Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 04.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193012041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301204
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-04
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.12.1930
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
rungserklärung bei Bildung des Kabinetts. Zum Schluß wird erklärt: Der innen- und außenpolitische Kurs der Regierung Brüning, der eine immer stärkere Ablehnung an die als verhäng nisvoll erwiesenen Ideen der Sozialdemokratie zeigt, zwingt die Wirtschaftspartei zu der klaren Erkenntnis, daß das Kabinett Brüning mit seinen unzureichenden Maßnahmen nicht in der Lage ist, die gegenwärtigen großen Schwierigkeiten zu überwinden. Bredt „zunächst noch beurlaubt". Berlin, 3. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt: Reichs kanzler Dr. Brüning empfing heute den aus seinem Krankheits urlaub vorübergehend nach Berlin zurückgekehrten Reichsminister der Justiz, Professor Dr. Bredt. Der Reichsminister teilte dem Reichskanzler mit, daß er noch heute erneut von Berlin abzureisen gedächte und verabredete mit dem Reichskanzler, ihn zunächst noch als beurlaubt zu betrachten. Ser Präsident der Abrüstungskonferenz. Ein Neutraler muß Vorsitzender werden. In französischen Kreisen des Abrüstungsausschusses sind Versuche im Gange, die Wahl des tschechoslowaki schen Außenministers Benesch zum Präsidenten der kom menden großen Abrüstungskonferenz zu sichern. In neu tralen Kreisen wird darauf hingewiesen, daß als Prä sident lediglich ein Angehöriger eines der Abrüstungs frage neutral und objektiv gegenüberstehenden Staates in Frage kommen könne. „Äser Erbfeind, der raubgierige Kreuzritter." Die deutsche Protestnote wegen des Oberschlesienterrors. Die deutsche Protestnote wegen der Terrorakte gegen die deutsche Minderheit in Oberschlesien ist nunmehr der Öffent lichkeit übergeben worden Das Schriftstück beginnt mit einem Anschreiben, in dem Reichsautzenminister Dr. Curtius daraus hinweist, daß in Polnisch-Oberschlesien in letzter Zeit Gewalt taten gegen die deutsche Minderheit geschehen sind, die eine flagrante Verletzung der Bestimmungen der Genfer Konvention darsteücn. Die deutsche Regierung lenkt die Aufmerksamkeit des Völkerbund rates auf diese Vorgänge. Der Generalsekretär wird gebeten, veranlassen zu wollen, daß die Angelegenheit auf die Tages ordnung der nächsten Tagung des Völkerbundrates gesetzt wird. Das Schriftstück selbst enthält auf achtzehn Schreiv- maschinenseiten die einzelnen Beschwerden mit genauen Unter lagen. Eine Anlage gibt in Übersetzung ein Wahlplakat des Verbandes schlesischer Aufständischer wieder, in dem in der wüstesten Weise gegen die Deutschen, die „unser Erbfeind, der raubgierige Kreuzritter" genannt werden, gehetzt wird. Eine zweite Anlage enthält ein Wahlplakat des Westmarkenvereins, in dem es heißt: „Jeder Schlesier und jede Schlesierin, die ihre Stimmen für eine deutsche Liste abgeben, werden zu Verrätern des schlesischen Volkes und setzen sich selbst unangenehmen Folgen aus, denn nie mand wird demjenigen gegenüber Rücksicht kennen, der es wagen wollte, für die deutsche Liste zu stimmen Es wird weiter im einzelnen nachgewiesen, daß die deutsche Minderheit in Polnisch-Oberschlesien bei den Wahlen zum Warschauer Sejm und zum Warschauer Senat und zum Schlesischen Sejm in weitem Umsange des freien Wahlrechts beraubt worden ist. Dies ist eine Verletzung des Artikels 67 der Genfer Konvention Bei dem Vorgehen gegen die deutschen Wähler haben zum Teil die amtlichen Wahlkommissionen, aus denen man die Deutschen fernzuhalten oder nachträglich zu entfernen gewußt hatte. mit der Regierungspartei zusammengearbeitet. Ferner wird nachgewtesen, daß seit dem Beginn des polnischen Wahlkampfes die deutsche Bevölkerung im polnischen Ober schlesien unter dem schlimmsten Terror gestanden Hal. In vielen Ortschaften haben Mitglieder des „Schlesischen Aufständischenverbandes" ein wahres Gewaltregi- mcnt ausgeübl. Mit Waffen aller Art ausgerüstet, durchstreiften sie jeden Abend nach Einbruch der Dunkelheit in Uniform die Straßen, ergingen sich in Bedrohungen der Minderheit und fahndeten in Gaststätten und Wohnungen nach Deutschen. Tausende von Drohbriefen wurden an Minderheitenangehörige ver sandt. In großer Zahl sind Tätlichkeiten und Mißhandlungen aller Art bis zü den schwersten Gewalttätigkeiten von Banden vorgelommen. Einmal handelt es sich hier um eine bewußte und plan mäßige Aktion gegen die deutsche Minderheit Ferner sind die Terrorakte in konsequenter Durchführung eines seit Jahren zielbewutzt verfolgten Planes von den polnischen Behörden zum mindesten wohlwollend geduldet worden. Im Mittelpunkt des Kampfes steht der „Schlesische Ausständischenverband" Ehrenvorsitzender des Verbandes ist oer Woiwode von Schlesien, viele hohe Beamte des Staates und der Kommunalverwaltung zählen zu seinen führenden Mitgliedern. Die Polizei vernachlässigt durchweg ihre Pflicht, indem sie gegen die Gewalttätigkeiten entweder überhaupt nicht oder doch nur in völlig unzureichendem Maße etngreift. Die deutsche Regierung erwartet, daß der Völlerbundral diejenigen Maßnahmen ergreift, die notwendig sind, um dem Zustand der Rechtlosigkeit und Bedrückung, unter dem die deutsche Minderheit in Oberschlcstcn zu leiden hat, abzuhelsen. * Verstärkung der Schutzpolizei in Oberschlesien. Die noch immer sehr gespannte Lage in Oberschlesien hat, wie die Oppelner Nachrichten erfahren, den Oberpräsidentcn oer Provinz Oberschlesicn veranlaßt, die schon mehrfach ge forderte Verstärkung der obcrschlesifchcn Schutzpolizei zunächst während einer Übergangszeit in die Tat umzusetzcn. Die erste Hundertschaft traf bereits in Rosenberg ein. Weitere Ver stärkungen folgen in allernächster Zeit. Es handelt sich, wie oon zuständiger Seite mitgeteill wird, lediglich um vor beugende Maßnahmen zur Abwendung von etwaigen, bei spontanen und überraschend entstehenden Kundgebungen vrohenden Gefahren für die Sicherheit der oberschlesischen Be völkerung. Es müsse oavor gewarnt werden, die verstärkte Heranziehung von Polizeilräftcn nach Oberschlesicn in irgend einen Zusammenhang mit von Polen her drohenden Über raschungen in Verbindung zu bringen. * Keine Verzögerung durch Polen möglich. Deutsche Protestnote auf der Tagesordnung. Die deutsche Protestnote zu den Vorgängen in Ost- oberschlesicn ist nunmehr amtlich auf die Tagesordnung der Januartagung des Völkerbundrates gesetzt worden, Der polnischen Regierung ist im Gegensatz zu dem allgemeinen Minderheitenverfahren im Rat keineFrist zur Stellungnahme gesetzt. Man erwartet, daß der deutsche Vertreter im Völker bundrat sich die drei Grundforderungen des Auswärtigen Ausschusses: 1. Maßregelung der schuldigen polnischen Beamten, ^Entschädigung der geschädigten Deutschen in Ober- schlestcn, 3. Maßnahmen der polnischen Regierung zur Verhütung neuer ähnlicher Vorkommnisse, zu eigen machen wird. Zu den Verhandlungen des Völkerbundrates soll Präsident Calonder zuqezogen werden. Präsident der Januartagung des Rates ist der alphabetischen Reihenfolge nach das deutsche Ratsmitglied. Reue Wiener Regierung. Nachdem sich die Parteien endlich geeinigt hatten, lautet die Ministerliste: Bundeskanzler: Dr. Ender Christlichsozial), Vizekanzler und Außenminister: Doktor Schober (Nationaler Wirtsch.-Block), Innenminister: Winkler (Landbund), Justizminister: Dr. Schürff Nationaler Wirtschafts-Block), Landwirtschaftsminister: LHaler (Christlichsozial), Finanzminister: Dr. Juch, llnterrichtsminister: C z e r m a k (Christlichsozial), Heeres minister: Vaugoin (Christlichsozial). Die Besetzung des Ministeriums für soziale Verwaltung ist noch unbestimmt. Anschlag aus den spanischen MMer- prüsidenien. Auf den spanischen Ministerpräsidenten Berenguei wurde von dem politischen Redakteur der Zeitung „E! Sol", Jorquin Llizo, ein Revolveranschlag verübt. Ge neral Berenguer blieb unverletzt. Er warf sich sofort auf ihn und ergriff seinen Arm. Der Schuß ging infolge dessen in die Decke. Ganz ruhig erklärte Llizo: „Ick wollte lediglich eine anarchistische Protestdemonstration gegen das soziale Regime ausführen, das Ew. Exzellenz vertreten." Der Ministerpräsident und die Journalisten glauben, daß der Attentäter in einem Anfall von Wahn sinn gehandelt hat. Schwere Ausschreitungen in Hamburg. Ein Poltzetbeamler erstochen, zwei schwer verletzt Hamburg, 3. Dezember. Etwa 25V Kommunisten, teil weise in „Roter Marmeuniform", zogen heute abend durch den Alten Steinweg, wo ihnen mehrere Ordnungspolizisten entgegen- Lraten, die mit Johlen und Beschimpfungen empfangen, zu Boden gerissen, geschlagen und getreten wurden. Herbeigerufrne Polizei- Verstärkung mußte vom Gummiknüppel Gebrauch machen. In der Nähe des Großneumarltes wurde mit Messern auf die Beamten eingestochen, wobei ein Polizeihauptmann einen Messerstich in den Leib und in den Zeigefinger, ein Revierkommissar Messerstiche in den Rücken und erhebliche Gesichtsverletzungen erhielt, während ein Polizeiwachtmeister durch Messerstiche in die Halsschlagader getötet wurde. Die Kommunisten flüchteten schließlich und ent- ic.men bis auf zwei im Schutze der Dunkelheit. Wilsdruff, am 4. Dezember 1936. Merkblatt für den 5. Dezember. Sonnenaufgang 7" I Mondaufgang 15°° Sonnenuntergang 15°° I Monduntcrgang 7" 1791: Wolfgang Amadeus Mozart gest. Weihnachtspakete frühzeitig versenden! Die Reichspost empfiehlt dem Publikum, mit der Ver sendung der Weihnachtspakete möglichst frühzeitig zu be ginnen, damit die Pakete ohne Verzögerung in die Hände der Empfänger gelangen. Ferner bittet sie, für die Pakete recht dauerhafte Verpackungsstoffe zu verwenden, die Aufschrift haltbar anzubringen und den Ramen des Bestimmungsortes groß und „kräftig" niederzuschreiben. Auf dem Paket muß der Absender angegeben werden und in das Paket soll man obenauf ein Doppel der Aufschrift legen. Päckchen müssen haltbar verpackt und gut ver schnürt werden; Hohlräume sind mit Holzwolle auszu- süllen, damit die Sendungen bei der Beförderung nicht eingedrückt werden können. Solche Sendungen müssen deutlich als „Briefpäckchen" oder „Päckchen" bezeichnet sein. * Die Christrose. Die Christrose, die schon um Weihnachten herum aufblühen kann, stand in alten Zeiten in hohen Ehren; man verehrte in ihr ein Wunder der Schöpfung. Die Sage er zählt, daß vom Weihnachtsstern, der den Hirten die Geburt des Heilands verkündete, ein Funke auf die schneebedeckte Flur des kalten Nordens gefallen sei und daß im Augenblick des Verglim mens dieses Fünkchens die seltene Pflanze ihre Blüte erschlossen habe. Wer genau zuschaut, erkennt leicht, daß die Blüte ohne Blumenblätter aufgebaut ist. Die schön geformten fünf Kelch blätter leuchten in weißem Glanze, so daß der Laie die vollendet ste Täuschung einer richtigen Blume im Schnee vor sich hat. Die Wurzel der Christrose wurde schon im Altertum gegen Hypo chondrie und Geisteskrankheiten verwandt. Ein noch da und dort in Sachsen anzutreffender Glaube rät, die Wurzel auf der bloßen Haut zu tragen; dadurch verschwinde Schwermut und Liebes kummer und bei jungen Mädchen blieben die seelischen Störungen der Entwicklungsjahre aus. Die Christrose ist vielen als schwarze Nieswurz bekannt. Weniger bekannt aber ist, daß sie zwei starke Gifte in sich birgt. Das sollten sich alle merken, die diese Pflanze in der freien Natur einmal finden. Finger weg von solchen Sel tenheiten. Wer sich der Christrose als seltener Winterblume freuen will, der suche sie in den herrschaftlichen Gärten zu erspähen, wo man sie oft vorfindet. Der Landbund hielt gestern im „Adler" einen sehr zahlreich besuchten Sprechtag ab, in dem Oberlandwirtschaftsrat Dr. Bruchholz-Dresden das Reichsmilchgesetz behandelte. Bei demselben, so führte er aus, handele es sich um ein angenomme nes Reichsgesetz. Alle Opposition dagegen sei vergeblich, es bliebe nur noch übrig, so viel Einfluß auf die Ausführungsbestimmun gen zu gewinnen, daß das Gesetz auch wirklich, wie beabsichtigt, die Milchwirtschaft hebe. In Dresden sei am Dienstag die Orga nisation der Milcherzeuger gegründet worden. Die fehlte bisher m allen Verhandlungen mit den Händlern und Molkereien, bei jeder Preisfestsetzung usw. Und wenn bei den Landwirten in der jetzigen Zeit eine gewisse Antipathie gegen jede Neugründung vorhanden sei, hier müsse sie schwinden, denn nur fester Zusam menschluß könne eine Stabilität der Preise garantieren und Un terbietungen unmöglich machen, zumal wenn es gelänge, Sachsen als ein Verbrauchergebiet zusammenzuschließen, in dem nur der Milch liefern dürfe, der durch Lieferungsvertrag dazu ermächtigt fei. An Hand des im Druck vorliegenden Reichsmilchgesetzes er läuterte nun der Vortragende die den Landwirt besonders be treffenden Bestimmungen und führte dazu eine Fülle von Bei spielen an. Dafür wurde ihm von den Besuchern Beifall und vom stellvertretenden Bezirksvorsitzenden P r e u ß e r - Kaufbach be sonders Dank gesagt. In der folgenden Aussprache bezeichnete Gutsbesitzer Pietzsch- Limbach die Schaffung eines Verbrau chergebietes in Sachsen als sehr wünschenswert. Rittergutsbe sitzer Wunderling-Neukirchen erkannte wohl die gute Ab sicht des Gesetzgebers an, bezweifelte aber noch, ob die politischen Parteien die Ausführungsbestimmungen so genehmigten, daß sie für die Landwirtschaft zum Segen ausschlügen. Gutsbesitzer Horn und K u n tz e--Kesselsdorf standen der Sache skeptisch gegenüber und glaubten, daß der Milchpreis für den Verbraucher wohl erhöht, aber für den Erzeuger erniedrigt werde, damit den Mittelstellen umsomehr Verdienst garantiert werde. Das zu ver hindern sei, so führten Oberlandwirtschaftsrat Dr. Bruchholz und Dr. Kuntze- Weistropp aus, der feste Zusammenschluß und die Einigkeit der Landwirte nötig. Landbundvorsitzender Zim merman n - Wölkau wies darauf hin, daß das Reichsmilch gesetz zunächst ja noch ein Rahmengesetz sei und daß es an der Landwirtschaft liege, die Ausführungsbestimmungen, die dem Reiche und den Ländern Vorbehalten seien, so zu beeinflussen, daß sie den Wünschen der Landwirtschaft gerecht würden. Die Land wirte müßten aber auch auf anderen Gebieten der Konjunktur mehr wie bisher Rechnung tragen, denn ihr Defizit würde nicht wie bei den Staatsgütern vom Staate gedeckt. Nach weiteren allgemeinen Bemerkungen streifte Geschäftsführer Werner- Meißen verschiedene Fragen arbeitsrechtlicher Natur. Bürger meister Merbitz- Kleinschönberg teilte mit, daß die Ortskran kenkasse Wilsdruff-Land vorbehältlich der Zustimmung des Ver sicherungsamtes die Beiträge vom 1. Januar von 8 auf 7 Pro zent senke. Anträge auf Abbau der hohen Freibankverpfundungs- gebühr, Wegfall der Lebendbeschau bei Hausschiachtungen, Herab setzung der Gebühren für Trichinenschau und Vereinfachung der Verwaltung der Schlachtviehversicherung wurden dem Landbund zur weiteren Bearbeitung überwiesen. Gegen die Absicht der Re gierung, den Zinssatz für Aufwertungshypotheken auf 7,5 Pro zent zu erhöhen, sprach Gutsbesitzer Seifert- Röhrsdorf. Diese Höhe bedeute für viele Landwirte den Ruin und fordere zu starkem Protest heraus. Bürgermeister Zimmermann betonte zum Schluß nochmals, daß die Landbundführung -nur dann erfolgver sprechende Arbeit leisten könne, wenn sie auf eine m Einmütig keit und Geschlossenheit dastehende Gefolgschaft sich stützen könne. Von einem Auto von hinten ungefähren wurde heute in den ersten Morgenstunden am Ausgange dxr Dresdner Straße kurz vor der Abzweigung des Huhndorser Weges der früher auf dem hiesigen Rittergut bedienstete Investor Alfred Knöfel aus Kleinschönberg. Er wurde von seinem Molorrade herunter auf die Straße geschleudert und dort von Kausbacher Einwohnern aufge funden. Freiwillige Sanitäter und Sanitätsrat Dr. Bartcky lei steten die erste Hilse. Der Verunglückte hatte einen komplizierten Oberschenkelbruch erlitten und wurde durch ein zufällig vorüber kommendes Röhrsdorfer Auto ins Friedrichstadter Krankenhaus nach Dresden geschafft. Das schuldtragende Auto ist bei dem starken Nebel unerkannt weitergefahren. Ein weiterer Unfall, der aber glimpflicher ablief trug sich heute vormittag nach 9 Ahr in der Dresdner Straße bei der Schefflerschen Schmiede Zu. Dort wurde em von Kesselsdorf kommender Motorradfahrer mit Sozius von einem entgegen kommenden Personenwagen gestreift, der eben ein Lastauto über holt hatte. Motorradfahrer und Sozius wurden in großem Bo gen auf die Straße geworfen, sind aber glücklicherweise mit leich ten Verletzungen davongekommen. Die „Liedertafel" veranstaltet morgen Freitag abend im „Löwen" ihr erstes Wintervergnügen unter dem Motto „Ein fröhlicher Abend". Humor in Gesang, Rezitation und Spiel beherrscht das ganze reichhaltige Programm. Die Lindenschlößchen-Lichtspiele warten diese Woche mit einem sehenswerten Doppelprogramm auf. Da ist zunächst der sechsaktige Mm „Das G i rl v on d e r R ev u e". Der Traum vieler junger Mädchen wird hier zur Wirklichkeit. Der reiche Graf kommt, um das Mädchen aus dem Ballett eines großen Revuetheaters zu heiraten. Die Liebeshandlung bildet den Hin tergrund dieser phantastisch bunten Filmhandlung, deren Star besetzung — Dina Gralla, Valerie Boothby, Werner Fuetterer Max Hansen, Albert Paulig und Iulius Falkenstein — dem Film von vornherein einen vollen Erfolg sichert. Als zweites Haupt werk wird der Mm „Iah r m a r k t d e r Liebe" gezeigt. Es ist das älte Lied von Leichtsinn und Tod, von Liebe, die sich nicht zwingen käßt. Er fuhrt in eine der größten Spinnereien von Lancashire, in die Freudenstadt an der See bei Blackpool und in das berühmte Ballhaus, bas mit über 2000 Tänzern bevölkert ist. 10 Millionen Kerzen wurden allein zur Beleuchtung dieses größ ten Saales der Wft gebraucht und dieses Licht wirft in farbigen Strahlen seine magische Beleuchtung auf die riesigen Menschen massen und schafft so die einzigartige Stimmung. Auch dieser Film wird seine Freunde sinden. Einen bezeichnenden Aufruf haben jetzt die im Deutschen Zi garrenhändlerbund vereinigten Zigarrenhänbler erlassen. Er lau tet: Preisabbau? Der Tabak hat allein im letzten Jahre 285 Millionen Mark neue Steuern aufgebracht. Jetzt sollen noch wei tere 235 Millionen aus dem Tabakgenuß gepreßt werden. Das sind jährlich über 1 Milliarde und 300 Millionen Mark Steuer lasten, siebenmal so viel wie im Vorkriegsjahre 1913 und mehr als in allen Ländern mit staatlichen Monopolen. So versteuert man die bescheidenen Genußmittel der breiten Volksschichten in Zeiten der Wirtschaftsnot, der Arbeitslosigkeit rind des Preisab baues! Helft uns bei der Abwehr des unsinnigen Anschlags! Raucher! Fordert von Eurer Partei die Ablehnung der Vorlage! Grumbach. Ergebnis der Allgemeinen Viehzählung am 1- Dezember 1930. Bei der am 1. Dezember 1930 stattgefundenen Viehzählung wurden in unserer Gemeinde 265 (270) Pferde, 1304 (1259) Rinder, darunter unter 3 Monate alte Kälber 134 (120), 3 Monate bis noch nicht 2 Jahre altes Jungvieh 308 (273), 2 Jahre und ältere Rinder 862 (866), 1858 (1506) Schweine, darunter unter 8 Wochen lütte Ferkel 749 (593), 8 Wochen bis noch nicht X Jahr alte Schweine (Läufer) 397 (343), bis noch nicht 1 Jahr alte Schweine 274 (215) und 1 Jahr alte und ältere Schweine 438 (355). 71 (73) Ziegen, 4262 (38'12) Stück Federvieh, darunter 437 (399) Gänse, 148 (109) Enten, 3633 (3282) Hühner und- 44 (22) Perk- und Truthühner, und 47 (47) Bienenstöcke gezählt. X Braunsdorf. Wilddiebe oder Iagdfre vel? Im hiesigen Jagdrevier wurde unl'ngst ein anstehender Gabelbock mit Schrot angeschossen, von Hunden zerfleischt, tot aufgefunden. Nach jagdmännischem Urteil ist das Tier von dem Unhold geschossen worden, nachdem schon vierzehn Tage Schonzeit bestanden. ist wohl ratsam, baß alle Iägerkreise sowie auch die Öffentlichkeit davon weiß, um diesem Treiben ein Ende zu bereiten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)