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Wilsdruffer Tageblatt : 06.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193012060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19301206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19301206
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1930
-
Monat
1930-12
- Tag 1930-12-06
-
Monat
1930-12
-
Jahr
1930
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 06.12.1930
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lionsform zu suchen, aus der die Gemeinschaft, wie der einzelne am meisten Nutzen ziehen werden. Auch die bange Sorge, die heute weiteste Kreise erfüllt, ob nicht die ihnen auferlegten schweren Lasten und Opfer umsonst sein werden, wird nicht beruhigt werden können, wenn das gegenwärtige System nicht überwunden wird durch einen Neubau des Staates auf der Grundlage tätiger Mitwirkung der einzelnen. Skandal m „ImWeslen MtsReucs" Berlin, 5. Dezember. Bei der Aufführung des Filmes ,Zm Westen nichts Neues", bei der zum ersten Male das Publi kum frei zuaelassen war. kam es am Freitag zu schweren Demon strationen. Nachdem die ersten Szenen ohne Störung verlaufen waren, erhob sich, als zum ersten Male das Heulen und Kreischen der Freiwilligen im Unterstand gezeigt wurde, ein Proteststurm des Publikums, der die Theaterleitung zur Unterbrechung der Vorführung zwang. Es entwickelten sich schwere Schlägereien, in deren Verlauf die Polizei eingreifen mußte. Erst nach 10 Minu ten konnte an die Fortführung der Vorstellung gedacht werden. Bald darauf wiederholten sich die stürmischen Proteste, so daß sich die Theaterleitung entschließen mußte, die Vorführung abzu brechen. Bala kommt ko- Berlin, 5. Dezember. Aus Breslau meldet die Deutsche Allgemeine Zeitung, es bestätige sich, daß der tschechische Groß industrielle Bala in den letzten Tagen die Güter Ottmuth und Emilienhof im Kreise Groß-Strehlitz aus Privatbesitz gekauft habe, angeblich zum Preise von 1,1 Mill. Mark. Im kommenden Frühjahre werde Bata dort eine große Schuhfabrik errichten, die zunächst 4000 Arbeiter beschäftigen solle. In Ratibor habe Bata die Halle der stillgelegten Böhler-Stahlwerke als Lagerräume ge mietet. Ueber Oderberg träfen bereits Bata-Schuhtransporte zug weife ein. Hur unlerer keimst Wilsdruff, am 6. Dezember 1930. Merkblatt für den 7. und 8. Dezember. Sonnenaufgang 7°° 7°'l Mondausgang 16'° 17°° Sonnenuntergang 15°° 15°° j Monduntergang 9°° 10°° 8. Dezember: 1815 Der Maler Adols v. Menzel geb. Mäßiges Frostweiier. Am letzten Tage des Novembers hielt das veränder liche Wetter noch an, wenn auch die Niederschläge all mählich aufhörten. Dann aber setzte sich ein Hochdruck gebiet über Mitteleuropa mehr und mehr durch. Die Folge davon war, daß der Himmel aufklarte und die Temperaturen nachts stark zurückgingen. Mitte der Woche kam es dann zu den ersten Nachtfrösten, die sich von Tag zu Tag verschärften. Wir sind damit in die erste wirkliche Winterfrostperiode gekommen. Nach der allgemeinen Wetterlage müssen wir erwarten, daß der größte Teil Deutschlands zunächst noch weiterhin bei östlichen Winden leichtes bis mäßiges Frostwetter behalten wird. Im Nordosten allerdings wird die Wetterlage eine Änderung erfahren, sobald die über den hohen Norden ziehenden Tiefdruckwirbel ihren Einfluß südwärts ausdehnen. * Eefchäftsläden am „kupfernen Sonntag" offen. Am kom menden zweiten Adventssonntag, im Volksmund der „kupferne Sonntag" genannt, sind die Geschäftsläden von vormittags 11 bis nachmittags 6 Uhr geöffnet. Dem Publikum aus Stadt und Land ist damit die Möglichkeit gegeben, Weihnachtseinkäufe und Aufträge zu erledigen und ferner die verschiedenen Weihnachts ausstellungen der hiesigen Geschäfte zu besuchen. Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverordneten am Mittwoch, den 10. Dezember 1930, abends 7 Uhr. 1. Eingänge und Mitteilungen. 2. Badverpachtung. 3. Bürgersteuer. Helft den Notleidenden in unserer Stadt! Wir alle wissen, daß die Not unserer Zeit immer größer wird und immer größere Kreise in ihren Bereich zieht. Und wir wißen auch alle, daß die Mittel und Wege, der Not zu begegnen, immer weniger und immer schwieriger werden. Es ist darum eine ernste Pflicht für alle, die es noch können, mitzuhelfen, das wachsende Elend und die wachsende Not zu lindern. Aeußere und persönliche Opfer müssen in viel stärkerem Maße gebracht werden als bisher. Wir müssen helfen! Der Winter sicht vor der Türe. Warme Sachen werden dringend benötigt für Erwachsene wie für Kinder, für alte Leute wie für junge. Feuerungsmaterial will sein usw. Der Fechtverein möchte so gerne allen Bedürftigen helfen, aber dazu ist deren Zahl natürlich viel zu groß. Aber in dringenden Fällen ist er doch stets zur Stelle. Und wenn er bisher immer helfen konnte, dann dankt er das den vielen stillen Gebern, die ihn sicher auch in dieser furchtbar schweren Zeit weiter unter stützen. Der Weihnachtstag wird ihnen umso lichter erstehen, wenn sie die Gewißheit haben, daß auch in kalten, finsteren Stuben eine Kerze der Freude angezündet wurde. Der Fecht verein bittet deshalb unsere Einwohnerschaft um weitere Spenden für die armen alten Leute, die zu Weihnachten wieder besonders betreut werden sollen. Auch getragene Sachen und Schuh-werk wolle man der Sammelstelle des Vereins bei Friseur Magnus Weise übergeben. Das Elend ist riesengroß, wer noch helfen kann, der tue es! Ein wirklich fröhlicher Abend war es, den gestern die „Lie dertafel" im „Löwen" veranstaltete. Er begann mit Tanz und brachte im weiteren Verlaufe in ungezwungener Folge eine Reihe hübscher Darbietungen. Nachdem der Vorsitzende Wehner die zahlreich erschienenen Mitglieder und deren Angehörige be grüßt hatte, eröffnete der gemischte Chor unter der bewährten Leitung von Kantor Hientzsch mit zwei gut gesungenen Lie dern den Reigen der Darbietungen. Dann folgten Frl. Doris R o st und Herr H a r t m a n n mit je zwei Liedern, für die ihnen großer Beifall gezollt wurde. Mit einer Tanzstunde aus der Zeit des Biedermeier warteten die Damen Sinemus, Schind ler, Schlösser, Mattner und Heise auf, während Herr Iacob mit der humoristischen Rede des „Professors Putsch" in humorvoller Weise zur Demonstration „aufputschte". Der Männerchor sang tonschön das Lied vom Egerstrand und ein Dvppelquartett brachte ein humoristisches Potpourri zu Gehör. Freundliche Ausnahme fanden auch zwei Schlagerlieder, die Frl. Rost sowie ein rheinisches Operettenlied, das Herr Hartmann noch boten. Dem Humor zum vollen Durchbruch verhalf der Dresdner Humorist Walach, der nach verschiedenen Gastspielen in Wilsdruff kein Fremder mehr ist. Er wartete mit vielen neuen und dezenten Sachen auf in einer Weise, daß die Lachsalven gar kein Ende nehmen wollten. Daß die Stimmung nach all dem Gebotenen einen besonderen Höhepunkt erreichte, braucht nicht be sonders betont zu werden. Mit größter Befriedigung werden alle Teilnehmer des schönen Abends gedenken. Kinderaufführung „Kleinstadtzauber". Zum besseren Ver ständnis der Bilderaufeinanderfolge ein kurzes Wort: Im Vor spiel vor der Stadtmauer stößt ein sich ergehender Bürger auf einen großstädtischen Zeitungsschreiber. Er führt ihn durchs Stadttor, wo wir dem Torwächter, dem Barbier, abziehenden Handwerksburschen und auch dem Herrn Bürger meister begegnen, der sich eben zum Amte begibt. — Die ver änderte Szene zeigt uns hierauf den Wochenmarkt mit „Kullerabi-Ständen", frischen und faulen Eiern, mit der Mut ter Hempeln und dem gestrengen Herrn Stadtwachtmeister, der seine „Marktwiese" nicht verunglimpfen läßt. Klatschbasen und Kommunearbeiter treffen sich. Der Markt wird zur Stätte eines Morgenschoppens braver Handwerksmeister, wo Humor und Ge mütlichkeit und Poesie ihre Statt finden. Ein Gaudium der Marktanwohner, sodann die Stadtmusik, ein köstliches Stückchen, das der Feder „Franciscussens" entguollen ist. Ihr anschließend das Drum und Dran eines Schützensestes mit den fremden Gästen der Festwiese, Zigeunern und Zirkusleuten. Zuletzt des ganzen Festzugs ganze Herrlichkeit selber. — Ist der Festtrubel verrauscht, lädt Bürgermeisters Iettchen die Damen der „Er holung" zum Kaffeekränzchen ins verschwiegene Gärtchen an der Stadtmauer: Ein Augenschmaus, der nicht verraten werden soll. — Wieder stehen wir auf dem Marktplatz, wo man sich zu Gevatter bittet, gegenseitig um Hilfe angeht. Ein kleiner Verschwender trägt uns seine Pläne vor. Und dann senkt sich still der Feierabend auf die kleine Stadt. Man sitzt vor der Haustür. Die Kurrende hält ihren Umgang. Am Brunnen vordemTore treffen sich die Mädchen der Stadt, um Was ser zu holen. Da steigen „Gute Geister" auf, huschen hierhin, huschen dahin. Katzen singen ihr schaurig-schönes Lied. Endlich hallt der schleppende Schritt des Nachtwächters über den leeren Platz. — Am Sonntag abend 8 Uhr ist letztmalig Ge legenheit, das Spiel unserer Kinder zu sehen. Schließen wir mit den Worten des Zirkusdirektors: Niemand, niemand wirds bereun! Das 13. städtische Sinfoniekonzert der Städtischen Orchester schule findet kommenden Dienstag abend 8 Uhr im „Adler" statt. Die Vortragsfolge bietet Musikkennern und Liebhabern folgende Werke: W. A. Mozart: Ouvertüre zur Oper „Die Zauberflöte". Sie wurde bisher von der Orchesterschule noch nie geboten. Ein Konzert in B-Dur für Fagott-Solo von W. A. Mozart. Vor tragender ist Schüler W. Bay, ein Schüler vom Kammermu siker A. Gottschald-Dresden. Die G-Dur-Sinfonie Nr. 2 von Josef Haydn. Der Musikschüler W. Wenzel aus der Stadt kapelle Augustusburg bei Chemnitz wird seine Prüfung als Cellist mit dem Konzert für Violincello von Aug. Klughardt hier in Wilsdruff ablegen. Walter Butter, Schüler vom Kammer musiker Zehne-Dresden bietet eine Fantasie über ein Thema von j Chopin für Flöte-Solo. Interessant ist, daß Butter dieses Werk vollständig aus dem Kopfe beherrscht und darbietet. Am Schluß folgt auf mehrfachen Wunsch die Ouvertüre zur Oper „Anakreon" von L. Cherubini. Die Werke von G. A. Lortzing wurden, um den Schülern das Solospiel zu ermöglichen, abgesetzt. Dem Drange, Erlerntes zeigen zu können, mußte stattgegeben werden, um die Strebsamkeit zu fördern. Kein elektrischer Strom. Wegen dringender Reparaturar beiten wird morgen von vormittags 11 bis 141 Uhr kein elektri scher Strom abgegeben. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag, ben 7. Dezember: Dr. Bretschneider- Wilsdruff und Dr. Gehse - Burkhardswalde. Auch Reiter aus der Wilsdruffer Pflege nehmen an dem Stafettenritt teil. Zu den in der Zeit vom 6. bis 12. Dezember 1930 durch ganz Deutschland stattfindenden Stafettenritten länd licher Reiter wird auch der Reitverein Oberwartha auf der Strecke Reichenberg—Nisderrödern eingesetzt. Er über nimmt die Botschaft am Sonntag, den 7. Dezember, abends 23.10 Uhr am Feldschlößchen in Reichenberg und übergibt sie am 8. De zember srüh 0.10 Uhr am Braukeller in Niederrödern an den Reitverein Meißen Stadt und Land. Wenn man sich vergegen wärtigt, daß bei dem Stafettenritt der ländlichen Reiter in sieben Tagen 4519 Kilometer zurückgelegt werden, so muß man auch die Organisation bewundern, die einen ununterbrochenen Verlauf des Rittes, ein exaktes Hand in Hand-Arbeiten der einzelnen Sta fetten gewährleistet. Auf die Minute ist in ganz Deutschland An kunft und Abritt der einzelnen Reiter geregelt. Die im Freistaat Sachsen zurückgelegte Strecke beträgt rund 250 Kilometer; sie wird in 1814 Stunden bewältigt. (Val. auch den Artikel im dritten Blatt.) Die sächsischen Beamten zum Finanz- und Wirtschaftspro gramm der Reichsregierung. Die am 15. November 1930 in Dres den versammelten Vorsitzenden der Ortskartelle des Deutschen Beamtenbundes im Freistaat Sachsen haben ihre Stellungnahme zum Finanz- und Wirtschaftsprogramm der Reichsregierung in der nachstehenden Entschließung zum Ausdruck gebracht: „Die Be amtenschaft ist nach wie vor bereit, gemeinsam mit allen Volks schichten an ihrem Teile zur Behebung der finanziellen und wirt schaftlichen Nöte unserer Zeit beizutragen. Sie lehnt aber mit aller Entschiedenheit und Entrüstung die von der Reichsregie rung gegen die Beamtenschaft geplante ungerechte Ausnahmege setzgebung ab. Die Beamtenschaft verlangt, daß zur Behebung der Notlage in erster Linie die Kreise herangezogen werden, die sich in wirtschaftlich besserer Lage als die Beamtenschaft befinden. Dom Reichstage wird erwartet, daß er den Plänen der Reichs regierung seine Zustimmung versagt und Maßnahmen beschließt, durch die die Lasten in gerechter und sozialer Weise verteilt wer den. Der Deutsche Beamtenbund darf in dem schweren Abwehr kampfe der tatkräftigsten Unterstützung seiner Ortskartelle im Freistaat Sachsen gewiß sein." Die ersten Weihnachtsbäume tauchen bereits wieder im Eisenbahnverkehr auf und künden das nahende Christfest. Es sind in der Hauptsache Dannen der verschiedensten Größen. Wenn man die Schockpreis-Angebote in den Tageszeitungen als Grad messer zugrunde legt, dürften in diesem Jahre die Einzelverkaufs preise wesentlich niedriger sein, als im Vorjahre. Ob in dieser Hinsicht tatsächlich mit einer Preissenkung zu rechnen sein wird, bleibt abzuwarten. Mit dem Eintreffen weiterer Wagenladungen von thüringer und bayerischen Edeltannen und Fichten in den nächsten Tagen ist zu rechnen. Der Abschnitt der Weihnachts bäume in den Heimatwäldern war in diesem Jahre insolge der gelinden Oktoberw'itterung günstig. Eine neue Linienführung tritt demnächst bei der Kraftpost Nossen—iPriesen ein, und Zwar wird diese Linie ab Sonntag, den 7. Dezember, nicht mehr wie bisher von Choren direkt nach Priesen fahren, sondern über Rüsseina geführt. Es werden neue Haltestellen in Choren (Mühle), Rüsseina (Gasthof) und Neu- Priesen errichtet. Gleichzeitig ist der Fahrplan den Wünschen der Gemeinden entsprechend abgeändert und erweitert worden. Das Grüne Gewölbe in Dresden ist wegen Hauptreinigung in der Zeit vom 8. bis 23. Dezember für die Besichtigung ge schlossen. Fristablauf für Rentenanträge in der Angestelltenverfiche- rung. Durch Gesetz vom 7 März 1929 ist die Wartezeit in der Angestelltenversicherung allgemein auf 60 Beitragsmonate herab gesetzt worden. Sind weniger als 30 Beitragsmonate auf Grund der Versicherungspflicht nachgewiesen, so beträgt die Wartezeit 90 Beitragsmonate. Das Gesetz ist mit Wirkung vom 1. März 1929 in Kraft getreten. Ist ein Leistungsantrag vor diesem Zeit punkte rechtskräftig abgewiesen worden, weil die Wartezeit nicht erfüllt war, so kann, wenn nach dem Gesetz vom 7. März 1929 die Wartezeit erfüllt ist, die Nachprüfung des Rentenantrages bean tragt werden. Der Antrag muß aber bis zum S chl u s s e d e s I a h r e s 19 3 0 g e st e l l t s e i n. Störungen des Dresdner Rundfunks durch den Rundfunk sender Bafel. Beim Empfang des Dresdner Senders macht sich seit einigen Monaten ein heulender Ton bemerkbar, der daher rührt, daß der Rundfunksender in Basel auf dieselbe Welle ge legt worden ist. Die sofort eingeleiteten Bemühungen um Abhilfe hatten zunächst das Ergebnis, daß die Schweizerische Telegra- phenverwaltung für die zweite Hälfte des Monats November eine Wellenänderung in Aussicht stellte. Nach einer neueren Mit teilung des Reichspvstministeriums ist die Aenderung bisher nicht möglich gewesen und wird erst in der Nacht vom 5. zum 6. De zember stattfinden. Klipphausen. Die Dresdner Elida-Sänger, die rühmlichst bekannte Herrengesellschaft, gibt am Sonntag im hie sigen Gasthof nach langer Pause wieder mal ein Gastspiel. Wie uns mitgeteilt wird, ist das Programm ein ganz hervorragendes und total neues. Die Eintrittspreise sind ebenfalls beträchtlich ab gebaut. Sogar für die Erwerbslosen und Kleinrentner ist ein Extrapreis von 60 Psg. vorgesehen. Wer also mal einen recht preiswerten und vergnügten Abend haben möchte, nütze die Ge legenheit aus und gehe am Sonntag in Schönes Gasthof zu den Dresdner Elida-Sängern. Anschließend Ball. Näheres im In serat und Plakat ersichtlich. Kesselsdvrf. Auto Unfall Gestern abend 147 tthr er eignete sich hier auf der Staatsstraße unterhalb der Schmiede ein Autounfall. Ein aus Richtung Freiberg kommender Personen wagen streifte aus unbekannter Ursache den Gartenzaun des Hausbesitzers H. Böhme und beschädigte denselben. Durch das Anfahren wunden die Hausbewohner aufmerksam und gingen auf die Straße, um sich davon zu überzeugen, was geschehen sei. In demselben Augenblicke kam ein Lieferwagen aus derselben Rich tung und mußte insolge der Menschenansammlung stark bremsen. Der Wagen kam ins Schleudern und die vor dem Grundstück stehenden Hausbewohner gerieten zwischen Auto und Gartenzaun. Dabei wurde der Berginvalid H. Schulz ziemlich schwer ver letzt. Er erlitt eine Gehirnerschütterung, während die Gattin des Hausbesitzers Böhme mit leichteren Verletzungen davon kam. Die Schuldfrage ist zurzeit noch nicht geklärt. Blankenstein. Treibjagd. Am Donnerstag wurde auf dem hiesigen Reviere eine Treibjagd abgehalten, bei der nur 64 Hasen zur Strecke kamen. Das geringe Ergebnis ist zum größten Teile dem Nebel zuzuschreiben, der jede Sicht verhinderte. Mohorn. Stiftungsfest der Feuerwehr. Das beliebteste Vergnügen im Ort ist jedes Jahr der „Feuerwehr ball", mit dem das Stiftungsfest verbunden ist. Schlicht und ein fach wie in den verflossenen Jahren wurde auch diesmal der Abend verlebt. Hauptmann Rüdiger begrüßte die Wehr mit ihren Angehörigen, Ehrengästen und Gästen, sowie die benachbarten Wehren von Dittmannsdorf und Herzogswalde, dankte für das mhlreiche Erscheinen und wünschte allen recht frohgelaunte, sor genfreie Stunden. Bürgermeister Kropf rühmte den Gemeinsinn und die Tatkraft der Mohvrner Wehr und spornte sie mit seinen zündenden Worten zu weiterer freiwilliger Pflichtarbeit an. Hier auf gruppierte sich die Wehr um ihren Hauptmann, den Bürger meister Kropf beauftragte, verschiedene Auszeichnungen vorzu nehmen. Mit aufrichtig gemeinten, wohltuenden Worten begrüßte er den früheren langjährigen Hauptmann der Wehr, E. Schroth, der 40 Jahre, Gutsbesitzer Hensel und Schmiedemeister Ühlig, die 10 Jahre treue Dienstzeit der Wehr geleistet haben und hän digte ihnen die wohlverdienten Auszeichnungen aus. Bei einem einfachen Bissen und einem öfteren „gut Schlauch" vergingen bei Tanz und anregender Unterhaltung die Stunden des Feuer wehrballes. Meißen. Der in Wien verstorbene Theaterdirektor Gah- amas hat zehn Jahre in Meißen mit größtem Erfolge gewirkt. Er hat Meißen überhaupt erst zu einem künstlerisch wertvollen Theater und zwar unter größten persönlichen materiellen Opfern verhülfen. Er war ein eifriger Förderer junger Autoren und Darsteller. So hat er u. a. Klabunds „Kreidekreis" den Weg geebnet. Das Ziel feiner Wünsche, in seiner Vaterstadt Wien zu wirken, sah er nun mit der Uebernahme des Wiener Bürger- Theaters erfüllt. Dennoch blieb er Meißen treu, wo er mit großem Fleiß und rastlosem Streben seinen Weg gemacht hatte. Jetzt hat der Tod einen wirklichen Idealisten hinweggerafft. Um ihn trauern nächst der Witwe und einem Kind aus erster Ehe .sicht zuletzt die Theaterfreunde in Meißen wie in Wien. Beide Theater werden von der Witwe weitergeführt. Der Betrieb er leidet keine Unterbrechung. Kirchennachrichtcn. Neukirchen. Vorm. 149 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Predigt gottesdienst. — Mittwoch, den 10. Dezember 8 Uhr Adventsfeier im Frauenverein. — Donnerstag, den 11. Dezember 3 Uhr Wochenamt durch Pfarrer Egert. Vereinskalender. Kirchenchor. 8. Dezember Probe. Homöopathischer Verein. 9. Dezember Vortrag. Frauenverein Grumbach. 10. Dezember Rest. Günther. Ortskartell Wilsdruff des Deutschen Beamtenbundes. 11. Dezember Mitgliederversammlung im „Löwen". Turnverein DT. 13. Dezember Monatsversammlung. G. D. A. 13. Dezember Lichtbildervortrag. Wetterbericht. Zeitweise auffrischende, allmählich nach West drehende Winde. Meist stark bewölkt, Neigung zu Nebelbildung. Zunahme der Temperaturen. Zeitweise Niederschläge, anfangs nur schwach. Die heutige Nummer umfaßt 14 Seiten einschließlich Sonntagsbeilage und Heimatbeilage und die „Wilsdruffer Illustrierte". Extrabeilagen. Der Gesamtauflage der heutigen Nummer liegen ein Prospekt der Firma Eduard Wehner, Manu faktur, Modewaren, fertige Kleidung, bei; ebenso ein Prospekt der Firma I. Bargou Söhne, Spezialhaus für Papier-, Leder-, Galanterie-, Spielwaren und Bedarfsartikel usw., Dresden, Wilsdruffer Straße 54, am Postplatz, worauf hier durch noch besonders aufmerksam gemacht wird. Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: Paul Kumberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff.
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