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Mj Deutscher Reichstao 1936 Irosessor Reichs- Schmutz- ammen- len Ge st. Das Landes nseitiger re eine zhlfahrt n ihren ie Frei- de. Die zurück- intastet, Satz die >en soll. Kurze MMeUnncren. 10. November 1926 Nach einer Meldung der Morgenblätter aus Prag, erklärte der Unterrichtsminister Dr. Hodze im Budget ausschuß, er halte jeden Zwang, der auf deutsche El tern ausgeübt werde, deutsche Kinder in tschechische Schulen zu schicken und umgekehrt, für strafbar. Er teilte weiter mit. daß man vor der Verwirklichung der Schul autonomie stehe. Briand empfing am Dienstag den britischen Bot schafter Lord Crewe und den Vorsitzenden der Ent waffnungskommission. Auf Samos sind royalistische Unruhen ausgebrochen. Nach dem Daily Telegraph bemühen sich zahlreiche Gesellschaften um die Konzession für den Ausbau der anatolischen Eisenbahn, darunter auch die Firma Krupp. i. lbschlutz kkehrcn- Pegerin der der cohburg ; Hain in dem rhrt be- us dem er eine Knaben herbei- en Tod Knaben '«ft für lab die fiugvcr- ernatio- -tudien- i Lust- Nansen erkreter b Ruß- Schütte, r Luft- >Ie 180 fließend aft der >em ei se erste cht nur uch ein ch s e m flesjäh Erund in den r i. V- n Bun- -andes- . Nach sozialer en; die 'Menzu- 'farrers en mit id von n. Die b aus- befindet 'gestellt n» den ickhotm ommcn- Palastes Albert König tholms. Sitzung vom 8. November 1926. Ein Antrag der Staatsanwaltschaft, der die Ge nehmigung zur Strafverfolgung des kommunistischen Abg. Nemmele wegen Beleidigung des Reichspräsidenten nachsucht, wird dem Geschäftsordnungsausschuß über wiesen. Zur Beratung stehen die Anträge des sozialen Ausschusses zur Erwerbslosenfürssrge, die dem Reichstag bereits am Freitag und Sonnabend beschäftigt haben. Danach sollen die Bezüge derHaupt- untcrstützungsempfänger, die keine Familienzuschläge be ziehen und nicht dem Haushalt eines anderen ange hören, um 15 Prozent, die Bezüge aller übrigen Haupt unterstützungsempfänger um 10 Prozent erhöht werden. Die Sozialdemokraten beantragen eine Erhöhung der Bezüge um 30 Prozent und der Fami lienzuschläge um 20 Prozent. Die Völkischen beantragen eine Erhöhung der Erwerbslosen- unterstützung für alle verheirateten Er werbslosen um 20 Prozent und eine Er höhung der Familienzuschläge um 30 Pro zent. Die Kommunisten fordern 50 Pro zent Erhöhung. Ein Kompromißantrag der Re gierungsparteien verlangt die Krisenfürsorge für die Aus gesteuerten. In einer Entschließung der Regierungspar teien wird der Reichstag ersucht, den Ländern für die erhöhten Unkosten einen angemessenen Pauschbetrag zur Verfügung zu stellen. Die Deutschnationalen empfehlen in einer Entschließung die Einführung des Lohnklassen systems. Verbunden mit der Aussprache wird das kom munistische Mißtrauensvotum gegen den Reichsarbeits- Minister. In der Spezialdebatte begründet beim Kapitel „Bedürftigkeit und Pflichtarbeit" Äbg. Giebel (Soz.) einen Antrag, der möglichstes Wohlwollen bei der Prüfung der Bedürftigkeit verlangt. So soll der Be sitz von Hausrat, einem kleinen Eigenheim oder eines landwirtschaftlichen, handwerklichen oder gewerblichen Zwergbetriebes nicht zur Verneinung der Bedürftigkeit führen. — Abg. Rädel (Komm.) verlangt Beseitigung der Pflichtarbeit und der Bedürftigkeitsprüfung. — Abg. Frau Schröder (Soz.) fordert Einbeziehung der Jugendlichen in die Erwerbslosenfürsorge. — Abg. Frau Arendsee (Komm.) fordert gleichfalls Einbe ziehung der Jugendlichen in die Erwerbslosenfürsorge. Damit schließt die Aussprache. Nach Ablehnung des kommunistischen Antrages auf Erhöhung der Unter stützungssätze um 50 Prozent fällt die namentliche Abstimmung über den sozialdemo kratischen Antrag, die Sätze für die Hauptunter- stützungsempfänger um 30 Prozent, die Familien zuschläge um 20 Prozent zu erhöhen. Unter leb hafter Bewegung des Hauses verkündet Präsident Löbe als Ergebnis, daß der Antrag mit 205 gegen 141 Stimmen bei 8 Stimmenthaltungen angenom men worden ist. Dafür haben neben den Sozialdemokraten die Kommu nisten, die Völkischen und die Deutschnationalen ge- Der heilige Serg. Roman von Wilhelm Hagen. 88) (Nachdruck verboten.) „Das hast du wundervoll gemacht!" lobte ihn Fern- leitner, und die Helle Freude leuchtete ihm dabei aus den Augen. „Hast du es ihm schon mitgeteilt?" „Nein!" beschied ihn Völker. „Ich sagte dir ja gerade, daß ich selbst erst vorhin die Mitteilung erhalten habe!" „Dann laß mich ihm die Freudenbotschaft über bringen!" bat Fernleitner. „Wenn es dir Spaß macht, gern!" nickte Völker. „Ich wüßte mir keine größere Freude!" meinte Fern leitner, „als dieser treuen Seele die Befreiung von der Sklaverei zu verkünden!" Damit stürmte er hinaus, schnallte sich die Skier wieder um und jagte den Abhang hinab, auf das Hotel zu, in dem eben der erste Walzer der abendlichen Lanz- Unterhaltung gespielt wurde. Sein erster Gang war zu Vogelreuter, den er in bester Laune unter den Gästen traf. Fernleitners Bitte um sofortige Freigabe Loisls aus seinem Vertragsverhältnis schraubte zwar diese Stimmung ' wesentlich herab; denn auch der Generaldirektor hatte sich längst überzeugt, daß er in dem alten Knecht eine Arbeits kraft und Vertrauensperson von unschätzbarem Wert besaß, aber da er es augenblicklich nicht für geraten hielt, den Dichter neuerlich zu kränken, willigte er nach kurzem Be- , denken ein und führte Fernleitner selbst zu den Stallwoh- , Uungen, in denen Loisl hauste. ! Als der alte Mann Fernleitners Mitteilung erfuhr, , wurden seine Augen feucht, und er preßte wieder und wie der Fernleitners Hand. „Schon gut!" lächelte dieser. „Und wenn es oU recht ist, Loifl, dann kommst du noch heute mit mir ins Obser- datorinm." „Wenn es der Herr Generaldirektor gestattet —' er widerte Loisl mit einem scheuen Seitenblick aus Vogelreuter. „Nachdem Sie uns schon einmal verlassen," ließ sich stimmt. Reichsarbeitsminister Dr. Brauns gibt so fort die Erklärung ab, daß die Reichsregierung zu diesem Beschluß des Reichstags natürlich noch nicht habe Stel lung nehmen können. Sie werde das aber sobald wie möglich tun. Namens der anwesenden Ministerkollegen sei er aber ermächtigt zu erklären, daß aus Grund der Verhandlungen, die bisher über diesen Gegenstand ge pflogen worden sind, die Möglichkeit, daß die Reichs regierung diesen Beschluß durchführen würde, wahrschein lich nicht bestehe. (Lebhaftes Hört! Hört! links.) — Abg. Graf We starp (Dnat.) gibt eine Erklärung ab, wonach die Anträge, namentlich derjenige auf Erhöhung der Unterstützung um 30 Prozent, gestellt seien, ohne daß ein klares Bild über die Geldmittel geschaffen wor den wäre, die zur Verfügung stehen. Es sei nicht an zunehmen, daß die Sozialdemokratie ernstlich mit einer Annahme ihrer Anträge gerechnet habe. Regierung und Regierungsparteien hätten den ursprünglichen Standpunkt des Reichsarbeitsministers nach und nach verlassen. Auf die Auffassungen der Deutschnationalen Partei habe man keine Rücksicht genommen, sondern sich unter dem Einfluß der sozialdemokratischen Anträge mehr und mehr den sozialdemokratischen Wünschen genähert, insbesondere die zur Verfügung gestellten Mittel zuungunsten der Familienväter verteilt. Man habe bei diesem Gesetz auf die Möglichkeit gerechnet, es mit wechselnden Mehr heiten zu verabschieden. Unter diesen Umständen habe die deutschnationale Fraktion durch ihre Abstimmung der Sozialdemokratie Gelegenheit gegeben, zu zeigen, ob sie die praktischen und parlamentarischen Folgen aus ihren Anträgen zu ziehen gewillt sei. Der Regierung und den Regierungsparteien könne sie die Verantwor tung, wie weit sie sich den sozialdemokratischen Forde rungen beugen wollen, nicht ersparen. (Große Bewe gung und allgemeine Unruhe.) Gras Werstarp stellt zum Schluß fest, daß sich seine Fraktion bei den weiteren Abstimmungen der Stimme enthalten und in der Ee- samtabstimmung den Beschluß als Ganzes ablehnen werde. — Abg. Hoch (Soz.) wirft den Deutschnatio- nalen parteitaktische Hinterlistigkeit vor. (Lebhafter Bei fall bei den Sozialdemokraten, große Unruhe bei den Deutschnationalen.) Die Dcutschnationalen treiben ein eigenartiges Spiel. Abg. Esser (Ztr.) erwidert, in dieser wichtigen Frage dürfe es keine Parteipolitik geben. — Abg. Graf Westarp (Dnat.) stellt fest, daß die Triumphrede des Abg. Hoch gezeigt habe, daß die Deutschnationalen den beabsichtigten Erfolg erzielt haben. Es sei gelungen, der Sozialdemokratie die Maske des verlogenen Agitators vom Gesicht zu reißen. (Großer Lärm bei den Soz., Zustimmung rechts.) Der Präsi dent rügt den Ausdruck. — Abg. Thiel (D. Vp.) be tont, daß bei Ausführung des gefaßten Beschlusses 11,6 Prozent der Erwerbslosen die seitherigen Löhne überschreiten und 30 Prozent an die Netto-Löhne heran reichen würden. Unter großer Bewegung beantragt nunmehr Abg. v. Euerard (Ztr.) im Namen der Regierungsparteien, den ganzen Gegenstand zurzeit von der Tagesordnung abzusetzen, da die Grundlage der Vorlage völlig verändert worden sei. (Große Unruhe links.) — Abg. Rademacher (Dnat.) verweist auf die Mitarbeit seiner Partei im Ausschuß. Gerade der Abg. Leopold habe die Staffelung angeregt. — Abg. Rüdel (Komm.) fordert Auflösung des Reichs tages und Beseitigung der Minderheitsregierung. Bei der Abstimmung über den Antrag von Guerard auf Absetzung des Gegenstandes von der Tagesordnung stimmen für diesen unter allgemeiner großer Unruhe und Bewegung nur die Regierungspar teien. Dagegen stimmen Sozialdemokraten und Kom munisten, während Deutschnationale und Völkische sowie Wirtschaftliche Vereinigung sich der Stimme enthalten. Da das genaue Ergebnis nicht zu ermitteln ist, muß Auszählung erfolgen. Die Auszählung ergibt die Ab lehnung des Antrages von Guerard mit 140 gegen 140 Stimmen bei 52 Enthaltungen. (Stürmische Heiter keit.) Die Abstimmungen werden also fortgesetzt. Nun mehr beantragt unter großer Unruhe Abg. Leicht (B. Vp.) die Zurückverweisung der Vorlage an den Ausschuß. Für diesen Antrag erheben sich wieder nur die Regie rungsparteien, während Sozialdemokraten und Kommu nisten dagegen stimmen und die anderen Parteien sich der Abstimung enthalten. Da das Ergebnis zweifelhaft ist, erfolgt wieder Auszählung. Der Antrag wurde mit 149 gegen 138 Stimmen bei 28 Enthaltungen abge lehnt. Als die Abstimmungen dann fortgesetzt werden, verlassen die Regierungsparteien unter großem Hallo der Linken den Saal. Nur einige wenige ihrer Mitglieder bleiben im Sitzungssaal. Auch die Wirtschaftliche Ver einigung hat sich den Regierungsparteien angeschlossen. Die sozialdemokratischen Anträge gelangen dann zur An nahme, da Sozialdemokraten und Kommunisten dafür stimmen und Deutschnationale und Völkische sich der Ab stimmung enthalten und die anderen Parteien nicht ver treten sind. Schließlich bezweifelt Abg. Schetter (Ztr.) die Beschlußfähigkeit des Hauses. Da sich das Präsi dium nicht einigen kann, muß die Feststellung durch schriftliche Abstimmung erfolgen. Die Auszählung er gibt die Anwesenheit von 230 Abgeordneten. Das Haus ist also nicht beschlußfähig. Der Präsident beraumt eine neue Sitzung für eine Viertelstunde später an. Auf der Tagesordnung stehen die Handelsabkommen mit Finn land, Lettland usw. Abg. Rädel (Komm.) beantragt die Erwerbslosen vorlage weiter zu beraten. Dagegen wird aber Wider spruch erhoben. Darauf werden die Handelsabkommen mit Finnland, Lettland, der Schweiz und Frankreich so wie das Abkommen über den Warenaustausch zwischen Deutschland und dem Saargebiet an den auswärtigen und den handelspolitischen Ausschuß verwiesen. Ein deutsch nationaler Antrag betreffend Stundung der fälligen Steuer betrüge der Landwirtschaft geht an den Steuerausschuß. Daraus vertagt sich das Haus aus Dienstag 3 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen die noch nicht erledigten Anträge zur Erwerbslosenfür sorge. Der 800-Millionen-Nachtragsetat, ferner die Denkschrift über die Erwerbung des Kaiserhofes für Bürozwecke sowie die sozialdemokratischen und kommu nistischen Interpellationen und Anträge zur Verhinde rung der Rückkehr des Kaisers und die Anträge über die Hohenzollernabfindung. Aus aller Welt. 10. November 1926 * Hinterrücks erschossen. Nach einer Meldung der Morgenblätter aus Esperstedt bei Halle wurde der Pokizeibetriebsassistent Neitze aus Städten, der bei dem Landwirt Schmidt in Esperstedt eine Wohnungs zwangseinquartierung vornehmen sollte, bei seinem Weggang auf der Straße hinterrücks von Schmidt mit einem Jagdgewehr erschossen. * Entdeckung eines Raubmordes. Nach einer Mel dung der Morgenblätter aus Schwerin wurde bei Laage in Mecklenburg bei einer Treibjagd ein vor zehn Mona ten verübter Raubmord an einem Vorarbeiter aufge deckt. * Flugzeugabsturz. Ein englisches Militärflugzeug stürzte am Dienstag ab. Die Insassen wurden getötet. * Das Hochwasser der Maas. Die Maas ist in den letzten 24 Stunden bis Dienstag morgen um einen Meter gestiegen. Das Wasser steigt weiter an. Der Fluß dringt in das Ueberschwemmungsgebiet ein. An vielen Stellen ist der direkte Verkehr unterbrochen. * Die Rache der Verbrecher. In der Nähe von Elizabeth (Jersey) wurde eine Rundfunk st a- tion in die Luft gesprengt. Zwei Stockwerke sind zerstört worden. Die Tat wurde augenscheinlich von Schwerverbrechern verübt, weil die Station Polizeinachrichten in den Rundfunkdienst ausgenommen hatte. * Nordamerika öffnet seine Archive. Nach einer Meldung der Morgenblätter aus Neuyork wird amtlich bekannt gegeben, daß der erste Band der Publikation der diplomatischen Korrespondenz des Auswärtigen Amtes während des Weltkrieges voraussichtlich am 1. Juli 1927 erscheint. Der zweite und dritte Band wird bis 1. Januar 1928 der Oeffentlichkeit übergeben werden. dieser übellaunig vernehmen, „ist es mir wirklich gleich, ob Sie heute oder morgen gehen. Also packen Sie in Gottes Namen Ihre Sachen und lassen Sie sich dann drinnen im Bureau Ihren restlichen Lohn auszahlen." „Und wenn du damit fertig bist, Loifl," fügte Fern leitner hinzu, „dann läßt du mir durch einen Kellner Be scheid sagen. Ich setze mich so lauge in den Rauchsalon." Damit verabschiedete er sich vorerst von Loisl und schritt neben Vogelreuter nach dem Hauptbau zurück. „Das ist ja außerordentlich!" scherzte der General direktor. „Der große Dichter äußert selbst einmal den Wunsch, mein ihm so verhaßtes Hotel zu betreten! Viel leicht versöhnt er sich doch noch allmählich mit diesem Sündenpfirhl!" „Das glaube ich kaum!" wehrte Fernleitner ab. „Denn ich mache augenblicklich nur aus der Rot eine Tugend. Und schließlich — wer weiß, wie lange das Hotel noch steht! — will man doch auch ein paar Erinnerungen haben." Der Generaldirektor streifte den Sprechenden mit einem scheuen Blick. Fernleitner hatte schon immer an exaltierten Stimmungen gelitten. Sollte ihm der Verlust Ruths den Verstand getrübt haben? Der Dichter kam dem Generaldirektor heute über haupt merkwürdig vor. In seinem Wesen lag so etwas wie Triumph, sein Gang war belebter als sonst, und in seinen Augen glomm ein heimliches Feuer. „In den Rauchsalon soll ich dich führen?" fragte Vogelreuler noch einmal, als fie das Vestibül durch schritten. „Ja!" nickte Ferulettner. „Vorausgesetzt, daß ich dort weder dem Grasen noch Ruth begegne." „Der Graf ist in seinem Zimmer," berichtete Vogel reuter. „Er ist noch immer schonungsbedürftig, denn deine Kugel hat ihm fast das Leben gekostet!" Fernleitner erwiderte nichts. „Und Ruch?" fragte er »mr knaps,. „Ich sah sie vor einiger Zeit das Hotel oerlassen, beschied ihr Vogelreuter, „und ich glaube, daß sie noch nicht zurück ist. Jedenfalls sitzt sie nicht unten in den > Sälen. Au kannst. also ruhig herauskommen." I Voll liebenswürdiger Gewandtheit gekettete der Generaldirektor den Dichter an einen leerstehenden Tisch, der freien Ausblick in den anstoßenden Tanzsaal gestattete. Auf Fernleitners Bestellung brachte der Kellner eine Flasche Wein, und während der Dichter trank, schaute er unwill kürlich durch die Glastür ans das bnw» BIG Tanzenden. Man sah sehr schicke und entzückende Lotteneu; u waren unter den Tänzerinnen mehrere wirklich hübsche Frauen und Mädchen, und die Herren im Frack ergänzten das anmutige Gesellschaftsbild. „Gefällt dir das nicht doch ein wenig?" forschte Vogel reuter nach langer Zeit des Schweigens. Der Dichter ließ einen unverständlichen Laut der Zu stimmung vernehmen und fügte dann mit bärbeißigem Lachen an: „Aber wetten wir, Vogelreuler, nächstes Jahr um diese Zeit gibt es hier auf dem Wilden Jäger weder ein Hotel, noch einen vornehmen Gesellschaftstanz!" Wieder traf den Dichter ein eigentümlich fcheuer Blick aus den grauen Augen des Generaldirektors. Run war es offenbar: Fernleitner litt an einer fixen Idee, und die Entdeckung, verbunden mit dem eiggptüm- ltchen Gebaren des ihm immer unheimlicher werdenden Gastes, bewirkte, daß Vogelreuter ängstlich und unsicher wurde und gleich darauf unter einem nichtigen Vorwand vom Stuhl aufstand und verschwand. Fernleitner sah ihm mit überlegenem Lächeln nach; daun trank er M und zufrieden seinen Wein aus, zahlte und ging hinaus, um nach Loifl zu sehen. * * * In Ruch war die Tage nach der in der Hütte ver brachen Nacht eine fieberhafte Spannung. Sie nahm als sicher an, daß Fernleitner nach ihrem letzten Brief manche Stunde in der Hütte zubrächte und somit auch die Zeilen finden müßte, die sie ihm in sehnender Liebe geschrU! - . hatte. Als sie von seinem Besuch im Hotel erfüll, deuten ,- ihn zuerst als einen Versuch der Wiederannäherung, und ihre Gedanken ergingen sich in Hoffnungen, die von ihren Wünschen erfüllt waren. (Fortsetzung folgt.)