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Du bist mein! Roman von H. o. Erltn. Copyright by Greiner L Comp., Berlin W 30. Nachdem! verböte». 21. Fortsetzung. „Was schickt sich nicht?" fragte Madeleine plötzlich interessiert. „Ja sieh" — das junge Mädchen sah mit einem Male höchst würdevoll und höchst korrekt aus — „Egon ist doch nur ein ganz, ganz weitläufiger Vetter von mir, und ich bin doch eine erwachsene junge Dame, und da weiß ich nicht, ob ich so allein mit ihm — man tut so was doch eigentlich nicht —" Mit unerschütterlichem Ernst blickte Madeleine Ulla eine Weile schweigend an, bevor sie sagte: „So so — man tut das nicht. Dann freilich, liebe Ulla, bleibt dir als erwachsener junger Dame nichts an deres übrig, i's — für dich allein gemütlich zu sein." Und uü.. achtend, wie die große Kleine sie mit be denklich heraogezogenen Mundwinkeln flehend anfah, ging sie weiter in ihr Zimmer hinein. Drinnen schaute sie sich ringsum, als suche sie nach etwas, das über die Zeit hinweghalf. Dann begann sie hastig ihr Hausgewand abzuwerfen, und wenige Minuten später ging sie in dem schlichten Wollkleids, das sie stets auf ihren Märschen trug, die Anhöhe hinab, auf der das Gut lag. Die Landstraße schritt sie entlang, an der sich rechts und links die abgeernteten Felder breiteten, auf den frisch bestellten, wo schon wieder in zarten Spitzen die keimende Wintersaat hervorsproß. Fruchtbare Ebene, fruchtbarer noch jener andere Strich, der, ihrem Auge nicht mehr sichtbar, darüber hinaus sich dehnte, der Stadt benach bart: ihre eigene Scholle. Ein schöner, stolzer Besitz, der dem wohl Freude bereiten konnte, der darauf saß uno seiner Herrschaft Zügel führte, wie ihr Vater sie geführt. Ein Grandseigneur, doch einer, der nicht nur Ererbtes sich zu erhalten gewußt, der selber geschafft und goldnen Segen sich ererntet hatte, hier und auf jenem anderen fernen Boden, der ihres Reichtums stärkster Quell war, dem Boden, unter oessen karger Decke er den verborgenen Schatz aufgespürt hatte, das Erz, das daraus zutage, ge fördert wurde. Erz — von dem-sie auch in ihres eigenen Wesens Tiefen geheime Adern liegen fühlte. Aber was sollte ihr das Erz, die Eisenkraft? Was gab es für sie zu erhallen, zu schaffen, zu erkämpfen? Besser als sie selber es ja vermocht hatte, verwalteten Fremde ihren Besitz: für fie gab es nirgends eine Pflicht, die ihrer wartete, ein Ziel, das ihrer Kraft zu erreichen galt. Zwecklos, pflichrenlos ihr Dasein — ziellos, wie ihre Wanderung, auf der sie plötzlich den Schritt einhielt. Vor ihr teilte sich die Straße. Die Chaussee geradeaus leitete zur Stadt hin, der seitabbiegends Weg führte durch den nahen Forst nach Ulmenhof. Angelika aufsuchen! Blitzschnell war der Gedanke in Madeleine aufgezuckt und ebenso rasch wieder von ihr abgetan. Nein — nicht heute! Ein andermal — viel leicht. Sie wandte sich und kehrte nach Hölfenstein zurück. Aber eines andern Tages, da nahm sie ohne Zögern den Weg nach Ulmenhof. Man war Besuche dort uicht gewöhnt, und Frau Reichmann kam aus dem Hause ge eilt, als vor der Freitreppe das Auto hielt, das Made leine hergebracht. Sie folgte der Hausdame in das Zim mer hinein. Ein alter Herr erhob sich aus seinem Lehnstuhl, ließ den Blick eine Sekunde tragend auf ihr ruhen, verneigte sich und stand, den gebeugten Nacken aufstraffend, ihr gegenüber. Nikolaus Bravano — sein Vater. Der Vater oessen, den sie am Scheidewege getroffen, seiner Zukunft Orakel spruch ihm künoend. Fest, mit einoringendem Fragen ruhten ihre Augen auf dem alten Manne, als er nun, sie begrüßend, sagte: „Ihr Besuch wird meiner Tochter eine Freude be reiten, gnädiges Fräulein. Lao Freuden find ihr selten 'etzt. Ich danke Ihnen dafür." Es war schlicht gesprochen, ohne Aufwand von zur Schau getragenem Kummer. Madeleine fühlte iich da von ergriffen, uno mit derselben Lchlichthcit aiuwollcie sie: „Sie haben schweres Leid in Ihrem Hause, Herr Bra- vand. Ist wch: Hoffnung zum Bessern da?" Er sah an ihr vorüber. „Wir nehmen die Tage. Und jeder Tag ist ein Geschenk." Leichte Schritte klangen auf. Angelika trat ein und eilte Madeleine entgegen. „Wie lieb von Ihnen. Wie freue ich mich, Sie wie- derzusehen." Während sie sich die Hände reichten, verließ der alte Bravand mit stummer Verbeugung das Zimmer. „Ich hatte Ihnen meinen Besuch zugedacht, sobald ich von dem Wechsel erfahren, der in Ihrem Leben ein- getreten ist, liebe Angela. Ich darf Sie doch weiter so nennen?" „Aber gewiß. Wie wollen Sie denn sonst mich nennen?" Große Kinderaugen Undinenaugen, die Maoelün au^chauten, in denen nichts vom Weibe stand, die wohl geweint halten, doch denen die Tränen nur ein n lieferen Glanz verliehen. Nichts Schmerzerloschenes, Gebrochenes, aber auch nichts größer Gewordenes, vom Schicksal zur Kraft Emporgehobencs — nicht Weib geworden, nicht Weib sich fühlend — Braut vom Ulmenhofe. Sie hatten beide auf dem Sofa Platz genommen und sprachen miteinander. Angelika mit dem aufgeregten Eifer derer, die lange des Redens hatten entbehren müssen, Madeleine schweigsamer, Angelika unausgesetzt.beobachtend und immer wieder durch Fragen auf das zurückgreifeno, von dem jene einmal aus. flüchtige Minuten die Ge danken abzuwendcn sich sehnte, die traurigen Ereignisse der letzten Zeit, das trostlose Krankenzimmer, in das sie Tag um Tag das Lächeln, das Licht hineintragen sollte, von dem sie selber doch um sich her nichts verspürte. „Empfängt Ihr Gatte Besuche? Würden Sie mich mit ihm bekannt machen können, liebe Angelika?" „Ihr Gatte" — sie hörte zunächst nur dieses eine Wort, und glühendes Rot überzog ihr Gesicht. - Sie hatte das Wort, den Namen nicht wieder gehört seit dem Tage, da der Geistliche ihn ausgesprochen, va er an ihren Finger den goldenen Reifen gesteckt hatte. In verwirrter Bitte blici.en ihre Augen Madeleine an — ,,sprich nicht jo zu unr — quäle mich nicht" - . . MtMns ^ack langem, sckrveren Neicken ver- scllieä stent brüst sauft unä rüstig mein lieber Qatte, unser xuter Vater uuä Gross vater Herr Oskar llütüs im toller vou 67 Fast reu. O1t6lläork-0kriH», 14. Oer. 1927. Dies Zeigst im tiefsten Lcstmerre stieräurcst au im Iflameu aller Hinterbliebenen. Dio Leerckigung kuckst Sonnabenck nackm. 3 llkr vom llrauerkaus aus statt. Uaartrrm«»! vervemlet nur vismsul - RM WM" v8 Albt keim bvsservs. 'MW 5 kkä.-Lsuttzl 1,60 Ust, lose ansKtzw. klä. 30 ktK- Kaisers bfuss-(s»'smellen mit 6en„Zksnnen>." Leben 8ie ckis reirencks junge Dame im Lcbnsel Wintersport ist ein Vergnügen, wenn 8ie stiess köst- licb scbmeckensten Hustenbonbons bei »ick iukren. Nie gibt es eine Erkältung, sotort beseitigen sie festen Lartarrk, festen Husten unst stas ILtige stratren im Hals. — Kaisers Lrust-LarameUen sckmecken köstück, sinst gleickreiüg nakrkakt: 15000 Zeugnisse! Lauten Sie nickt» anderes! llaket 40 ?kg., Dose 80 kkg. 2u kaben bei: Mrsck^potkeke, N. Lbert; streur- Drogerie, bnU jaekel; Nax Herrick, in Dommw bei »er«. Lcklotter. Feinstes flSKSZ-fett i. Taf., Pfund 75 Pfg. Sultaninen Pfd. 0,90, l,—, 1,10 Mk. feinst, korintben Pfd. 85 Pfg. Litronat SukkaSe Pfd. 1,65 Mk. Manaein. süß Pfd. 2 Mk. Mantiein, bitter Pfd. 2,20 Mk. 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