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MsdmfferTageblatt Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts, gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzoults Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nationale Tageszeitung für die 1 andwülschast. Da» »Wilsdruffer Tageblatt- erscheint an allen Werktagen nachmittags 8 Uhr. Bezugspreis: Bei Abholung in der Geschäftsstelle und den Ausgabestellen 2 AM. im Monat, bei Zustellung durch di« B. ren 2,30 AM., bei Poftbestellung 2 «M. zuzüglich Abtrag- gebühr. Einzelnummern UApfg AllePostanstalten Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgehend Postboten und unsereAus. träger und Geschäftsstellen -—— - nehmen zu jeder Zelt Be ¬ stellungen entgegen. 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Jahrgang Telegr.-Adr.: „Anne blatt" WMaawaauM^ Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 10 Mat 1930 „Heimlich, still und leise.. Der heimliche König. — Deutsche in Frankreich. — „Von der Reise zurück." „Heimlich, still und leise" ist im Lauf der ersten Mai woche der Uoung-Plan oder vielmehr, um genauer zu sein, der „Neue Plan" tatsächlich in Kraft ge treten; denn auch die beiden letzten Mächte, deren Rati fikation der Haager Vereinbarungen noch ausstaud, Eng land und Italien, haben dem französischen Außenminister Mitteilen lassen, daß ihre Staatshäupter die Unterschriften vollzogen haben. Die Lokomotive wird nun ihre Fahr! beginnen und Deutschland wird immer neues Heizmate rial liefern müssen. Sie stand ja schon seit einiger Zeit „unter Dampf", denn das Hauptinstrument füLdie Durch führung des Plans, die „Bank für den Internationalen Zahlungsausgleich" in Basel, ist organisiert und wartet nun nur noch aus die erste deutsche Zahlung, die schon am 15. Mai geleistet werden wird. Nach außen hin wird sich diese Umstellung der Art, wie die deutschen Leistungen an die Gläubigermächte sich künftig vollziehen sollen, also vorerst kaum sehr bemerkbar machen und ebenso un bemerkt wird nach bald sechsjähriger Tätigkeit der Re parationskommissar mit seinem Bureau und seinen Unler kommissaren aus Deutschland verschwinden, wo er wie ein heimlicher König herrschen durfte. Er hat dafür ge sorgt, daß der Dawes-Plan bis zum letzten I-Punkt ausgeführt werden mußte, und nicht immer war die Art, wie er die Anstrengungen Deutsch lands kritisierte, sich hochzuarbeiten trotz des Dawes- Plans, von irgendwelchem Wohlwollen und selbst von unbedingter Objektivität im Urteil getragen, — aber der nüchterne, die Dinge rein geschäftsmäßig behandelnde Amerikaner verfiel doch nie in den Ton der Gehässigkeit, den in den vergangenen zehn Jahren die Reparations kommission so oft Deutschland gegenüber anschlug; aber auch mit diesen „ehrenwerten Leuten", um mit Shakspeares Antonius-Worten zu sprechen, hat ja Deutschland jetzt gottlob nichts mehr zu tun, sondern nur noch mit den Herren im „Turm zu Basel". -i- Nach außen hin viel bemerkbarer wird aber die erste Tat sein, die aus diesem Turm hervorgehen soll, die „Korman Ioan", die erste Anleihe auf Grund der deutschen Jahreszahlungen. Ein Drittel von dem Ergebnis, näm lich 100 Millionen Dollar, soll dann Deutschland selbst be kommen, für die Reichsbahn und die Reichspost als lang fristige Kredite, und diese beiden großen „Arbeit geber" werden die Summe schleunigst in Form von Auf trägen in die deutsche Wirtschaft hineinfließen lassen. Wir sehen ja heute in Deutschland ein Heer von Arbeitslosen, das mit seinen drei Millionen um etwa ein Drittel größer ist als im Jahr zuvor. In Europa ist allein Frankreich in der glücklichen Lage, keine Arbeitslosigkeit zu haben, überdies viele Zehntausende fremder Arbeitskräfte be schäftigen zu können. Nicht etwa bloß für deutsche Sach lieferungen, für mannigfache Arbeiten „auf Reparations konto", bei denen in großem Umfang deutsche Arbeiter, Angestellte, Ingenieure usw. in Frankreich beschäftigt Werden, sondern darüber hinaus hat die Pariser Re gierung z. B. auch mit dem Bundeskanzler Dr. Schober vereinbart, daß eine nicht unerhebliche Zahl österreichischer Erwerbsloser Arbeit in Frankreich erhallen soll. Ist doch in Deutsch-Österreich die Arbeitslosigkeit groß und man fürchtet in Wien die Auswanderung, also den endgültigen Verlust zahlreicher Volksgenossen. Eng Und gefährlich — übervölkert ist Mitteleuropa, und ein bitteres Gefühl ist es, zu vernehmen, daß Deutsche nach Frankreich gehen müssen — gewiß nicht gezwungen, nicht als „Tributsklaven" — aber doch, um dort Erd-, Stratzen- und Ödlandarbeiten anzunehmen und zu verrichten, sür die man heute in Frankreich selbst Arbeiter ebensowenig finden mag wie vor dem Kriege in Deutschland. An hie großen Befestigungsarbeiten Frankreichs werden die Fremden natürlich nicht herangezogen. Dort wichtigstes weltpolitisches Geschehen — denn Mit dem „Neuen Plan" hebt eine neue Epoche der Nach kriegszeit an — mit seinen schwerlastenden Folgen für Deutschland, und in Deutschland selbst demgegenüber ein SichverrenneninparteipolitischeAusein- andersetznngen oder — Schlimmeres. Im Preu ßischen Landtag verlangt das mit den Sozialdemokraten in Koalition stehende Zentrum von diesen, etwas mehr Zurückhaltung zu üben in ihrer Oppositionsstellung gegen über dem Reichskanzler und der Parteienkonstellation im Reichstag, in der dasselbe Zentrum personell dis Führung hat. Der preußische Ministerpräsident Braun sand kon ziliante Worte des Entgegenkommens, bestritt es, daß im Reich die Sozialdemokratie sich der Verantwortung für die Folgen der Annahme des Uoung-Plans arglistig entzogen habe. Man brauche trotzdem nicht im Reich und w seinem größten Freistaat, Preußen, nun gleich „gegen einander" zu regieren! Aber im deutschen Parteileben — wer dabei unschuldig ist, werfe den ersten Stein auf die andern! — stellt man ja immer die „grundsätzliche" über bie rein „sachliche" Opposition, zerstört dieser damit die schwerwiegenden Aufgaben und Vetätiguugspflichten, die ne auszuüben hat. Zölle, MW nd HMeWlM Das AeichswirWastSlnimsterium. Dietrich gegen Subventionen. Mit dem Beginn der Beratungen über den Etat des Reichswirtschaftsministeriums trat der Haushaltsaus schuß des Reichstages Freitag in hochinteressante Ver handlungen ein, die zahlreiche wichtige Anregungen und Meinungen über die Lage und über die Aussichten der deutschen Wirtschaft, über die etwaigen Einwirkungen der Zölle, der Lohnbesscrungen, der Subventionen auf Land wirtschaft und Industrie zutage sürderten. Besonders fiel auf die Stellungnahme des Reichswirtschaftsministers gegen das Festhalten an einer Subventionspolitik und seine Erklärung, das Reich müsse nach dem 1. Oktober 1935 völlig freie Hand behalten in bezug auf Neugestaltung seines Zollsystems. In der Auseinandersetzung kamen die Redner der verschiedenen Parteien zu Wort. Starke Gegensätze machten sich bemerkbar, mitunter deckten sich aber auch die ausgesprochenen Wünsche der sonst sich entschieden gegenüberftehenden Richtungen. Aus der Debatte. Abg. Dr. Köhler (Ztr.) stellte aus den Erläuterungen des Etats mit Bedauern fest, daß danach die Saarverhand lungen nicht den erhofften schnellen Fortgang genommen hätten. Die letzte Zoll- und Steuererhöhung habe die badische Holzindustrie, die im Grenzland Baden sehr wichtig sei, in eine schwere Situation gebracht. Die Auflösung des Ministeriums für die besetzten Gebiete dürfe nicht zu einer ttberbesetzung der übrigen Ministerien führen. Abg. Dr. Reichert (Dtn.): Bei der Subventionie rung von Wirtschaftsbetrieben muß unbedingt dafür Sorge getragen werden, daß keine Verschärfung der Konkurrenz seitens unterstützter Betriebe gegen die übrigen Betriebe ent stehen kann Es muß auch der von Dr. Eurtius früher aus gestellte Grundsatz durchgeführi werden, daß die Betriebe der öffentlichen Hand aus das unerläßliche Mindestmaß beschränkt werden. Sehr bedeutsam war die vom Arbeitsminister Dr Stegerwald gemachte Feststellung, daß über 12 Millionen Menschen, also ein Fünftel des deutschen Volkes, Zuwendun gen aus öffentlich-rechtlichen Mitteln erhalten im Betrag von 13,9 Milliarden Mark pro Jahr. Abg. v. Raumer iD. Vp ): In unserer Handelspolitik Hai es sich gezeigt, daß wir mit den Methoden der Vorkriegs zeit nicht weilerkömmen. Festhalten sollten wir an dem System der Exportförderung, das sich gut bewährt hat. Die Subven tionierung von notleidenden Betrieben darf nicht dazu führen, daß die gesunden Betriebe ^mit Hilse der Subvention nieder konkurriert werden Die S u b v e n 1 i o n s p o l t t i k Hal sich Stoff genug dürfte sie dafür haben. Im Großen wie im Kleinen, das — leider — sich bisweilen zu einem großen Skandal auswächst. Überschrift: Berlin. Man weiß schon gar nicht mehr, wieviel Stadträte nun eigentlich den Gang zur Untersuchungsbehörde antreten mußten, überraschend oft war dieser Weg recht — lang, weil sein Ausgangspunkt irgendein Erholungsort im sonnigen Süden war, von wo der Angeschuldigte erst herbeigerufen werden mutzte. Krankheiten grassieren ge radezu unter den mit schwerem Verdacht Belasteten und seit mehr als einem halben Jahr hat des Reiches Hauptstadt kein — Haupt. Viel schneller als sie alle dachten, stand über sie in den Zeitungen das übliche „Von der Reise zu rück". Aber wohl keinem von ihnen wird gestattet wer den, unter diese Mitteilung auch noch den Satz zu stellen: „Nehme meine Praxis wieder auf", weil vor ihren — Praktiken die Öffentlichkeit nun endlich und energisch geschützt werden mutz. Waren diese Praktiken denn doch etwas allzu „u n heimlich, still und leise". Dr. Pr. Laugendmchbruch im Kaliwerk Vienenburg. Gefährdung des Bahn Verkehrs. Im Kaliwerk Vienenburg am Harz ereignete ch ein starker Laugendurchbruch. Die Lauge drang von schacht l nach Schacht II vor. Der Versuch, die Zugangs straßen zu diesem Schacht abzudämmcn, mißlang. Sämt liche Grubenbaue mußten geräumt werden. Die gesamte Belegschaft ist in Sicherheit gebracht worden. Die Straße an der Zuckerfabrik Vienenburg mutzte gesperrt werden, da sich am Teich der Zuckerfabrik ein Krater von etwa 12 Metern Durchmesser gebildet hat. Das Ersaufen des Kaliwerkes hat die darüber liegende, dem Güterverkehr dienende Eisenbahnstrecke Vienenburg—Grauhos in Mitleidenschaft gezogen. Der Bahndamm ist infolge Trichterbildung eingestürzt. Auch die Strecke Goslar—Halberstadt ist zwischen dem Per sonenbahnhof und dem Verschiebebahnhof Vienenburg gefährdet. Durchgehende Personenzüge werden über Heudeber—Danstedt—Bad Harzbura. Güterzüge über Börssum umgeleitet. Es bilden sich immer neue Erd- trichteu Schon auf der Braunschweiger Chaussee siehlZnau überhaupt tötgelaufen und wir sollten in Zukunft harthörig werden gegen Forderungen dieser Art. Abg. Tarnow (Soz.) bestritt, daß die Starrheit der Lohntarife die Besserung der Wirtschaftslage hindere. Die Tariflöhne sind gar nicht starr, sondern elastischer als die Preise Jetzt scheint die Zeit gekommen zu sein, in der das Wirtschaftsministerium viel aktiver werden muß in der Preis kontrolle, Preisüberwachung und Preisbeeinflufsung. Abg. Frau Dr. Lüders (Dem.) wünschte die baldige Vorlegung der Handelsverträge mit Österreich und Polen. Die Zollwünsche bestimmter Industrien sind häufig schlecht be gründet. Die Methode der gegenseitigen Abschlietzung durch hohe Zölle halten wir sür bedenklich Neichswirtschaftsminiffer Dieirich. An dem heutigen Zollsystem werden wir vorläufig nichts ändern können, denn unser Vertrag mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika bindet uns bis 1. Oktober 1935 an dgs Meistbegünstignngssystem Rach diesem Zeitpunkt aber werden wir zu einem anderen System kommen müssen. Wir werden uns für die Zeit nach dem l. Oktober 1935 freie Hand sichern müssen. Die Reallohnpolitik wird ganz von selbst gefördert werden durch die Wirkung, die der Zusammen bruch der Rohstoffpreisc auf die übrigen Preise haben mutz. Das abfällige Urteil über die Suüvcntionspolitik unterschreibe j ich. Diese Politik korrumpiert aus die Dauer den Betrieb. Es ist wirtschaftspolitisch kein Vorteil, wenn man eine kranke Werft subventioniert, damit sie eine gesunde auch kraul macht. Bei der Osthilfe soll die Lastensenkung für die Landwirtschaft auch auf Gewerbe, Handel und Industrie ausgedehnt werden. Das Kcrnptogramm unserer Wirtschaft ist die Arbeitslosensrage. Die Aufgabe ist, diese unglücklichen Arbeitslosen produktiv zu beschäftigen. Abg. Dr. Dessauer (Ztr.): Das Wirtschaftsministerium soll nach unserer Auffassung etwas sein wie eine General direktion der Firma Deutsches Reich. Es soll die Willens bildungsstelle für die Führung der deutschen Wirtschaft werden. Die Förderung der Kapitalbildung wird sich erst nach einem langen Zeitraum erfüllen lassen. Abg. Sachsenberg (Wirtschaftspartei): Die Rationali sierung läuft praktisch leider in den meisten Fällen auf Ver trustung hinaus. Wir werden einer weiteren Subventionie rung der Schichauwerft nicht zustimmen. Für die Exportförde rung müßte viel mehr geschehen als bisher. Abg. Graf Westarp (Dtn.) legte größten Wert darauf, daß neue Bindungen auf längere Zeit in den Handelsverträgen nicht eingegangen werden. Nach weiteren Bemerkungen wurde die Aussprache beendet. Ein sozialdemokratischer Antrag, bei der Bewilligung der Gelder an das Reichskuratorium für Wirtschaftlichkeit darauf zu dringen, daß mehr Arbeitnehmer beim Kuratorium tätig sind und das Wirtschastsministcrium auf vermehrte Prü fung der Ausgaben des Kuratoriums hinzuweisen, wird an genommen. an mehreren Stellen Risse im Pflaster. In einer Wand des Harly-Werkes hat sich ein Trichter von 30 Metern Durchmesser gebildet. Er liegt ungefähr über Schacht I. Der Führer eines Benzwagens der Be- zirksinspektion, der von Schacht II kam und zum Direk tionsgebäude wollte, sah plötzlich vor sich inmitten der Straße einen Abgrund. und konnte gerade noch auf dem Schienenstrang der Berg bahn halten, mit seinen vier Fahrgästen aussteigen und sich auf festen Boden retten. Jetzt liegt der Wagen tief im Schlund des dauernd einrulschenden Trichters. Die Schienen der Güterstrecke nach Grauhof schweben in der Luft. An vielen anderen Stellen ist der Bahnkörper eben falls in Mitleidenschaft gezogen worden. Tie Direktions gebäude des Werkes wurden geräumt, da mit einer wei teren Ausdehnung des Erdrutsches gerechnet werden muß. Die Untersuchungen der Schächte haben ergeben, daß in Schacht II noch in Höhe der zweiten Sohle kein Wasser zu finden war; in Schacht III sind schlechte Gase entstanden, die ein weiteres Eindringen in den Schacht verhinderten. Das Schicksal der Werke ist bisher vollkommen unsicher, und es ist zu befürchten, daß weitere Störungen des Ge samtverkehrs eintreten werden. Auf jeden Fall befinden sieb die Erdrutsche noch in voller Bewegung. Hoffnungslose Lage. Di: Lage ini Kaliwerk Vienenburg hat sich dadurch stark verschlimmert, daß jetzt sämtliche drei Schächte ersoffen sind. Der ganze Betrieb des Kali- j bergwerks ruht seit Donnerstag nachmittag. In amt lichen Stellen hält man die Lage für sehr ernst, fast für hoffnungslos; Hoffnung auf Wiederinstandsetzung der Grubenbetriebe sei nicht vorhanden. Damit wäre das Schicksal der Knliindnstrie in Vienen burg besiegelt, was für die Bergarbeiterschaft, für den Ort und seine Umgebung schwere wirtschaftliche Schädigungen zur Folge haben müßte. Auch bei Wiedelah ist ein Trichter entstanden, ebenso auf dem Gelände von Sievers Fabrik; der letztere Trichter hat einen Durchmesser von 30 Metern, er ist drei Meter tief. Vienenburg, 9. Mai. Durch den Wasserembruch auf dem Kaliwerk sind bis jetzt etwa 400 Arbeiter aus Vienenburg und weitere 100 aus der Umgebung brotlos geworden. An ver schiedenen Stellen im Ort zeigen sich mächtige Spalten und EO- risse. Die Befürchtung liegt nahe, daß das Zerstvrungswrrk noch