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mehrere Leichen geborgen. Die genaue Zahl der Ertrunkenen steht noch nicht fest. — Die durch das Bild laufende, in der Ecke rechts unten endende weifte Linie zeigt die Grenze zwischen Fiume (links ) .und Susak (rechts). — Bild rechts: Die Eröff nung der Flugpostverbindung Brüssel—Belgifch--Kongo. zu de ren erstem Fluge die Piloten Fabry und Vanderlinden am 8. De zember von Brüssel aus starteten. Bild links: Cinsturzunglück im Hosen von Susak. In Susak, dein jugoslawischen Teile des Hafens von Fiume stürzte bei der -An kunft eines Dampfers die Verbindungsbrücke ein. Etwa 60 Per sonen stürzten in das stürmisch bewegte Wasser. Bisher wurden zu wollen. Mit einem unverfälschten Enzian wurde der „Schwur bekräftigt und die Vertreterinnen des zarten Geschlechts, die üb rigens die Mehrzahl der Mitgliedschaft bilden, taten wacker mit und schluckten den herzhasten Trank mutig hinunter. Aus Vor stehendem mag erkenntlich sein, dass trotz der gegenwärtigen har ten Zeit die Gemütlichkeit immer noch ihre Blüten treibt und es mit wenig Aufwand möglich ist, die Sorgen des Alltags zu ver gessen und guter Dnge zu sein. Den Barmsceschwur leistete auch Emil. Lanckwirilcksltllciies. Milchwirtschaft und Tierzucht. Von Melkerei-Inspektor a. D. H. Renner- München 35. Nach Abschluß einer Studienreise durch die größten Milch erzeugungsgebiete Deutschlands möchte ich folgendes feststellen: Bei der Milchschwemme dieses Frühjahrs lagen die Milch preise oftmals bedenklich unter denFriedenspreisen. Eine ganzeAn- zahl der von mir besuchten Molkereien zahlten Milchpreise je Liter 10 Pfg. aus und verlangten dann noch die Rücknahme der ge samten Magermilch zu einem Preise von 4 Pfg. je Liter. Der Landwirt erhielt somit für das Milch fett in einem Liter Voll milch ganze 6 Pfg. ausgezahlt. Dabei ist die zurückgelieferte Ma germilch zu Futterzwecken in den meisten Fällen ungeeignet. An saure Magermilch ist Gift für das Jungvieh. Man muß hier dem Landwirt entgegenhalten, daß er seine volkswirtschaftlichen Pflich ten besser erfüllen würde, wenn er wenigstens jenen Teil Milch entrahmen würde, den er zur Aufzucht benötigt. Die Hauptsache bleibt ja immer, daß alles Milchsett zur Molkerei wandert, um dort zu einer hochwertigen Butter verarbeitet zu werden. Daß es möglich ist, aus denRahmlieferungen der Landwirte eine Klas senbutter herzustellen, beweist die diesjährige Prämiierung in Köln anläßlich der 36. Wanderausstellung der D.L.G. Den ersten Preis und Siegerehrenpreis erhielt das Rottaler Butterwerk in Asbach, welches Rahm annimmt. Erste Preise erhielten ferner die Molkereigenossenschaft Ruhwarden, das Iocca-Werk m Reichertshausen und die Molkerei Johann Roiner in Rotthal münster, alle mit Rahmlieferung seitens der Landwirte. Die Mol kereigenossenschaft in Pewsum bei Emden erhielt im Vorjahre auf der 35. Wanderausstellung der D.L.G. den ersten und Sieger- ehrenpreis für Butter und verarbeitet täglich 2500 bis 2700 Liter Rahm von den Landwirten. Pewsum, Ruhwarden und Burhave führen die Buttermarke der Sandwirtschaftskammer und verarbeiten mehr Rahm aus den Rahmanlieferungen, als aus den Milchlieferungen. Es wird also hier in völlig unbeeinflußter Sprechapparate Platten,Nadeln,Reparaturen Teilzahlung gestattet! Otto Rost, Waffen u. Fahrräder, Dresdner Str Meise dokumentiert, daß es wohl möglich ist, aus den Rahman lieferungen der Landwirte eine Markenbutter herzustellen. Des halb sollte der Landwirt und hier insbesondere die Viehzüchter der Rahmannahme seitens der Molkereien größte Beachtung schenken- Die Molkereien und deren Leitungen, die einen weitschauenden Blick haben, erkennen heute, daß die Aufzucht von leistungsstarkem Milchvieh in ihrem Interesse liegt, sie können durch die Rahm- Annahme Umsatz und Rentabilität heben. Die Rahmentnahme hat aber auch noch andere Vorteile, diese sind in geringerem Fährlohn und Kannenabnützung zu suchen. Das wird jedermann verständlich erscheinen, weil hier nur der zirka zehnte Teil der Milchmenge in Form von Rahm zur Mol kerei kommt. Aber auch die Molkereien sparen nach ihrer Aus sage erheblich, sie haben weniger Betriebsstunden zur Entrah mung, geringere Maschinenabnötzung, weniger Kohlenverbrauch für Voll- und Magermilcherhitzung und Kannenreinigung. -- Hier wird Kraft — Material — Geld und Zeit gespart! Für den Landwirt spielt die geldliche Seite eine große Rolle. Liefert ein Landwirt 150 Liter Vollmilch mit einem Durchschnitts fettgehalt von 3,6?L zur Molkerei und erhält hierfür nach Rück gabe der Magermilch 6 Pfg. je Liter, so kommt er bei der Rahm lieferung besser weg. Da die Molkereien zu einem Pfund But ter 43 Fettprozente benötigen, so zahlen sie den ca. 43. Teil des zur Zeit der Rahmlieferung geltenden Butterpreises, abzüglich der Unkosten, aus. In der Zeit der Milchschwemme war dies 2,7 bis 3 Pfg. je Fettprozent. Diese 150 Liter aus dem Hofe ent rahmt würden 150 mal 3,6 Fettprozente, nach Abzug eines Restes in der Magermilch, ca. 5W Fettprozente ergeben. Im ungünstig sten Falke mit 2,7 Pfg. berechnet würde der Landwirt für seine 53O2L mal 2,7 Pfg. — 14,31 RMk. bei der Rahmlieferung, im anderen Falle 150 Liter a 6 Pfg. — 9 RMk. erhalten. Er hätte bei der Rahmannahme also nach obigem Beispiel eine Iah- resmohreinnahme von 1935 RMk. Dabei ist besonders beachtens wert, haß gerade trotz dez höheren Erlöses bei der Rahmlieferung der Landwirt die bessere, süße und vollwertige Magermilch zu Hause behält, die er täglich zu ein und derselben Stunde und Mi nute verfüttern kann, und zwar sofort in kuhwarmem Zustand. Jeder Tierzüchter sollte aus diesem 'Grunde wenigstens einen Teil zur Aufzucht entrahmen, denn auch die Tierprämiierungen in Köln haben gezeigt, daß jene Gegenden die höchsten Preise er hielten, auch die weitaus besten Tiere aufzuweisen hatten, wo die Rahmlieferung seit Jahren weitverbreitet ist — Oldenburg, Ostfriesland und Süddeutschland an der Spitze. Es ist äußerst beachtenswert, daß im Rheinlande infolge verkehrter Preispolitik viele Landwirte ihre Milchkühe verkauften und nun die viehlose Wirtschaft ausgenommen haben. Hier rächt sich bitter die unverständliche Zurücksetzung der tierzüchte rischen Belange der Landwirte. Mögen diese Zeilen dazu beitragen, daß in Zukunft eine engere Zusammenarbeit zwischen Molkerei und Tierzüchter zu stande kommt, damit die berechtigte Mahnung des bekannten Volkswirtschaftlers Streicher in der „Süddeutsch. Landwirtschaft lichen Tierzucht": „Molkerei und Tierzüchter müssen sich vertragen" auf fruchtbaren Boden fällt, denn wir brauchen dringend die Ausschöpfung aller Quellen, welche der Gesundung der Landwirt schaft dienen. Ein Auto „coupiert" einen Terrier. Ein Geschäftsmann aus Lancashire fuhr kürzlich in seinem Kraftwagen die Landstraße von Darwen nach Belmont entlang, als plötzlich ein junger Terrier gerade vor seinem Wagen die Straße überqueren wollte. Der Fahrer zog zwar sofort die Bremse, aber zu spät: der Hund war schon von den Rädern gefaßt. Ein jämmerliches Geheul erscholl, dann tauchte der Ueberfahrene wieder auf, aber — ohne Schwanz, den ihm das Auto glatt abgeschnitten hatte. Schon kam auch der Herr des Hundes herbei. „Sie haben meinem Terrier den Schwanz abgefahren..." — „Es tut mir außerordentlich leid", war die Entgegnung, „aber ich bin wirklich unschuldig. Das Tier lief geradewegs in den Wagen hinein." — „Schon gut. Ich möchte mich ja nur bei Ihnen bedanken. Ich wollte den Hund gerade toupieren lassen, und nun haben Sie mir Mühe und Kosten erspart." Aphorismen. Von Ferdinand Brüger. So mancher Edelstein ward darum von der Welt ver worfen, weil er sich nicht von jedem „schleifen" läßt! * Je höher die Sonne des Glückes steigt, um so tiefer wer den die Schlagschatten des Neides. kuk ms Vi»snnscne8 wemnscmsssscttenH! in si-smei- «iuswsni! Lei Klemer LnrskimiA iexe eie Stokke bis rum Nest Zurück kill'! Mirus, »«siel', «oso. nsueSUseke. osmenmsmel' Kosrum, moia kei-noi»: nilwna . »»»»-. Un>ioi-m uns »«ssiriuenv. s»ensi°si unu riiiiuens. SüisloNn. kunvi-sionv. Nsun. Unrug una Utensnioüsn. «uinHineünnsioNL. Ula»li-ivsv Seines Herzens Königin Roman von Marie Blank-Eismann. 73. Fortsetzung Nachdruck verboten 25. Kaum aber hatte Konrad Mayburg die mitleidigen Worte Lieselottes gehört, da richtete er sich hastig auf, seine Augen bekamen einen harten Zug und mit erregter Stimme rief er: „Ich will nicht bemitleidet werden, weil ich blind war, ich trage ja an meinem Unglück selbst die Schuld, denn mei nem alten Vater war eine Sehergabe verliehen, als er sich von Werra im Entsetzen abwandte, da er sie als seine Toch ter willkommen heißen sollte. Damals hat mich das Schick sal warnen wollen, dieser Frau nicht zu großes Vertrauen entgegenzubringen, aber ich habe diesen Ruf nicht verstan den und niuß nun die Strafe dafür erleiden. Wer hätte aber auch ahnen können, daß dieses Lächeln, diese Zärtlich keiten und die schmeichelnden Worte alles nur Komödie waren, ich bin ja in den langen, trostlosen Jahren der Ge fangenschaft so weltfremd geworden, daß ich dieses Spiel nicht durchschaute." Lieselotte streichelte liebkosend über den Arm des Bruders und flüsterte: „Armer Konrad, wie viel hast du in diesen Stunden verloren. Dein Glauben an die Menschheit muß erschüttert sein, aber sie sind nicht alle so gewinnsüchtig wie Werra und Sascha." Konrad Mayburg ballte seine Hände zu Fäusten. Mit starren Blicken schaute er vor sich hin und murmelte: Des halb also galt ihr großes Interesse meiner Erfindung, sie hatten sie auf den Wert abtaxiert und der schien ihnen hoch genug, um ein solches Spiel in Szene zu setzen. Alles könnte ich ertragen, ihre Untreue, ihre Flucht, ihren Spott, weil ich mich täuschen ließ und allzuleicht in ihre Netze ging, aber daß sie mich um meine Erfindung bestiehlt, an der ich seit Jahrzehnten arbeitete, die mein ganzer Stolz war und um derentwillen ich weder Mühe noch Arbeit, weder Enttäu schungen noch Verluste scheute, das ist wohl der härteste Schlag, der mich treffen konnte." Ehe Lieselotte noch eine Antwort finden konnte, wurde die Dienerschaft beiseite gedrängt und Friedrich Karsten trat ein. Er starrte Konrad Mayburg an, wandte sich dann an Lieselotte und fragte: „So ist es wahr, was man sich erzählt? Jene fremde Frau, die Herr Mayburg aus Rußland heimbrachte, ist bei Nacht und Nebel geflohen und hat ihm seine Erfindung gestohlen?" Lieselotte nickte ernst. „Ja, Herr Karsten, das Haus Mayburg wird von schwe ren Schicksalsschlügen heimgesucht." Da aber reckte sich Friedrich Karstens breitschulterige Ge stalt trotzig in die Höhe. Seine Augen blitzten und mit har ter Stimme entgegnete er: „Dagegen kann man sich doch wehren!" Jäh hob Konrad Mayburg den Kopf und schaute den alten Inspektor an, den er schon, als er noch ein Junge war, oft bewundert hatte und gerne dessen Rat hörte. „Wehren?" Fast erstaunt kam das Wort über Konrad Mayburgs Lippen. Inspektor Karsten aber nickte eifrig und erklärte: „Es ist bisher in Mayburg stets üblich gewesen, daß man Dieben ihre Beute nicht kampflos überläßt." Konrad Mayburg preßte seine Hand auf das klopfende Herz und starrte dabei den Inspektor an, als hätte er dessen Worte nicht verstanden. Langsam schüttelte er den Kopf und entgegenete: „Ich verstehe Sie nicht, Herr Karsten!" Da schob dieser ärgerlich seine Augenbrauen zusammen und rief: „Sie dürften nicht die Hände in den Schoß legen, Herr Mayburg, und den Dingen ihren Lauf lassen. Sie müssen handeln, müssen die Polizei verständigen, damit die Flüchtlinge in der nächsten größeren Ortschaft festgenom men werden." Doch Konrad Mayburg hob entsetzt beide Hände. „Nur keinen Skandal, nur kein Aufsehen." Da aber wandte sich Lieselotte ihrem Bruder zu und rief: „Du kannst ihnen aber doch nicht kampflos deine Er findung überlassen, kannst doch nicht dulden, daß sie dis Früchte ernten, um die du dich so viele Jahre bemüht hast." Konrad Mayburg hatte den Kopf in beide Hände ge stützt und schaute mit starren Blicken vor sich hin. „Meine Erfindung ist mir wie ein Kind an das Herz gewachsen, ist mein höchstes Gut, mein ganzer Stolz." Da legte ihm Friedrich Karsten seine Hand schwer auf die Schultern und erklärte: „Deshalb müssen Sie alles versuchen, um Ihr Werk wie der zurückzuerhalten, noch kann der Vorsprung, den die Flüchtigen gewonnen haben, nicht so groß sein, da der Ne bel und Regen sicherlich die Fahrt erschwert haben; wenn Sie jetzt handeln, Herr Manburg, dann wird es gelingen, den Räubern ihre Beute wieder abzujagen." „Kampf also?" Friedrich Karsten nickte eifrig. „Ja, Kampf, denn die anderen haben es so gewollt — und ich hoffe, daß Sie mit einem solchen Gegner, der sich hinterlistig in Ihr Lager geschlichen hat und sich unlauterer Mittel bediente, kein Mitleid haben, Herr Mayburg." Da sprang Konrad Mayburg hastig auf. Er umspannte Friedrich Karstens Arm und rief mit erregter Stimme: „Ja, Sie haben recht, ich habe den Kampf nicht gesucht, aber da man mich dazu zwingt, so will ich we nigstens versuchen, ob ich den Sieg nicht doch noch an mich reißen kann." Gleich darauf hetzten sich die Befehle. Der kleine Adler wagen wurde aus der Garage geholt. Lieselotte setzte sich selbst ans Steuer und Friedrich Karsten nahm mit Kon rad Mayburg auf dem Rücksitz Platz. Der Nebel hatte sich etwas verzogen, nur der Regen rieselte noch hernieder. Ehe Lieselotte den Motor anlaufen ließ, fragte sie hastig: „Welchen Weg soll ich nehmen?" Erstaunt schauten sich die beiden Herren gegenseitig an. Da aber rief der eine der Diener mit lebhaften Gebärden: (Fortsetzung folgt.)