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Wilsdruffer Tageblatt : 27.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193012272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301227
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-27
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 27.12.1930
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Sackkarre. Wirt- der Tagestemperatur die Erwärmung deS Wassers keinen Schritt. Eine Bewässerung gleicht also dann den Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht aus. Die Gräser brauchen zu einer üppigen Entwicklung große Mengen Wasser. Trockenperioden im Mai, namentlich auf dünnen Böden oder Grasland mit sehr durchlässigem Kies- untergrund, bewirken regelmäßig durch den eintretenden Mangel an Boden feuchtigkeit eine schlechte Entwicklung des Grases und damit eine geringe Heuernte. Eine anhaltende Trocken periode nach dem ersten Schnitt hat stets eine geringe Wachstumsfreudigkeit auf dem Graslande zur Folge. Kann zu diesem Zeitpunkte eine anfeuchtende Bewässerung einsetzen, ein Stau des Wassers in den vorhandenen Gräben stattfinden, so erhält der Boden die nötige Feuchtigkeit, die für den zweiten Grasschnitt ganz besonders wichtig ist, da für die Frühjahrsentwicklung ja immer noch die Winterfeuchtigkeit vorhanden war. Ihren Niederschlag hat die Er kenntnis der künstlichen Anfeuchtung des Bodens ja in den modernen Be regnungsanlagen gefunden, die heute schon weit verbreitet sind und in einer Form auf den Markt kommen, die eine schaftlichkcit durchaus zuläßt. Zieht man es vor, an einem der obigen Abende nur kalte Platten zu geben, so schmeckt der Karpfen in Gelee, folgendermaßen zubereitet, vorzüglich: Nachdem der Karpfen mit Salz abgcrieben, ausgenommen und ge reinigt ist, wird er eine Stunde vor dem Kochen tüchtig eingesalzen. Dann schneidet man ihn in Stücke und legt diese auf eine Lage Zwiebelscheiben, die man vorher mit feinem Speiseöl begossen hat, in eine Kasserolle, und zwar legt man die Stücke so zusammen, daß der Fisch wieder seine Form hat. Die Fisch- stücke wälzt man vorher noch in Mehl. Nun und 7 bis 8 cm Stärke. Diese wird nach vorne konisch abgenommen, damit sie vorn nur I bis 1,5 m stark bleibt (vgl. Abbildung a). Hinten schneidet man beiderseits so viel Holz heraus, um zwei Zapfen (Achsen) von 12 cm Länge und 4 cm Stärke zu erhalten. Diese Zapfen werden 3 cm von der äußeren Kante durchbohrt, um sogenannte Wagenzäpfchen aus Buchenholz ein setzen zu können. Zu den Griffen oder der Lehne Die vorhin genannten Vorteile der Wiesen bewässerung gelten sinngemäß auch für die Weiden. Sobald eine Grundstücksbcwässerung indes nicht sachgemäß gehandhabt wird, kann sie Schaden anrichtcn. Auf nassen Grundstücken bewässern zu wollen, hieße den vorhandenen schlechten Zustand noch verschlechtern. Darum erst Entwässerung, dann Bewässerung. Das für die Einrichtung einer Bewässerungs anlage notwendige Grabennctz muß unter den heutigen wirtschaftlichen Verhältnissen einfachster Natur sein. Sämtliche Gräben müssen so an gelegt und ausgebaut werden, daß eine weit gehende Anwendung von Maschinen möglich da das Wasser die feinen Schwimmstoffe dann mit fortführt. Es muß also unser Bestreben sein, das Bewässerungswasser in dünnem, gleich mäßigen! Strahl zur Verteilung zu bringen. Schncewasscr und Quellwaffer sind indes arm an Schlickteilen und an Nährstoffen. Die mechanische Wirkung der Bewässerung ist eine mehrfache. Zunächst wird der Boden gut durchlüftet. Um diese gute Durchlüftung zu erzielen, darf die Bewässerung nicht zu lange ausgedehnt werden. Es müssen immer wieder Pausen eingeschaltet werden, um der Luft, die dazu noch stickstoffreich ist, Gelegenheit zu geben, durch die von dem Ben^sferungSwasser ge schaffenen feinen Bodenhohlräume in den Boden einzudringen. Damit schaffen wir den Boden bakterien wieder günstige Entwicklungsmöglich keiten, beeinflussen also den Garezustand des Bodens sehr günstig. Wenn auch der Maul wurf nicht als Schädling bezeichnet werden soll, so veranlaßt ihn doch das Bewässcrungs- wafser, seine Tätigkeit des Aushebens von Erd hügeln sehr schnell in Gefilde zu verlegen, die nicht bewässert werden. Manche Unkräuter, z.B. Moose, vertragen eine regelmäßige Bewässerung nicht. Gerade in der Bewässerung haben wir ein vorzügliches Unkrautbekämpfungsmittel, da wir damit den guten Gräsern günstige Wachs tumsbedingungen geben, diese können sich also üppig entwickeln und durch ihre üppige Ent wicklung die Unkräuter selbst unterdrücken. Die guten Gräser leiden sehr unter Frühjahrsfrösten. Im Frühjahr hält mit der raschen Erwärmung bleibt. Mit Rücksicht auf die Gefällverhältnisse wird man die Zuleitungsgräben, die das Wasser aus dem Bachbette heranbringen, oft tief ein schneiden, eS dürfen aber keine unwirtschaftliche Flächenteile entstellen, die mit der Mähmaschine nicht befahren werden können. Aus den Zuleitcrn bringen kleinere Gräben, Riesclrinnen, das Wasser auf die zu bewässernde Fläche. Diese dürfen nur eine geringe Tiefe, etwa in der Rasenstärke, haben und müssen sich nach dem Ende zu verjüngen, sowie nur in geringem Gefälle liegen. Aus diesen muß das Wasser gleichmäßig in dünnem Strahl über die ganze Fläche übertreten. Nur wenn die Verteilung eine wirklich gleichmäßige ist, tritt auch die ge wünschte düngende Wirkung ein. Beim Eintritt von Frost ist die Bewässerung einzustellen, im Frühjahr besonders vorsichtig zu handhaben. Grundbedingung für eine vorteilhafte Ver teilung des Wassers ist die ordnungsmäßige Instandhaltung sämtlicher Gräben. Mache Saükam anv ihre Herstellung. Von Peter Meyer. (Mit Abbildung.) Die Sackkarre ist nicht nur das Gerät für Lagerhäuser und Mühlen, sondern bringt auch dem Landwirt eine große Erleichterung. Meistens bleibt es beim Bauern ohne Sackkarre, wenn er vom Händler die Preise für solche hört. ES soll aber jedem Landwirt ermöglicht werden, sich eine solche selber anzufertigen. Ich will hierzu nun die nötigen Maße an geben. Man benötigt vor allem eine Buchcnholz- bohle von 50 cm Länge, 30 bis 33 cm Breite nimmt man dementsprechend krumm gewachsenes Holz, welches bei jedem Waldbesitzer zur Zeit des Holzfällens fast umsonst zu haben ist. Die Hand griffe werden in dem Bodenstück durchgehend eingelassen und etwas über der halben Höhe mittels einer Strebe verbunden. Die Strebe, ebenfalls aus Holz, ist etwas gebogen zu nehmen und wird beiderseits in die Griffe eingezapft und ver ^a- ivicvc» ^v»>, mit einem Nagel festgenagelt. Gesamtlänge der I stücke wälzt man vorher noch in Mehl. Griffe oder Lehne 110 cm, Länge der Strebe 25 cm. Die Rädchen werden auch aus einer Buchenholzbohle Von 7 bis 8 cm Stärke heraus geschnitten, mit einer Bohrung von etwas über 4 cm versehen (vgl. Abbildung). Diese Rädchen kann man mit etwa- Bandeisen umbindcn. Die fertigen Rädchen werden auf die Achsen geschoben und das Achszäpfchen htneingesteckt, womit die Karre fertig ist. Aus eigener Erfahrung kann ich jedem Land wirt die Anfertigung einer solchen billigen Sack karre empfehlen, da es eine reine Holzkonstruktion ist und somit kein Eisen und auch kein Schmied benötigt wird. Billiger kommt niemand dazu, eine dauerhafte Sackkarre zu erwerben. weihnachts- und Silvesterkarpfen. Bon Frau A. in L. Zu jedem deutschen Weihnachts- und Sil vesterabend gehört nach altem Brauch zum Punsch der Bterkarpfen. Sehr schmack- Haft bereitet man ihn nach folgendem Rezept: Man sticht den Karpfen unter dem Kopf in die Kehle, fängt das Biut mit etwas Essig auf, schneidet ihn ungeschuppt in Stücke und tut diese — nachdem sie eine Stunde etwas mit Salz bestreut gestanden — in eine Kasserollet Die Köpfe nach unten, dann die Mittelstücke und dann die Schwänze. An einen Mittel karpfen nimmt man ungefähr eine Zwiebel, das nötige Salz, einige Sellerie- und Petersilien- wurzeln und gießt leichtes, mit wenig Wasser verdünntes Braunbier niemals bitteres oder bayerisches, darauf. Die Fische müssen ziemlich eng liegen. Nun stellt man sie auf das Feuer, schäumt sie aus, legt dann ein gutes Stück Putter, Gewürz und einige Kreidenelken hinein. Fetzt rührt man das Blut nebst etwas ge riebenem Schwarzbrot und dem vorher in Rot- wein eingeweichten Thorner oder Speisepfeffer- kuchen zusammen und gibt so viel davon an die Fische, bis die Tunke bündig ist. Zuletzt gibt man noch etwas Zucker und arrsgekernte Zitronenscheiben dazu. In Schlesien legt man neben den in Stücke zerschnittenen Karpfen einige fette Bratwürstchen in die fertige Tunke, die von ihrer Fettigkeit an die Tunke ab geben, dafür aber den feinen Fischgeschmack annehmen und besonders willkommen für Kinder sind, die dem Kampf mit den Karpfen gräten noch nicht gewachsen find. Da aber diese Zubereitung nicht nach jedermanns Geschmack ist, kann man den Karpfen auch blau kochen. Der Karpfen wird geschlachtet und ausgenommen, gewaschen und ganz oder zerschnitten auf einer großen Schüssel langsam mit siedendem Essig über gossen, worauf man ihn einige Minuten so stehen läßt und dann in einer Kasserolle mit kaltem Wasser zujetzt, reichliches Salz, zwei Lorbeerblätter, eine Zwiebel, etwas zerschnittenes Wurzelwerk, ein Bündelchen Petersilie, einige Pfeffer- und Gewürzkörner sowie den Essig, womit der Fisch geblaut wurde, hinzufügt und alles langsam zum Kochen bringt. Man läßt den Fisch sechs dis acht Minuten lang sieden und danach 30 Minuten lang ziehen, nimmt ihn heraus, richtet ihn auf einer langen Schüssel an, garniert ihn mit Petersilie, gibt frische Butter dazu oder man bereitet eine kleine gefrorene Meerrettichbombe, die nach folgender Vorschrift vorzüglich schmeckt: Der Meerrettich wird fein gerieben, mit ein wenig Salz, Zucker und Essig gewürzt, mit steif- geschlagener Sahne untermischt, in eine Eisform gefüllt und in dieser gefroren. Zum Anrichten wird die Bombe gestürzt. gibt man Salz, Pfeffer und reichlich Suppen grün dazu und so viel Wasser, daß alles damit bedeckt ist. Bon einer Dose Champig nons gibt man noch den Saft dazu und säht alles 30 Minuten lang kochen. Dann hebt man den Fisch aus der Brühe, legt ihn auf eine längliche, tiefe Schüssel, läßt die Brühe noch weitere 30 Minuten lang etnkochen, klärt sie durch ein Haarsieb, wärmt die Dose Cham pignons darin auf und gießt das Ganze über den Fisch, der fast damit bedeckt sein muh. In 24 Stunden ist die Brühe ein festes Gelee. Man garniert die Schüssel mit Kapern und Zitronenscheiben und reicht eine grüne Remou ladentunke dazu. Zum Wersisch gehört ein Rotwetn- punsch, zu den anderen beiden Gerichten mundet ein W e i ß m ein p u n s ch besser. Und dann vergesse man nicht, sich von dem je weiligen Karpfengericht einen Karpfenschuppen im Portemonnaie auszuheben, da er Glück und Geld bringen soll. Taubensalzstein«. Bei Verwendung der so genannten Salzsteine, durch welche dm Tauben das Salz in bequemer, zweckmäßiger Weise geboten werden soll, ist Vorsicht am Platze. Bei feuchtem Wetter wird der Salzstein oft naß und es sammelt sich in dem Behältnis, wie auch in der Vertiefung, welche durch das Picken Ler Tauben im Salzstein selbst entsteht, das zu sammengelaufene Wasser, welches von den Tieren getrunken wird und natürlich brennenden Durst erzeugt. Sie übertrinken sich leicht, und die Folge ist, daß dann Verdauungsstörungen, Durchfall und Darmentzündungen eintreten, ja selbst der Tod herbelgesührt werden kann. Das Salz muß in normaler, nicht in übermäßiger Weise den Tieren vermittelt werden, es darf weder getrunken, noch geleckt werden. Dies ge schieht am besten durch HerstelluW eines Prä parates, bestehend aus einer Mischung von Lehm und Salz, unter Hinzufügung von Fenchel und Anis, so daß das Salz nur mit den anderen Bestandteilen herausgepickt werden kann. Rl. Neues aus Stall und Hof. Dis äußere Augenentzündung bei Pferden ent steht durch Erkaltung, scharfen Staub und andere Reizwirkungen, die mit Rötung und später mit Aus fluß aus den Augen verbunden sind. Oft begleitet dieses Leiden allgemeine Krankheiten, wie Druse, Pferdestaupe und andere. Die Entzündung setzt sich häufig aus die durchsichtige Hornhaut fort, welche sich dann trübt, d. h. ihre Durchsichtigkeit verliert, und graublau, grau und mehr oder weniger weiß wird. Diese Färbung tritt auch bei selbständiger Entzündung der Hornhaut hervor, die meist durch Verletzungen veranlaßt wird (Strohhalm, Peitschen hieb usw.). Je erheblicher die Veränderungen, desto Heller wird die Trübung. Bei Verletzung und Ent zündung der Hornhaut besteht regelmäßig Licht scheu; das Tier hält das Auge geschlossen. Bei Ent zündung der Bindehaut mutz das Auge zunächst ge kühlt werden; auch finden Augenwässer mit zu sammenziehenden Mitteln (Zinkvitriol 1 v. H. mit Wasser), in das Auge geträufelt, Anwendung. Man achte auf diese Augenleiden der Pferde, die sich be sonders zur Winterszeit einstellen, um die Tiere vor weiteren Schäden zu schützen. R. Die Abserkelzelt hängt von wirtschaftlichen Ver hältnissen und der Beschaffenheit des Stalles ab. In manchen Zuchten läßt man das ganze Jahr über, auch im Winter, abferkeln. Winterferkel erfordern jedoch einen trockenen, gesunden, nicht zu kalten Stall. Im anderen Betrieben legt man das Ab ferkeln auf Frühjahr und Herbst zusammen. Früh- jahrsferkel gedeihen im allgemeinen besser, da die Muttersauen in der Säugezeit junges Grünsutter bekommen können, das auf die Milchbildung sehr günstig einwirkt. Auch die für Absatzferkel zu er zielenden Preise, die in den einzelnen Jahreszeiten verschieden sind, werden mitbestimmend auf die Abferkelzeit sein. R. Ersatz für Lattenroste in Kaninchenställen. Die üblichen und sonst zweckmäßigen Latten roste in den Kaninchenställen können durch Ersatz für Lattenrost. einfache Schwartenbretter vorteilhaft und be deutend billiger ersetzt werden. Die Schwarten, welche mit der Rundung nach oben gelegt werden (vgl. Abbildung), lassen den Urin gut auf den unterhalb befindlichen und schräg ge haltenen Boden ablaufen, der mit Dachpappe belegt wird. Die durch Len Schwartenbretter boden entstehenden Unebenheiten werden durch die Einstreu vollständig ausgeglichen. Rl. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Die Kenntnis der Bodenreaktion als Vor bedingung aller Düngung. Wie schon verhältnis mäßig genüge Kalkgaben vorteilhaft auf saurem Boden wirken können, geht aus einem kürzlich ausgeführten Versuch hervor, bei dem Rhenania phosphat und Thomasmehl infolge ihres Kalk gehaltes weitaus am besten wirkten. Ihr Kalk konnte eben die Bodensäure teilweise ab stumpfen. Das Superphosphat hingegen, das keinen Atzkalk und keinen kohlensauren Kalk ent hält, sondern nur an Schwefelsäure gebundenen und in Form von einbasischem Phosphat, konnte naturgemäß die Bodensäure nicht abstumpfen und deshalb nur geringe Wirkung äußern. Bei diesem Versuch war die Kalkreaktion auf dem sauren Boden deutlich in Erscheinung getreten, denn je mehr basischen Kalk er erhielt, desto höher war der Ertrag. Bei solchem Boden dürste es meistens richtiger sein, zunächst zu kalken und dann erst mit Kunstdünger oorzugehen. In Gegenden mit trockenem Klima dürften aber größere Kalkmengen auf einmal in den Boden gelangen. Es könnten sonst leicht Ernterück- schläge eintreten. Cs kann nach dem Ausgeführten nur noch die Mahnung geäußert werden: Laßt Eure Boden auf Kalkgehalt und Bodensäure untersuchen, damit Fehler in der Düngung ver mieden werden. M. W. Wie man Thomasmehl ausstreuen sollte. In jedem Herbst und bei offenem Boden auch über Winter sollte man den gesamten Garten boden mit Phosphorsäure und Kali versorgen. Wenn nicht mit Stallmist, geschieht das meistens mit Thomasmehl und 40prozentigem Kalisalz. Wer nun bisher das Thomasmehl allein aus gestreut hat, wird die Erfahrung gemacht haben, daß die schwere, fast schlüpfrige Masse des Thomasmehles rasch durch die Finger gleitet, zum Teil senkrecht zu Boden fällt und überhaupt ein gleichmäßiges Aus streuen sehr erschwert. Wird hingegen Thomasmehl mit einem Kalisalz, wie dem 40prozentiaen, vermischt, dann erhält dieses Gemisch eine fein körnige Peschasfenheit und es läßt sich nunmehr vollständig gleichmäßig ausstreuen. Was die auszustreuende Menge an betrifft, so rechne ich auf das Ar etwa 4 Kg Thomasmehl und ebensoviel 40prozentiges Kalisalz. Nur unter den Obst bäumen wird im Bereich ihrer Kronen die Gabe verstärkt. Diese Düngung über Winter ist notwendig und unaufschiebbar denn schon über Winter sollen sich Baume und Beerensträucher mit den notwendigen Nährstosfen anreichern, um einmal die Kälte besser ^u über stehen und um zum andern die notwendigen Re- scrvestoffe für die kommende Ernte aufzuspeichcrn. Und sollte es dem Boden an Kalk fehlen, so wird auch dieser noch über Winter auf das Land gebracht. Im Frühjahr kommt als notwen diger vierter Nährstoff der Stickstoff hinzu. Sz. Neues aus Haus, Rüche und Netter. D«r beliebtest« Weihnachtsbrattn ist wohl der Gänsebraten, aber auch Pute und Perlt- Huhn sowie anderes Gcslugel bilden häufig das Festgericht. Ihre Zubereitung ist allgemein bekannt, weniger bekannt dürfte folgender, zu diesem Praten besonders gut schmeckender Salat sein: Man soll einige Sellerieköpfe, je nach Bedarf, sauber waschen, bürsten und in Salzwasser nicht zu weich kochen. Nach dem Abkühlen in 2 bis 3 ow große Stücke schneiden. Geschälte Aepfel und Ananas, die gleiche Menge, soll man ebenfalls so schneiden und alles mit Pfeffer, Salz, Zitronensaft mischen. Kurz vor dem Gebrauch rührt man vorsichtig ein halbes Liter ungesüßte, steife Schlagsahne darunter. In Glasschalen anrichten und mit Ananasstückchen sowie abgetropsten Kirschen garnieren. E. S. Hammelkeule als Rehkeul« bereitet. Die Keule wird tüchtig geklopft, bis sie mürbe ist, ganz von Haut und Fett befreit und in einer mit Estragon-Essig getränkten Serviette drei bis vier Tage in Zugluft aufgehängt, wobei man die Serviette täglich wieder anfeuchten muh. Dann spickt man sie und legt sie einen Tag in Milch. In 250 g Butter brät man die Keule ohne weiters Zutaten weich und braun und verkocht die Tunke mit saurer Sahne. Ge dämpfter Rotkohl schmeckt gut dazu. A. in L. Bunt« Platt« für den Abendtifch. Ge füllte Gurken. Die geschälten Salzgurken werden ausgehöhlt und mit kleingeschnittenem kalten Braten, Kapern, etwas Zwiebel gefüllt. Man garniert sie mit Eierkuppen, Tomaten scheiben und Sardellen. Dazu reicht man eine dicke Mayonnaise. — Eier auf Tomaten. Geröstete Brotscheiben werden dick mit To matenmus bestrichen, darauf legt man schuppen artig Scheiben von hartgekochten Eiern, die man abwechselnd mit Kapern, Sardellen und gehacktem Schnittlauch garniert. — Gefüllt« Tomaten. Aus kaltem Braten, gewässerten Heringen, einigen gekochten Kartoffeln, mürben Aepfeln, einer Zwiebel — alles wird in feine Streifen oder Würfel geschnitten und dann mit Zitronensäure, Del, Pfeffer, einer Prise Zucker, falls nötig noch etwas Salz, einem Löffel Mostrich gewürzt — stellt man einen Salat her, mit dem die Tomaten gefüllt werden. Man garniert sie mit Kapern, Eier- und Gurken scheiben. — Pilztomaten. Bon hart gekochten Eiern werden an beiden Enden di« Kuppen abgeschnitten und eine ausgehöhlts halbe Tomate als Kuppe daraufgesetzt. E. S. Guß-Pastete. Zutaten: 40 g Butter, drei Eier, drei Kochlöffel Mehl und zwei Eßlöffel süße Sahne. In diese Masse, die gut verrührt sein muß, Kami man alle Sorten Fleischreste tunken, in Fett und mit Obst, Gemüse oder mit Kartoffeln usw. ausbacken, sie aber sehr gut auch als Guß über eine gesüllte Form schütten. G. Mü. Neue Bücher. Freiherr von Ompteda „Rentabilität und Wirt schaftlichkeit der gesamten Edelpelztierzucht". Verlag F. C. Mayer, G. m. b. H., München 0 2, drosch. 5 klA. Das vorliegende Büchlein gibt mit seinem Umfang von 106 Seiten eine kurz gefaßt«, aber ausführliche Schilderung über den Stand der heutigen Pelztierzucht. Im ersten Abschnitt geht der Verfasser auf die wirtschaftliche Bet deutung der Pelztierzucht in Deutschland und im Auslande ein. Das ganze Für und Wider die Pelztierzucht wird von der wirtschaftlichen Seite aus eingehend betrachtet. Im zweiten Ab schnitt werden die grundlegenden Fragen zur Anlage einer Farm, als da sind Farmleiter, Kapitel, örtliche Lage, Farmfchutz usw., er schöpfend behandelt. In einem dritten Abschnitt wird dann noch sehr ausführlich auf die ein zelnen Pelztierzuchten, wie Silberfuchs, Blau fuchs, Kreuzfuchs usw., Tiere der Mardersamili« sowie Waschbären, Skunks, Opossum, Eilber- dachs, Katzen, Kaninchen usw. hingewiesen. Es läßt sich hier nicht erschöpfend alles kritisieren, was die Proschüre bringt, mit Recht kann sie aber jeden Interessenten empfohlen werden, da sie von einem alten Praktiker stammt. A.
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