wandte, etwas davon bemerkt hätte, und gleich darauf erklärte Tobias voller Stolz und Genugtuung: „Ich lasse es dahingestellt, Mein sehr verehrter Herr Schmeckebier, ob Ihr Vorgehen gegen mich nicht einer Er pressung gleichkommt, aber trotzdem» ich bin bereit, die Miete sofort zu bezahlen, wieviel bekommen Sie?" Der Hauswirt mochte die Drohung mit dem sofortigen Auszug in Bereitschaft gehalten und sich schon vorher bei feiner Gattin nach allem erkundigt haben, denn ohne sich zu deffnnen, sagte er: „Es macht für die Miete, den Morgen kaffee und einige kleine Auslagen alles zusammen hundert- ftmsundfünfzig Mark und siebenundachtzig Pfennige." Leutnant Tobias lächelte überlegen und herablassend dann meinte er: „Wenn es nicht mehr ist, Herr Schmecke bier, jo viel habe ich Gott sei Dank jederzeit bei mir." Dann holte er das Portemonnaie des Kameraden hervor, aber als er es geöffnet hatte, starrte er den Freund wie ent- aelstert an, um ihm dann leise zuzuflüstern: „Aber Menst Frille, wie kommst du denn zu meinem Vortemonnai-»" Fortsttzuug folgt. 7.^ I dl n Kisndolinen-Ousclelt Kki. 1.80 811 ferner - Möbliertes schönes KUS OLK1 (koccns) Klavier mit überlegtem 7cxt krsckieaene kusgsbe»! KK1. 2.2Z Suchdanslung k. 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