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>N»rk » Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend .1 Mit Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 84 Freitag, den 13. Juli 1928 27. Jahrgang. 14. VeuUckes Turnfest in Köln lyrs. H a u s w a t d e. Am Sonntag kam es in der Nacht l bar ys« VviÜv LLIws so wo» hr 9. 10-1 Uhr VllM sst-ter d preiswert des Gemeinderates den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode WchMZiW Diese Zeitung veröffentlicht die M NlMW amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. und Heim" und »Der Kobold". (Vdlsr HwäLeraok dssstÜLl.) lBn Urteil von Dielen): Ich möchte noch bemerken, Hatz ich seit langen Jahren nur Chlorodont-Zahnpast« gebrauche, da mich leine andere Paste, mag sie noch einen so hoch klingenden Namen tragen, so besriedigt wie diese. Ich bin 48 Jahre, bis aus «in paar gezogene Backenzähne hab« ich keinen einzigen schlechten Zahn. Trotzdem Ich sehr starker Raucher bin, wundern sich meine 8e> kannten über da» blendend weih« Aussehen meiner Zähne und über mein sonst noch voller tadelloses Gebih, um welch«, ich viel beneidet werde. Sest über 28 Jahren kenn« ich lein« Zahn schmerz«». Vielleicht interessiert sie dies. Flensburg, tz. L. lOriginalbrlef bei unserem Notar hinterlegt.) Nr. 4 Ueberzeugen Sie sich zuerst durch Kaus einer Tube zu K0 Pfg., grohe Tub« 1 Ml. Thlorodont-Zahnbürsten 1.28 Mb, für Kinder 70 Pfg. Thlorodont.Mm.owasser Flasche 1.28 Mk. Zu haben in allen Thlorodont-Verkaufrstellen. Man verlange uur eckt Chloro- dont und weis« jeden Ersatz dafür zurück. jcreils in den nächste» Tagen wird die Versendung der lahrkarten an die Turnvereine erfolgen. 24 Souderzüge von >enen jeder 1000 Mann ausnehmen kann, werden in der eit vom 21. Juli bis 26. Juli Sachsens Turner an den Hein bringen. Die meisten dieser Sonderzüge fahren nicht rekt nach Köln. Irank'urth a. M., Oestrich-Winkel, Mainz üdesheimund Bingen sind als Ausgangsorte gewählt worden, uf Turnfahrten am Rheine entlang oder auf großen Rhein ampfern werde» die Turner nach der Turufeststadt komme« ur wenige Züge, und zwar die au de» letzen Tagen ab- ehen, fahren direkt nach Köln-Kalk. 2l Rückfahrtzüge für >ie sächsischen Turnsestbesucher sind eingesetzt worden. MS auf zwei dieser Züge, die von Frankfurt a. M. einige Tage nach dem Feste abgehen, werden alle Züge von Köln-Kalk abgelassen werde». Die Rückzüge verkehren in den Tag« vom 30. Juli bis 4. August und führen nach den ver- chiedensten Orten Sachsens. Eine ganze Reihe sächsischer Turnvereine werde» als Beförderungsmittel große Kraft omnibusse wählen, mit denen sie vor oder nach dem Turn este eine Fahrt am Rhein auswärts, durch Süddeutschland und Thüringen zurückunternehmen werden. Tie Zahl der ächsischen Teilnehmer erreicht die im Februar abgegebenen Voanmeldungen. Die Begeisterung für daS deutsche Turn est verstärkt sich von Tag zu Tag. Die an den letzte« Sonntagen abgehaltenen Probeturnen der einzelnen sächsisch« Turngaue haben Zeugnis abgelegt von der geleisteten Vor arbeit in den Turnvereinen. Neben den postalischen Einrichtungen beim 14. Deutschen Turntest, iu Köln über die bereits durch die Er richtung eines Turnfest-PostamteS eine Mitteilung erging, werden den geldlichen Verhältnissen entsprechende Vorsorgen getroffen, in dem die Sparkasse der Stadl Köln eine Neben stelle über das 14. Deutsche Turnfest im Stadion errichtet. Es können dort alle Geschäfte geldlicher Art, vor allem Um wechsel» fremder Müuzsorten, erledigt werden. Bei der zahl reichen Beteiligung auslandsdeuticher Turner wird man diese Einrichtung mit Freuden begrüßen. Nachdem mit dem Dampfer „America" der United States Linie die ersten uordamerikanischen Turner ans Chikago iu Bremen eingetroffen sind, folgt am 15. Juli auf der „Karlsruhe" des Norddeutschen Lloyd ein zweiter Trans port, der etwa 375 Turner aus Pittsburg, Baltimore, Boston und Philadelphia bringt. Die Neuyorker kommen am 19. Juli mit der „Republik" in Stärke von etwa 200 Mann in Bremen au. Die turuerischen Vorführungen am Hauptfesttage des Tnrn'esteS, also am 29. Juli, werden in der Zeit von nach mittags 5,30 Uhr bis 6,30 Uhr auf den Deutschlandsender Übertrag«. »IIIIIIIIIIIIIIII»»»»»»»««! " Anzeigen werden km dEN - bt. spSt«st«n, »ormtU^IS ««schSstsM, «riet««. H DI« Festsitzung du n wird b«> etntr«l,nd«t S«L«r»»a «st» W» L vorher bikonnt»»-««, I Jeder Anspruch auf Rächt« «rsifchtz r - der Anzeigen-V-tratz Lurch »8a« «EU - werd«« mutz »der w«M> L« NWÄGjM Rontur, g«rAt. Gemeinde - Giro - Konto Ar. am Montag in den Nachmittagsstunden im Stadteil Strehlen würdigerweise zerschmetterte der Blitz nur die Seuse, ohne an der bekannten Ecke der Josef- und Teplitzer Straße. Es dem Träger den geringsten Schaden zuzufügen. wurde mehrfacher Sachschaden augerichtet. Die Führerin' des einen Autos wurde durch Glassplitter verletzt. OertlicheS und Sächsisches. Dttendorf-Dknlla, den zr. Juli z928 — Ferien. Gestern hat eS mit dem Klingelzeichen zum Schulschluß besondere Bewaudnis: Auch die nimmer müde Schulglocke darf jetzt ei» paar Wochen lang anSruhen, ehe sie wieder Tag für Tag Stunde für Stunde Lehrern und Kindern Beginn und Ende der gemeinsamen Arbeit anzeigt. Die letzte Schulstunde — Ferienan'ang — »o» den meisten Kindern seit Wochen mit Ungeduld herbei gesehnt I Ferienaufenthalt auf dem Lande, vielleicht gar bei den Großeltern, den allzuguten, allzunachgiebigen; frohe Reise au die See oder ins Gebirge hin zu Licht und Luft den Duellen der Gesundheit! Zusammen mit Elter» und Ge schwistern, im fröhlichen Kinderkrris der Ferienkolonien, einigt Wochen der Erholung — wie sind sie den Heranwachsenden zu gönnen! Denn gar bald ist die glückliche sorgenlose Tngend vorbei, und der ernste Kampf des Lebens reißt auch die an sich, die heute mit blanken übermütige» Augen in die Welt blicken! Und glücklich das Kind, dem es dann ver- gönnt ist, ans dem Born der Erinnerung an fröhliche, sonnige Jugend zu schöpfe», und gesund an Leib und Ge müt, Lasten und Pflichten des Lebens auf sich zu nehmen! Richt nur Unterbrechung der Schularbeit nicht nur Erholung für das weitere Lernen und Streben im Klassenzimmer sind die Ferien. Es gilt sie auch nützbar zn machen zur Ge- snudung der Heranwachsenden. Gerade sie in der Körper lichen und geistlichen Entwicklung begriffe», brauchen die un gebundene Zeit der Ferien. Daran sollen vor allen auch die Wern denken, denen wirtschaftliche Ungunst eS nicht erlaubt ihr Kind iür die Zeit der Ferien iu freie Umgebung zu bringen. Dann wenigstens so oft als möglich hinaus ins grüne Revier und Heide. Auch dort wohnt die Schönheit, die andere in der Ferne suchen, auch dort Frischlu't und könne Erholung! Und welch köstlicher Gewinn, die engste Heimat ans Wanderungen zu Fuß oder auf dem Rade recht ^un«zulernuen l Wirkliche Freude und wahrer Genuß ist auch hier unabhängig von den Kosten. — Die Heidelbeere als Hausmittel. Die Heidelbeere gehört zu den bekanntesten Volksmedizinen. Bet leichten Mund- Rachen- und Halskatarrh leisten Ausspülungen mit Hetdelberrsaft gute Dienste mit dem Vorteil, daß es nichts schadet, wenn von dem Saft etwas in den Magen gelange. Der Purpurfarbstoff der Beere dringt iu die entzündeten Häutchen und Gewebe ein, wodurch infolge Zusammenziehung eine Schutzschicht für die darunterliegenden Gewebe entsteht sodaß weitere mechanische Reizungen von der erkrankten Stelle abgehalten werden und die Heilung rasch gefördert Mird. Ma» zieht verdünten Heidelbeersast auch in die Ras« gegen Schnupfen. Die getrockneten Beeren wirken als gMtS Miitel gegen Durchfall und Ruhr. — Die zielbewußte Zusammenfassung aller Mitarbeiter s^es großen Werles nach ihrer persönlichen Veranlagung schafft erst den richtigen Gemeinschaftsgeist. Untrennbar da- vv» ist das Gefühl der Mitverantwortung am Wohlfahrts- ^slreben des engeren Heimats- und Arbeitsbezirkes. Bei °km unlängst gefeierten 100-jährigen Jubiläum des weltbe- brannten Hauses Heinrich Franck Söhne G. m. b. H-, Ludwigsburg/Berlin fand dieses Gemeinschaftsgefühl durch äkachiltch« Stiftungen an staatliche, Kommunale und sonstige Körperschaften wie an sämtliche Betriebsangehörige einen greulichen Ausdruck. Lausa. In der Nacht zum Mittwoch kurz nach 12 Uhr brach in den Kohlenhändler Schneidercheu Gumd- nück Feuer auS. Trotzdem die Feuerwehr sofort zur Stelle Kar und auswärtige Wehren zur Hilfeleistung erschienen Kore», wurden sämtlich« Nebengebäude ein Rand der mammen. U. a. verbrannte auch ein eingestellter Möbel- Vagen mit Möbeln. .. Dresden. Im Hause Holbeinplatz 5 in Dresden hat äch am Montaguachmiltag eine Familientragödie abgespielt. der in der ersten Etage wohnende Tiefbauarbeiter Eschner gxgeu z,20 Uhr nachmittags von der Arbeit heim- chrte, bot sich ihm ein furchtbarer Anblick. In der Küche tot seine 37 Jahre alte Ehefran und die 16 jährige Achter, während der 12 Jahre alte Sohn noch schwache ^venszeichen von sich gab. Wie festgestellt wurde, hat die Mutter, die iu den letzte» Tagen Anzeichen von Geistesum- uochtung aukwieS, den GaShahn am Gaskocher geöffnet und »mit den Tod herbeigeführt. Den Sohn glaubt man am erhalten zu können. — Ein Zusammenstoß zweier Kraftwagen ereignete sich Riesa. Nachts wurde der 57 jährige Zugführer Neumann, der sich, vom Dienst kommend, mit seinem Fahr- rad aut dem Heimweg nach seiner iu Boberseu befindlichen Wohnung befand, von einer Kraftdroschke überfahren. Neu mann ist vor einem städtischen Kraftomnibus hergsfahren; er kam zum Sturz und die etwa 20 Meter hinter den Kraftomnibus fahrende Kraftdroschke konnte nicht mehr zum Halten gebracht werden, so daß der Bedauerswerte darunter zu liegen kam. Hat nischen. Bei Sprengungen in einem Steinbruch gegenüber der Fabrik Kmtzmühle wurden einige große Steine >iS auf die Fabrik geschleudert, wobei sie das Dach an ver- chiedenen Stellen durchschlugen und in die Betriebsräume kürzten. Dabei wurde eine Frau erheblich verletzt. Die Fabrikanlagen wurden so schwer beschädigt, daß sie vorläufig stiügelegt werden mußten. Wurzen. Am Dienstag vormittag äscherte ein be- trächtlicheS Schadenfeuer den Kuhstall des Rittergutes Dorn reichenbach ein. Die gesamte Heuernte diese Jahres fiel dem Flammen zum Opfer. Wahrscheinlich hat sich das Heu, das über den Kuhstall lagerte, selbst entzündet. Merschütz. Hier wurde eine achtzehnjährige Wirtschaststochter wegen dringenden Verdachtes des Gilt- Mordversuches feftgenommen und in das Untersuchungsge- fängnis Döbeln eingeliefert. Das Mädchen wird beschuldigt dem Morgenkaffee für ihre Mutter und deren Wirtschafts führer Gist beigemeugt zu haben. Beide haben jedoch den Kaffe, der eine grünliche Farbe zeigte, nicht zu sich genommen so daß weiteres Unheil vermieden wurde, denn das Gist, das kurz vor dem Vorfall in Ostrau gekauft morden mar, war stärkstes Rattengift. Eine geringe Menge genügt schon um eine» Menschen zu töten. Das Mädchen stellte zwar die Tat in Abrede, gab aber zu, den Kaffee einge- schenkt zu haben. Die Erörterungen sind noch nicht abge- schlossen Die unüberlegte gefährliche Handlungsweise des Mädchens dürfte ihren Grund iu den persönlichen Haß gegen den Wirtschaftsführer haben. Leipzig. Als der Schlosser Gröbel am Dienstag in seine in der Paul-Heyse-Straße gelegene Wohnung zurück kehrte, fand er seine Ehe'rau sowie seinen Sohu tot auf. Die Mutter hatte sich mit dem Kinde d wch Leuchtgas ver- giftet. Man nimmt an, daß ein langjähriges Nervenleiden den Beweggrund zur Tat bildet. Limbach. Im Auerbacher Krankenhaus ist eine 70 Jahre alte Frau an den Folgen von Brandwunden gestorben. Die Greisin hatte sich in den Wald begeben und dort ihre Kleider, die sie zuvor mit Spiritus getränkt hatte, ange zündet. Meerane. Nach dem Genüsse von Kirsche» und Eis starb hier unter qualvollem Leiden die einzige 16 jährige Tochter des Drogeriebesttzers Winkler. Glauchau. In der letzten Nacht kam es auf dem Glauchauer Schützenplatz in einem Bavariaschinkzelt zu einer DI« .Ottendorfer Zeitung- erscheint Diens» - tag, Donnerstag und Sonnabend. D«r Bezugs-Preis wird mit Beginn - ieden Monats bekannt gegeben. Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. 2 irgendwelcher Störungen der Betriebes der L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Dcsvrderungs- L Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- - » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der * » Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise», ü Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. große» Schlägerei. Dec bayrische Gelegenheitsarbeiter Hof meister war mit mehrere» Gäste» in Streitigkeiten geraten, di« in Tätlichkeiten ausarteten. Als sich ein Dienstknecht aus dem benachbarten Weidensdorf in Miitel legte um die Streitenden zu besänftigen, zog Ho'meister ein dolchartiges Messer hervor und stach den Dienstknecht tu die Schläfe. Der Dienstknecht brach sofort zusammen, und starb nach seiner Ueberiührung ins Krankenhaus. Der Täter wurde verhaftet. Eibenstock. Bei einem Gewitter schlug der Blitz in eine Sense, die ein Landwirt auf dem Rücken trug. Merk- üurmtl tiwe, t verkanft" ippmt r, «MM ) fast ne»> erstr. S? Immer näher kommen die Tage, an denen sich die im Gasthoi zu Rammenau zu einer wüsten Schlägerei, wo- sächsischen Turner und Turnerinnen zur Abfahrt nach Köl« bei einem in Hauswalde in Stellung befindlichen Schweizer dem Orte des 14. Deutschen Turnfestes, rüsten. In langer das rechte Auge so beschädigt winde, daß er in ein Dresdner' mühsamer Vorarbeit ist die Grundlage für die Fahrtgelegen- Krankeuhans überführt werden mußte. heilen der sächsische» Turnfestteilnehmer zum Deutschen Turn- Gauernitz. Am Montag abend kam der 28 Jahre s°st «nd zurück in die Heimat geschaffen worden. In Zu- alte Landarbeiter Solmer, als er einen mit Düngemitteln be-'^utmenarbeit mit der Reichsbahnverwaltung find genaue ladenen Wagen von Coswig nach Gauernitz fuhr, zuiAhr.Mue für die Turnersonderzüge ausgearbeitet worde«. Fall und geriet unter dem Wagen. Der schwere Wagen drückte de» Unglücklichen die Schädeldecke ein, so daß der Tod auf der Stelle einlrat. Solmer gehörte zu einem aus wärtigen Landarbeiterkoutingent, daS erst vor kurzem nach Gauernitz gekommen war.