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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend I ülttthMW. hat MV Postscheck-Konto Leipzig Nr. 28148. den Beilegen .Neue Illustrierte", .Mode und Hei«' und .Der Kobold". Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. T rmtind« - Giro - Konto KL Ülß. hn« V«»«a »d. smch. » <>ti>r»»r«r d« Betrteh« har « M WMti amtüchM Bekmmtniachungen zu Ottendorf-Okrilla. » «rqrig«- »«»« « b« ' - ""H L «N- Dtese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Dt« »VUrndarf« AM»«' rrschtkü Otr»,» ta«, v»««,!,?«, Grmüadrad. *« »Praia »iah »0 P^i« j-de« Dt»«t» h«t«mt »a-aöa». 26. Jahrgang. MLtwocb, den 23. November 1Y27 Nummer ^37 OertlLches «nd ESchfisches. Vttendorf-Vkkiüa, den 22. NovemHir ;yrr. — Am Sonntag nachmittag brach drr auf dem Heim- weg befindliche Maurer Fr. M. unweit sen-r Wohnung zusammen. Von hilfsbereiten Leuten nach Haus« gebracht, konnte daselbst der Arzt den bereit» durch Grhi-nschlag ein- getretenen Tod feststrllen. Der so vlötzlich Virsto bene war t« Ob«rdorf eine allgemein bekannte und beliebte Persönlich, keit. Dem Hinterbliebenen wendet sich allgemeine Teil nahme zu. In der letzten Sitzung der Gem.indcve.ordnrteu wurde davon Kenntnis gekommen, daß die Grmeinde Hermsdorf di« Genehmigung zum Anschluß der Häuser am Bahnhof« Süd an die Wasserleitung genehmigt hat. Gegen «inen Bebauungsplan der Gemeinde Hermsdorf Lb-r das am Bahnhof« Süd gelegnen Land wude r Einwendung«! nicht erhoben Gegen dea Beschluß über dir Festsetzung der Zu- schläge zu: G^und ?.id Gen«'P«ue' hatte der Gem-iad«- rat Einspruch erhoben, weil «' «inen schweren N.chteil für die Gemeinde befürhtrt. In der Begründung wurde die Finanzlage der Gemrindr eingehend darg-legt und die Wirkung der Steusrzuschläg« an einigen Beispielen erläutert. Der Gemtinderat wird daraus hin, daß er eia«. Minderung der Zuschläge für kleinere Einkommen zustimmen würde so bald das Lsrdesgesetz dies zulaff,-. Mit 7 Stimmen wurde beschlaf^ , d-n früheren Beschluß üvf echt ,u «halten, so daß nunmehr die Entscheid ng b.i der Grmeindekammer liegt. Eta Nachtrag zur Gem! idtsteuerordMg über Er hebung der Wertzuwach«ßeurr wurde vertagt. N-chd-m aus Antrag beschloffen worden war, einen Punkt der geheimen Sitzung, nämlich Vergebung der Wohnung in der Turnhalle öffentlich zu ber.trn, gelangt« die Sache zur Beratung. Herr Wirth beantragte di« Vergebung des Hausmannrposten« auszuschreiben, da für seine Fraktion in erster Linie die Vergebung dies s Postens in Frage komme. Die Sitzung wurde auf Antrag ouf einige Minutin unterbrochen. Nach Witdereusnahme erklärte mar sich allseitig mit der Aus schreibung -inverst-mden, sachdem der Bauausschuß dir näheren B dtnguug n Mgelegl hab-n wird. Dir kommunistische Fraktion Hütt vorher beantragt, bei der Wohnungaveczebung in erster Linie Wahmnf,»lose zu be- rückstrhtigen. Sollte sich untsr den Wohnungrlosen kein« geeignete Kraft befinden, so soll ein Bewerber in Frage komuen welcher der G-meink« e ne Wohnung zur Verfügung st'llt Dieser N-:!rag wurde gegen dir Stimmen der K. P. D. Iraklio? obgelehrt. — In der Operette „Wi zerliefe!" kl «wen folgende Musikaummern vo, : Nr. 5. Duett (zm r Teil neu in- struwentien). N< 6. Fuale. (Einlage: Dar iheinische Mäd l, Chor von Kraemer; Schlußchor neu inAuuunttert) Nr. 7. Vorspiel zum II. Akt (üw'itert und neu instrumentiert.) Nr. 8 Chor (Original.) Nr. S. Duett (Euphrosine, Nepomuk) (als Jazz instrumentiert.) Nr. 10. Schc.uksiduttc (Kompo sition von W. Schmidt ) Nr. 11. Finale (zum Teil neu instrumentim.) Nr. 12. Vorspiel zum III Akt: Das Leid der Winzerliesel (Komposition von W. Schmidt.) Nr. 13. Arte der Winzerltesel (au« dem „Nachtlager von Granada" von Kreutzer.) Nr. 14. Melodram (Komposition von W. Schmidt.) Nr. 15. Finale (Komposition von W. Schmidt) Nr 16. Schlußchor (aus Cfio fan tutte von Mozart.) Stenz. In der Nacht zum Montag in der zwölften Stunde war hier in einem älteren Wohnhou» Feuer aus- gebrochen welche», durch den herrschenden Sturm begünstigt, da» Grundstück tu kurzer Zeit in Asche legte. Die Feuer wehr mußte sich daraus beschränken, die gefährdeten Nachbrr« grundstücke zu schützen. Klotzsch«. Seit einer Woche trieb hier und Lausa während der Nachtzeit ein besonder» gefährlicher Einbrecher sein Unwesen, indem er in vielen Fällen unter Verwendung von Leitern in die 1. Obergeschosse der Wohnungen durch offne Fenster eingestiegln ist und darau« Kleidungsstück«, Geld u?d L bensmiitel gestohlrn hat. Weiter ist er hier aus der Königsbrücker Straß« in eine Verkaufsstelle eingrbrochen und hat Ltbensmittel in größerer Menge gestohlen. In zwei weiter«» Füllen hat er mit roher Grwalt tu Erdge- schoßwohuungsn Fensterscheiben etngeschlageu um anschrinend einzusteigen und zu stehlen. Durch da« Erwachen drr Wohnungiahabrr ist er am weiteren Vordringen behindert worden. Lutz umfangreiche Sicherungsmaßnahmen von fetten der Gendarmerie und den Ott»poliz«i«n gelang r« uicht, den Einbrecher aus frischer Tat zu fasten, bis zufällig am Freitag vormittag Eiuwohnrr aus Lausa im StaatSsorst Langebrück dar Versteck ds« Einbrecher« fanden. Durch di« herbetgerusene Ortrpolizei von Lausa ist «s mit vieler Rühe gelungen, den Einbrecher frstzunehmen. In seimm Besitze wurde noch da« g«samt« Diebesgut vorgefundkN. E« handelt sich um einen 36 Johre alten Verbrecher, der erst im Juni d«. I«. au« dem Zuchthaus entlasten worden ist und au« dem Erzgebirge stammt. Der Einbrecher wurde durch di« hiesige Grndarme-is Ker Staatsanwaltschaft in Dresden zugrführt. Dippelsdorf. Die Leiche der zwanzigjährigen erschossenen und erdrosselten Helene Schönberg au» Bautzen wurde am Sonnabend in den Vormittagsstunden von der Totenhalle de« Reichenberger Friedhofes aus nach dem D esdnrr Landgettchtt^bäude am Münchner Platz überpe- führt, wo noch am gleichen Tage durch Gerichtsmedizinalrat Dr. Oppe di« von drr Staatsanwaltschaft anqrordncte ge richtliche Sektion vo genommen wurde. Der Leichnam v ! - bleibt noch im Gs ichrsgebäude, da zweck« weiterer I fizie ung ein Stirsbruder und eine Schwester der Schönberg nach Dresden kommen. Was die Person de» flüchtig«« Mörder» anlangt, so beschäftigt« dieser schon wiederholt di« Polizei und Gerichte. Der om 14. Dezember 1900 im Stadtetl Deesden-Naußlitz geboren» Walter Kurt Dierich war vorübergehend in der Landwirtschaft tätig. So hatte er früher b«ispiel»weise im Rittergut Bodrn, Amt«gerich'S Bezirk Radeburg, eine Stellung als Kuhmelkir gefunden. N ch A fmbe dieser Täcigk it schlich sich jDietrich Mst e August 1925 in dir Wohnung «ine» Landwirte« in B?d»n «in, erbrach die Behältnisse »ud «kbeattt« dabki 400 Mk Bargeld nebst o?rschl«d«n-n anderen Sachin. In der darauf folgenden Zeit tncb er sich in drr Gegend von Groß!nhain Kamenz und auch im Chemuitzer Bezirk herum. Ende Sep- tember gleichen Jahre« konnte Dietrich in Langebrück ol« sogenannter Einschletchedieb auf frischer Tat «tappt und festgenommcn und der Staatsanwaltschaft in Dresden zugr- führt werden. An jeuem Sage war er in Langebrück in den Vormiitng^ßunden nach Einschlagen von Fensterscheiben in zwei Grundstücke eiagedrungen, deren Bewohner auf den Feldern weilten; er durchwühlte alle Behältnisse und stahl insbesondere dos Vorgefundene Bargeld. Wege« der be gangenen Straftaten wurde dec Einschleichdteb gerichtlich zur Verantwortung gezogen und zu empfindlicher Straf« oer- urtei't. Vor Beginn der diesjährigen Ernte tauchte Dietrich wieder in Boden auf und versucht« «meut als Kuhmelker ein Unterkommen zu finken. Am Vormittag de« 26. Juni schlich er sich auf den Heuboden d«» Gute» in drm er vor zwei Jahren den großrn Geldbetrag gestohlen hatte, u d drang von dort au» in die Schlafstube. Hürbri wurd« ec von der Guttbcsttztrtehefrau ertappt. Die erschrocken« Frau schloß sofort allr« ab und holt« Hilfe Herbri. Während dieser wenigen Augenblicke sprang Dietrich zum Feilst« hinab und Ekam Utter Hiaterlaffvng einiger mitgeführten Sachen. S.it dfts-r Zeit wi-d brreit» nach drn Vrrbrrch« gefahndet. Bautz »u. Gin an spinaler Kinderlähmung in da« hirsig« Stadikrankeuhau« eing-litfertes 15 jährige« Auswart- mädchrn — der rrße Fall, der in der Stadt oorgekommen ist — ist mrstolbcu. Dippoldiswalde. In Rrich«städt trribt noch immer ein Brandstifter sein Unwesen. Vor «iniger Zeit war gleichzeitig an zwei Stellen Feu-r angelegt worden, da« ober noch rechtzeitig bemerkt wurde. Erne v«ue Brond- l«gung geschah dieser Tag«- Abend« hetmk«hrendr L Me fanden in der Scheun« d»S Geitierscheu Gute» inmitten de« aus der Tenne liegenden Strohe« ein brennend«» L cht, da« sofort entfernt wurde. Vou den Brandstifter fchlt noch jede Spur. M«ißen. Der Kaufmann S. au« Dresden fuhr mit stinen Motorrabe beim Ueberholeu aus der Niederauer Straße den Geschiß sührrr G an, tcotzd m die Straße frei war. S. wurde auf die Straße geschleudert und erlitt schwere Kopfverletzungen; G. kam mit «ir.«m U^tersch ntcl- bruch davon. Janerhalb kurzer Zeit forderten Auto und Motorrad hier nicht weniger al« drei Todi«opfer, während in den Krankenhäusern 10 Schwero-rletzte liegen. Wurzen. Der Fabrikbesitzer Wilhelm Kauiß, In- Haber de« bekannte» Wurzen« Drahtse lweike«, «litt einen verhängnisvollen Jagduufall. Man fand i n abend» bei einem Sieg, der über einen Bach führt, mit einem Herzschuß tot auf. Wahrscheinlich war Kauth über den Steg gestolpert und mit dem Abzug de» Gewehr» hängen geblieben, wobei der tödliche Schuß lorgiag. Kanitz war jahrzentelang Stadtverordneter und Mitglied der Dresdner Handelskammer. Leipzig. Der berüchtigte Einbrecher Schmieder, über dessen Flucht au« dem Amt«gericht«gesäugni» Markran- städt wir berichtet hatten (Schmieder hatte sich mit Feuer einen Weg durch srine Zellendecke gebahnt und war dann vom Dache de« Gesängnisgebäude« am Blitzableiter herab- geklittert), ist in Röglitz bei Hall« al« Bettler ausgetreten und verhaft« worden. Der Vrrbrecher wurde in Gewahr sam c-'nommen, aber mau hatte nicht mit der Geschicklichkeit de« Ausbrecher« gerechnet. Am Morgen nach der Festnahme war Schmieder au« sein« Gewahrsamzelle wieder ver schwunden. Chemnitz. In der Nacht zum Sonnabend setzt« in Chemnitz ab, mil« der A kt >che Strom au«, und zwar in drr Zeit vou 12,30 bi 1,15 Uhr nacht« im größten Teil« de« Stadtgebiet«» und in der Zeit von 1,30 bi« 2,15 Uhr nacht« im ganzen Zentrum der Stadt. Di« Bevölkerung iß über die unzulänglichen Maßnahmen de» Elektrizität»- werke» sehr aufgeregt. Chemnitz. Die Erkrankungsfälle an spinaler Kinderlähmung in Ehtmuitz haben sich seit der letzten Be kanntgabe vom 22. Oktober, also in 4 Wochen, um weitere sechs vermehrt. Insgesamt find seit dem 9. August 26 Erkrankungsfälle, von d-mm drei (Kinder im Atter von drei bi« fi^eu Jabren) tödlich verltrfeu, gemeldet worden. Von den übrigen Erkrankten find 16 unter 6 Jahr« alt, sieben stehen m Schulalter. E'N« Reih« von Ktudrrn ist teil» völlig gehrilt, teil» hat sie da« akute Kraukheitsstadium überwunden. Zwickau. Auf der T recke Cainsdorf — Wilschdorf wurde ein Mnnn de« üuipe'sonM«, der von einem Waggon während der Fahrt Eiftrnoh e iür Straßeuarbeitru beim Blechhammer abwe s»n wotte, datm-ch erdrückt, daß sich «in Rohr zwischen Waggon uno Telegraphenmast klemmt«. Beim nächsten Halten des Zuges fand man den Mann tot auf den Wagen liegend vor. Dresdner Schlachtviehmartt. 21, November 1927. Auftrieb: 184 Ockfen, 234 Bullen, 420 Kalben und Kühe, 54 Färsen, 767 Kälber, 471 Schafe 3061 Schweine. H^retse in Reichsmark für 50 Kg. Lebendgewicht: Hchse«: vollstrichige au«gemästete höchsten Schlachtwertr» junge 57—62, ältere 47—54, sonstige oollfleischig« jung« 39—44. ältere 33 —39. Wusse«: jüngere vollfleisch. höchst. Schlachtwerte« 60—63, sonstige oollfleischig« oder auSge- mästae 50—56, fleischige 43—48. Kühe: jüngere voll- fleischige höchsten Schlachtwerte« 51—55, sonstige vollfleisch. oder ausgemästrt« 40 —46, fleischige 28—34, gering genährt« 23—26. Aärse«: vollflrischige ausgemästete höchst. Schlacht- werte» 56—59, sonstige fleischig« 44—52 Kälber: Beste Mast- und Saugkälber 76—80, mittler« 67—73, gering« 55—63. Schafer Beste Mastlämmer und jüngere Mast hammel, Stallmast 58—64, mittlere, ältere u. gut genährte Schoss 50—57, fleischig« 42—48, gering genährt« 35—40. Schweine r Fettschweinr über 300 Pfund 70—72, vollfleisch. Schweine von 240 bi« 300 Psd. 67—69, von 200 bi» 240 Psd. 64-66, von 160 bi« 200 Psd. 62-63, «LUeu 55—60. Autnahmepreise über Notiz. Die Stallpreise find nach den neuen Richtliaien der Laudesprei«prüfung«stelle für Rinder 20 °/., für Kälber und Schafe 18 und für Schweillt 16 niedriger al» di« hier aufgrführten Marktpreise. PrsdUtteubörse. 21 Noormber 1927. Weizen 25,5-26. Roggen inländischer 25,4—25,9. Sommergerste 26—27,5. H^fer 21,9—22,5. Mat« 20,5— 20,8 Rap« 32,5-33,5, Erbsen 33-37. Wicken 28— 29,50. Luvinen 21—22. Lrockeuschnitzel 12,80—13,20. Kartoffelflocken 26,5—27. Weizenkleie 14,9—15,4. Roggen- kleie 15,5—16,8 Jülaudsweizeumehl, 70°/,, 38—39. RoMnmehl, Type 70°/, 37,50—38. Die Preise verstrhen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotkle«, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen uwe 5000 Kilogramm ab Lager Dresden alle» andere ia Mmdesimengen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden.