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Wilsdruffer Tageblatt : 13.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193012133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301213
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-13
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.12.1930
- Autor
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»le > cysv c r g gc; eyes. yiachlraglicy wird noch der Antran des Bayerischen Bauernbundes angenommen, die Hilssmaß- »ahnien für die Hochwassergeschädigte» auch auf Bayer» auszudchncn. Oie letzte Sitzung im alten Jahre. Präsident Löbe schlägt dann vor, den Reichstag bis zum 2- Februar zu vertage», Anträge der Abgg. Torglrr (Komm.), Dr. Spahn <Dtn.) und Dr, Frick iNatimmlsoz.), die Ver handlungen am Sonnabend sortzuschen, um die Außenpolitik, die Mißtrauensanträae und andere Fragen zu beraten, wurden abgelehnt. Der Reichstag vertagte sich daraufhin bis zum Z. Februar. Deutsche Ansiedler bei GtegerwaW. Der Neichsarbeitsminister versprach zu Helsen. Neichsarbeitsminister Dr. Stegerwald empfing eine Abordnung von den Polen enteigneter deutscher An siedler, die ihm in eingehender Weise ihre trostlose Lage schilderte. Dr. Stegerwald bekundete lebhaftes Interesse für alle Besserungsvorschläge aus dem Gebiet des An siedlungswesens und versprach zu Helsen, soweit es möglich sei. Ungarn für die Revision. Ter neue ungarische Außenminister über die Friedens Verträge. Außenminister Graf Julius Karolyi gab Vertretern der ungarischen Presse eine Erklärung ab. Rach der Un terzeichnung der Friedensverträge habe sich die Lage in Europa ständig verschlimmert. Eine Besserung könne nur durch eine friedliche Revision der Friedensverträge erreicht werden. Die ungarische Außenpolitik umfasse fol gende Hauptaufgaben: Revision der Friedensverträge aus friedlichem Wege; Gerechte Regelung der Minderheiten frage; Völlige und allgemeine Abrüstung. Wilsdruff, am 13. Dezember 1930. Merkblatt für de» 14. und 15. Dezember. Sonnenaufgang 7" 7^ I Mondaufgang 1°° 2" Sonnenuntergang 15" 15" s Mondnnwrgang 12" 13'° 14. Dezember 1849: Der Komponist Konradi» Kreutzer gest. 15. Dezember 1804: Der Bildhauer Ernst Rietschel geb. Zm Westen Erwärmung, im Südosten Winter. Da unter dem Einfluß eines kräftigen Hochdruck gebietes die Luftbewegung außerordentlich schwach war, kam es zu umfangreichen und kräftigen Nebelbildungen, die zwei Tage lang die Seeschiffahrt fast völlig lahmlegten. Die Temperaturen gingen allgemein zurück und lagen im Flachlande nur wenig über dem Gefrierpunkt. Mitte der Woche brachte eine Depression, die über Ungarn vor stieß, dem Bayerischen Walde und Oberbayern, dem Schwarzwald, dem Erzgebirge und dem Riesengebirge kräftige Schneefälle. Dabei sank die Quecksilbersäule im Gebirge bis auf 10 Grad Celsius Kälte. Während im Südosten mit dem Anhalten des Winterwetters gerechnet werden kann, scheint mit dem Vordringen eines zunächst noch über den britischen Inseln lagernden kräftigen Tief druckwirbels im Westen und Nordwesten neue Er wärmung bevorzustehen. * Der silberne Sonntag steht vor der Tür und wieder sind die Läden in der Zeit von 11 bis 6 Uhr geöffnet. So ist auch denen Gelegenheit geboten, die an Wochentagen kaum die Möglichkeit haben, gemeinsam mit ihren Angehörigen das zu besichtigen, was die Wilsdruffer Geschäftswelt für das Weihnachtsfest be reitgestellt hat. Sie werden sehen, daß man trotz schwerer wirt schaftlicher Not, trotz erschreckenden Rückgangs der Umsätze nichts unversucht gelassen hat, um allen Wünschen der Käufer Rechnung zu tragen. Wer am silbernen Sonntag durch die Ge schäfte der Stadt geht, wird weiter mit Deutlichkeit erkennen, daß man überall scharf kalkuliert hat. Der Einzelhandel hat sich der Notlage weitester Schichten der Bevölkerung nicht verschlossen, er weiß, daß auch in diesen der sehnliche Wunsch besteht, Angehörigen und lieben Verwandten eine Weihnachtsfreude zu machen, und er will die Möglichkeit zum Kauf bieten. „Kauft billig — aber kauft!" das ist die Devise dieser Weihnachtszeit, kein Schlagwort, sondern ein kategorischer Imperativ, dessen Befolgung allein der Ankurbe lung der Wirtschaft dienen kann. Der Christbaum für Alle. Heute Sonnabend wird der „Lhristbaum für Alle" zum ersten Male im Lichterglanze er strahlen und Frohsinn und Festesfreude in aller Herzen zaubern. An verfchiedenen Abenden wird die Städtische Orchesterschule wieder weihnachtliche Weifen spielen und auch die Gesangver eine werden wieder unter dem brennenden Baum einige Lieder singen und dazu beitragen, die Festesgewißcheit in aller Herzen zu tragen und einmal die Gemüter von der Not des Alltags zu der heilbringenden Weihnacht in neuer Hoffnung zu lenken. Die Orchesterschule spielt zum ersten Male morgen Sonntag nachmittag 3 Ahr, während der Gesangverein „Anakreon" unter Gerhardts Leitung abends 6 Uhr seine Weisen erklingen lassen will. Am Weihnachtsbaume sind wieder zwei Opfer büchsen aufgestellt, deren Ertrag für das darbende Alter Ver wendung findet. Es sind große Mittel dazu nötig und der Fechtverein appelliert hoffentlich nicht vergebens an die Herzen unserer Einwohnerschaft mit der Bitte: „Schützt das Alter vor bitterster Not, helft den Aermsten derArmen !" Die Girokasse und die Wilsdruffer Dank haben ein Christbaumkonto eröffnet und nehmen gern jeden Betrag dafür entgegen. Drohend wächst die Not empor. Jeder muß zur Linderung mit beitragen! Der Fechtverein kam gestern abend in der Burenschänke zu einer wichtigen Sitzung zusammen. Nach Grußworten gab der Vorsitzende, Oberinspektor Lehmann bekannt, daß die Ver handlungen wegen Aufstellung eines Weihnachtsbaumes auf dem Marktplätze mit Erfolg geführt wurden. Baumeister Bert holdt stiftete wieder den Daum, Gutsbesitzer Dink besorgte mit seinen Leuten kostenlos die Anfuhre, Installateurmeister Helwig ebenfalls ohne Berechnung die Installation. Ent gegenkommender Weise erklärten sich dies Jahr die Kraftwerke Freital bereit, den nötigen Lichtstrom kostenlos zu liefern. Auch Stadtmusikdirektor Philipp stellte sich mit seiner Kapelle wieder zur Verfügung und von den Gesangvereinen hat bisher der „Anakreon" Darbietungen am Baume zugesagt. Namens des Fechtvereins wird all den Genannten herzlicher Dank zum Ausdruck gebracht. Weiter wurde mitgeteilt, daß bereits einige größere Spenden von nicht genannt sein wollenden Einwohnern eingegangen sind. Die Firma Louis Seib el stiftete 50 Zentner Briketts, Kohlenhändler Ernst Adam 25 Zentner. Auch ihnen wird zugleich im Namen der damit zu Beglückenden herzlich ge dankt. Mit Dank nahm man weiter Kenntnis von einem Aner bieten Leonhardis wegen eines Theaterabends. Man will aber wegen der ungünstigen Zeitverhältnisse vorläufig davon ab sehen. Die Liste der Anterstützungsbedürstigen ist gegen das Vor jahr um das Dreifache gestiegen, die Auswahl der Aermsten umso schwieriger. Man bestimmt in langer Beratung wieder rund 50 alte alleinstehende Leute, die am 1. und 2. Weihnachts tage an dem Mittagessen in der „Alten Post" und in der „Ton halle" teilnehmen, über 100 Personen für die am Tage vor dem Heiligabend im „Adler" stattfindende Weihnachtsfeier, die glei che Anzahl, welche Amveisungen auf Lebensmittel und Kleidung erhalten sollen und schließlich die Empfänger der gespendeten Briketts. Zum Schluß machte der Vorsitzende noch Ausführun gen über die vom sächsischen Arbeits- und Wohlfahrtsministerium für ganz Sachsen ins Leben gerufene Sächsische Nothilfe, der man sich nicht verschließt. Aerzllicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag, den 14. Dezember: Dr. Roch-Grumbach und Dr. Woll- bürg- Seeligstadt. Weihnachtsfeier des Kinderhorts. Auf die morgen nachmittag 4 Ahr beginnende Weihnachtsfeier im Kinderhort wird auch an dieser Stelle nochmals hingewiesen. Das Ortslartell Wilsdruff des Deutschen Beamtenbundes hielt am 11. Dezember im „Goldenen Löwen" eine Versamm lung ab. Der Vorsitzende Weichelt hielt nach einigen ge schäftlichen Mitteilungen einen längeren Vortrag über alle die Beamtenschaft jetzt bewegenden, bedrückenden Fragen. Beson ders behandelte er die Reichshilfe, Gehaltskürzung, weitere steuerliche und sonstige Belastungen der Beamtenschaft usw. Die Beamtenschaft muß es als ganz unerträglich empfinden, daß zu den gegen sie erlassenen Ausnahmegesetzen noch eine unfreund liche, oftmals feindselige Haltung weiter Kreise der Bevölkerung getreten ist. Ganz besonders bedauern muß sie, daß sich Angriffe aus den Kreisen anderer Arbeitnehmer in den letzten Wochen im ganzen Reiche vermehrt und verschärft haben. Die von der Reichsregierung versprochene fühlbare Preissenkung, die die Gehaltssenkung wieder ausgleichen sollte, wurde von der Be amtenschaft von Anfang an skeptisch beurteilt. Die Lebenshal tungskosten sind aber bis heute noch nicht gesenkt worden und die Beamtenschaft muß es sich sogar sagen lassen, daß die Preissenkung bereits durchgeführt fei. Die Ausführungen wur den mit Zustimmung laufgenommen. In der kurzen Aussprache wurde betont, baß die Vorstellungen der Spitzenorganisativnen bei den Regierungsstellen mit noch größerem Nachdruck hätten durchgeführt werden sollen. Es wurden noch Maßnahmen be raten, die das Ortskartell treffen soll über die Aufllärung der Oeffentlichkeit und mit der Preissenkungsfrage. Die Ein stellung des Herrn Stadtrat Zienert zu Beamtenfragen wurde, wie das schon wiederholt geschehen ist, mit Bedauern zur Kennt nis genoinmen. Die Mitglieder des Reitvereins Oberwartha beim Stafet tenritt. lieber den prächtigen Verlauf des Stafettenrittes länd licher Reitvereine durch Sachsen gibt ein ausführlicher Artikel 'm heutigen vierten Blatt Auskunft. Von der Einsetzung des Restver eins Oberwartha berichtet uns freundlicherweise ein Teilnehmer aus Herzvgswalde: Die Führung der Stafette durch Sachsen lag in den bewährten Händen des Herrn Rittmeister Schiviz von Schivizhvfen. So war es uns deshalb eine besondere Ehre, als seine Schüler und Mitglieder des Oberwarthaer Reitvereins an diesem nächtlichen Ritt mit teilnehmen zu dürfen. Elf unsrer Reiter ritten am Abend des 7. Dezember in die Nacht hinein, dem Startplatz Moritzburg entgegen. 20.30 Uhr hier angelangt, wurden die Pferde aus mitgenommenen Futterbeuteln gefüttert, um 22 Uhr ging es paarweise an die einzelnen Stafettenplätze. Um 23.10 Uhr wurde am Gasthofe Feldschlößchen in Reichenberg der Stafettenstab übernommen. Nach einem scharfen Trab von 4 bis 5 Kilometer der einzelnen Trupps kennte der Stab 0.10 Uhr ganz pünktlich in Niederrödern an den Großenhainer Reit- verem übergeben werden. Alles hatte recht gut geklappt und hoch befriedigt über vollbrachte Leistungen konnte in frühen Morgen stunden von den Sammelplätzen Moritzburg und Niederrödern der Heimritt angetreten werden. Zum Schluß möchte noch einer Bitte Ausdruck verliehen werden: Landwirte, schickt Eure Söhne in unseren Reitverein, um ihnen das zu bieten, was uns jungen Leuten leider allen fehlt; eine kavalleristische Ausbildung. Eine engste Verbrüderung mit unserm edelsten Geschöpfe, dem Pfer de, muß trotz schwerer Zeit eine vornehme Aufgabe für uns jun ge Landwirte sein. Darum: Frisch auf Kameraden aufs Pferd, aufs Pferd ... G. Die hiesige Sängerortsgruppe des Deutschen Sängerbundes hält kommenden Mittwoch nach der Singstunde eine Versamm lung ab, in der vor allem die Sängerhilfe des Sächsischen Sän gerbundes behandelt werden soll. Die S.-H., wie sie kurz be zeichnet wird, ist eine Sterbekasse für aktive und passive Sänger und deren Ehefrauen. Ihre Errichtung wurde auf dem letzten außerordentlichen Sängertag in Döbeln beschlossen. Sie lritt am 1. Januar 1931 in Kraft. Nach den Satzungen erhalten die Hinterbliebenen eines Mitgliedes der S.-H. eine Bestattungs beihilfe von mindestens 200 Mark, deren Höhe aber alljährlich von der Hauptversammlung auf Vorschlag des Kassenvorstandes festgesetzt wird. Außer den Sängern und Nichtsängern können auch deren Ehefrauen, sofern die Ehemänner Mitglieder der S.-H. sind, der Sängerhilfe beitreten. Nach dem 31, Dezember Eintretende dürfen das 55. Lebensjahr nicht überschritten haben. Wer bis zum 31. Dezember 1930 sich als Mitglied endgültig meldet, ,ist vom Eintrittsgeld befreit. Die Wartezeit beträgt in diesem Falle auch nur ein Vierteljahr. Für alle über 60 Jahre alten Mitglieder werden dagegen in den ersten 5 Jahren ihrer Mitgliedschaft nur 50A der Unterstützung gewährt. Der Jahres beitrag ist äußerst gering und beträgt jährlich 5 Mark, der neben einem einmaligen Verwaltungskostenbeitrag von 1 Mark im Voraus zu entrichten ist. — Ls liegt im Interesse jedes Orts gruppensängers, auch der passiven Mitglieder, am Mittwoch die Versammlung zu besuchen, um sich näher mit der Sache vertraut zu machen. Deutsche Arbeitsuchende in Frankreich. Nach Mitteilung der deutschen Auslandsvertretungen in Frankreich befindet sich zur Zeit in Frankreich eine große Anzahl von deutschen Arbeitneh mern, die keine Aussicht haben, in Frankreich Arbeit zu finden. Abgesehen von den persönlichen Gefahren, die ihnen im fremden Lande drohen, müssen sie in der Regel als mittellos auf Kosten des Reiches nach Deutschland zurückbefördert werden. Vor einer ungeregelten Zureise von Arbeitsuchenden nach Frankreich ist zu warnen. Störung verschwunden! — Wer machts nach? Vielen Rund funkteilnehmern wird es interessant sein, zu hören, auf welch ein fache Weise ein Funkfreund sich gegen die Empfangsschwierig keiten des Leipziger Senders infolge Aeberlagerung durch fremde Wellen zu helfen wußte Dieser in Falkenau wohnende Hörer schreibt der Mirag: „Die Klagen über schlechten Empfang des Mitteldeutschen Senders kann 'ich nicht teilen. Solange ich eine Hochantenne von etwa 15 Meter Länge benutzte, war es auch bei mir wie in einem Hexenkessel. Ich habe aber jetzt eine fünf Meter lange Stubenantenne gezogen, und: der Empfang ist ver blüffend! Allerdings leistet die Antenne nur den Empfang der niedrigen Wellen bis etwa zu der von 'Straßburg. Jedenfalls habe ich jetzt den restlosen Genuß, zu jeder Abendzeit die Dar bietungen aus Leipzig ohne Störung und Fading zu hören. Es würde mich freuen, wenn dieser verhältnismäßig kindliche Trick bekannt und auch von anderen Hörern versucht würde" Herzogswalde. Auto uns all. Am Donnerstag vormittag verunglückten an dem oberen Straßenberge in der Nähe von Rüdiger drei von Grumbach kommende Personenautos. Zwei fuhren gegen einen Straßenbau-m und wurden so schwer be schädigt, daß sie äbgeschleppt werden mußten. Das dritte hatte sich A-erschlagen und lag mit den Rädern nach oben auf Kuntzens Acker. Den Insassen, einem Brautpaare und der Mut ter der Braut gelang es, sich aus ihrer unangenehmen Lage zu befreien. Verletzt war niemand. In der Annahme, baß der Wagen nicht mehr fahrbar sei, war von Freiberg ein Hilfs- wagen herangeholt worden. Nachdem man den umgestürztcn Wagen wieder auf Hie Räder gestellt hatte und den Motor untersuchte, sprang dieser wieder an, so daß nach Abmontierung des zerbrochenen Verdeckes 'die Fahrt mit großer Freude über das Glück im Anglück fortgesetzt werden konnte. Denn Weih nachten soll Hochzeit sein und man wollte nach Freiberg, die Wohnung für das junge Paar einrichten. Herzogswalde. Gänsediebe. In der Nacht vom Don nerstag zum Freitag erbrachen Diebe den in der Pfarrscheune befindlichen Stall und stahlen hier die drei Gänse, welche den Pfarrer Lohde gehörten. Die Diebe haben die Gänse gleich an Ort und Stelle abgeschlachtet und müssen auch mit den Oert- lichkeiten vertraut gewesen sein. Mohorn. Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Mohorn vom Gebirgsverein. We gen Behinderung des Vorsitzenden Dr. Schellhorn leitete Drogist Max Lummer die Jahreshauptversammlung, in der Oberlehrer Sode zunächst den Jahresbericht bot. Hierauf erstattete Kantor Mühlmann den Kassenbericht. Nach diesem betrugen die Ein nahmen 492,91 RM., die Ausgaben 371,18 RMk. Die Rech nungen wurden geprüft und dem Kassierer Entlastung erteilt. Längere Zeit nahmen die Wählen in Anspruch. - Obwohl Dr. Schellhorn beruflich reichlich beschäftigt ist, wählte man ihn wieder zum Vorsitzenden, zu dessen Stellvertreter Heimverwalter Albert Seyfert als geschäftsführenden Vorsitzenden, die Schrift führer wie den Kassierer: Oberlehrer Sobe, Kaufmann Klaus und Kantor Mühlmann wählte man wieder, wie auch hie übrigen Ausschüsse. Dem Ausschuß für kirchliche Nothilfe bewilligte man eine kleine Spende. Fürs kommende Jahr erhebt der Verein zwei Mark Vereinssteuer; er beauftragt den Schriftführer, beim Gesamtverein vorstellig zu werden um Erlaß bzw. Ermäßigung der abzuführenden Steuern. Hierauf widmete.der Vorsitzende an erkennende Worte an Kaufman» Arthur Klaus, der 25 Jahre zum Verein gehört als Vorstandsmitglied und überreichte ihm ein Ehrendiplom. Die Skizze für den Aussichtspavillon besich tigte man und man erhofft, daß derselbe durch Architekt Füssels Hand im Frühjahr auf dem Heidelberg errichtet wird. Gegen Ende der Sitzung beschloß man, allmonatlich zu den Sitzungen zusammen zu kommen. Mohorn. Autounfälle. Das schneeigte, neblige Wet ter das Mitte dieser Woche einsetzte, hat wieder eine Reihe von Autounfällen zur Folge gehabt. Ein Frankfurter Personen wagen mit jüdischen Stoffhändlern verunglückte auf einem Pri vatwege nahe der Schmiede in Grund und nahm ein Stück Gartenzaun mit. Der Lieferwagen vom Margarine-Bölke konn te den Derg oberhalb der Schule Grund nicht erklimmen, fuhr rückwärts an einen Rainstein auf das Hempelsche Feld und kam glücklich zum Stehen, sonst wäre es den steilen Derg hinabge stürzt zur Triebisch. Zur gleichen Zeit blieb der Lieferwagen der Kolonialwarenfirma August Löhme-Dresden-N. unterhalb der Gründer Schule stecken, fuhr rückwärts in den Straßen graben. In den angeführten Fällen waren die Führer selbst schuld, da sie keine Schneeketten angelegt hatten. Neukirchen. Iunglandbund. Der Verein hielt seine letzte Vvrtragsversammlung dieser Tage im Vereinslokale ab. Als Redner war Landwirtschaftsrat Dietrich aus Tharandt ge wonnen worden. Dieser entwickelte, wenn auch die Veranstaltung nur mäßig besucht war, dessen ungeachtet eines seiner Spezial themas: „Wirtschaftspolitische Tagesfragen" bis in alle Einzel heiten. Der Redner sprach sachlich und die Theorie mit der Praxis verbindend allgemein verständlich, so daß er nicht cnden- wollenden Beifall erntete von den jugendlichen Hörern, insbe sondere aber auch von alten Praktikern, er hatte zu Herzen gehen de Ausführungen, denen es an Vaterlandsliebe und Treue zu Beruf und Volkswohl nicht mangelte. Einzelne Abhandlungen herauszugreifen wäre verfehlt, vom Anfang bis Ende lauschte man interessiert gespannt. Mit dieser letzten derartigen Veran staltung kann der Verein einen guten Erfolg buchen auf dem Ge biete der beruflichen Weiterbildung der Landjugend. Ein Stif tungsfest am Silvester beendet das Geschäftsjahr. Tanneberg. Die Nationalsozial i st ische Deut sche Arbeiterpartei hielt am Donnerstag abend im hie sigen Gasthofe eine Versammlung ab. Als Redner war Partei genosse Landwirt Wilhelm Schröder aus Croschmitz gewonnen worden. Er sprach vor gefülltem Saale in sachlicher und ver ständlicher Weise über die Entstehung der NSDAP., über ihre Ziele und über das, was jetzt in Deutschland vorgeht unter be sonderer Berücksichtigung der Landwirtschaft, der landwirtschaft lichen Arbeiter und des Kleingewerbebetriebes. Reicher Beifall lohnte die wohlverdienten Ausführungen. Eine Aussprache wur de nicht begehrt. Zum Schlüsse beantwortete der Redner meh rere an ihn gestellte Fragen über das Erwerbslosenproblem, Preissenkungsaktion usw. Einige Neuanmeldungen konnten als Erfolg gebucht werden. Die Neukirchener, Blankensteiner und Notschönberger waren zahlreich in der Versammlung erschienen. In Tanneberg wind in den nächsten Tagen eine Ortsgruppe ge bildet werden. Die Versammlung wurde mit einem dreifachen „Deutschland erwache" beendet. * Vereinskalender. Turnverein DT. 13. Dezember Monatsversammlung. G. D. A. 13. Dezember Lichtbildervortrag. Verein junger Landwirte. 16. Dezember Vortrag. Wetterbericht. Langsam an Stärke zunehmende Winde veränderlicher, später südwestlicher Richtung. Höchstens vorübergehende Be wölkungsabnahme. Temperaturen zunächst wenig geändert, spä ter langsame Zunahme. Neigung zu Nebelbildung. Anfangs mir unwesentliche, dann etwas an Stärke zunehmende Niederschläge.
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