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Wilsdruffer Tageblatt : 08.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193012081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301208
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-08
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.12.1930
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treffen, da außer dem Mühlenwerk auch ein Teil Getreide und Mehl mitverbrannt ist. Kirchenvorstandssitzung. Von Nachmittags ^6 Uhr findet morgen Dienstag unter Vorsitz von Ortspfarrer Richter im Kir- chenvorstandszimmer hiesiger Pfarre die Dezembermonatssitzung statt. Zur Verhandlung stehen nach der Tagesordnung: 1. Ein gänge, 2. Kirchenrechnung, 3. Kirchensteuerangelegenheiten, 4. die Verhältnisse der kirchlichen Beamten, 5. Nothilfe in jetziger schwerer Zeit und 6. Sonstiges. Weihnachtsfeier. Der Kinderhort veranstaltet kommenden Sonntag, nachmittag ^4 Uhr und Montag nachmittag 4 Uhr die übliche Weihnachtsfeier, die sich bisher immer größter Be liebtheit bei Jung und Alt erfreute. Diesmal wird als besonderes Weihnachtsstück aufgeführt: „Die verzauberte Weihnachtsbude". Geschäftsleute und sonstige Freunde des Kinderhortes werden gebeten, Spenden im Kinderhort abzugeben. Eine wichtige Fürsorgeentscheidung. Der Beschwerdeans schuß beim Landeswohlfahrts- und Jugendamt hat soeben eine Entscheidung getroffen, der grundsätzliche Bedeutung für die Be handlung gefährdeter junger Menschen durch die Wohlfahrts- und Jugendämter zukommt. Danach gehört eine den erzieherischen Bedürfnissen des Minderjährigen angepaßte Unterbringung in einer Familie oder in einem geeignteen Heim zu den Pflicht leistungen eines jeden Bezirksfürsorgeverbandes, ohne daß gleich Fürsorgeerziehung angeordnet zu werden braucht. Die Wohl fahrtsämter haben vielmehr in jedem Einzelfalle zunächst zu prü fen, ob anderweitige Unterbringung als ausreichend anzusehen ist, bevor sie Antrag auf Fürsorgeerziehung stellen. Die Anord nung der Fürsorgeerziehung bedeutet einen viel zu schwer wiegen den Eingriff in das Leben eines Kindes. Sonntagsrückfahrkarten und Arbeiterrückfahrkarten zu Weihnachten. Sonntagsrückfahrkarten gelten in diesem Jahre zu Weihnachten zur Hinfahrt vom 23. De zember 12 Uhr bis zum 28. Dezember, zur Rückfahrt vom 23. Dezember bis zum 29. Dezember 9 Uhr. Schnell züge dürfen mit Sonntagsrückfahrkarten am 23. und am 24. Dezember nicht benutzt werden. An den übrigen Tagen ist die Benutzung gegen Bezahlung des tarifmäßigen Schnellzugzuschlages zugelassen. Arbeiterrückfahrkarten können in diesem Jahre zur Fahrt über Weihnachten schon vom 20. Dezember ab benutzt werden. Die Gel tungsdauer der in der Zeit vom 20. bis 28. Dezember gelösten Arbeiterrückfahrkarten wird ausnahmsweise bis einschließlich 5. Januar 1931 verlängert. Ausfuhr von Kartoffeln. Die Pressestelle der Land wirtschaftskammer macht darauf aufmerksam, daß die Ausfuhr von Kartoffeln nach dem Ausland der Beifü gung amtlicher Gesundheitszeugnisse bedarf. Wer Kar toffelausfuhrsendungen abzufertigen gedenkt, muß das unter Angabe des Herkunft- und Versandortes rechtzeitig der Staatlichen Hauptstelle für Pflanzenschutz, Dresden, Stübelallee 2, melden, damit von dort aus die Aussuhr- möglichkeit geprüft werden kann. Kampf gegen Bodenungeziefer. Dem Bodenungeziefer kann jetzt am vorteilhaftesten Abbruch gemacht werden, durch Behandlung des Bodens mit Kalk. Für schwere Böden wird hierbei Ätzkalk benutzt, während für leichte kohlensaurer Kalk oder sogen. Düngekalk genügt. Soweit man nicht gleichzeitig auch Bodensäure beseitigen möchte, gibt man den Kalk besser in kleinen Mengen. Die im Herbst gekalkten Felder müssen gut gedüngt werden, weil sie sonst zu leicht an Nährstoffen verarmen. * Sächsische Nothilfe. Au einer Aussprache über die Organisation der Sächsischen Nothilfe im Bezirke der Amtshauptmannschaft Meißen hatte der Bezirksverband für den 5. Dezember die Bürgermeister der Städte, der größeren Gemeinden und die Vorsitzenden der Bür- germeistewereinigungen in die Amtshauptmannschaft eingeladen. Herr Amtshauptmann Schmidt wies mit dringenden Worten auf die große Notlage zahlreicher Familien hin und auf die Not wendigkeit, alles zu tun, um sie vor einer Verzweiflungsstimmung zu bewahren. Da die Mittel der Gemeinden und Bezirksver bände fast ausnahmslos zu erschöpft seien, um mit ihnen allein helfen zu können, seien die Bürgermeister und Gemeinden selbst unmittelbar an der Durchführung des Hilfswerkes der Sächs. Nothilfe interessiert. Das Hilfswerk selbst werde zweckmäßig auf die Schultern der Organisationen, die den Aufruf der Regierung mit unterzeichnet haben, gelegt und es sei deshalb die erste Auf gabe der Bürgermeister größerer Gemeinden, die örtlichen Ver treter der in Frage kommenden Organisationen der Wirtschaft, freien Wohlfahrtspflege usw. zu einer Sitzung einzuladen, um mit ihnen die Durchführung der Nothilfe im einzelnen zu bespre chen und die Einsetzung von Ausschüssen zu beschließen. Diese Ausschüsse dürften aber nicht nur rein lokaler Art sein, sondern müßten ihre Tätigkeit auch auf die umliegenden Gemeinden er- strecken, schon um die Hilfsquellen auch in den Gemeinden zum Fließen bringen zu können, die nur wenig oder keine Unter stützungsempfänger hätten. Darüber, in welcher Weise die Durch führung der Hilfsmaßnahmen erfolgen könne, seien vom Landes- ausschuß der Sächs. Nothilfe Richtlinien herausgegeben worden, die allen Bürgermeistern vom Bezirksverbande zugehen würden und jedem Unterausschuß in der gewünschten Zahl zur Versügung ständen. Die Erschienenen stimmten diesen vom Amtshauptmanne vorgeträgenen grundsätzlichen Ausführungen einmütig zu, wobei Uebereinstimmung darüber herrschte, daß die behördliche Tätigkeit im wesentlichen nur in einem anregenden Einwirken auf die in Frage kommenden Organisationen bestehen könne. Es werden nunmehr von den Bürgrmeistern der größeren Gemeinden Be sprechungen zwecks Bildung von Ortsausschüssen eingeleitet wer den, daß alle Kreise, die noch über Einnahmen verfügen können, sich zur tätigen Hife und Mitarbeit für die unverschuldet in Not geratenen Volksgenosten zusammenfinden werden. Von der Bil dung eines Ausschusses für den gesamten Bezirk ist abgesehen worden, die Leitung der Nvthilfe liegt insoweit in den Händen des Leiters des Wohlfahrts- u. Jugendamtes des BezirksVerban- des, Herrn Bezirksrat Dr. Falck, an den alle Ansuchen u. Fragen hinsichtlich der Organisation und Durchführung der Nothilfe zu richten sind. * Grumbach. Autounglück. In der Nacht von Sonntag Zu Montag gegen ^,2 Uhr ereignete sich auf der Staatsstraße nach Freiberg in der bekannten Unglückskurve über die Saubach ein Autounfall. Tine in Richtung Dresden—Freiberg fahrende Mercedes-Benz-Limousine fuhr die Kurve zu weit aus, kam hierbei dem rechten Brückengeländer zu nahe, drückte es nach außen, prallte dann an einen Brückenpfeiler an, und wurde da durch auf die Straßenmitte geschleudert. Glücklicherweise wurden hierbei Personen nicht verletzt. Der Sachschaden scheint außer einer krummen Vorderachse, welche das Weiterfahren unmöglich machte, und etwas verbogenem Kotflügel nicht sehr groß zu sein. Kesselsdorf. Turnverein D. T. Der hiesige Turnverein wiederholte seinen am Totensonntag im Gasthof zur Krone hier veranstalteten Theaterabend, welcher sich eines zahlreichen Be suches erfreute und bei den Anwesenden vollen Beifall fand, auf i vielseitigen Wunsch am vergangenen Sonnabend im Gasthof l Pennrich. Die Veranstaltung war auch hier wieder sehr gut be sucht. Zur Aufführung gelangte das aus 6 Bildern bestehende und von dem Regisseur Thilo Schmidt nach dem gleichnamigen Roman von Fr. Lehne bearbeitete Schauspiel „Ein Frühlings traum". Das Stück wurde in sehr gefälliger Weise zur Auffüh rung gebracht und lagen die Rollen samt und sonders in bewähr ten Händen. Trotz -äußerst beschränkter Bühnenverhältniste kann die Darstellung als sehr gut bezeichnet werden, um so mehr, als alle Spieler sich viele Mühe zu einer naturgetreuen Verkörpe rung der einzelnen Gestalten gaben. Das Stück war in Anbetracht seiner erstmaligen Aufführung am Totensonntag ernsten Inhalts. Unsere Leser kennen ihn aus dem Roman, den wir veröffentlich ten, und der für die Bühne bearbeitet wurde. Die Regie fand in den durch langjährige Erfahrung bestens bewährten Händen des Turnbruders Kleber ihren Meister. Auch die rührigen Wirts leute hatten unter der eifrigen Mitwirkung einiger Vereinsmit- glieder dafür Sorge getragen, daß die sich infolge der beengten Raumverhältnisse etwas schwierig gestaltende Aufführung des Stückes noch aufs beste gelöst wurde. Alles in allem sah man ein ausgeglichenes und gut durchgearbeitetes Zusammenspiel und eine befriedigte und mit lebhaftem Beifall nicht sparende Zu hörerschaft. Ein sich anschließendes gemütliches Tänzchen wandelte die durch den Ernst des Stückes bedingte Stimmung rasch in eine fröhliche und gehobene um und das Tanzbein wurde noch eifrig geschwenkt, bis die Polizeistunde den Aufbruch diktierte. Röhrsdvrf. F a m i l i e n a b e n d. Die christlichen Iugend- vereine veranstalteten ihren alljährlich einmal in der Adventszeit stattfindenden Familienabend am Sonntag im Gasthof „Erbge richt". Der Saal war zum festgesetzten Beginn schon voll besetzt, so daß Späterkvmmende kaum Platz finden konnten. Pfarrer Küchler entbot den Erschienenen einen herzlichen Willkommens- gruß und gab seiner Freude dahin Ausdruck, daß durch die all- seitige große Anteilnahme und den dadurch anfallenden Rein gewinn den Bedürftigsten der Kirchgemeinde auch eine rechte Weihnachtsfreude bereitet werden könnte. Mit dem allgemeinen Gesang „Macht hoch die Tür, die Tore macht weit" wurde der Abend eingeleitet. Die Vortragsfolge wies vier Spielnummern auf: 1. „Prinzeßchen im Weihnachtswald oder der Wunder quirl", ein Weihnachtsmärchenspiel mit Liedern und Reigen in drei Bildern von Ludwig Reinicke; 2. „Die Maus", Lustspiel in einem Akt von Paul R. Lehnhard; 3. „Der letzte Rock", Schwank in einem Akt von Karl Krieg; 4. „Engel und Kripplein", leben des Bild mit Lied und Reigen, Gedicht von Adolf Holst, Musik von Lotte Arlt-Kruse. Die von den jugendfrischen Spielern vor züglich vorgetragenen Darbietungen wurden von einer gespann ten Aufmerksamkeit, die sich gar oft in größte Heiterkeit steigerte, entgegengenommen. - Ein während der Pause vorgenommener Verkauf von chrilstichen Schriften und Kalendern erfreute sich guten Zuspruchs. Am Schlüsse dankte Pfarrer Küchler allen Spielern für ihre Mitwirkung und den zahlreichen Besuchern für ihre Anteilnahme. Eine Wiederholung findet am Mittwoch den 10. Dezember im Gasthof Sora statt. Mohorn. Das Heydesche Gestift. Der Gutsbe sitzer weiland Johann Gottlob Heyde zu Mohorn (gestorben 7. September 1845 zu Mohorn) errichtete am 1. Juli 1837 eine Stiftung für Kirche und Schule daselbst, welche seit 29. Septem ber 1847 in Gültigkeit ist. Die Stiftung führt den Namen „Hey- desches Gestift" zu Mohorn. Gestiftet wurden a) ein Kapital von 1000 Talern der Kirche zu Mohorn zwecks Erbauung eines stei nernen Kirchturmes; b) ein gleiches von 1000 Talern für die Schule zu Mohorn. Neun Zehntel allemal der Zinsen von letzt genannten Kapitale sollten alljährlich am Konfirmationsfeste nach dem Nachmittagsgottesdienste in der Kirchschule an 6 der ärmsten Schulkinder verteilt werden, und zwar in Form von warmen Kleidungsstücken und Schulbüchern. Auch in diesem Jahre soll eine Unterstützung als „Nothilfe" ausnahmsweise zur Verteilung kommen und zwar am 4. Adventssonntage nachmittags 15 Uhr in der Kirchschule. Es werden 10 Kinder von Mohorn mit Klei dung und Schuhwerk bedacht. Mohorn. Iagdverpachtung. Freitag hielt der Päch ter des 1. Jagdbezirkes, Fabrikant Popelik-Dresden, Treibjagd ab. Geschossen wurden 63 Hasen. Der Bestand an Wild war sehr gut. Es konnten, wenn Diana auch mehr Einsicht gehabt hätte, etwa 100 Hasen geschossen werden. Mohorn. Kirchliche Not Hilfe. Der Kirchenvorstand hat beschlossen, sich in den Dienst der Notleidenden des Kirch spiels zu stellen und wirklich Bedürftige und in Not geratenen zu Weihnachten zu unterstützen, denn die zur Verfügung stehen den Mittel der Gemeinde wie der öffentlichen Wohlfahrtshilfe reichen bei weitem nicht aus. Deshalb werden Sammlerinnen bei denen vorsprechen, die wirklich noch in der Lage sind, zu geben. Ein Viertel der Ortseinwohnner ist brotlos, die Not ist groß. Durch diese Gaden will die Kirchgemeinde diesen armen Menschen eine Freude bereiten und sie dadurch für einige Stun den von trüben Gedanken befreien. Auch die kleinste Gabe kann dazu beitragen. Rothfchönberg. Waldjagd. Bei der am Sonnabend ver anstalteten Waldjagd wurden 22 Hasen, 16 Fasanen und 2 Ka ninchen erlegt. Braunsdorf. Viehzählung. Die vom Ministerium ungeordnete Zählung erbrachte folgendes Ergebnis: Pferde 28 (33), Rinder 133 (140), Schweine 194 (170), Ziegen 50 (53), Schafe 1 (—), Hühner 560, Gänse 119. Enten 45, Iunghühner 342, Perlhühner 4; gesamtes Federvieh mithin 1070 (977), Bie nenstöcke 23 (24). Die Zahlen in Klammern sind die vom 2. De zember vorigen Jahres. Braunsdorf. NSDAP. Die am vorigen Sonnabend abends 8 Uhr einberufene Versammlung im Gasthof zur Sonne, in welcher der Landtagsabgeordnete Cuno Meyer sprechen sollte, war von ungefährt zweihundert Zersonen besucht. Da jedoch nach stundenlangem Warten kein Reserent erschien, gingen sehr viel der Besucher wieder fort. Nachdem doch noch ein Redner aus Dresden herbeigeholt worden war, konnte die Versammlung mit zweiundeinhalbstündiger Verspätung eröffnet werden. Wurgwitz. Konkurs. Ueber das Vermögen des Ritter gutsbesitzers Walter Winkler ist das Konkursverfahren eröffnet worden. . Kirchennachrichtcn. Wilsdruff. Heute Iungmännerverein. — Dienstag: Iunz- frauenverein. Vereinskalender. Kirchenchor. 8. Dezember Probe. Homöopathischer Verein. 9. Dezember Vortrag. Frauenverein Grumbach. 10. Dezember Rest. Günther. Iungdeutscher Orden. 10. Dezember Bruder- u. Schwestern- abend in „Stadt Dresden". Ortskartell Wilsdruff des Deutschen Beamtenbundes. 11. Dezember Mitgliederversammlung im „Löwen". Turnverein DT. 13. Dezember Monatsversammlung. G. D. A. 13. Dezember Lichtbildervortrag. Verein junger Landwirte. 16. Dezember Vortrag. , Wetterbericht. Zeitweise auffrischende Winde aus westlicher Richtung. Meist trüb. Neigung zu Nebelbildung. Weiterer Temperaturanstieg. Zeitweise Niederschläge. Sacbsen NsAbarlchält j 70 Millionen neue Staatsanleihe. Vorlage eines Gesetzentwurfs. Die Regierung hat im Landtage den Entwurf eines Anleihegesetzes eingebracht, nach dem das Finanzministe rium ermächtigt werden soll, zur Deckung außerordent licher Staatsbedürfnisse verzinsliche Anleihen bis zum Nennwerte von 70 Millionen Mark aufzunehmen. Die Anleihe ist spätestens vom zweiten Jahre nach der Auf legung ab jährlich zu einem vom Finanzministerium bei der Ausgabe der Anleihe vorzusehenden Mindestsatzes zu tilgen. So lange und soweit das Finanzministerium von der Befugnis zur Ausgabe langfristiger Anleihen nicht Gebrauch macht, ist es ermächtigt, an Stelle der auszuge benden Schuldverschreibungen verzinsliche oder unver zinsliche Schatzanweisungen in inländischer oder auslän Vischer Währung auszugeben oder Darlehn aufzunehmen Aus dem Landtage. Um die Freiberger Kläranlage. Die nationalsozialistische Landtagsfraktion hat einen Antrag eingebracht, die Negierung zu ersuchen, die Stadl Freiberg zum sofortigen Bau einer ausreichenden Klär anlage anzuhalten. Die Besichtigung der Kläranlage der Stadt Freiberg habe klar ergeben, daß die Stadtabwässer in den Münzbach und somit in die Freiberger Mulde ein laufen und schmutziger und ungeklärter gar nicht sein können. Die jetzige Kläranlage würde wohl für eine Stadt von 5000 Einwohner, niemals aber für eine solche von 40 000 Einwohnern ausreichen. * Beamten- Gehaltskürzung auch in Sachsen. Dresden. Auf Grund der Verordnung des Reichspräsi denten hat das sächsische Gesamtministerium unter dem 8. De zember 1930 in engster Anlehnung an die für die Reichsbeamten geschaffene Regelung für Sachsen bestimmt, daß die Dienstbezüge der Beamten des Staates und der Gemeinden, der Lehrer und der Beamten der unter Staatsaufsicht stehenden Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechtes ab 1. Februar 1931 um 6 vom Hundert gekürzt werden. Das Gleiche gilt auch für die Versorgungsbezüge der Beamten im Ruhestande und der Hinterbliebenen. Personen mit einem Einkommen unter 1500 Mark jährlich sind von der Kürzung befreit. Die Dienstbezüge und Dienstauswandsentschädigungen der Minister werden nicht nur um 6 vom Hundert, sondern um 20 Prozent gekürzt. Die sächsischen Minister haben übrigens bereits ab 1. Oktober auf diesen Teil ihres Gehaltes verzichtet. * Demitz-Thumitz. Im Berufe verunglückt. Beim Seilschmieren einer Schwebebahn auf dem Stein bruch „Jungfernstein" verlor der Arbeiter Richter aus Birkau den Pinsel, der in die Seiltrommel fiel. Er langte danach und wurde hierbei von der Trommel erfaßt und tödlich verletzt. Bad Lausick. Nothilfe. Um die immer mehr wach sende Notlage der Unterstützungsempfänger zu mildern, bildete man einen Nothilfeausschuß, der bereits seine Ar beiten in Angriff genommen hat. Chemnitz. Raubvcrsuch. Auf der Treppe eines Hauses der Lange Straße ist auf eine in Erfenschlag woh nende Friseuse ein Raubversuch unternommen worden. Der Täter versuchte ihr im Vorbeigehen Pfeffer ins Ge sicht zu streuen. Dadurch, daß die Überfallene einen brei ten Hut trug, ist ihr der Pfeffer nicht in die Augen ge drungen. Sie hat dem Unbekannten einen kräftigen Stoß vor die Brust versetzt und laut um Hilfe geschrien, wo bei dieser nach der Straße zu flüchtete. Der Unbekannte halte es zweifellos ans die Aktentasche, in der sich ein kurz vorher in Empfang genommener Unlerstützungsbetrag be fand, abgesehen. Zwickau. Pfarrhauseinbrüche. In den letzten Nächten wurden in verschiedenen Orten Westsachsens Einbrüche in Pfarrhäuser verübt. In Langenbernsdorf fielen dem Diebe 200 Mark in bar, 14 Mark in Brief marken sowie außerdem zwei Ringe und eine silberne Herrenarmbanduhr in die Hände, in Remse 150 Mark Kleingeld. In Bernsdorf, wo zugleich auch das Ge meindeamt nächtlichen Einbrecherbesuch hatte, waren die Raubzüge erfolglos. * Aus den Grenzlanden. Altenburg. Schadenfeuer. In einer Scheune an ser Zwickauer Straße, die mit Heu und Stroh gefüllt war, brach Feuer aus, das bald auf die angrenzende Scheune Übergriff. Beide Scheunen brannten vollkommen nieder. In den Scheunen sind zwei unversicherte Kraft wagen mitverbrannt. Der Brand ist vermutlich durch Brandstiftung entstanden. Naumburg. Unter dem eigenen Wagen. Der Landwirt Schmidt aus Wilsdorf rutschte infolge Glätte aus und kam unter den Anhänger seines Autos, das eben mit Steinen beladen abfahren wollte, zu liegen. Ihm wurden beide Beine abgefahren. Ter Verunglückte ist im Krankenhaus gestorben. Schmalkalden. Tödlicher Ausgang eines Streites. Ter Einwohner Uloth in Schnellbach geriet mit seinem Mieter Fischer in Streit, der zu einem Hand gemenge ausartete, in dessen Verlauf Uloth einen Messer stich in die Seite erhielt. Er starb an den Folgen des Stiches. Karlsbad. B e r g m a n n s t o d. Im Werner-Schacht in Joachimsthal wurde ein Bergarbeiter während der Arbeit von einer Fördcrschale erfaßt und so unglücklich zwischen Schale und Schachtwand gepreßt, daß er zu einer unförmlichen Masse zerdrückt wurde. Der Unfall rief unter der Belegschaft des Schachtes ungeheuere Erre gung hervor. Die Arbeiter zogen in geschlossener Reihe zur politischen Bezirksbchörde, wo eine Abordnung die Forderung nach Sicherheitsmaßnahmen für die Staats- grubcnarbeiter vorbrachte.
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