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WckWMl Gasthof Mm Hirsch Al« VEsnüIung Hermann HSble 21. Fortsetzung. In der Hummer sämtl. Preise inkl. Flasche UerWLM Lrüxer Sär unseres Blattes, vormittags zur die am 31. Dezember Ausgabe gelangt, er- »- Geufeksgold Mordaua. 2,25 2,25 2,25 Sei weitem verbreitetste Tageszeitung Gberschleflen» erfolgreichstes Anzeigenblatt Liter von 85 Pfg. an. Kelene procharlta. Er. ab- 23. äc^nsllrta llnck soliäests Ls-Iisnung. Flasche 7,25 Hierzu ladet freundlichst ein R. Lehnert u. Fran. Donnerstag, den 3V. Dezbr. 8elr««i»v. Wir bitten, diese Inserate recht bald an uns gc- langen zu lasten, andernfalls wir für die Ausnahme in dieser Nummer nicht garantieren können. Neujahrs-Inserate vom Vorjahre, die nicht abbestellt werden, sehen wir als bestellt an- Nobel -ULnspvrt u Kpsäition n»«k sllen?1stri:n <1es mir unä obns UmtLäunI. I,LSkIvLttv/LFSnkuhreN kur alle 2weck«. Zuverlässige I^gsrung unci VerxsaXung. ein junger Kinderwagen (Be- sitzer unbekannt) in Ver. i Wahrung. j flkachdruck verboten.) zum Bleigietzeu StS. 10 Pfg. Dtzd. 1 Mk. empfiehlt Eine schöne Oldenburger 1 r/z Jahr alt, ist zu ver kaufe«. Orsßüittmannräsrf Ke r. Weste-Mm mit nur guten, schreibfähigen Papier in reichhaltiger Auswahl S«chbavaiuns fterm-un «Sblr. empfehle «Vs/5e/Ksee'rvs/s Fa/vaLo/ra weich und süß «A^a/a^<r (Steiger-Kröpfer) m. Bundes« ri«g 650 eutflsge«. Gegen Belohnung abzu« geben bei hem. hlcdier, Ottendorf-Okrilla-Süd Radeburgerstr. 28 H, Hochachtungsvoll Vertag der „Httendorfer Zeitung". Oer oberschlesische wcmüerer Verlag: Gletwly / Gegründet t«r« Wuchßandtung Kermann Jühte Wz- ii. MMM Ot te Läork-O^riU«. Douaerstag, d. 30. Dez., abands 8 Uhr im Gasthof zum M«g H-Upt. OersMmillNg mit Vortrag über Ausgaben Oes Oerelnr. Die Herren Vorsitzenden der bürgerl. Vereine werden gebeten, bereits Vr 8 Uhr sich im Ring einfinden zu wollen und auch in Ihrem Verein für zahlreichem Besuch der Hauptversammlung zu werben. Um rege Beteiligung bittet der Porstand rllKelimkso- Gegen stattung der Futterkosten zuholen Mdlslrsss« Daselbst befindet sich auch Neujahrs- Glückwunsch -Karten Postkarten und Scherz-Karten empfiehlt in reicher Auswahl 6ie xroüto I^ulllcreUlctrrikt, bringt alle ?n>- > xrulrrnre rmck §ro6eQ OrrterbsItuvAS- Zu»«t i Lüttlerteil. I^ur 50 ?l. jecle ^Voctre. nerneirlslrettelluQA bei jsckem örietträx«» Probmummrm kostenlos vom Verlag Berlin R 14 ! sind vorrätig! Sroßekbalner« Meißner-, ?lrnaer- Amelsen-, pavne- Sächsischen Vsiirr-Aalenaer u. s. w. ^alenaer-Slocur empfiehlt UMM KW. scheinen auch dieses Jahr wieder die flnsrtr; Ivrrste Empfehle zu den kommenden Festen meinen prima hochprozentige« Min wie: Aohan«isöeer, Stachel- Seer, Keidelveer, Krdöeer, Dessert Garragona Lumnem „Jahn" e.V. Kreitag, den 31. Dezemöcr 1926, aö 7 Zthr avends 5^1VS3tSvkSiS17 ir» Qssbkok Lrur» ftinssk. Dit Mitglieder nebst Angehörigen sind herzlichst ein geladen. Die Teilnehmer werden gebeten ein Geschenk im Werte von mindestens 50 Pfg mitzubringen. Sie erhalten dann kostenlos einen Gewinn. Eintritt frei! IX. Mit besonderer Herzlichkeit hatte heute die Frau Rai Elisabeth willkommen geheißen, und wie jeden Sonntag saßen die Damen bei ihrem Kaffee mit Näh- und Strick arbeiten für wohltätige Zwecke beschäftigt, denn müßig konnten beide nicht sein. Es war so traulich und gemütlich in diesem stillen gegen seitigen Verstehen, daß beide sich gar keine andere Sonn tagsunterhaltung wünschten. Bis jetzt hatte die Frau Rat noch keinen passenden An knüpfungspunkt gefunden, Elisabeth von Werners Ver lobung zu sagen; von Viertelstunde zu Viertelstunde schob sic die Mitteilung hinaus. „Mir scheint, Sie sehen etwas abgespannt aus, liebste Elisabeth!" meinte die alte Dame, einen forschenden Blick in das Gesicht des Mädchens werfend, das wirklich einen müden, angegriffenen Ausdruck hatte, und unter den dunk len, sanften Augen lagen tiefe Schatten. „Ich habe zwei Nachtwachen hinter mir. Ich bin erst heute gegen Morgen heimgekommen, und dann war es mit dem Schlafe nicht mehr viel, Frau Rat. Herr Sanitätsrat Hoppe hatte wieder eine Patientin für mich, wo Nacht wachen nötig — ein armes, verlassenes Altjüngferlein —" „Da haben Sie sich wieder geopfert —" „Man kann nicht von Opfern reden, Frau Rat, wenn man etwas gern tut! Es hat sich mir gelohnt, weil ich das Bewußtsein haben durfte, daß meine Anwesenheit beruhi gend in dem Altjungfernstübchen gewirkt. In Krankheit und Sorge allein sein zu mästen, ist hart! Und wenn ich erst mal allein und einsam jein werde, würde ich mich auch freuen, käme ein teilnehmender Mensch in mein Altjung- sernheim!" sagte sie lächelnd. Sie wußte nicht, wie ergrei- send und schmerzlich dieses Lächeln war. der Rätin schnitt es ins Herz. Sie konnte es nicht über sich bringen, jeHt zu sprechen, ein Etwas schnürte ihr die Kehle zu. Leise jagte sie nur: „O, Elijabeth, damit hat es ja wohl noch lange Zeit!" Ob Elisabeth eine andere Antwort erwartet? Biaster und stiller wurde das liebe Mädchengesicht, das sich tief über die Strickarbeit neigte, da eine Masche gefallen war. Indem sie sie aufnahm, bemerkte Elisabeth: „Karlo wird vielleicht früher als gedacht drankommen." „So — will Ihr Bruder heiraten?" „Sie wissen doch, Frau Rat, seine Assistentin, Dr. Ulla Morandis — er liebt sie sehr —" Ein peinliches Gefühl wurde wach in der alten Dame. Gewiß, sie erinnerte sich genau, daß Elisabeth ihr bereits davon gesprochen — und Werner hatte es auch gehört! Und dennoch hatte er dem Freunde die Geliebte genommen! — Sie schämte sich für den Sohn vor Elisabeth, wenn die erfuhr^ baß „War das denn ernsthaft? Ich hielt es mehr für Schwärmerei —" murmelte sie. „Mehr als Schwärmerei, Frau Nat! Eine tiefe, innige Liebe. Ich kenne doch meinen Bruder! Er ist nur viel zu schüchtern um sich zu offenbaren; nicht einmal gegen mich hat er sich ausgesprochen! Vielleicht wartet er jetzt die Entscheidung wegen Wilhelmshall ab; er soll doch zu Ostern als Fabrikleiter und erster Chemiker nach dort nach der neuen Fabrik! Sein Chef hält ja soviel von ihm; pekuniär würde er sich bedeutend verbessern. Ob er dann den Mut aufbringen wird, um Fräulein Doktor Morandis zu werben?" „Ach, hätte er es doch getan!" dachte Frau Rat, „vieles wäre mir erspart — und dir, du liebe Elisabeth —" „Was würden Sie in diesem Falle tun, Elisabeth?" fragte sie. „Vorläufig würde ich dann selbstverständlich mit Karlos nach Wilhelmshall gehen; denn er darf nicht aus seiner Ordnung kommen — Wilhelmshall liegt ziemlich einsam — das Dorf soll sehr hübsch sein! Und wenn Karlo verheiratet ist, werde ich vielleicht sehen, daß ich als Helferin in eine Anstalt oder ionll als Assistentin bei einem Arzt " als sie das gesagt, fühlte sie, wie eine heiße Vlutwelle ihr Ül oas Gesicht stieg. Wie ungeschickt und absichtlich, und doch — wahrhaftig! — nicht so gemeint! Was müßte die mütter liche Freundin denken! Hastig fügte sie hinzu — „Sie wissen doch, Frau Rat, daß ich nicht untätig sein kann, wenn auch mein kleines Kapital ber meinen bescheidenen Ansprüchen vollständig ausreichend wäre, ohne daß ich irgendwie eine Beschäftigung ergreife. Ich käme mir aber jo unnütz vor im Leben —" „Es würde Ihnen sehr schwer werden, sich von Ihrem Bruder zu trennen?" . »Ja, Frau Rat! Wir hängen sehr aneinander! Ich habe mich schon auf dem egoistischen Wunsch ertappt, es möge so bleiben, wie es bisher war schon aus dem Grunde — offen, nur zu Ihnen gesagt — weil Dr. Ulla Morandis gar nicht zu Karlo patzt! Sie ist mir unsym pathisch, weil ich beobachtet habe, daß sie bei all ihrer unge« wohnlichen Klugheit so kalt und oberflächlich ist, und ich möchte doch meinen lieben Bruder vor einer unglücklichen Ehe bewahrt wissen „ wie ich meinest lieben Sohn!" Beinahe hätte es die alte Dame gerufen doch nein, es wäre zu brutal gewesen! Aber jetzt war die beste Gelegenheit da, es Elisabeth zu sagen. Sie seufzte tief auf, so tief, daß das junge Mädchen von der Arbeit aufblickte. „Das kam weit her, Frau Rat!" „Ja, Elisabeth mich brückt ein großer Kummer !„ „Liebe Frau Rat!" rief Elisabeth erschreckt, „darf ich nicht darum wissen? Wenn ich helfen könnte " „Ich will es Ihnen sagen, liebes Kind! Sie können um Ihren Bruder beruhigt sein; vor einer unglücklichen Ehe mit Dr. Ulla Morandis ist er sicher bewahrt —" „Wie meinen Sie das, Frau Rat? Ich verstehe nicht ganz —" Elisabeth ließ ihre Arbeit in den Schoß sinken und jah mit großen, ängstlichen Augen auf die Sprecherin. Sie hatte das Gefühl als stünde etwas Dunkles, Drohendes hinter ihr — als müsse sie die Hände schützend über den Kopf halten, weil jeden Augenblick ein vernich tender Schlag gegen sie geführt werden sollte und — da war er schon, — — LFortsetzung folgt.)