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Kurze MMMunqeu. 27. Dezember 1926 Bei Bergen ist der mit Heringen beladene Vre - mer Dampfer „Achilles" am Weihnachtsabend a u f Grund gestoßen. Das Schiff liegt leck auf einer Klippe. In Wien brachte ein siebenjähriger Schüler im Streit um ein Weihnachtsspielzeug seinem zehnjährigen Spielgefährten eins lebensgefährliche Verletzung mit dem Küchenmesser bei. Die innerpolitische Lage in SüdslaWien ist auch nach der Neubildung der Regierung noch sehr ge spannt. Die im Kohlenbergbau beschäftigren polnischen Ar beiter haben den Schiedsspruch der Schlichtungskommis sion, der eine achtprozentige Lohnerhöhung vorsah. ab gelehnt und der Regierung mitgeteilt, daß sie im Falle der Nichtberücksichtigung ihrer Folierungen den Gene- ral streik im Kohlenbergbau proklamieren würden. Bei einem Eisenbahnunglück zwischen Tou lon und St. Raphael wurde eine Person getötet und 15 Personen mehr oder weniger schwer verletzt. Aus Mer Welt. 27. Dezember 1926 * Berliner Unglückschronik der Feiertage. Die Berliner Feuerwehr wurde während der Feiertage in nicht weniger als 75 Fällen alarmiert. In einem Falle konnten drei Personen, die im vierten Stock durch Flam men eingesperrt waren, nur dadurch gerettet werden, daß sie sich in die von der Feuerwehr aufgespannten Sprungtücher stürzten. Bisher wurden allein in Ber lin drei Selbstmorde festgestellt. In über zehn Fällen gelang es der Feuerwehr, Lebensmüde, die sich durch Leuchtgas vergiften wollten, ins Leben zurückzurufen. * Großfeuer in der Weihnachtsnacht. In Arns berg bei Treptow brach, während der größte Teil der Dorfbewohner sich zu einer Weihnachtsfeier versammelt hatte, gegen 8 Uhr am heiligen Abend Feuer in einer Scheune aus, das auf sechs Bauerngehöfte und acht Ge bäude, darunter auch Wohnhäuser, Übergriff. Ein großer Tei! des Viehes ist mit verbrannt. Die Abge brannten waren nur gering und zum Teil auch gar nicht versichert. Man vermutet Brandstiftung. * Tödliche Eisenbahnunfäile. Am Morgen des zweiten Feiertages geriet auf dem Schlesischen Bahnhof in Berlin ein Wagenputzer beim Rangieren zwischen die Puffer einer Lokomotive und eines Kohlenwagens. Der Unglückliche, dem der Brustkorb völlig eingequetscht wurde, wirr auf der Stelle tot. — Auf dem Bahnhof Wannsee wurde am ersten Feiertag ein Eisenbahn- arbeiter von einem Vorortszuge erfaßt und getötet. * 24 Tote bei einem SKifsszufammenftok. In der Nacht zum 25. Dezember stieß der britische Dampfer Burutu, der auf der Fahrt von Hamburg nach Sapelc in Westafrika begriffen war, auf der Höhe von Port land, dreißig Seemeilen von der Küste entfernt, mit der französischen Bark Eugene Suieder zusammen. Es wird befürchtet, daß von der 28 Mann starken Besatzung der Bark 24 den Tod in den Fluten gefunden haben. Der englische Dampftr, der wenig beschädigt wurde, fuhr mit den Ueberlebenden nach Portland, wo er einige Tage zur Untersuchung bleiben wird. * Schneestürme in Spanien. Die Weihnachtstage brachten Spanien eine bisher unbekannte Külte. In Madrid selbst wurden sechs Grad Kälte festgcstellt. Der Zugverkehr erlitt durch heftige Schnecstürms starke Störungen. In der Provinz Santander drang ein Rudel hungriger Wölfe in die Dörfer ein. Mehrere Menschen sind erfrorene * Brandkatastrophe in Trouville. In Trouville ist die Villa eines Pariser Industriellen durch Feuer zerstört worden. Dabei sind vor den Augen des Be sitzers dessen Frau und drei Kinder im Alter von zwölf, elf und neun Jahren ums Leben gekommen. * Brand der britischen Gesandtschaft in Kabul. Die britische Gesandtschaft in Kabul ist völlig nieder gebrannt. Die Angehörigen der diplomatischen Ver- ' tretungen und die afghanische Regierung leisteten zede ; mögliche Hilse. Unglücksfälle haben sich nicht ereignet, s Der Eesandtschaftsstab wird nunmehr seinen Sitz in das - gegenwärtig im Bau befindliche neue Gesandtschafts- gebäude verlegen. s * Neuer Vulkan in Albanien. Nach Blätter- Meldungen aus Tirana ist in den Bergen von Sciacea . in Albanien nach mehreren Erdstößen ein neuer Vulkan z in Tätigkeit getreten, dessen Ausbruch bereits mehrere Tage andauert. * Eine Fliegerbombe im Ofen. Die Morgenblätter melden aus Kassel: Vier Personen wurden von einer explodierenden Fliegerbombe zum Tei! schwer verletzt. Ein Malergeselle hatte die Bombe zum Andenken an ; den Weltkrieg bisher im Ofen aufbewahrt. der unge- ' heizt blieb. Am heiligen Abend wurde er jedoch geheizt ; und man vergaß, die Bombe zu entfernen. Die Bombe i zerriß den Öfen und verwüstete das Zimmer voll- > kommen. - Einstellung des Schiffsverkehrs auf der unteren Donau. > Bukarest, 27. Dezember. Die Eisverhältnisse auf s der unteren Donau zwingen die Schiffahrtsgesell schaften. den regelmäßigen Personen- und Güterverkehr auf dem Stroms einzustellen. Der Hafen von Konstanza am Schwarzen Meer soll für die unterwegs befindlichen Schiffe freigehalten werden. Die Ergebnisse der SynodKiwahlen. Nunmehr liegt das Ergebnis der in allen kirch lichen Kreisen mit Spannung erwarteten Synodalwahlen , vor. Da diese kirchlichen Wahlen grundsätzlich nicht nach § Wahllisten vollzogen worden sind, sondern versucht wor- > den ist, Persönlichkeiten nach ihrer Bedeutung für das kirchliche Leben zu gewinnen, so ist eine Wiedergabe der Ergebnisse nach Parteigruppierungen nicht möglich. Viel fach ist es noch gar nicht bekannt, welchen Gruppen der Synode sich die Gewählten anschließen werden. Es stehen noch aus die Ergebnisse von den Wahlbezirken Meißen- Großenhain und Rochlitz-Leisnig. Ferner sind an vier Stellen Nachwahlen notwendig, nämlich in Dresden- Stadt I und Freiberg-Dippoldiswalde für ein geist liches Mitglied und in Glauchau-Stollberg und Leipzig ll für ein weltliches Mitglied. Feststehen somit von den 60 zu wählenden Abgeordneten 50. Von diesen haben 33 schon der bisherigen Synode angshört. Es sind dies folgende Herren: Fabrikbesitzer Friedel (Ehrenfrieders dorf), Pfarrer Nuß (Schmorkau), Kantor Hantschke , (Purschwitz), Pros. Siegert, Gew-Sekr. Giertz (Chem nitz), Pfarrer DDr. Jeremias (Limbach), Minist.-Dir. Dr. Hedrich (Dresden), Pfarrer Dr. Göttsching, Stadt rat Krumbiegel, Oberkirchenrat Reimer (Dresden), Land gerichtsrat Dr. Müller (Hainsberg), Oberlehrer Kantor Noack (Altenberg), Pfarrer Köscher (Zwönitz), Schul direktor Schuhknecht (Lugau), Oberbürgermeister Dr. i Seetzen (Wurzen), Amtsh. Dr. Vogel v. Frommanns- ! Hausen (Oschatz), Pfarrer Rötscher (Borna), Sup. D. ! Hilbert, Prof. D. Hickmann, Hofrat Dr. Loebner, i Pfarrer Barchewitz, Arbeitersekretär Schwede (Leipzig), ! Pfarrer Vierling (Wahren), Amtshauptmann v. Thüm mel (Pirna), Pfarrer Müller (Taltitz), Landgerichtsdir. Dr. Meier (Plauen i. V.), Pfarrer Heinze (Falkenstein), Landmesser Oertel (Schwarzenberg), Schuldirektor Bie sold (Brunndöbra), Pfarrer Schulze (Olbersdorf), Kauf mann Schneider (Zittau), Oberpfarrer Dr. Kühn (Kirch berg) und Fabrikbesitzer Wolf (Neukirchen Pl.). Unter den 17 neugewählten fällt auf erstens eine starke Be teiligung der Lehrerschaft. Man . wird angesichts der großen Bedeutung des Verhältnisses von Kirche und Schule gerade diese Erscheinung besonders begrüßen. Außer den schon in der früheren Synode Tätigen sind gewählt: Schuldirektoren Förster (Olbernhau), Eisen schmidt (Bautzen), Lange (Pausa), Professor Schüttoff (Löbau) und Schulleiter Mahn. Ferner ist der land wirtschaftliche Grundbesitz stark vertreten durch Ritterguts besitzer Frh. v. Könneritz in Erdmannsdorf, Dr. Alfons Diener v. Schönberg (Pfaffroda), Gutsbesitzer Heyde (Dittmannsdorf) und Böhme (Ehrenberg b. Hohnstein). Von politisch bedeutsamen Persönlichkeiten sind zu nennen: Reichstagsabg. Philipp (Borna) und Landtagsabg. Voigt (Dresden), Fabrikbesitzer Willsch (Flöha) vertritt unter den Neugewählten die Industrie, Steuersekr. Behr (Rade berg) die Beamten. Von Pfarrern sind neugewählt: Pfarrer Dr. Loth (Annaberg), Pfarrer Wustmann (Chemnitz), Sup. Dr. Zweynert (Pirna). Soweit diese Ergebnisse ein Urteil über die Zu sammensetzung der Gruppen, die bekanntlich mit theolo gischen Richtungen nicht gleichzusetzen sind, zulassen, kann gesagt werden, daß voraussichtlich auch in der neuen Sy node eine starke Mitte bleiben wird, die linke Gruppe dürfte ihre Sitze behauptet haben. Lohnbewegungen und Streiks. 24. Dezember 1926 Der Konflikt in der sächs. Textilindu strie. Im sächs. Arbeitsministcrium (Schlichtungsstelle) haben am 22. Dez. Verhandlungen über die Löhne der berufsfremden Arbeiter in der sächsischen Textilindustrie stattgefunden. Es ist ein Schiedsspruch gefällt worden, der eine sechsprozentige Lohnerhöhung ab 1. Januar 1927 vorsieht. Die Parteien haben sich bis zum 28. De zember über Annahme oder Ablehnung des Schieds spruchs zu erklären. Uebrigens betrifft der von uns gemeldete Schiedsspruch vom 18. Dezember, der eine sechsprozentige Lohnerhöhung vorsieht, lediglich die Tex tilindustrie Westsachsens und eines Teiles von Thüringen. In Ostsachsen, das ein eigenes Tarifgebiet bildet, sind ebenfalls Verhandlungen im Gange gewesen, die indessen gescheitert sind. Die Angelegenheit liegt gegenwärtig beim Schlichter und es ist zu erwarten, daß noch vor Neujahr die Entscheidung fällt. Kündigungen in der Dresdner Schuh industrie. Die Kündigungen in der Dresdner Schuh industrie sind größtenteils am 22. Dezember vorgenommen worden, der Rest folgt binnen kurzem. Insgesamt wer den in 18 Dresdner Schuhfabriken rund 1000 Arbeiter ausgesperrt werden. N»ch imm MmsM. Die Folgen des Staatsstreiches. Der Umsturz in Litauen hat mit einem Schlage die Wilnafrace aufgerollt, die trotz der beruhigen den Versicherungen, die die neue Regierung ab gegeben hat, in Warschau, aber auch in Paris noch als sehr ernst angesehen wird. Die neue Re gierung hat im Memellande mit einer Massenaus- weiiung von Reichsdeutschen begonnen. In Kowno stehen alle Druckereien unter Kontrolle der poli tischen Polizei, die eine Vorzensur ausübt. An der litauischen Grenze haben die Polen große Truppenkonzentrationen vmacnommen, um eb em evtl, geplanten Vormarsch nach Wilna sogleich mit dem nötigen Truppenaufgebot begeg "en zu können. Unter Bild zeigt ein- Straßen ene aus Wilna, der heißumstriltenen Stadt, die die Litauer noch im mer als ihre Hauptstadt bezeichnen. Die Heiligen- straße in Wilna, in der der Muttereottesaltar sich unmittelbar über der Straße befindet, so das; alle Passanten auf der Straße niederknien'und ihre An dacht verrichten. 71 lNachdruck oerboten.) Als Gregor mit seiner Mutter nach diesem Ausspruch des Onkels allein war, sagte er: „Sobald ich die Sammlung geerbt habe, mache ich sie natürlich zu Gelbe. Das sollt« mir einfallen, so ein toieS Kapital brach liegen zu lassen. Schade nur, daß mir kein Mensch soviel dafür zahlen wird, als der Alte dafür dum merweise ausgegeben hat." Er sprach, wenn er mit der Mutter allein war, immer in dieser verächtlichen Weise von dem Onkel. Wenn dieser geahnt hätte, was Gregor mit seiner heiß geliebten Sammlung vorhatte, nie hätte er sie ihm ver macht, denn sie war ihm ein Lebensinhalt geworden. Überhaupt, wenn Michael von Sachau in die Herzen von Mutter und Sohn hätte blicken können, welch anderes Bild hätte er von ihnen bekommen. Trotz seiner Schrullen war er ein ehrlicher Mensch, der stets das Gute und Rechte wollte und Lüge und Heuchelei haßte. Mer Jahre wellte Anna von Rehling mit ihrem Sohne im Professorenhause, als die Nachricht von der furchtbaren Katastrophe in Glossow eintraf. Frau von Glofsow war die einzige, fünfzehn Jahre jüngere Schwester des Professors. Atan hatte nun an den einzigen näheren Verwandten der kleinen Susanna depeschiert und ihn nach Glossow ge rufen. Der Gelehrte stand wie vor den Kops geschlagen, als die schlimme Kunde eintraf. Schweren Herzens machte er sich auf die Reise. Er hatte in wenig lebhaftem Ver kehr mit Schwester und Schwager gestanden und wußte kaum etwas von Susannas Dasein. Als er nach Glossow kam, fand er alles in Aufruhr über das furchtbare Drama. Natürlich war er nicht der Mann, ordnend und bestimmend einzugreifen. Er stand den Verhältnissen hilflos gegenüber und war froh, in dem Verwalter Heerfurt einen Halt zu finden. Aus dem Munde des schwerverwundeten Herrn von Brockhoff hörte er, nachdem dieser nach einiger Zeit das Bewußtsein wiedererlangt hatte, daß Justus von Glossow seine Frau in den Armen des Freundes fand und daß er sich dann selbst erschossen hatte. Danach mußte Michael von Sachau seine Schwester als leichtfertige Person ver urteilen, trotzdem er sie stets hochgehalten hatte. Niemand konnte sich überhaupt erklären, wie Bettina von Glossow auf solche Abwege geraten war. Ihre Ehe war scheinbar die glücklichste gewesen und niemand hätte ihr einen Fehl tritt zugetraut. Die Mamsell von Glossow behauptete sogar jetzt noch, dem belastenden Beweismaterial gegenüber, ihre junge Herrin sei unschuldig gestorben, und nur Herr von Brock hoff sei an dem ganzen Unglück schuld. Wenn auch Herr von Glossow in seinem Jähzorn blind darauf los ge schossen habe, so habe er sicher nicht gewußt, was er tue. Diese Ansicht vertrat auch der Verwalter Heerfurt, der mit der Mamsell verlobt war. Aber was half die Überzeugung dieser zwei Menschen. Es lag ja alles klar aus der Hand, Michael von Sachau blieb nichts übrig, als die kleine Susanne mit sich nach H ... zu nehmen. Er wurde zu ihrem Vormund ernannt, und nun hatte ihm das Schick sal eine Pflicht aufgeladen, der er nicht gewachsen war. So gut er es verstand, ordnete er die Verhältnisse unter der tatkräftigen Hilfe Heerfuris und überließ diesem die Verwaltung von Glossow, womit er einen sehr guten Griff tat. Der Verwalter verheiratete sich bald darauf mit der Mamsell und diese beiden treuen Menschen ver walteten nach besten Kräften den großen Besitz der eltern losen kleinen Susanna. Diese mußte Onkel Michael nach H ... folgen in sein graues, stilles Haus. Der Professor war vollständig aus seinem Gleichgewicht gerissen, der Tod seiner Schwester lastete schwer auf ihm, und noch schwerer die Verantwor tung, die man ihm aufgebürdet hatte als Susannes Vor mund. Er wußte sich keinen Rat, was er mit der kleinen Waise beginnen sollte und hatte eine fast krankhafte Angst, daß sie sein ruhiges, stilles Leben unliebsam stören würde. Froh war er» als er endlich die Heimreise antreten konnte. Er sehnte sich direkt nach einer Aussprache mn Anna von Rehling, die ihm rmmer als Störende so llug aus dem Wege zu räumen wußte. Sie mußte auch jetzt Rat schaffen. Anna von Rehling war durchaus nicht entzückt von der neuen kleinen Hausgenossin, die ihr nur Müde und Arbeit verursachen wurde. Noch unangenehmer war es ihr, als sie merkte, daß der Professor etwas wie ein? un beholfene Zärtlichkeit für die kleine Waise an den Tag legte. Das kleine, hilflose Wesen jammerte ihn doch, und nachdem Anna von Rehling, wenn auch mit innerlichem Widerstreben, ihm die Sorge für das äußere Wohl und Wehe des Kindes abgenommcn hatte und ihn dieses nicht mehr störte, fand er es gar nicht mehr so schrecklich, daß Sanna im Haufe war. Die arme kleine Waise konnie sich in der Verlassenheit ihres Herzens so weich und liebens bedürftig in feine Arme schmiegen, wenn er mal ein Stündchen Zeit für sie hatte. Das behagie jedoch Anna von Rehling durchaus nicht. Mit Mißfallen bemerkte sic, daß Michael von Sachau eine gewisse Zuneigung zu Sanna zu fassen schien. Sie fürchtete, daß er diese mit der Zeit ihrem Sohne Gregor vorziehen würde und daß Sanna Gregors Erbausnchten bedrohlich werden könne. Schließlich stand Sanna dem Professor wandtschastlich näher als ihr Sohn, und Michael von Sachau war ein rechtlich denkender Mann. Anna von Rehling war nicht die Person, ruhig zu zusehen, wenn ihre Pläne durchkreuzt wurden. Sie iraf ohne Zögern ihre Maßnahmen. Von Stunde an tat sie alles, was in ihrer Macht siand, um Onkel und Nichte einander zu entfremden und war in der Wahl ihrer Mittel durchaus nicht bedenklich. Sie reizte Sanna zu allerlei kleinen Unarten, die dem Onkel beschwerlich fielen, und dem Professor sagte sie immer wieder, wie in ernster Be sorgnis und Mahnung, daß er Sanna so streng wie mög lich halten müsse, um schlechte ererbte Anlagen zu be kämpfen. Es sei seine Pflicht, alle Auswüchse im Charak ter des Kindes streng zu beschneiden und er dürfe sie jn keiner Weife verwöhnen. (Fortsetzung folgt.) ...