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Kurze Mitteilungen. 28. September 1927 Die deutsche Delegation verläßt heute nach mittag um 6 Uhr Genf und krisft morgen nachmittag 5 Uhr in Berlin ein. Aus gut unterrichteten Genfer Völkerbundskreisen »crlautet, Großbritannien werde gegen Ende des Jahres den Vereinigten Staaten einen Schiedsgerichts- und ewigen Friedens- Pakt zwischen beiden Ländern vorschlagen, ähnlich dem, wie er von Frankreich in Vorschlag gebracht Ards. » Die deutsch-tschechoslowakischen Han delsvertragsverhandlungen sind gestern in Prag wieder ausgenommen worden. Im Oktober werden die vor Monaten abgebroche nen deutsch-luxemburgischen Weinver- dandl ungen wieder ausgenommen werden. Nach einer Meldung der Morgenblätter aus Tarcelonaist der britische Außenminister Cham- derlainaus seiner Mittelmeerreise dort eingetroffen. Tech Zeitungsmeldungen hat der Minister die Nachricht einer bevorstehenden Unterredung zwischen ihm und Mussolini in Abrede gestellt. Gestern fand in Rom die Unterzeichnung des Konkordats zwischen L i t a u e u u n d d e m H e i - sigen Stuhl statt. Nach der Unterzeichnung wurde Ministerpräsident Woldemaras vom Papst in Audienz empfangen. Im Drautal hat ein Zyklon schweren Schaden angerichtet. Die Unwetterkatastrophe im Veltlin allein hat Zehn Menschenleben gefordert. In der Ge meinde Valasia sind sieben Häuser eingestürzt. — Renlenerhohung -er Kriegs-eschEL-iglen. 28. September 1927 Die Novelle zum Neichsversorgungsgesetz. Die Reichsregierung hat im Zusammenhang Mit der Neugestaltung der Veamtenbesoldung dem Teichsrat eine Novelle zum Reichsver- lorgungsgesetz vorgelegt. Der Entwurf sieht, wie die Wohlfahrts-Korrespon denz erfährt, eine grundsätzliche Neugestal- tung der Versorgung der Kriegsbeschädigten und 'Kriegshinterbliebenen vor. Die Renten der Reicht beschädigten waren in der Inflationszeit ihrem Werte nach hinter den alten Rentensätzen des Mann ilhaftsversorgungsgesetzes von 1906 zurückgeblie- den. Trotz einer wesentlichen Ausbesserung im Jahre 1925 haben sie auch heute diese Sätze noch lange nicht erreicht. Nach dem Regierungsentwurf sollen die Tenten der Beschädigten nunmehr wesent lich erhöht werden, so daß sie im allgemeinen den Tentenbeträgen des alten Rechts nahekommen und sie in der Regel, insbesondere in den Fällen, in denen -^inderzulagen zu zahlen sind, übersteigen. Die Renten der Hinterbliebenen sollen Eerdings diesmal nicht im gleichen Umfang erhöht werden, da, wie in der Begründung zum Gesetzentwurf "usgeführt ist, die H i n t e r b l i e b e n e n s ä tz e, vor »llem bei kinderreichen Familien auf dem Lande, unter Hinzurechnung der Bezüge aus der Invalidenversiche rung vielfach das Einkommen erreichen oder sogar über- iieigen, das der Gefallene heute in seinem früheren Ve- sufe beziehen würde. Die Zusatzrenten, die nur '>n Falle des Bedürfnisses gezahlt werden, sollen bei den Hinterbliebenen im wesentlichen gleichbleiben, bei den Beschädigten werden sie etwas herabgesetzt. Aus den übrigen Bestimmungen des Ent wurfs seien noch hervorgehoben die Heraufsetzung der höchsten Pflegezulage, die Erhöhung der Waisenbeihilfe Ar die Waisen von Blinden und die Erweiterung der Bestimmungen über die Elternbeihilse. Aus aller Well. 28. September 1927 * Das Hochwasser in Bayern. Das Hochwasser der durch Mittelschwaben führenden Flüsse hat große Ee- birgsteile in Seen verwandelt. Das Wasser drang an mehreren Orten in Häuser und Ställe ein, so daß mehr fach die Feuerwehr eingreifen mußte. Auch verschiedene Straßen sind überschwemmt und für den Verkehr ge sperrt. Durch das Hochwasser der Kammel haben viele Gebäude in Krumbach großen Schaden gelitten. In Unterrohr und Reichertsweiler konnten gestern die Kin der nicht zur Schule geschickt werden. Auch die Eünz ist aus ihren Ufern getreten und hat weite Strecken unter Wasser gesetzt. Die Mindel hat vor allem in Mindelheim und Umgebung weite Gebietsteile über schwemmt, so daß die Feuerwehr alarmiert werden mußte. * Zweimonatige Unterbrechung aus der Arlberg bahn. Infolge der Hochwasserkatastrophe rechnen die österreichischen Bahnen bei der schwer mitgenommenen Arlbergbahn mit einer zweimonatigen Verkehrsunter brechung. Es wird die Umleitung der Arlbergbahn über Laterach -Bregenz erwogen. * 100 009 Mark Hindenburgspende der Stadt München. Aus Anlaß des 80. Geburtstages des Reichspräsidenten hat der Stadtrat München 100 000 M. zur Verfügung gestellt, die zum Teil an die Landes geschäftsstelle der Hindenburgspende für Bayern (die Vaterländischen Notkassem in München) abgeführt, aus derem anderen Teile eine Stipendienstiftung errichtet wird, die vornehmlich für studierende Kriegerwaisen oder für studierende Kinder von Schwerkriegsbeschädigten be stimmt ist. * Schwere Ausschreitungen bei einer Danziger Wahlversammlung. Der Wahlkampf zu den am 13. No vember stattfindenden Neuwahlen zum Danziger Volkstag ist in vollem Gange. Am Montag lam es in einer Versammlung der neugegründeten Mittelstandspartei, die vom ehemaligen völkischen Abgeordneten Lehmann ein berufen worden war, zu erregten Tumultszenen. Die Mittelstandspartei hat offenbar starke Gegner bei den Nationalsozialisten. Es ging wenigstens von dieser Seite der Versuch aus, die Versammlung zu sprengen. Unter Führung des nationalsozialistischen Abgeordneten Hohn- feldt begab sich ein Trupp von Nationalsozialisten in den Versammlungsraum, wo er ein Bombardement mit Steinen eröffnete.- Einer der Nationalsozialisten schüttete eine Flasche Salzsäure in den Versammlungsraum. Es wurden insgesamt sechs Personen verletzt. Das Ueber- fallkommando der Schutzpolizei stellte die Ordnung wie der her und verhaftete vier Personen, darunter auch den nationalsozialistischen Volkstagsabgeordneten Hohn feld. * Ueber hundert Fälle von Fleischvergiftung. Einer Meldung der Morgenblätter zufolge sind seit Sonntag in Hohenmölsen und einigen Nachbarorten über hundert Personen an Fleischvergiftungserscheinungen erkrankt. Eine eingehende Untersuchung ist eingeleitet. Bis jetzt ist ein Todesfall zu verzeichnen. * Filchner auf dem Rückmarsch. Von unterrichteter Seite erfahren wir, daß der totgesagte Filchner sich be reits auf dem Rückmarsch befindet. Er soll augenblick lich Lhasa passiert haben. Da er noch keine Poststation erreicht hat, sind authentische Nachrichten bis zur Stunde noch nicht eingegangen. Lohnbewegungen un- Streiks. 28. September l927 Der Lohnkonflikt im mitteldeutschen Braunkohlen bergbau. Von gewerkschaftlicher Seite wird zu dem Lohnkonflikt im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau mit geteilt, daß der Schwerpunkt zurzeit beim Reichswirt schaftsminister liege. Der Arbeitgeberverband für den Braunkohlenbergbau hatte bekanntlich an den Reichswirt- schaftsminister ein Schreiben gerichtet, in dem ausgeführt wurde, daß die ablehnende Haltung des Reichswirtschafts ministers gegen eine geringe Erhöhung der Kohlenpreise den Arbeitgeberverband der Möglichkeit beraubt habe, eine auch von ihm als erwünscht empfundene angemessene Lohnerhöhung durchzuführen, infolgedessen verlangen die Gewerkschaften nunmehr eine eindeutige Erklärung des Reichswirtschaftsministers über seine Preispolitik. Es dürften im übrigen nach wie vor noch Möglichkeiten für eine Einigung vorhanden sein, so daß ein Streik im mitteldeutschen Bergbau zu vermeiden sein wird. Aus -em Gerichtssaal. 28. September 1927 K. Empfindliche Strafen wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopolgesetz. Wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopolgesetz stand am Dienstag vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden ein größerer Termin an, der sich gegen fünf Angeklagte richtete. Es waren dies der 27 Jahre alte Drogist und kaufmän nische Vertreter Friedrich August Ludwig Schmalhoff, der 1886 zu Sebnitz geborene Kaufmann Alfred Hugo Georg Paul, wohnhaft in Radebeul, der '40jährige Kauf mann und Drogist Johann Wilhelm Seubert, wohnhaft in Blumenthal, sowie die Kaufleute Johannes Sticher und Willy Krüge, denen die Rechtsanwälte Dr. Kreutz berg, Dr. Fuchs, Dr. Pittrich und Dr. Fleischhauer als Verteidiger zur Seite standen. Das Hauptzollamt Dresden hatte sich dem Verfahren als Nebenkläger an geschlossen und Oberzollinspektor Schubert mit der Ver tretung beauftragt. Nach der Anklage, vertreten durch Staatsanwalt Dr. Fischer, haben Schmalhoff, Paul und Seubert mit dem inzwischen verstorbenen Kaufmann . Gossee im Jahre 1923 mindestens 3500 Liter von der Reichsmonopolverwaltung zur Herstellung von Riech- und Schönheitsmitteln verbilligt abgegebenen und vergällten Spiritus unter Verwendung von Tierkohle ganz oder teilweise entgällt, und dann an fünf verschiedene Dresdner Firmen zur Verwertung als Trinkbranntwein veräußert. Der Angeklagte Schmalhoff soll sich hierbei auch der Urkundenfälschung schuldig gemacht haben, indem er bei der Veräußerung von entgällten Sprit sich als Fritz Neu mann bezeichnete und unter diesem Namen auch die empfangenen Geldbeträge oder Schecks quittierte. Den Angeklagten Stichert und Krüge wurde zur Last gelegt, gewußt zu haben, daß der von ihrer Firma (Woldemar Schmidt) angekaufte Sprit unter Umgehung der Mono polabgabe in den Handel gelangt war. Letztere beiden Angeklagten wurden nach dem Ergebnis der Beweis aufnahme freigesprochen. Im übrigen wurden verurteilt: Schmalhoff, Paul und Seubert wegen Vergehens nach Z 361 der Reichsabgabenordnung in Verbindung mit den 8Z 119 und 120 des Branntweinmonopolgesetzes vom 8. April 1922 zu je 5600 RM. Geldstrafe und zu 2000 RM. Wertersatzstrafe. Für letztere haften die drei Verurteilten als Gesamtschuldner untereinander. An Stelle der ausgeworfenen Geldstrafen treten für je 100 Mark ein Tag Gefängnis als Ersatzstrafe. Wegen Urkundenfälschung erhielt Schmalhofs noch gesondert einen Monat Gefängnis auferlegt. Beim Angeklagten Paul war wegen Begünstigung noch gesondert an Stelle von einer Woche Gefängnis auf 70 RM. Geldstrafe erkannt worden. Kunst un- Wissenschaft. 28. September 1927 Das Reich kauft Graphiken. Wie uns aus Dresden ge schrieben wird hat das Reichsministerium des Innern durch den Reichskunstwart Dr. Redslob auf der graphischen Aus stellung des Deutschen Künstlerbundes in der Dresdner Papier ausstellung folgende Arbeiten angekauft: Barlach: Schreiben der Prophet, Dix: Bildnis Klemperer, Beckmann: Selbstbildnis, Felixmüllei: Bildnis Corinth, Kalckreuth: Alte vorm Hause, Kanoldt: Hiddensee, Klemm: Eisarbeit, Klinkert: Notbrücke in Berlin, Partikel: Acker mit Vauerngehöft, Schmidt-Rottluff: Herbstmond, Trumm: Kätchen von Heilbornn, Voigt: Das Park tor. — Am Sonnabend wurde unter starker Beteiligung der Kunstkreise der sächsischen Landeshauptstadt eine Gedächtnisaus stellung für den vor einiger Zeit verstorbenen Maler Albin Egger-Lienz im Sächsischen Kunstverein eröffnet. Die Samm lung gewährt einen guten Einblick in das Werk des Meisters. Aurores Hochzeitsreisen. Roman von Ulrik Uh land. Berechtigte Übersetzung auS dem Schwedischen von Rhea Sternberg. 2S> (Nachdruck verboten.) Ein elegantes Kästchen aus gelbem Leder kam zum Vorschein und darin lag ein Armband, zusammengesetzt aus einer Unmenge feiner Goldketten, die an einer Stelle durch eine Platte aus funkelnden kleinen Nosensteinen zusammengehalten wurden. Agneta betrachtete das kostbare Geschenk und konnte jaum atmen. Gott, wie schön . . . und was für eine schreckliche Menge Geld das gekostet haben muß! Das ^ar mal eine Gabe. Und inzwischen saß der Doktor daheim in seinem Mon, betrachtete die Veilchen auf dem Tisch vor sich und dachte, daß Agnetas Augen eigentlich dieselbe Farbe hatten hie diese duftenden Blumen. Die Stunden vergingen, die Dämmerung kam. Aus allen Scheiben strahlte Licht und hier und da sah man, hie die Tannenbäume vor den Hellen Fenstern angezündet Hürden. Festfreude, wohin man blickte, alle Sorgen und aller Kummer schienen sür den Augenblick vergessen. Frau Julia Bencken ging in der erleuchteten Woh- Mng auf und ab und hatte bald hier, bald da etwas zu ^dnen. Der Doktor war in seinem Arbeitszimmer, Axel ?der war unsichtbar. Er saß wohl in seiner Stube und "achte über seine aufgelöste Verlobung nach, meinte sie. Das war allerdings unerwartet gekommen. Eigent- s'ch fühlte sich ihr mütterliches Herz gekränkt, daß jemand "se Verlobung mit ihrem Sohn lösen konnte. Aber es s°ar wohl gut so, wie es war. Den Grund zu dieser un- Jwarteten Lösung vermochte sie allerdings nicht zu finden, Ad aus Axel war kein Wort herauszubekommen. Früu- Vu Aurore schien eine launenhafte junge Dame zu sein. Bruder war natürlich froh darüber und hatte nur .oshaft bemerkt, daß nichts verwunderlich sei, was aus Brenningschen Familie käme. Konnte Axel nun bald diese ganze Geschichte vergessen, so war alles rasch wieder in bester Ordnung. Aber Axel war in manchen Dingen so unvernünftig feinfühlig. Das war sein einziger großer Fehler. Es lohnte sich doch eigentlich nicht, über die Sache traurig zu sein, besonders, da sie noch nicht veröffentlicht war und die Leute also nichts wußten und nicht klatschen konnten. Axel war tatsächlich in seinem Zimmer und sann. Er saß am Fenster, den Kopf in die Hände gestützt, und blickte auf das Menschengewühl in der dämmerigen Straße unten. Er dachte an Aurores Brief. Wie war es nur mög lich, daß sie so gewissenlos und brutal sein konnte! Sie habe ihn nie geliebt, schrieb sie. Sie habe „ja" gesagt, weil er reich sei und weil sie keine Abneigung gegen ihn hege. Welche freimütige Erklärung! Sie hoffe, daß er ihren Verlust nicht so schwer nehmen werde, wenn er un umwunden erfahren würde, welche Beweggründe sie ver mocht hatten, sich mit ihm zu verloben. Er solle sie verachten, um sie desto leichter vergessen zu können. Ihre Liebe zu Nelson sei der Grund, der sie veranlasse, mit ihm zu brechen. Axel und sein Geld könn ten sie nicht länger binden. Welch merkwürdiges, unzusammenhängendes Ge schreibsel, welche Mischung von verletzender Rücksichts losigkeit und starkem Gefühl. Aber war es ihre Absicht gewesen, ihn gegen sich zu erzürnen, so war es ihr miß lungen. Er konnte ihr nicht zürnen, weil er im Innersten seines Herzens nicht glauben konnte, was sie ihm schrieb. Ihr Charakter war viel zu vornehm, als daß sie sich je an einen Mann verkauft hätte. Nein, dahinter steckte etwas anderes, und der Ge danke an diesen ihm unbekannten Faktor peinigte ihn. Aber er durfte nicht forschen und sie nicht zu sprechen suchen, das hatte sie verboten. „Keine Macht der Welt kann meinen Entschluß ändern/' schrieb sie, „und würde selbst meine eigene Mutter mich auf den Knien darum bitten." Axel blickte in die Dämmerung hinaus. Schwer und schwarz brach die Dunkelheit herein, unbesiegbar mächtig. Würde er verzichten können? Er mußte wohl. Doch dann mußte er fort, weit fort von dieser Stadt, die ihn quälte und ihn in jeder Stunde an das erinnern würde, was er erstrebt und was er verloren hatte. Und bei dem Onkel hielt er es vollends nicht länger aus. Er konnte in diesem Hause nicht mehr ein- und ausgehen wie bisher. Ein unüberwindlicher Widerwille gegen alles, gegen sein Leben und seinen Beruf hatte ihn gepackt. Und seine Mutter? In ihrem ganzen Wesen spiegelte sich ja eine heimliche Freude über die Wendung der Dinge, sie sprach kindisch und häßlich über Aurore. Wenn sie auch nur das geringste Verständnis sür alles hätte! Er hatte ja absolut niemanden, der ihn hier festhielt. Er war jung und stark, sein Wille begann zu erwachen. War er denn nicht ein Mann? Axel stand auf. Er hatte seinen Entschluß gefaßt und ihn erfüllte plötzlich ein Gefühl von Freiheit, wie er es bis jetzt nie gekannt hatte. Er wollte jedoch erst morgen über das sprechen, was er zu tun beabsichtigte. Die Weih nachtsstimmung mochte er seiner Mutter noch nicht zer stören. Morgen aber wollte er hart sein. Würde er diesen Wendepunkt seines Lebens nicht zu benutzen wissen, so fände er vielleicht nie wieder die Kraft dazu. Einen letzten Blick warf er durch das Fenster. Du Straße lag nun vollkommen in Dunkel gehüllt, aber je intensiver die Nacht wurde, desto schärfer leuchteten die Flammen der Laternen. Wie ein Symbol der schwachen menschlichen Kraft, dachte er, die sich vor dem Leben und dem Schicksal beugt, aber dennoch siegt. Im Hause Brenning hatte es inzwischen stürmische Auftritte gegeben, jedoch nicht ganz so schlimm, wie Aurore es befürchtet hatte. Am gefügigsten zeigte sich merkwürdigerweise ihr Vater. Natürlich war er zunächst bestürzt und böse gewesen, doch schließlich hatte er sich beruhigt. (Fortsetzung folgt.)