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Tagesspruch. Es wanderte einer schon Ege Zeit Und suchte den Weg zur Zufriedenheit; Er fragte die Menschen hier und dort. Doch keiner wußte den Heimatsort. Da stellte er endlich Has Suchen ein, Zufriedenheit scheint nicht irdisch zu sein. G. Zieschang. Nach dem Feste. Chemnitzer Brief. Ein Goldener Sonnlag, der keiner war. — Industrie contra Christbaum. — Des Jahres Ausllang. Mil dein unsäglich schweren Ballast von 50 000 Erwerbs losen waren wir in des Jahres letzten Monat eingetreten, ir den Wcihnachlsmonat, um den sich der heimliche warme Glan- des deutschen Weihnachtsfestes legt. Und zu dem Ballast gesellt« sich noch ein rech, trüber Auftakt: die ersten Dezembertagc sah.nl Chemnitz im Zeichen des Straßenbahnerstreikes, der zwar schon nach Stunden in sich zusammenbrach, aber dock Tage hindurch die Gemüter in Aufregung hielt. Nur wenige Stunden hatte der Betrieb stille gestanden, nur knapp drei Tage wähnen die Beschränkungen, aber die wenigen Tage hatten doch einen Schaden in Höhe von 70000 Mark zur Folge, den nun die Allgemeinheit bezahlen muß. Langsam nur kam in der Großstadt so etwas wie Ad vents- und Wcihnachtsstimmung aus. Die Läden standen leer in der ganzen ersten Dezemberhälfte. Die Rot der Bevölkerung ließ kein Weihnachtsgeschäft aufkommen, und die Geschäfts leute waren der Verzweiflung nahe. Erst der Silberne Sonn tag brachte einen Umschwung in der Weihnachtsgeschäftslage: die Straßen der Innenstadt vermochten kaum noch die Men- schenmassen zu fassen, und in den Geschäften herrschte Groß kampftag. Aber die jäh erwachten Hoffnungen sanken bald Wieder in ein Nichts zusammen. Der Goldene Sonntag verlie: ziemlich still. Bis in die Abendstunden hinein konnte sich kein rechtes Leben in den Geschästsvierieln entwickeln, und als es dann in der fünften Abendstunde doch noch einsetzte, da war es zu spät, den Tag noch zu retten, und resignierend mutzte man erkennen, daß der Silberne Sonntag Silberner und Gol dener Sonntag in einem gewesen war. Und dabei hatten es die Geschäftsleute wahrhaftig an nichts fehlen lassen. Das Zentrum glich seit Wochen schon einer förmlichen Wctnachtsstadt. Brennende Christbäume in allen Auslagen. Tannengrün und Lametta, Adventssterne und Krip pen.— ein modernes Bild des alten lieben Christmarktes, der mit seinen grauen, unscheinbaren Buden in der Großstadt nur noch ein kümmerliches, säst unbeachtetes Dasein fristet. Nur ein Geschäft ging diesmal ausgezeichnet: das Christbaumgeschäft, und so lange man auch zurückzudenken vermag, ist es doch nie mals der Fall gewesen, daß schon zwei Tage vor dem Feste die Händler ihre Bestände geräumt halten und heimfahren konnten. Die letzten Verkäufer mutzten sogar polizeilichen Schutz in Anspruch nehmen, so kämpfte man in des Wortes wahrster Bedeutung um die letzten Tannen und Fichten, weit diesmal ein Drittel der sonst nach Chemnitz gekommenen Christbaumhändler der Großstadt serngeblieben waren oder in Bayern und Galizien keine Bäume hatten bekommen können. Auch das ist nämlich eine Erscheinung unserer Gegenwart, daß die Christbäume rar werden. Die Industrie ist es wieder einmal, die uns auch diesen lieben alten Brauch streitig macht, indem sie zur Zellulosefabrikation Preise für das Holz zahlt, die der Christbaumhändler eben nicht zu zahlen vermag. Gewiß hat man sich alle Mühe gegeben, die rechte Weih nachtsfeier auch in der Großstadt auszuerwecken. Noch nie Hai man mit soviel Liebe und Eiser bei uns die alten Weihnachts spiele, die alterzgebirgischon Krippenspiele zur Aufführung ge bracht, wie in diesen bitterharten Notjahren. Und das Publi kum kommt zu ihnen, sich von ihnen hinüberleiten zu lassen in das stille, sriedenvolle Land Bethlehems. Die Kirchen waren restlos überfüllt am Wcihnachtsheiligabend; durch den feier lichen Klang der Weihnachisglocken aber gellte das Hungerge schrei der Demonstrierenden, und wenn es vielleicht auch nicht die wirklich Hungernden waren, wenn es in der Hauptsache auch junges, radaulustiges Volk war, das die liebe Weihe der Christnacht zu zerstören versuchte — lautlos gellte ein Hunger schrei durch die Christnacht, der Schrei der Millionen, deren Herz nichts wissen konnte in dieser Nacht vom Frieden und dem Wohlgefallen aller Menschheit, und dieser Schrei gellte, ob er gleich in der Brust verschlossen blieb, durch unser aller Herz und fand Echo in unser aller Seelen, daß sich ein trüber Schlcierhang auch über den Kerzenglanz unseres Christbaumes legte: noch nie hat das deutsche Volk ein so ernstes, ein so trübes Weihnachten gefeiert wie in den Christtagen des Jahres 1930! So gehen wir denn "auch ohne Hoffnung, aber mit la stenden Sorgen hinein in die vor uns liegende Silvesterstunde. Wir bringen ein Jahr zu Grabe, dessen keiner von uns je vergessen wird, und heben ein Jahr aus der Taufe, von dem wir uns nichts zu versprechen vermögen. Das Schicksalsbuch des Jahres 1930 war wie für das gesamte deutsche Volk auch für unsere Vaterstadt Chemnitz ein dunkles, niederdrückendes Buch. Sein dunkelstes Kapitel aber war für uns der Dezem ber, der Monat, durch den mit weichen Klängen die alten Lieder klingen sollten, die einst schon die Mutter gesungen, die Lieder von: Tannenbaum und vom Wunder in der Krippe zu Bethlehem... Egon. Der Konflikt in der Wirtschaflspartei. Zusammentritt des Parteivorstandes. Die Auseinandersetzungen innerhalb der Wirtschafts partei sind dadurch in ein neues Stadium getreten, daß Material aus der Denkschrift, die seinerzeit der Ab geordnete Colosser gegen den Parteivorsitzenden Drewitz verfaßte, veröffentlicht wird. In der Denk schrift wird dem Abg. Drewitz der Vorwurf gemacht, daß er von der Deutschen Mittelstandsbank aus Wahlgeldern Aktien im Betrage von 100 000 Mark für eigene Zwecke gekauft habe. Weiter wird Drewitz der Vorwurf gemacht, er habe Parteigelder zum Bau und zur Einrichtung seiner Villa in Mahlsdors verwandt. Weitere Punkte der Denk schrift beziehen sich auf,den Verlust einer größeren Summe von Parteigeldern bei der Zwangsversteigerung des Grundstückes» seines Schwiegervaters. Dem Vernehmen nach wird sofort der Parteivor stand der Wirtschaftspartei zufammentreten, um sich mit diesen Dingen zu beschäftigen. Es war schon bekannt, daß die endgültige Lösung in dem Konflikt dem Parteitag Vorbehalten bleibe, der zu Anfang des neuen Jahres zu sammentreten wird. Entgegnung des Abg. Drewitz. Der Abgeordnete Drewitz erklärt zu der Denkschrift des Abg. Colosfer, daß die darin enthaltenen Vor würfe unwahr seien. Er, Drewitz, hätte gar nichts mit der Parteikasse zu tun und bekäme keine Gelder von der Partei in die Hände. Im übrigen hätte der Prüfungs ausschuß der Partei bereits alle Vorwürfe Colossers nach geprüft. Colosser selbst habe denn auch die Vorwürfe zurückgenommen. Man hätte sich dann dahin geeinigt, daß Colosser weiterhin, aber nicht mehr wie bisher selbständig, die Mittelstandszeitung herausgeben sollte. Colosser hätte aber nachträglich seine Zustimmung zu diesem Beschluß wieder zurückgezogen, worauf der Parteiausschuß be schlossen habe, die Zeitungsgesellschaft aufzulösen und Colosser als Geschäftsführer abzuberufen. Herr Drewitz meint, daß sich vielleicht hieraus der neuerliche Vorstoß Colossers erkläre. Herr Drewitz bestreitet weiterhin, seinem Schwiegervater oder sich selbst für einen Woh nungsbau Kredite aus der Mittelstandsbank verschafft zu haben. Das Einsturzunglück in Algier. Die Zahl der Toten noch nicht fest gestellt. Das Einsturzunglück inAlgier, bei dem eine Hoch zeitsgesellschaft verschüttet wurde, entwickelt sich zu einer Katastrophe von größten Ausmaßen. Wenn man auch noch nicht genau weiß, wieviel Opfer unter den Trümmern begraben liegen, so scheint doch schon jetzt festzustehen, daß ihre Zahl mehr als 30 beträgt. Bisher wurden sieben Leichen geborgen. Während der Bergungsarbeiten ereignete sich ein zweiter Erdrutsch, der beinahe die Retter verschüttet hätte. Glück licherweise kündigte der Erdrutsch sich aber durch ein donnerartiges Gedröhne an, so daß die Hilfsmannschaft sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte. Als einer der ersten wurde der Bräutigam aus den Trümmern befreit; er hat nur geringe Hautabschürfungen davongetragen. Wenige Stunden später wurde eine junge Dame namens Maurin, die als dieVraut erkannt wurde, als Leiche geborgen. Ihr Körper war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Die Katastrophe ereignete sich dicht neben der Villa des deutschen Generalkonsuls. Der Garten der Villa wurde zum Teil in die Tiefe ge rissen. Eine Untersuchung Hai ergeben, daß die Bewohner der umliegenden Gegend selbst einen großen Teil der Schuld an dem Unglück tragen: seit Jahren hatten sie den Berg unterhöhlt und mit der Zeit eine Grotte geschaffen. Unmittelbar über der Absturzstelle liegt derGartender Villa des d e u t s ch e n G e n erat- konsuls. Der Garten ist zum größten Teil in die Tiefe gerissen worden. Schiedssprüche in der Industrie. In der Pfalz, in Baden und in Thüringen. Ein Schiedsspruch für die pfälzische Metallindustrie redu ziert den Spitzeulohn des normal leistungsfähigen gelernten Arbeiters im Alter von über 24 Jahren vom 1 Januar 1931 abum4Prozent, vom 1. April 1931 ab um weitere 2 Pro zent. Das neue Lohnabkommen soll bis zum 31. Juli 1931 gelten; für die Bezirke Frankenthal Mannheim, Ludwigs hafen sind die Löhne um 6 Prozent im Seekreis und im Bezirk Freiburg um 5 Prozent herabgesetzt worden. Tas neue Lohn abkommen soll bis zum 30. September 1931 mit sechswöchiger Frist kündbar sein. Der Schiedsspruch für die badische Holzindustrie setzte die Löhne in der Spitzengruppe von 1,14 Mark je Stunde auf 1,03 Mark herab. Die neue Lohnregelung soll ab 1. Januar in Kraft treten. Der Schiedsspruch sür die thüringische Metallindustrie wurde von den Arbeitnehmern abgelehnt. Die Arbeitgeber dagegen haben den Schiedsspruch angenommen. Englische Kohlenkrise in Gicht? Die Arbeitszeit. Der Präsident der Be^garbeiterföderation, Cook, äußerte sich sehr ernst über die Lage in der Kohlenindustrie, die nach seiner Ansicht einer neuen schweren Krise ent gegengehe. Dies sei darauf zurückzuführen, daß in Süd wales und in Schottland das sogenannte Lpreaä-ovor- Versahren, nach dem 90 Arbeitsstunden aus zwei Arbeits wochen verteilt werden können, nicht so angewandt würde, wie es ursprünglich beabsichtigt gewesen sei. Mit dem Fall von Südwales soll sich der Landesschlichtungsaus schuß beschäftigen, an dessen Verhandlungen jedoch die Arbeitgeber nicht teilnehmen wollen. In Südwales läuft das gegenwärtige Abkommen am 31. Dezember ab, so daß nach Ansicht von Cook eine Einstellung der Arbeit sehr wahrscheinlich ist, wenn nicht noch im letzten Augenblick eine Wendung eintritt. Macdonald hat das zuständige Ministerium beauftragt, auch in den Lohnstreft in dem Barnsley-Bezirk einzugreifen, wo gemäß dem allgemeinen Plan zur Herabsetzung der Erzeugung eine Anzahl von Gruben geschlossen werden oder nur beschränkt arbeiten soll. Großfeuer im Holet. Sechs Tote, 20 Vermißte. Wie aus Cochrane in Ontario (Kanada) gemeldet wird, brach dort im Queenshotel ein Großfeuer aus, das mit rasender Geschwindigkeit um sich griff Sechs Per sonen, darunter der Hotelbesitzer und seine vier Kinder, kamen in den Flammen um. 20 Personen werden außer dem vermißt. Man nimmt an, daß sie gleichfalls ver brannt sind. Der Brand war im Erdgeschoß ausgebrochen, wo der Hotelbesitzer 140 Arbeitslose untergebracht hatte. Johannes Termolen Originalroman von Gert Nothberg. 21. Fortsetzung Nachdruck verboten Mit tief gesenktem Kopfe ging das Mädchen neben ihm. Daß sie ihr Heim in Termolens Hause für immer behalten durste, das hatte ihr Stettenheim längst brieflich mitgeteilt. Erst hatte sie diele Gnade, weil sie von Termolen kam, ablehnen wollen. Doch sie hing mit ganzem Herzen an jedem Stück, was den Eltern gehört hatte, und sie war ihm dann doch schließlich dankbar, daß er ihr die kleine Wohnung zur Verfügung stellte. Und sie dachte, daß sie doch vorerst nicht hingehen wollte. Vielleicht reiste sie einmal, wenn Termolen fort war. Er wollte doch fort, wie Herr von Stettenheim eben sagte, weit fort. Sigrids Herz hämmerte dumpf. Sie hätte laut auf weinen mögen in Liebe und Qual. Stettenheim sah den inneren Kampf des Mädchens, doch er schwieg. Trotzdem sein eigenes Herz trauerte, so hätte er doch viel darum gegeben, wenn er hätte sagen können: „Liebe kleine Sigrid, weinen Sie doch nicht! Termolen ist ein völlig anderer geworden, er liebt Sie, nur Sie." Doch das konnte er nicht, weil das niemals wahr sein würde. Er nahm plötzlich die kleine, schmale Hand. „Fräulein Sigrid, gleich wird uns Dörte zum Abendbrot holen. Und ich muß Ihnen doch erst noch so viel sagen. Es ist sehr wichtig, denn es handelt sich um Ihre Zukunft." Sie sah ihn traurig an. Wollte er ihr sagen, daß sic hier endlich fort mußte? Ja, wenn sie es sich recht über legte, so war es auch die höchste Zeit für sie, zu gehen. Viel zu lange hatte sie die Gastfreundschaft der hochherzigen Fa milie in Anspruch genommen. „Fräulein Sigrid, nachdem ich Sie heute spielen gehört, weiß ich, wie Ihre Zukunft aussehen muß," sagte Stetten heim jetzt. Ihre Augen weiteten sich. Unbeirrt fuhr er fort: „Ich bin überzeugt, daß in Ihnen eine ganz große Künst lerin steckt und deshalb müssen Sie hier fort, in die Welt hinaus, um die höchste Stufe Ihrer Kunst erreichen zu können." Sigrid hatte die Hände gefaltet wie vor einer Offen barung. „Meinen Sie wirklich, Herr von Stettenheim, daß es langt? Zu einer großen Künstlerin langt?" Er vermochte zu lächeln. „Ich bin sogar überzeugt davon, kleine Sigrid. Nun heißt es nur noch überlegen, wie wir am besten den An fang machen." Sie sah plötzlich ganz erschrocken drein. „Ja, aber-. . . Herr von Stettenheim, das alles kostet Geld, viel Geld, und das habe ich nicht." Er war sehr ernst, als er sagte: „Das müßten Sie mir freundlichst überlassen. Ich denke, wir sind Freunde. Ein Freund darf dem andern helfen. Also bitte, jetzt keinen falschen Stolz. Die Hauptsache bleibt jetzt nur, ob Sie ernstlich wollen." „Ob kch will? Wie soll ich Ihnen nur danken? Aber wenn ich etwas werde, dann will ich Ihnen alles zurück zahlen, ja?" Er beugte sich über ihre Hand und küßte sie. Dörte kam atemlos den Gartenweg vom Hause daher. „Na, jetzt wird's schon man duster, erkälten Sie sich nicht, Fräulein Sonnenscheinchen. Im Zimmer ist's gemüt licher und das Abendbrot ist auch fertig," sagte sie wichtig. Stettenheim streichelte die verarbeitete Hand der Alten. „Gute alte Dörte, wir kommen sofort." Befriedigt schlürfte Dörte von dannen. Sie roch doch den Braten ganz genau. Das war doch Herrn Arnims heimliche Braut. Ach, wenn sie doch mit ihrer Vermutung recht hätte, wenn doch das blonde Sonnenscheinchen im Hause bliebe! Ach nee, och . . . Dörte wischte sich plötzlich die Augen, das würde auch nicht werden. Herr Arnim nahm seine junge Frau doch sicherlich mit und dann waren sie drei Alten hier wieder allein. Der gnädige Herr würde wieder nörgeln und unzufrieden sein mit allem und die gnädige Frau würde wieder oft verweinte Augen haben. Schreck lich! Dörte philosophierte noch in der Küche weiter über diesen Punkt. Bei ihrem Abendbrot schob sie langsam die Brille auf die Nase und las das Kreisblättchen. Himmel, schon wieder ein Mord! Wie waren die Menschen doch verwahrlost und verroht, daß sie es fertigbrachten, einem andern das bißchen armselige Leben zu rauben! Sie ließ die Hand mit der be legten Stulle sinken und verbohrte sich noch einmal in den Artikel. Asto, der braune Jagdhund, hatte sein Futter in der Küche einzunehmen. Er kam jetzt und war höchst erfreut, als Dörte ihm die schöne, große Schnitte hinhielt. „Vermaledeites Vieh!" schimpfte Dörte, dach es nützte nichts mehr. Die Stulle war heidi und Asto zog mit einge zogenem Schwänze an der Wand entlang wieder zur Tür hinaus. Als Frau von Stettenheim die Küche betrat, um zu sehen, warum Dörte auf wiederholtes Klingeln den Kaffee nicht brachte, sah sie, daß die Alte über der Zeitung eingenickt war. Leise machte Frau von Stettenheim selbst alles zu recht. Mochte die alte Dörte schlafen, sie hatte wahrhaftig genug gearbeitet im Leben. 9. Kapitel. Termolen kam seit ein paar Tagen wieder ins Büro herein. Er war freundschaftlich und herzlich wie immer zu Stettenheim. Als Stettenheim ihm sagte, daß er unbedingt noch einmal nach Berlin fahren müsse, ehe sie ihre große Reise antraten, da lächelte Termolen. „Arnim, mir ahnt etwas. Du warst in zwei Monaten dreimal in Berlin und jetzt willst du schon wieder fahren. Natürlich hast du Urlaub. Ich wünsche dir viel Vergnügen!" Stettenheim sah ihn schweigend an. Dann sagte er langsam: „Fährst du mit?" (Fortsetzung folgt.)