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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Nummer lOj » Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dien,» - ü tag, Donnerstag uno Sonnabend. 2 Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monat» bekannt gegeben. » Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. - »« Irgendwelcher Störungen de» Betriebes der ? " Zeitung, d. Lieferanten od. d. Dcfördciungs- L ü Stnrichtungen) hat der Bezieher keinen An- spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » «» Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». L Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. werhMiW- L md AizchMtt Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Mittwoch, den 2Y. August 1928 ««»Ilm " Anzeigen - bt, spät Gemeinde - Giro - Kockts ! 27. Jahrgang. Dresden. Hartenstein Erzgeb. Sonntag mittag brach iw belam er zur Autworl: Noch einen Schritt nnd ich stürze Na lermeffer die Kehle l.! l». durchschnitten. seine F,au war mit einem elektrischen nächsten Augenblick sauste sei« Körper in die Tiefe. bisv-ri.-., d-r Pulsadern geöffnet. Nach bisherigen Feststellungen der Chemnitzer Mordkommission muß angenommen werden, daß beide Eheleute infolge mißlicher Geschästsverhältnisse gemein den Tod gesucht haben. Das fünf Jahre alte Söhnchen des OertlicheS und Sächsisches. DttenSorf-Vkrilla, den 28. August 1528. Amtlicher Teil. Mrenvergedung. Die Ab'uhr von ca 100 cbm. Marschlag vom Bahn- bofe Otteildocs-Okrilla-Süd nach der Radeburger straße (hinter Gastwirtschaft Rödertal) soll an die Mindestiordernten ver lieben werden. Abfuhr Hut in ca 3 Wochen zu erfolgen. PrejSaugebot für 10 000 kg. (Fuhrlohn eivschl. Laden) bis 1. September d. I. erbeten. Httendarf-Hkrilla, am 28. August 1928. Der Bürgermeister. Ehepaares befand sich in der tragischen Nacht bei den eben falls in Klaffendorf wohnenden Großeltern. — Bei Ausschachtungsarbeiten an der Frankenberger Straße wurden dieser Tage in geringer Tiefe mehrere ver- steiuerle Baumstämme aufgefunden. Bekanntlich besitzt Chemnitz in seinem „versteinerten Wald" hinter dem Museum ein tu der ganzen Welt nicht nochmals vorhandenes Natur denkmal, das über 50 Jahrmilltomm alt ist, während die versteinerten Wälder der Lydischen Wüste und Arizona um Jahrmillionen jünger sind. Es handelt sich hierbei um Reste einer uralten Vegetation, versteinerte Nadelhölzer, die in der Gegend des hiesigen Zeisigwaldes bei der Erschließung des Geländes für Bauzwecke gefunden und von Prof. Dr Sterzel neu ansgebaut wurden. Interessant bei den neuen Funden ist, daß man zum ersten Male auf zwei stehende Bäume stieß. Hartmannsdorf. Bet seiner ersten Fahrt mit seinem neuen Motorrad fuhr der 22 Jahre alte Tischlerge Hilfe Teipe aus Burgstädt gegen einem Straßenbaum und erlitt tödliche Verletzungen. Marienberg. Am Bau der Ueberlandstarkstrom- leitnng der Bayerschen Werke für die Firma C. G. Schön herr war beim Sprengen für die Löcher der Masten ein Schuß nicht losgegangen, worauf sich der Sprengmeister an der Ladung zu schaffen machte. Plötzlich ging jedoch der Schuß noch los wodurch der Sprengmeister im Gesicht, an der Brust und an den Arinen schwerletzt wurde, so daß man ihn dem Marienberger Krankenhaus zuführen mußte. Auerbach. Am Freitagabend entstand im Orlsteil Hahnenhäuser, der nur vier Wohnhäuser umfaßt, in einer mit Erntevorräten gefüllten Scheune ein Brand, der auch auf das Wohnhaus und das Stallgebäude Übergriff. Das Anwesen gehört den Komerzienrat Bretichueider aus WolfSgrün und ist an den Landwirt Alban Schädlich verpachtet. AlS die Ortsseuerwehr und die Wehr von Vogelsgrün eintraf, Hatter die Flammen inzwischen auch das benachbarte Grundstück dreiviertel 5 Uhr, wurde im Restaurant Bahnhof Weißig bei der Festnahme eines des Diebstahls verdächtigen Mannes der Gendarmeriewachtmeister Drotze-Glaubitz derart bedrängt daß er zu seiner Schußwaffe griff uud den Angreifer nieder schoß. Der durch Bein und Bauchschuß schwerverletzte, wurde sofort in des Sladtkrankenhans eingeliefert. Er soll aus Hamburg stammen. Freiberg. Am Sonnabend früh gegen 3 Uhr j brannten im benachtbarten Zug Wohnhaus und Scheune des Gutsbesitzers Franz Erler bis auf die Grundmauern nieder. Die gesamte Ernte, fünf größere Schweine und fünf Gänse fielen den Flammen zum Opfer. Außerdem wurden sämtliche landwirtschaftliche Maschinen vernichtet. Vermutlich liegt j Brandstiftung vor. — Ein ungemein heftiger Zusammenstoß zwischen zwei Kraftwagen ereignete sich am Sonntag abend in der acht/n stunde auf der Hauptstraße. Ein von Ulm aus der Fabrik kommender Persouenautobus des Zweckoerbandes Zittau uud Dybin, der sich am der Fahrt nach dort befand kam auS dir Meyer Straße herausgeiahre» und wollte die Haupt- süaße kreuzen. Im gleichen Augenblick versuchte eine die Hauptstraße entlangfahrende Kleinkraftdroschke die Metzer Straße noch vor dem Autobus zu kreutzen, was aber miß lang, uud luhr mit aller Gewalt in den Autobus hinein, der vordere Teil der Droschke ging völlig in Trümmer. Der Insasse erlitt erhebliche Schnittwunden uud mußte im Uksallauto einem Krankenhaus zuaeführt werden. In kurzer )eit erschien ein Ueberfallkommando und sperrte die Unfall- ülle soiort ab. Die Unfallkommission nahm den Tatbe- laud auf. — Wo kommt die scharfe Munition her? Am Sonn abend abends nach 10 Uhr verloren auf der Flucht vor kluem streifenden Polizeibeamten am Marstallwege zwei au Hrer Kleidung bzw. Mütze als Rote Frontkämpfer erkenntliche ^adfahrtr ein Päckchen mit scharfer Infanterie- und Pistolen Munition. Die Munition war in der kommunistischen Be- lriebSzeituug „Der Scheinwerfer" (vorm. Seidel L Naumann) tivgewickelt. Nicht ohne Bedeutung ist die Tatsache, daß ^ein im Monat Juli diese- Jahres von Badenden, Spazier- ßängeru usw. in der Elbe sowie an den Elbmeru 743 scharfe Geschosse der verschiedensten Art aufgefunden wurden. — Am Sonnabend 7 Uhr stieß an der Einmündung A Alaunstraße in den Bischofsweg ei» Auto mit einem Adfahrer zusammen. Letzterer kam auf der asphaltierten Kratze, die die Radfahrer ost zum Schnellfahren verlockt in »bhaslen Tempo gefahren und bog in den unübersichtlichen AschofSweg ein. Dort kam im mäßigen Tempo ein Berliner Ptrsonenauto heran. Obwohl das Auto links auswich, um km Uebersahren zu vermelden, raste der Radfahrer in den kraftwagen hinein, wobei er einen doppelten Schädel- Rückgratbruch erlitt, der seinen Tod zur Folge hatte. W handelt sich um einen 22 jährigen unverheirateten dresdner jungen Mann. Weißig bet Großeuheiu. Am Montag, früh gegen Leipzig. Als der Kraftwagen eines Leipziger Fuhr- Eine größere Schlägerei entstand am unternehmens in der Sonnabenduacht auf der Rückfahrt von Freitag kurz nach 22 Uhr in der Gastwirtschaft Zillertal, Werdau nach Leipzig betroffen war, bemerkten die beiden Flemmingstraße. DaS Vorkommnis führte zu einer An- s Fahrer gegen 3 Uhr zwischen den Orten Creben uud Serbitz sammlung von mehreren hundert Menschen. Die Polizei- im Lichte der Scheinwerfer plötzlich Baumstämme und Büsche lichen Feststellungen waren sehr erschwert, da sich verschiedene' auf der Landstraße. Als sie das Hindernis wegräumten, Teilnehmer der Schlägerei auf Dächer flüchteten, von denen hörten sie auS dem Straßengraben Stimmen, Mau sie heruuterholen mußte. Hierzu wurden einige Ab- nahmen schnell ihre Sitze wieder ein, und konnten, da sie das tkilungen deS UederfallkommandoS und eine Bereitschaft der Hindernis bereits größtenteils beseitigt hatten, nach Borna OrdnungSpolizei eingesetzt. Die Polizei sah sich gezwungen entkommen. Die Wegelagerer schossen hinter dem Wagen das ganze Viertel an der Kreuzung der Palm- und Flemming- her, ohne jemand zn treffen. Die Nachforschungen nach dem straße zu räumen. Von den an der Schlägerei Beteiligten, Tätern sind im Gange. Surde eine Person fcstgenommen und mehrere andere nameut-' srstgestellt. ! folge Explosion in der am Rathausplatz gelegenen Fahrrad- — Bor einigen Tagen war im Plauenschen Grunde Handlung Heide ein Feuer auS, daß die im Laden befind- von einem Felsenvorsprung am Hohen Stein ein junger Uchen Motor- und Fahrräder gänzlich vernichtete. Nur dem Mann in die Tiefe gestürzt, der bald nach seiner Einlieferung rechtzeitigen Eintreffen der Feuerwehren aus dem Nachbar- tm Krankenhaus verstorben ist. Es handelte sich um etueu orten war es zu verdanken, daß der gefährliche Brand auf 17 Jahre alten Bäckerlehrling aus dem Stadtteil Dresden seinen Herd beschränkt werden konnte Tvtla, der die Tat wegen Krankheit begangen hat. Spazier-s er k » i „ -.-i Sänger hatten den Lebensmüden au» dem Felsen bemerkt und?. i rie-en ihn zu er soll-zurücklehrrn. Er amworlete, wenn sichst Nacht zum Sonnabend -in blusige Tragödi- abgespielt. Kmand nähere, dann springe er hinab. Als ei» Polize'be--^ den 34 Jahre alten Strumpffabrik Paul )es Lumpenhändlers Viktor Spitzner ergriffen. Beide Wohn häuser brannten mit sämtlichen Wirtschaftsgebäuden voll- täudig nieder. Das Großvieh konnte gerettet werden. Der ,röße Teil des Mobilars verbrannte. Die Familien Schäd- ich und Spitzner, die obdachlos, wurden, von Verwandten ausgenommen. Die Entstehungsursache des Brandes ist noch nicht bekannt. Sport. Sonntag, den 26. August 1928. Fußball. Jahn I — Radebeul II 6:0 Auch in diesen Spiel zeigte sich die gute Form der hiesigen Mannschaft. Vor allem daS Schlußdreieck war un überwindlich. Jahn II — Coswig I 1:6 DaS Resultat entspricht nicht ganz den Spielverlauf, während Jahn das Spiel ziemlich offen halten konnte ehlte der Torschuß gänzlich nnd dadurch kamen sie ständig um die Früchte ihrer Anstrengungen. Handball. Jahn I — Coswig I 0 :12 (0:8) Die Sensation des Tages. Seit Bestehen der Mann- chaft die erste zweistellige Niederlage. Gleich zu Beginn >es Spieles kam der Gegner dadurch, daß sich Jahn infolge des reichlichen Ersatzes nicht recht zusammenfand zu einigen Erfolgen. Jahn versuchte nun, in ihren alten Fehler zurück- alleud, durch körperliches Spiel Erfolge zu erzielen. Der Erfolg blieb nicht aus, ein hiesiger Spieler mutzte daS Feld verlassen, aber Tore waren damit nicht erreicht. Währeudesseu konnte der Gegner nach schön kombinierten Angriffen sein« Torzahl ständig erhöhen. Die Jahnmatmschast spielte immer planloser. Zuspiel oder gegenseitiges Unterstützen schien ihnen ganz unbekannt. Was sich in diesen Spiele sonst gute Spieler für Schnitzer leisteten war direkt fabelhaft. Wenn die hiesige Mannschaft so gut gespielt hätte, wie sie daS unerhört schnelle Tempo durchhielt, so wäre bestimmt keine zweistellige Niederlage geworden. Hoffentlich ist diese Schlappe eine Warnung für die Mannschaft, daß man durch härte- egoistisches Spiel wohl vom Platze fliegen aber nie Tore erzielen kann. Jahn Knaben — Hainsberg Knaben 6 r 0 Dresdner Schlachtviehmarkt. 27. August. Auftrieb: 131 Ochsen, 359 Bullen, 382 Kalben uud Kühe, 67 Färsen, 763 Kälber, 642 Schafe, 3249 Schweine. Kreise in Reichsmark für 50 Kilogramm Lebendgewicht: Achse«: vollfleischige ausgemästete höchsten SchlachtwerteS junge 56—59, ältere 44—52 sonst, vollfl. junge 34—40, ältere 30—32. Nulle«: jüngere vollfleischige höchsten Schlachtwertes 53—57, sonstige vollfleischige 45—51, fleisch. 41—44. Kühe: jüngere vollfleischige höchsten SchlachtwerteS 45—51, sonstiae vollfleischige 38—43, fleischige 27—34, ge ring genährte 23—26. ALrse«: vollfleischige ausgemästete höchsten SchlachtwerteS 54—59, sonstige fleischige 47—52 Kälber: beste Mastkälber 74—80, mittlere 63—71, geringe 55—62, geringste . Schafe: Stallmast 66—70, mittlere 60—65, fleischiges Schafvieh 48—58. Schrvemer Fettschweine über 300 Pid. 76—78, vollfleisch, bis 300 Pid. 79,5 bis 240 Pfd. 75—76, btS 200 Pfd. 73-74 Sauen 65—70. Ausnahmepreise über Notiz. Prodnttenbörse. Weizen, inländischer 224 bis 230, Rogge», 226-231, Sommergerste, 245—248, Futtergerste, sächsische und aus ländische 210 bis 240, Hafer, inländischer 255 bis 260, Raps, trocken 320—325, Mais, La Plata 217 bis 219, Wicken 34,50 bis 35,— Lupinen, blaue 20, bis 21, Peluschken, 35 bis 35,50 Erbsen 36 bis 38, Rotklee ge schäftslos, Trockenschnitzel geschästslos, Zuckerschnitzel ge- schäftslos, Kartoffelflocken 27, bis 27,50 Futtermehl, 19,50 bis 20,50, Weizenkleie 15,70 bis 16,10, Roggenileie 17,50 18,00 Jnlandsweizenmehl Type 70 »/, 34,— bis 35, Roggenmehl 0 I, Type 60 0/0 35,50 bis 36,50 Roggenmehl I, Type 70 °/g 33,50 bis 34.50. Kirche««achricht<» Konfirmandeustuude. Mittwoch halb 5 Uhr Mädchen, halb 6 Uhr Knaben. hierzu rin« GetiaAr.