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Ottendorfer Zeitung >dtt w«n» dnMifj AvnKut» z«U. 1 Gemeinde-Giro-Konto Nr. 1 Mit den Beilagen »Neue Illustrierte', „Mode und Heim' und „Der Kobold'. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. MtttWtWS- Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und UmMsM Jed« «nfpnich «us SU der Antügen-Vetrag dw werden muß vder wei" 2 Di» »Ottendorfer Zeitung' erscheint Diene- 2 t»ß, Donneret,< »nd S«nn«tend. » Vee B«,»«»»Pr,I» »tch mit 2 jeden Klonet» teil »not * Am Feile hkheret s^rie, »d. s»nf>. - I tr«»»d»»lchrr Sltrnn»»« de» Beiried«, der L A Fedinni, d. Liesnenfen »d. d. Befdrdernn«»« 2 2 «dnrichtnnßmi) ß«< d», D»,i»d« »»inen Fn- 2 2 sprech »ns Liefernn, »d»r St«chN«fer»n» ter » 2 Jeitnnß »t. Btiettehlnn, t. Bepi^Pr^s»». ! Postscheck-Konto Leipzig Nr. 2S14S. , Nd ARchMt amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. Anzeigen werden »n den E?sF>»iAMgrtG»M. bi» s» it«ü«a» »onMea. lv^e «eschLftoMe^elen., Di« Grstsetzuvg te» A»z»> g en, «r,tte» wird bei «Intretcnder FudnÄtz »W NuMA' »orh« bedätlnlgegevech. . Nummer ^3 Mittwocb, den 8. Dezember ^Y26 25. Jahrgang — e, Amtlicher Teil. Gemeindestratzenwart. H'er i« «ins weit'?« Stelle eine« Gemeivdesiraßrn- «S-te-« zu b»fltz-n. ,. Brme bunge" von nüchternkv, moer- länigtu tm SUltßlndau und möglichst auch in der Obstbaum- pfleg« b«»«mvM«n Ort«ein>voßn»»n «„den bi» 11. Dezemb« d< I« rntgegengenommen Httenderf-HtriK«, am 8. Dizember 1S26. DMOemeinderat. Oertliche» »nd GAWsche». Vttindorf^vkrill«, den r. Dezember iS». — Heul» früh 8 Uhr brach in einer Hütte der Gla«- Hüttenwerke Ang. Maith« L Söhne A.-A. durch Explosion einer Orlirommcl Feuer au«. Dat Dach de» vor noch gar nicht langer Zett in Betrieb genommenen Gebäude« stand in» Nu in Flammen. Di« Vettiebtseuerwehr und die beiden hiesigen O'ttfruerwehttn gingen dem Feuer mit allen zu geböte stthenden Ritteln zu Leib« und nach halbstündig« anstrengender Tätigkeit war die Macht de» Feuer« ge brochen. Der Schaden ist beträchtlich. Die letzte öffentlich» Gemeindevrrorduetenfitzung war von Zuhörer« außerordentlich stark besucht. Eine W»hnung«angelegenheit, di« man öffentlich zu beraten be schloß, hatte wohl stark», Interesse erregt. Zunächst be gründet« Herr Bürgermeister Richter Vorschläge de« Bauauß- schuss», über Straßenbesserung«» in» Jahre 1927. Teil« der Radeburg« und Lommnitzerstroße sollen beschottert wird««. Erwogen wird di« Pflasterung dr« Postplatze« und «in«, Teile« der Rad«burg«straße mit ca 16 000 M. Kopinauswand, wenn dir Bezirltvetb. di» anteilig» Kostrnhälste stbrrnimmt. Man erklärte sich mit diesen Vorschlägen ein- »«standen. Der Vorsteher Herr Zech gab hirranf den Bor- sitz an Herrn Wirth ab, da sein« eigene Wohnunglange, lrgenhitt zur Beratung stand. Herr Bürgermeister Richter berichtet «amen« dr« Wohnung«au«schuff„ über Vergebung i» neuen Gemeind,wohuhause«. Im Weg, »in«. Tausch»« sollt« H«r Z«ch «ine Wohnung im gen. Haus« «halten, tziergegru hatten die kommunistischen Vertut« Einspruch «hob,«. D« Wohnungiaueschuß wolle durch einen Tausch «ehr«, mißlich, M»tv«hältnisse, b,sri,digend gestalten. Nach «iner langen Sn«sprach«, an dir sich häufig auch di, Zuhör« durch Zwischenruf, beteiligt««, wurde bei Stimmen- enthaltung d« bürgerlichen Fraktion beschlossen, den Vor schlägen d», Wohnung«,»«schuff«, t« allgimeinen beizu- trete», einen Wohnung«tausch Z,ch ab« abzulehn,». Wegen d« unhaltbaren Zustände hinsichtlich d«« Sitzung«- raume« beantragt« Hnr Gemeind,ältift« Raser, daß die Sitz»«-«« künftig i« Saal« de« Gasthofe, zu« Hirsch ab- gehalten werden. Di» Sach« wurd« aus Antrag d„ H«r« «Saig de« B«wallung,au«schuß überwiesen. Ja einer Einaad« suchte der Hau»befitz«v,«in darum nach, di« Häuser innnhalb d,r ein>»lo,n Straße« fortlaufend zu numm«t«,n. Ei«,« Befchluffe d«« Bauaurschufle«, de« Gesuche zu entsprechen, wurd, zugestimmt. Genüsse Tchwierigkriten werde» sich insofern ergeben, al« einzelne Straß«« noch Lücke« aufwUs«». «an «klärt sich weitnhi» ei«v«rßand»n, daß di« Schilder a« den Orioingängen er- «ruert «erden. Di, Rieten für di« Wohnungen im Neu bau dir Ge«,t«di wurd, auf 300 R. j« Wohnung festge setzt. Hin Lorsteh« Zech dankt» den mit End» d. I. au«- ichiidend»« Gem»tnd,verordneten für di» Mitarbeit tm Kollegium. Hierauf geheim» Sitzung. — Einen Höh»punkt in dem musikalischen Leben Unsere, Orte« bildrte da« Wiutttkonzert de« Freiwilligen gemischten Kirchenchor»« a« letzt»« Sonnabend im Hirsch. Wa« geboten wurd«, war durchau« zu loben. Man muß e« zu schätzen wissen, welche« Maß von Kraft e, »r fordert und »«lche Rühe und Arbeit selten« de, Leiter« und der Sängerschaft dazu gehört, einen Chor so hoch zu bringen, daß er sich an Werk», wie da, genannte heranwagt. Der Chor hatte di» Stimmungen und Gefühl» brr handelnden Personen rur Darstellung zu bringen und halte dabei Ge» leginhcit, sein» Au«druck<sähigkeit und Ausasfungtaufgabr zu teigen. Jubelnd und frisch erklang da« Ausjauchzen de« Volke«; bald geheimniivoll flüsternd, bald sanft beschwichli- gend. bald wehleidig klagend, bald freudig erregt «klangen die Chöre der Waldgeister. In den Höhenlagen hätte noch gedeckter gesungen «erden können, da« Luderte aber, wie auch einig» Unregelmäßigkeiten in Intonation und Einsatz, an dem günstigen Gesamteindruck nicht«. Sehr wesentlich zu« Erfolg de« Abend trugen Solisten bei, und e« ist Herrn Kantor Alger zu danken, daß er feinen Sängern wie Zuhö»rn Gelegenheit gegeben hat, gute auswärtige käste zu Höhr«». Frl. Wunderlich steht hier ja schon längst n hohen Aus«h»n, und ihr Erscheinen wird stet« freudig begrüßt. Ihre Stimme ist im Laufe der Zeit größer ge- worden und hat dabei an Lieblichkeit nichts eiugebüßt. Auch die Altistin, Frl. Rost, führt» sich gleich im Anfang >ut ein. Ihre volle, rund», sammetweich» Stimm» und ihr eelenvoller Vortrag »rregten Aufsehen. Herr Lehrer Schwrrg war trefflich bei Stimme und sang den König würdevoll. Seit seinem letzten hiesigen Auftreten ist feine Stimme in der Liefe viel wuchtiger und eindrucksvoller g»- worden. Herr Lehrer Hübschmann verspricht ein guter Läng« zu werden. In seinen Hellen Tenor hat er manch» einen Tön». Da« Tremulierende in den oberen Lagen war wohl darauf zurückzuführen, daß er etwa« befangen war. Herr Lehrer Jakob saß am Klavier und begleitet» tadelo» und mit seinem Verständnis, wie man e« von ihm nicht ander« gewöhnt ist. Gut« künstlerische Leistungen bot auch Herr Kappellmeister Löhnert mit einigen s»iner Musiker. Daß der Kirchenchor beliebt ist und sich schnell »ingesührt tat, bewies die überau« zahlreiche Zuhörerschaft, die sich lünktlich von fern und nah eingrfundeu hatte und er- wartung«voll der Darbietungen harrte. Und sie ist in ihren Erwartungen nicht getäuscht worden. Klotzsche. Am Freitag stürzte zwischen Langebrück und Klotzsche ein Kind aus dem fahrend»» Zuge und erlitt Gesicht«- und anscheinend auch innere Verletzungen. Nach Anlegung von Notverbänden durch «inen Arzt wurde dar Kind von Klotzsche nach der elterlichrnWohnung in Dresden- kaditz befördert. Radeberg. Eine unbekannte Frauensperson, die anscheinend um den Zug 4 Uhr 41 Minuten früh nach Dretden zu errrichen, ein Stück Weg« abschnitt, ist dabei vom Zuge überfahren und sofort getötet worden. Bischoftwerda. Freitag früh wurde in der W»senitz auf Schmi»d»f»Ider Flur d»r Steinbossterer Johann Hrinrlch Lob, geborrn am 1. Juni 1863 in Ehrenfried««- darf, «trunken aufgefundrn. Der Verunglückt» hatte sich am Dienttag abend geg«n 7 Uhr von Großhartau nach Bühlau b»g»ben und war infolge der Dunkelheit von der Straße abgekommen und in den Fluß gestürzt. Kamenz. Der Schaufenstrreinbrecher, der vor einiger Zeit hier mehrere Schaufenster z«trümm«t» und Waren stahl, ist nunmehr in Zwickau festgenommen worden. Auch ander« Lrt« soll er gleiche Einbrüche zur nächtlichen Stunde «»«geführt haben. keff»l«dorf- Infolge de« Glatteise« ist am Sonntag ans der Kesseltdorser Landstraße ein Münchner Auto verunglückt. Der Führer wurd« durch das Kranken- auto der Dresdner Feuerwehr mit schweren Verletzungen in« Johaunstädt« Krankenhaus eing«ltesrrt. Freital. Tödlich überfahren wurde an der Ecke d»r unter«» Dr««dn«r Straß« und der Straß« Am Bahnhof im Stadt,il Potschapp«! «in 5 jähriger Knab«. Vor dem Kaufhaus Eckstein staute sich die Menge vor drm großen Schaufenstern. Frau Andrea« au« der Bachstrabi mit ihrrn Söhnch»» Heinz ging vorüber, und der kleine trat «in»n Augenblick auf dem Fahrdamm, al« unglücklicherweise ein Lastauto um die Ecke kam. Heinz wurde von dem Kot- schütz« an der Ferse erfaßt und unter da« Auto gerissen, dessen recht»« Vorderrad ihm über den Rücken ging. Er wurde besinnungslos in die nahe Wach« gebracht und sofort «in Arzt «»holt. Nach 20 Minuten trat der Tod «in. Den Chauffrur trifft kein» Schuld. Großenhain. Fepgenommen wurde in Großen- Hain rin früh«« Dresdn« Polizeiwachtmeistrr, drr zuletzt da, Gewerbe «in», Detektive« betrt»b, ab« dazu über- grgaugen war, falsche Zweimarkstück« herzustell«n. Beamt« vom Krtmivalposten Großenhain kamrn noch im richten Augenblick dazu, bevor die Falschmünzerei größeren Umfang angenommtn hatte und da« Falschgeld in Bnkchr ««langte. Da, Vorgefundene Material wurde sofort be schlagnahmt. Sch matz grübe bei Jöhstadt. Das Gemeinde- oberhaupt von Schmalzgrube hatte Unterschlagungen be- gangen und war flüchtig geworden. Er stellte sich jedoch berrits iu Leipzig der Kriminalpolizei- Die Untersuchungen dauern »och an. Der Staal a's Anfernehmer. Wieder ist es zu einer erbitterten Pres;- und Versamm- lungsfehde zwischen den Occirs:on; aer privaten Wirtschaft und den öffentlichen Organen gekommen Am 10. Novem ber haben acht große Spipnorgaiw der deutschen Wirtschaft unter dem Borsitz des Präsidenten des Reichsverbandes der deutschen Industrie, Geheimrat Duisberg, feierlich gegen das Eindringen der öffentlichen Hand in das Erwerbsleben protestiert. Die Redner in dieser Versammlung brachten aus ihren verschiedenen Sondergebieten zahlreiche Beispiele dafür vor, das; Reich, Sünder und Gemeinden, die in den Jahren 1921 und 1925 zu viel erhobenen Steuerbeträge be nutzt haben, ihren Bürgern und Steuerzahlern Konkurrenz zu machen. Solche Fülle sind beispielsweise die von zahl reichen Gemeinden ins Leben gerufenen Jnstallatiosbiiros und Verkaufsläden für Elektrizität?- und Gasarmaturen, die Gründung und Ausdehnung öffentlicher Kreditinstitute und die von zahlreichen öffentlichen Organen unternommene Wohnungsbautätigkeit. Die Protestler vom 10. November verwiesen darauf, daß es sich bei diesen privatwirtschaftlichen Versuchen der öffentlichen Hand nicht um einen ehrlichen Wettkampf darum handeln könne, ob der private oder der öffentliche Unternehmer besser und billiger erzeuge. Die Unternehmungen der öffentlichen Hand genießen näm lich gegenüber den privaten Unternehmungen eine Reche von Bevorzugungen. Sie haben weniger Steuern zu be zahlen, sie erhalten aus ihrer öffentlichen Kasse ohne Mühe das notwendige Betriebskapital, sie können einen behörd» Uchen Druck auf die Bürger ausüben, ihre Erzeugnisse zu bevorzugen und brauchen nicht einmal mit Ueberschüssen zu arbeiten, weil etwaige Fehlbeträge ohne weiteres aus der öffentlichen Kasse ersetzt werden. Wenige Tage später haben dann die preußischen Land kreise auf ihrer Jahresversammlung das Wort zur Vertei digung gegen die ihnen und den anderen öffentlichen Orga nen gemachten Vorwürfe ergriffen. Sie verwiesen zunächst darauf, daß sie sich nicht aus eigenem Antriebe in das privatwirtschaftliche Erwerbsleben gestürzt hatten, sondern daß sie dazu durch die besonderen Umstände und nicht zuletzt auch durch das Versagen der privaten Wirtschaft auf manchen Gebieten (z. B. dem des Wohnungsbaus) ver anlaßt worden seien, Man wird annehmen dürfen, daß eine der wichtigsten Voraussetzungen sür die zunehmende privatwirt schaftliche Betätigung der öffentlichen Organe, — nämlich das Vorhandensein von Haushaltsüberschüssen, — nahezu völlig verschwinden wird. Die Heftigkeit, mit der zwischen Reich, Ländern und Gemeinden um den sogenannten Finanz ausgleich (Verteilung der verfügbaren Steuereinnahmen auf die verschiedenen öffentlichen Organe) gekämpft wird, ist ein Beweis dasür, d > - e''sehbarer Zukunft kein öffent liches Organ in ^'^nhlr.nd mehr große Mittel verfügbar haben wird, um - Z ans Gebieten, die mit Fürsorge und Verhinderung eines o sährli.'en privaten Monopols nichts zu tun haben, zu belüiigen. Selbst wer den Anklagen, dis am 10. November von der Privatwirtschaft gegen die öffent liche Hand erhoben worden find, nicht in allen Punkten zu stimmen kann, muß anerkennen, daß Reich, Länder und Ge meinden alles vermeiden müssen, was der privaten Wirt schaft das Leben erschwert und ihr die Aufbringung der in Zukunft noch steigende:; Akzalen und Steuern unmöglich Macht. Sport. Sonntag, den 5. Dezrmber 1S26. Fußball. Jahn I. — W»hlen II. 6: 0. Dresdner Tchlachtviehmarkt. 6. Drzemb« 1926. Auftrieb: 83 Ochsrn, 227 Bulle», 308 Kalben und Küh« 671 Kälber, 802 Schafe, 2752 Schwein«. WM« Goldmarkpr«if« für 50 Kg. Lebendg«wicht: Ochsrn 28—62, Bullen 42—62, Kalben und Kühe 25—58. KSlb« 52—72, Schaft 30—59, Schweine 68—79. Produktenbörse. 6. D«zemb« 1926. Weizen 26,3—26,8. Roggen inländischer 24,2—24,7. Wintergerste 20—21,8. Hafer 19—19,5. Mai« 20— 20,5. Rap« 31,5—32,5, Erbsen 34—36. Cinquantin 23,5-24. Wicken 32-34. Trockenschnitzel 11,7—12, Kartoffelstöcken 28,5—29. Weizenkleie 12,1—12,8. Roggen- kleir 13,3—14,8. Weizenmehl, Type 70 °/o, 40 - 42. Roggenmrhl, Typ« 70 «/«, 35—37,5. Die Preise verstehen sich sür 100 Kilo in Goldmark. Hlerzu rin« LrU«»».